Dienstag, 30. November 2021

12 Days of Christmas - Adventskalender für Eilige und Kurzentschlossene

Bastelt ihr für fünf Leute Adventskalender und seid etwas überfordert - oder selbst ein einziger ist schon zuviel Arbeit, weil grad viel los ist, aber ihr möchtet trotzdem einen verschenken? Oder habt ihr euch kurzentschlossen überlegt, jemanden mit einem Kalender zu beglücken, obwohl es bereits Dezember ist?

Dann habe ich eine Lösung für euch: Ein reduzierter Adventskalender mit nur 12 Tagen, der auch noch schnell gemacht ist. Das erste Päckchen ist für den 13. Dezember, sodass das letzte an Heiligabend geöffnet wird.

Klick macht's größer: Kleine Auswahl der Tüten.

Angelehnt ist das Ganze an das traditionelle englische Weihnachtslied "Twelve Days of Christmas" ("Zwölf Weihnachtstage", gemeint sind die Tage vom 25. Dezember bis zum Dreikönigstag im Januar). 

In dem Lied wird jemand vom großzügigen Liebhaber reich beschenkt - die Person bringt jeden Tag ein Geschenk mit und der Clou ist, dass sie immer die Geschenke der bisherigen Tage noch obendrauf legt. Bei jeder neuen Strophe werden alle bisherigen Geschenke angehängt. Die letzte Strophe klingt dann so:

"On the twelfth day of Christmas my true love sent to me twelve lords a-leaping, eleven ladies dancing, ten pipers piping, nine drummers drumming, eight maids a-milking, seven swans a-swimming, six geese a-laying, five gold rings. Four calling birds, three French hens, two turtle doves and a partridge in a pear tree."

Was auch immer der glückliche Empfänger mit all den Vögeln und Leuten anstellen soll und mehr Ringen, als ein Mensch Finger hat ... ich habe dann doch lieber Süßigkeiten und Knabberkram in den Kalender gepackt.

Oben der Liedtext, unten meine "Korrektur".

Die habe ich in simple Papiertüten gesteckt (nach dieser Anleitung ohne den seitlichen Knick). Man kann fertige nehmen; ich habe sie aus Buntpapier in Natur- und Waldtönen gefaltet, was bei zwölf Tüten recht schnell gemacht ist.

Die Strophen des  Lieds habe ich in einer schnörkeligen Schriftart auf Papier in Pergamentoptik ausgedruckt (das gibt es regelmäßig in den Discountern als 50er-Pack für wenig Geld), die Originalgeschenke durchgestrichen und einen Hinweis auf den tatsächlichen Inhalt ergänzt.

Die Gestaltung geht natürlich auch noch schöner.


 Als Inspiration für euch - bei mir waren enthalten (vorne steht der gedruckte Hinweis):

… Schokolade!
… eine Maske! [selbstgenäht; das war, bevor medizinische Masken Pflicht wurden]
… noch eine Maske!
… eine Überraschung! [Überraschungsei]
… mal was Salziges! [Tütchen Chips]
… einen Haufen Herzen! [aus Marzipan]
… den Nikolaus! (ohne Knecht Ruprecht) [Schoko-Nikolaus]
… einen Gruß aus dem sonnigen Süden! [Irgendwas mit Orangen, weiß nicht mehr genau]
… viele Nüsse (nicht mehr im Originalzustand) [Nougatschokolade]
... die Extraportion Milch (glauben wir der Werbung mal) [Kinderschokolade]
... Cookies (zum Essen, nicht zum Anklicken) [Kekse]
... mehr Schokolade!
… ein kleines Weihnachtsgeschenk! [da kann man natürlich nehmen, was man will - hier waren es Metallwürfel]

Verpackungsvarianten:

Die Zettel habe ich etwas lieblos mit Klebeband befestigt; das geht natürlich auch schöner mit Klebestift oder Aufklebern. Mein Adventskalender musste aber einen Paketversand überstehen, deshalb ging bei mir "fest" vor "schön".
Wenn man sich vorher die Positionierung überlegt, kann man den Text auch direkt auf die Papierbögen drucken, bevor man sie faltet.
Oder man nimmt eine ganz andere Verpackung, z.B. Schachteln oder Becher. So viele Möglichkeiten!

Man sollte nur unbedingt den Empfänger drauf hinweisen, dass der Adventskalender erst am 13. Dezember anfängt. Sonst fängt die Person vielleicht intuitiv am 12. an ... aber natürlich könnte man auch ein Zusatzgeschenk für Heiligabend beilegen und schon am 12.12. starten.

So wird's ein schlichter, eleganter Adventskalender.

