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Donnerstag, 15. August 2024

Waffeleis-Flop - burda-Raglanshirt mit breiter Passe

Nachdem Nria ein fabelhaftes Eis-am-Stiel-Shirt genäht hat, wollte ich auch eins. Der tolle Eis-Printjersey von Metri i Centimetri kam da gerade recht!

Ursprünglich wollte ich ein Fifties-mäßiges Oberteil daraus machen, denn dazu hätte der pastellige Druck gut gepasst. Allerdings brauche ich bei den blassen Weiß- und Pastelltönen einen kräftigen Kontraststoff als Abschluss am Dekolleté, um nicht selbst auch weiß und pastellig auszusehen, und wollte etwas nicht allzu Frickeliges.


Als Schnitt habe ich Modell 121 aus burda 6/2018 verwendet. Schon in der Vorschau hat mich da die technische Zeichnung gelockt - das Modellfoto wirkte allerdings sehr weit geschnitten, daher habe ich gleich eine Größe kleiner als bei burda-Schnitten sonst üblich abgepaust. Das war sinnvoll, denn selbst in der kleineren Größe sitzt das Modell noch recht locker.

Wie ihr am Halsausschnitt seht, habe ich das Shirt nicht fertiggestellt. Ich habe als Kontraststoff einen Farbton aus dem Muster verwendet, trotzdem finde ich das Ergebnis nicht harmonisch, die Passe ist mir zu dominant - dabei sollte der Musterstoff ja der Hingucker sein.

Vermutlich war Baumwolljersey auch keine gute Wahl für den Schnitt, der gekräuselte Übergang steht mir zu sehr ab, wo ein Viscosejersey weich fallen würde (da wäre dann vermutlich auch die vorgesehene Weite des Schnitts okay).

Das Shirt liegt jetzt schon einige Zeit in der Kiste, so werde ich es nicht tragen. Ich werde also einen anderen Schnitt raussuchen und das Shirt recyceln - den Stoff finde ich nämlich nach wie vor fabelhaft!
Schnitt: Modell 121 aus burda 6/18, Gr. 38 (Schnitt fällt sehr weit aus!)
Material: Eis-Jersey, Romanit
Änderungen: Rücken geteilt, 4 cm an der Rückenmitte entfernt
Nachnäh-Potential: Nope!

Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag

Eine schöne Zeit wünscht
Hana

Donnerstag, 21. September 2023

Ab zum Upcycling - Maxikleid "Stickereikleid" aus der Nähtrends 7/2018

Mal wieder ein Flop-Beitrag! Kann ja nicht alles toll werden, was man so näht :D (vor allem, wenn man figurtechnisch weit entfernt ist von den großen flachen Frauen, für die Mode designt wird, und damit meine ich nicht mein Gewicht). 

Von der Nähtrends (die deutsche Ausgabe der spanischen Patrones) habe ich bisher nur 2 Ausgaben und nur ein Kleid genäht, das aber blöd aussah. Ich muss auch sagen, ich bin eigentlich kein großer Fan der Zeitschrift (mir missfällt es etwas, den Reißverschluss selbst ausmessen