Übrigens: Man kann mit den Tüten auch einen normalen 24-tägigen Adventskalender herstellen; ich habe hier einfach schöne Zahlenaufkleber verwendet. Diese hier sind von Depot und zählen zusätzlich die verbleibenden Tage bis Heiligabend :) (Extra-Tipp: Guckt kurz nach Weihnachten nach reduzierten Aufkleben fürs nächste Jahr!)

Verlinkt bei DvD.

Lg
Nria

Sonntag, 28. November 2021

7 Sachen 46/2021

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.



Adventskalender aufgestellt - Hanas Liebster kriegt dieses Jahr einen mit Misteln und Glöckchen.


Die erste Kerze angezündet. Noch mehr Glöckchen!


Waffeln gebacken.


Einen genau passenden Stoff fürs Projekt im Schrank gefunden und bestückt.

Johannisbeer-Baiser-Torte verspeist und dazu die neueste 7 vs. Wild-Folge geguckt.


Jeansbund abgesteppt.


Aus dem Jeans-Rest noch eine Shorts zugeschnitten ... irgendwie habe ich mich mengenmäßig verkalkuliert!

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria

Donnerstag, 25. November 2021

Schön schlicht und endlich fertig: marineblaues Larp-Wollkleid

Ach, diese Reststück-Käufe! Schnell gekauft, liegen gerne ewig rum und dieses Kleid war auch noch ein jahrelanges Drama. Und das für ein echt schlichtes Teil ...

2019 habe ich ein anderthalb Meter langes Stück marineblauen Wollstoff erworben. Secondhand, von einer Hobbyschneiderin, die aussortiert hatte, und er war wirklich unverschämt günstig: Fünf Euro. Wie hätte ich da Nein sagen können!

Ja, die Gürteltasche ist anachronistisch. Ist meine 18 Jahre alte Standardtasche.

Allerdings wusste ich nicht so recht, was ich damit anfangen soll. Ich bin immer leicht versucht, larptaugliche Stoffe auf Vorrat zu kaufen, wenn sie günstig sind, weil gerade Wollstoff meist teuer ist.
Dieser hier war außen flauschig, aber innen war die Köperbindung zu sehen, mittelschwer und ich war ratlos.
Im Herbst bin ich dann mal meinen Stoffstapel durchgegangen, weil der Schrank einfach zu voll war, und habe diesen Stoff kurzerhand zu einem Larpkleid zugeschnitten.

Die Ansteckärmel samt Nadel habe ich mir von Hana geliehen.

Gerade für NSC-Einsätze kann man immer neutrale Kleidung brauchen. Den Schnitt habe ich von Hana gemopst, die sich mal diverse 14. Jahrhundert-Kleider genäht hat (in hellgrün / in dunkelgrün). Es sollte einen Schlitz mit Schnürung bekommen und lange Ärmel, die ich aus einem anderen dunkelblauen Wollstoff ergänzt habe (dafür hätten die 1,5 m nicht gereicht). Von außen fällt das fast gar nicht auf, von innen schon (weil der Ärmelstoff in Leinwandbindung, der andere in Köperbindung gewebt ist), aber wer guckt da schon rein? Es sind dann übrigens doch kurze Ärmel geworden, mit Ansteckärmeln für kaltes Wetter.

Beim Zuschnitt war ich noch hochmotiviert. Ich habe auch frohgemut Schulter- und Seitennähte genäht sowie den Saum. Aber dann stellte ich fest, dass der Ärmelschnitt, der Hanas selbstkonstruiertem Schnitt beilag, viel zu groß für den Armausschnitt war, und meine Motivation sank gen Null.

So lag das Kleid seit November auf meinem Ufostapel und erst im Juli 2020 habe ich es wieder ausgepackt.
Erst habe ich die Nähte versäubert, dann mich endgültig entschieden, den Halsausschnitt und Schlitz ordentlich mit einem Beleg zu säumen statt ihn einfach umzuklappen. Letzteres wäre ungefähr 2 Stunden schneller gewesen, aber hätte mich wohl dauerhaft unzufrieden mit dem Kleid gemacht, also habe ich die aufwändigere Variante genommen. Erst einen Beleg konstruiert, dann aus einem dunkelblauen Leinenstoff zugeschnitten (ich hatte ein Reststück, das genau passend groß war!), versäubert, angenäht und dann erst innen per Hand festgenäht, dann die Kante mit Sticktwist und Vorstich abgesteppt. Viel Arbeit, sieht aber sehr gut aus und nicht so hingerotzt wie ein schnell umgeklappter Saum.


Das ist übrigens eine Spiralschnürung - m.W. damals sehr üblich und schnursparend.

Für die Ärmel habe ich mehrere Probeteile gebraucht, bis ich sie richtig hingekriegt haben. Zum Glück waren die ursprünglichen zu groß und boten genug Material, um kleinere draus auszuschneiden. Die wurden dann halt kurz. Was solls!

Und dann habe ich festgestellt, dass ich viele Nestellöcher für die Schnürung brauche. Ich hasse es, Nestellöcher zu nähen. Also wanderte das Kleid wieder in die Ufo-Kiste. Bis jetzt im Herbst 2021 das Herbst-Handarbeitsbingo mit dem Feld "Handnähen" kam und außerdem die erste Larpveranstaltung seit fast zwei Jahren stattfand - ich war NSC und brauchte ein historisch inspiriertes Kleid. Weil mein Charakter vom letzten Mal mit den Preisgeldern abgehauen ist (äh, das war natürlich von der Spielleitung geplant und ich habe das IT-Geld auch wieder rausgerückt, keine Sorge ;) ), konnte ich das damalige Kleid nicht wieder anziehen ... und die Hürde, ein ganz neues Kleid zu nähen, war einfach größer als die, das alte fertigzustellen. Puh!

Die rückwärtige Mittelnaht ist Standard bei mir. Spart so viel Stoff und stört mich nicht im Geringsten.

Wie man sieht, hatte ich damals schon mit einem Nestelloch angefangen - schön ordentlich mit dickem, kontrastfarbenem Garn. Weil's schnell gehen musste, habe ich alle übrigen Nestellöcher (21 an der Zahl) quick and dirty mit marineblauem Nähgarn genäht ... was soll's, ist sowieso die Schnürung drüber.
Die Besteht übrigens aus einem Schnürsenkel. Meine Nestellöcher werden nämlich immer so klein, dass einfach keine Nestelspitze durchpasst! Der Schnürsenkel ist lila (warum auch immer - vermutlich habe ich den beim Kauf für Braun angesehen, die Farbe ist nämlich ein seltsamer Mischton), passt aber irgendwie hervorragend zum Outfit.

Das war ein Akt!

Ich bin froh, dass das Kleid eeendlich fertig ist (und immerhin wurde es sogar schon getragen!). Jetzt brauche ich nur noch eine passende Gürteltasche.

Schnitt: selbstkonstruiert, angelehnt an den Stil des 14. Jahrhunderts
Material: Wollstoff
Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.

Lg
Nria

Dienstag, 23. November 2021

Flauschige Füllungen - selbstgenähte Adventskalender-Inhalte

Für den letztjährigen Adventskalender-Swap im Nähkromanten-Forum habe ich einige Kleinigkeiten genäht - für die gibt es hier einen Sammelpost als Füllungs-Inspiration für eure Adventskalender - vielleicht fehlt euch ja auch noch eine Idee für ein kleines Nikolaus- oder Weihnachtsgeschenk?


Einen Oktoputz habe ich ja schon öfter genäht, daher kein Detailfoto - wenn der euch interessiert, schaut euch mal die vorherigen Versionen an.

Nach einem Stirnband-Schnitt mit Ohrenklappen habe ich ja lange gesucht - geworden ist es einfach der untere Teil der Ohrenklappen-Mütze (Freebook von Schnabelina). Oberen Teil weglassen, fertig ist das prima Stirnband!

Das Utensilo von Pattydoo hat mich wegen der praktischen Unterteilung schon länger angelacht - so ganz gelungen ist es aber nicht, ich habe das Gefühl, der Zwischensteg ist mir etwas zu kurz geraten? Beim nächsten Mal werde ich vielleicht etwas mit der Größe rumprobieren ... vielleicht ist aber auch eine Verstärkung des Futterstoffs notwendig und macht es besser.
Der Außen-Schriftzug ist per Negativ-Applikation aufgebracht und natürlich ein Zitat aus "Per Anhalter durch die Galaxis" von Douglas Adams ...

... und ein nettes Zitat aus dem Buch habe ich auch innen mit dem Schriftprogramm der Nähmaschine aufgestickt.
Komplett lautet das Zitat:
"In the beginning, the universe was created. This has made a lot of people very angry and has been widely considered a bad move."


Ein Paar Jersey-Stulpen - im Prinzip nur zwei Schläuche, die sich zur Handfläche und zum Unterarm hin erweitern. Ich habe sie zweifarbig genäht und auf den Übergang per Hand jeweils einen 4er-Flechtzopf aus dünnen Jerseystreifen gesetzt (4er-Zöpfe finde ich in zweifarbiger Flechtung harmonischer als 3er-Zöpfe, weil die Farben dann gleichmäßig verteilt sind).

Das Nadelkissen könnte auch auch bekannt vorkommen, so eins habe ich 2018 schonmal genäht. Mit Sternen-Muster gefällt es mir aber auch besonders gut!
Das Schnittmuster dazu könnt ihr im Original-Post herunterladen.


Und zu guter Letzt: Ein geknöpfter Halswärmer. Das Schnittmuster hierzu will ich schon seit 5 Jahren mal gradieren und bloggen - mal sehen, ob das 2022 was wird ...

Und, wäre in diesem Adventskalender was für euch dabei gewesen?

Verlinkt bei DvD.

Eine schöne Zeit wünscht
Hana

Montag, 22. November 2021

Mein Herbst-Handarbeitsbingo 2021

Ich habe mich sehr gefreut, dass in diesem Jahr wieder das Herbst-Handarbeitsbingo von 60°Nord stattfindet! Ich habe schon 2018 und 2019 mitgemacht.
Einige Felder habe ich von Vornherein für mich ausgeschlossen, weil ich mit der Technik - stricken, häkeln, weben, filzen - nichts anfangen kann oder nur fürs Bingo etwas produzieren würde (ich benutze keine Windlichter, Punkt!), andere etwas abgeändert: Aus Schwarztee wurde mein Standardtee (Pfefferminz, andere Teesorten trinke ich fast nie) und die inspirierende Farbpalette habe ich als Suche nach einer Stoffreste-Palette für mein Faye-Sweatshirt mit Farbverlauf abgewandelt. Finde ich okay für mich, zumal ich ja nichts gewinnen möchte :)

Vor allem geht es mir ums Mitmachen, Ankreuzen und natürlich: Motivation. Und tatsächlich hat mich das Bingo auch dieses Jahr wieder dazu gebracht, lange verschobene Projekte anzugehen! Mehrere davon waren von 2019 ...

Jetzt ist also das Finale! In den Kommentaren zu dem Beitrag auf 60°Nord könnt ihr weiter Ergebnisse sehen.

Obwohl ich 16 von 25 Feldern ausgefüllt habe, hat's nur für 1 Bingo gereicht!

Weiter unten gibts eine lesbarere Version ;)
Folgendes habe ich angekreuzt (einige Dinge sind Geschenke und werden daher noch nicht gezeigt):

Erste Reihe:
Eine Laterne/ein Windlicht gestalten
Bei Schwarztee handarbeiten: Check! (wird aber noch nicht verraten)
Farbpalette zur Inspiration erstellen/fotografieren*: Faye-Sweatshirt
Etwas auftrennen: Stickerei-Kleid (ich habe die Ärmel des Kaufkleids entfernt und die Armausschnitte gesäumt)
Etwas Grünes machen: Hibbelmors-Shorts


Zweite Reihe:
Etwas für den Winter machen: Adventskalender-Türmchen
Eine alte/exotische Handarbeitstechnik ausprobieren
Mit Denim/Jeansstoff nähen: Pia-Stretchjeans
JOKER: Faltboot-Kleid

Etwas stricken

Dritte Reihe:
Ein altes Kleidungsstück umgestalten: Hurray-Shirt
Etwas Kürbisfarbenes machen:
Ahornjacke
Ein UFO fertigstellen: Yasmijn-Jacke
Einen nahtverdeckten Reißverschluss einnähen
Leinengarn verwenden

Vierte Reihe:
Etwas filzen
An Allerheiligen handarbeiten: Pia-Stretchjeans
Kreuzstich sticken: Check! (wird aber noch nicht verraten)
Etwas weben
Von Hand (an)nähen: Nestellöcher am nachtblauen Wollkleid

Fünfte Reihe:
ungewöhnliches Material verarbeiten: BigTaps (Fußmattensohle beim Testschuh)
eine Mütze machen: 15. Jh.-Haube
bei schwedischen Zimtschnecken handarbeiten
ein Kleidungsstück für einen Erwachsenen nähen: Schiff-Sweater
etwas häkeln
 

Ich bin zufrieden (mir gehts ja ums Umsetzen, nicht um volle Bingoreihen) und würde mich freuen, wenn die Aktion nächstes Jahr wieder stattfindet!

Lg
Nria

Sonntag, 21. November 2021

7 Sachen 45/2021

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.


 Durch eine Saline spaziert. Man kann auch oben durchlaufen!


Adventskalender aufgestellt. Die Tüten sind so groß, dass das Klavier mit als Abstellfläche herhalten muss. Darf jetzt nicht zu fest in die Tasten hauen, sonst fällt alles runter ... übrigens, seht ihr den niedlichen kleinen Bürzel auf der Tütenrückseite?


Gestickt. Dabei wie immer ein heilloses Chaos verursacht, aber endlich das Kreuzstich-Bingofeld angekreuzt.
 

Längst überfällig: Eine Liste der bereits gedruckten/abgepausten/ausgeschnittenen, aber noch nicht verwendeten. Schnittmuster begonnen. 


Sofa geschält.

Nähzeitschriften aussortiert. 


Shadowrun gespielt (online, aber Bildschirmfotos sind nicht so schön).

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria   
  

Donnerstag, 18. November 2021

Herbstlaub mit Chevron - Shirt 2 aus der Fashion Style 08/2017

Dieses Shirt lag echt lange rum vorm Bloggen ... also ein Hinweis vorweg:
Das Teil stammt aus Vor-Pandemie-Zeiten und ist mir etwa 10 kg zu eng.

Als ich es genäht habe, hat es noch gepasst. Aber ich will es trotzdem endlich zeigen, weil dieser Beitrag schon jahrelang auf Halde lag!

Im Mai 2019 ging es bei der Aktion "12 aus dem Stoffregal" von Tweed&Greet ums Nähen mit Stoffen bis zu 0,5 m.
Nähen mit Thema motiviert mich und dieses Thema war wie für uns gemacht! Kleine Stoffe haben wir nämlich jede Menge zu bieten. Einerseits ist da die Verlockung, von diesem einen coolen Musterstoff doch mal nen halben Meter zu kaufen, andererseits bleiben auch gern mal so blöde kleine Stoffmengen von anderen Projekten übrig. Und was stellt man dann damit an?



Wenn man kleine Stücke Musterstoff kauft, hat man das Problem, dass man erstmal eine Idee und einen passenden Kombistoff dafür braucht. Muster-Reste dagegen liegen hier oft ewig herum, weil wir interessante Muster dann doch eigentlich nur einmal vernähen wollen und nicht gleich mehrere Teile daraus brauchen.
Aber erstmal wollen wir uns auf die erste Sorte Halbmeterstücke konzentrieren. Denn auch die füllen irgendwann den Stoffschrank aus, wenn man nur genug davon kauft und eigentlich sind sie ja zum Verwenden und nicht zum Sammeln gedacht.

Als Hana motiviert eins ihrer Stücke anschnitt (sie hat dafür ganz schmarotzerisch einen meiner bereits abgepausten Schnitte verwendet), habe ich mir auch mal einen "Problemstoff" aus dem Schrank gefischt: "Blätterrausch" von Astrokatze, ein weicher, aber schwerer Baumwolljersey mit Blättern in vielen Herbstfarben. Diesen Stoff hatte ich schon lange angehimmelt und dann tatsächlich nicht gekauft, sondern mal bei Tauschticket ertauscht. Erfreulich, weil kein Geld ausgegeben, aber knifflig, weil eben nur ein halber Meter.


Ein Hoch auf Stoffe ohne Musterrichtung!


Schließlich habe ich dann vier Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
Erstens hatte ich schon vor einer ganzen Weile das Shirt Nr. 2 aus der Fashion Style 8/2017 abgepaust und aus irgendeinem Grund noch nie genäht. Dabei ist es ideal zum Aufbrauchen von Resten und Halbmeterstücken und sieht dabei noch schick aus!

Zweitens hatte ich von meinem Herbstshirt noch eine Menge rotmelierten Jersey übrig: Damals als Kombistoff zum tollen Musterstoff von Stick&Style gekauft, aber ich hatte nur Bündchen daraus genäht und dabei ist natürlich nicht viel Stoff draufgegangen. Gut, aufgebraucht ist der Stoff immer  noch nicht, aber zumindest musste ich keinen neuen Stoff kaufen.
Drittens habe ich für die Blende gelbe Jerseyreste von Hanas Star Trek-Sweatshirt verwendet. Davon gab es nur kleine Reste, aber viel brauchte ich ja auch nicht!
Und viertens natürlich der halbe Meter Blätterrausch-Jersey, von dem jetzt auch nicht mehr viel da ist.

Hurra, lauter Reste und schon lange rumliegende Dinge verwendet! Und die Farbabstufung gefällt mir sehr gut.



Der Jersey von Astrokatze ließ sich wunderbar verarbeiten und noch besser bügeln; er rollt sich auch nicht ein beim Zuschnitt. Außerdem ist er sehr weich und dick, nicht so dünn und labberig wie so gut wie alle Jerseys, die man kaufen kann. Der Haken ist aber, dass es 100% Baumwolle ist, d.h. kein Elasthananteil vorhanden. Und meiner Erfahrung nach (ich schaue auf dich, Zitronenshirt!) neigt reiner Baumwolljersey zum Ausleiern. Aber das wird die Zukunft zeigen ...

Der Schnitt von Fashion Style gefällt mir wirklich gut. Die Zacken sind natürlich etwas schwierig zu nähen und es ist nicht ganz einfach, die eingesetzten Streifen an der Seitennaht aufeinandertreffen zu lassen - auf der einen Seite ist es mir perfekt gelungen, auf der anderen Seite habe ich 1 mm Versatz, aber mir fehlte dann doch die Lust, wegen der kleinen Ungenauigkeit den Nahttrenner zu schwingen.


Was ich von den in die Mitte verlegten Brustabnähern halten soll, weiß ich noch nicht. Leider funktionieren bei mir erfahrungsgemäß ausschließlich Abnäher gut, die ins Armloch führen (da meckern dann alle, dass das doch nicht geht und blöd aussieht und falsch ist, aber bei jeder anderen Abnäherstelle habe ich sonst trotzdem Falten im Armausschnitt). Aber na gut, bei Ärmeln fällt das weniger auf als bei einem ärmellosen Shirt.

Bei den Ärmeln musste ich stückeln, weil der Halbarm die Stoffmenge an ihre Grenzen brachte.
Blöd: Mit der Passform von Brustpartie, Schultern und Ärmeln bin ich echt unzufrieden, irgendwas liegt da im Argen. Aktuell finde ich sie ganz okay (dafür ist das Shirt natürlich am Bauch viel zu eng), aber als ich noch Gr. 38 trug, war alles oberhalb der Brust zu weit und wuchtig und saß schlecht. Vielleicht sollte ich 2 Größen kombinieren?


Diese Passformprobleme waren auch der Grund, warum das Shirt 2 Jahre in der Ufo-Kiste lag. Inzwischen ists mir aber wurscht. Wenn ich wieder reinpasse, wird das Teil gnadenlos getragen!
Ich finde es nämlich viel zu hübsch, um in der Ecke zu versauern.

Schnitt: Shirt 2 aus der Fashion Style 8/2017, Gr. 38
Material: Biobaumwoll-Interlock "Blätterrausch" von Astrokatze (100% Baumwolle ohne Elasthan), rotmelierter Baumwolljersey von Stick&Style, senfgelber Baumwolljersey
Änderungen: Schultern um je 1 cm verschmälert
Nachnähpotential: Ich habe noch so einige Stoffreste und könnte mir gut weitere Shirts vorstellen! Wenn ich die Passform besiege. Oder ich übertrage das Design auf ein passendes Shirt.

Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.

Lg
Nria

Dienstag, 16. November 2021

[Anleitung] Türmchen-Adventskalender - für das Ritter- oder Burgfräulein-Feeling

Für Hana habe ich dieses Jahr einen Adventskalender im Türmchendesign gebastelt. Aus Toilettenpapierrollen. Upcycling for the win! Mit einer kleinen Anleitung zum Nachbasteln.

Man braucht:

  • Toilettenpapierrollen (für längere Inhalte gehen auch Küchenpapierrollen)
  • dicker schwarzer Filzstift
  • Pappe
  • Flüssigkleber
  • Krepppapier
  • graues Buntpapier
  • Paketschnur
  • ggf. etwas transparentes Klebeband

Zunächst habe ich Schablonen hergestellt (dieser Adventskalender ist sehr schablonenlastig!):
Eine für die kleine Tür, die habe ich jeweils als erstes aufgemalt, dann eine für die Mauersteine. Ich habe einfach eine Toilettenpapierrolle längs aufgeschnitten und die Abstände für die Steinreihen markiert (6 Reihen waren für mich eine gute Größe - man kann natürlich auch viel feineres Mauerwerk aufmalen, wenn man Zeit und Muße hat). Dann habe ich die Vorlagenrolle um die anderen Rollen gelegt, die Abstände übertragen und anschließend die Vorlagenrolle so nach verschoben, dass ich die geraden Linien rund um die Rollen ziehen konnte. Ist nicht immer so parallel zur Kante geworden ... dem kann man Abhilfe schaffen, indem man die Abstände einfach auf zwei gegenüberliegenden Seiten einzeichnet.

Basismaterial und Schablone!

Kleine Wackler machen's authentisch, auch bei den senkrechten Unterteilungen. Wer richtig motiviert ist (ich war's nicht ...), kann die Steinecken abrunden und vielleicht mit einem feineren kleine Risse einzeichnen. Und Efeu, kleine Fenster, Balkone, Tierchen, was immer euch einfällt! Mehr Farben wären auch möglich, muss ja nicht immer alles schwarz-weiß sein.
Die Türen habe ich dann von 1-24 nummeriert. 

Man könnte auch einen grünen Boden nehmen.

Als nächstes brauchen die Türmchen einen Boden, damit nicht alles wieder rausfällt, was man reinfüllt. Ich habe dazu ein Stück Pappe (von einer Verpackung) genommen, Quadrate ausgeschnitten, die etwas größer als der Papprollendurchmesser sind, die Ecken abgeschrägt (jetzt sind's Achtecke) und die Rollen mit flüssigem Alleskleber aufgeklebt. Das geht ziemlich einfach; den Kleber auf die Unterkante der Rolle geben (bitte darauf achten, dass die Tür-Seite unten ist!), auf den Boden setzen, fertig.

Schön trocknen lassen und dann befüllen!

Das Krepppapier außen aufzukleben ist viel einfacher. Die Zinnen braucht man dann aber definitiv.


Anschließend habe ich rotes Krepppapier aufgeklebt, damit man das Ganze verschließen kann (und hübsch sieht's auch aus). Das Krepppapier habe ich mit ca. 15 cm Höhe und etwas mehr als Papprollenumfang ausgeschnitten und leicht überlappend aufgeklebt. Bei den ersten Rollen habe ich es innen eingeklebt - das ist hübsch, aber super friemelig! Denn durch die Höhe kann man das Papier nicht vernünftig andrücken und weil mein Kleber nicht SO schnell trocknet, hat es sich teilweise wieder gelöst. Nach wenigen Exemplaren bin ich daher dazu übergegangen, das Krepppapier außen anzukleben; dort werden sowieso noch die Zinnen drüber befestigt.
Nachdem der Kleber getrocknet war, habe ich schöne rustikale Schleifchen aus Paketschnur um das Papier gebunden. Die Höhe hängt etwas davon ab, ob der Inhalt über den Papprollenrand rausguckt :D

Die Zinnen lassen sich sehr platzsparend aufzeichnen!

Fehlen noch die Zinnen: Die habe ich aus Buntpapier ausgeschnitten und aufgeklebt. Für die Vorlage habe ich den Rollenumfang genommen, durch 8 geteilt und 1 cm hohe Zinnen aufgezeichnet. Man braucht auch ein Stück zum Überlappen; daran habe ich die Zinnen mit Klebeband fixiert, während der Kleber getrocknet ist.

Wer da wohl wohnt?

Variationsmöglichkeiten: Neben den zusätzlichen Details beim Aufmalen könnte man auch einen schönen Grasrand aus Krepp- oder Buntpapier ums untere Ende kleben (die Tür aussparen). Die Zinnen wären aus grauem Moosgummi dreidimensionaler - oder man klebt einen kleinen Abstandhalter (z.B. ebenfalls Moosgummi) zwischen Papprolle und Zinnen. Und die Türme würden sich auch schön in Burgform auf einer Papp-Basis aufkleben lassen. Vielleicht mit kleinen Kartons als Mauer dazwischen, für größere Teile.

Ich habe alles, was nicht in die Rollen gepasst hat, in grünes Geschenkpapier verpackt und Tannen draufgezeichnet - stattdessen wären auch Spitztüten oder andere baumförmigere Verpackungen denkbar, aber ich war faul. Ach ja, und es gibt ein dickeres Türmchen: Das basiert auf dem Inneren einer Paketbandrolle.

Füllungsideen benötigt? Wir haben Adventkalender-Ideen für Nerds und Normalos sowie Ideen für Larper und Mittelalterfreunde.

Basieren eure Adventskalender auch auf Klopapierrollen? :D

Verlinkt bei DvD.

Lg
Nria

Donnerstag, 11. November 2021

Die bretonische Tiefsee - LaBreton Dress von Pedilu

Ja, dieses Kleid passt nicht zum aktuellen Wetter. Aber erstens muss ich noch ein paar Sommersachen zeigen und zweitens ist meine Kamera kaputt. Also müsst ihr damit leben!
 
Dieses Jahr ist bei Rebecca ReckArt ein Jersey mit dem Namen "Deep Sea Trench" erschienen und ich war sofort begeistert. Wer ist nicht fasziniert von der Tiefsee? 
 
Ich denke, man sieht schon, wie sehr ich dieses Kleid liebe!

Im Mai gab es dann einen kleinen Sale und ich habe zugeschlagen. Der passende Schnitt fehlte aber noch ... 
Das Kleid "LaBreton Dress" von Pedilu habe ich schon ein Weilchen bewundert - es hat einen Gummizug in der Taille, einen nur leicht ausgestellten Rock, Hüftpassentaschen (yay!) und verschiedene Ärmellängen, u.a. Kappärmel. Dazu wahlweise Rundhals- oder U-Boot-Ausschnitt.
Ich habe aber gezögert, weil die Hertha von Konfetti Patterns (schon als türkisfarbene Blättchenversion und als Orangenkleid genäht) doch recht ähnlich ist. Aber selbige hat einen weiten Rock und Abnäher - letztere sind weniger toll für solche Musterstoffe, ersterer ist nicht immer so praktisch. Dass ich unbedingt mehr Kleider mit engerem Rock im Schrank haben wollte, hat dann den Ausschlag zum Kauf gegeben.
 
Tasche und Ärmel habe ich andersfarbig gemacht, damit sie besser zur Geltung kommen.

Als erstes habe ich vollständige Schnittteile (statt im Bruch liegende) hergestellt, um einlagig zuzuschneiden. Ich hatte nur 1 m Stoff, leider konnte ich das Muster daher nicht ganz so verwenden, wie ich es gern gehabt hätte (einige meiner "Lieblingsstellen" waren einfach genau auf mittiger Höhe, wo der Übergang zwischen Rock und Oberteil ist).
Das Tolle an diesem Stoff ist aber: Der Rapport ist ordentlich groß. Bei einem Kleid wiederholt sich das Muster natürlich trotzdem etwas, aber bei billigen Stoffen ist das Muster oft winzig und wiederholt sich so oft, dass sich eine "Kacheloptik" ergibt, die mir nicht gefällt. Das ist hier definitiv anders!
 
 
Der Fischschwarm (links auf Hüfthöhe) gefällt mir besonders.

Ich habe die Version mit kürzerem Rock (für andere Leute Minirock, für mich knapp knielang :D), Rundhalsausschnitt samt Beleg und Kappärmeln genäht - Ärmel und Taschenpassen in Marineblau, um einen kleinen Kontrast zu haben. So wird das Muster ein bisschen "beruhigt".

Die Anleitung ist für ein Ebook superkurz - 2 Seiten mit ein paar Skizzen. Dafür gibt es davor immerhin ein paar Seiten über die Varianten des Kleids, Schnittplan (wobei ich den unsinnig finde; man verbraucht deutlich weniger Stoff, wenn man die Rockteile nebeneinander statt untereinander legt!). Ich bin sehr locker mit 1 m statt 1,60 m ausgekommen.
Wer die superausführlichen Fotoanleitungen anderer Ebooks gewohnt ist, wird hier wohl etwas enttäuscht sein. 
 
Meine Lieblingskette passt auch gut dazu!
 
Ich nähe ja schon eine Weile und bin gut klargekommen.

Das Kleid trägt sich sehr angenehm und die Optik gefällt mir sehr! In der Taille könnte es etwas weiter sein; ich hoffe auf etwas besseren Sitz nach der Pandemie ;)
Was soll ich sagen? Wird jetzt schon rauf- und runtergetragen!

Fantastisches Kleid!

Schnitt: LaBreton Dress von Pedilu, Version mit "Minirock", Rundhalsausschnitt+Beleg, Gummizug und Kappärmeln, Gr. 40
Material: Jersey "Deep Sea Trench" von Rebecca ReckArt
Änderungen: Tunnelbreite auf 2,4 cm verkürzt, dazu 1,2 cm breites Gummiband statt 2 cm
Nachnähpotential: Definitiv!
Lg
Nria

Montag, 8. November 2021

Was vom Oktober übrig blieb

Im Oktober gab es gar nicht so viele Beiträge - es war auch viel los! Wir haben unseren Geburtstag gefeiert sowie die Spielemesse besucht (dank Besucherbegrenzung war es immerhin deutlich weniger voll als sonst, wenn auch nicht gerade menschenleer), Nria ist durch die Wutachschlucht samt Lötenbachklamm gewandert und hat die Burg Hohenzollern besichtigt. Beides sehr zu empfehlen!

Link-Tipps im Oktober:

In der Wutachschlucht gilt es gefährliche Brücken über tiefe Abgründe zu erklimmen.

Für uns selbst genäht im Oktober:
Vogel-Faye von Pattydoo

Neue Schnittmuster, Anleitungshefte und Bücher:
Retro-Mantel Vogue 1669
Kleid Vogue 1675
Bikerjacke Vogue 1714
Shirt Vogue 1768
Blockstreifen-Pulli "Faye" von Pattydoo

Im Herbst sind Burgen besonders malerisch!

Stoff gekauft: Nria: 3,1 m; Hana: 3,35 m
Nria: 1,6 m Stretch-Jeans, 0,5 m Kringel-Popeline in Blau, 0,5 m braunes Kunstleder, 1,5 m Sweat "Fir Twigs II" von Rebecca ReckArt
Hana: 0,95 m Sommersweat "Winter Trees" von Rebecca ReckArt, 0,9 m Dinojersey, 1,5 m Sweat "Snowy Mountains" von Rebecca ReckArt
Stoff vernäht: Nria: 0,95 m
Nria: 0,5 m Vogelsweat von Dresowka, 0,3 m Sweat "Farbexplosion marine", 0,15 m hellgrauer Sommersweat

Wir freuen uns im November auf:
Nach 2 Jahren besuchen wir tatsächlich wieder eine Larp-Veranstaltung! Wir können es selbst noch nicht ganz glauben :D Und das Adventskalenderbasteln geht in die heiße Phase ...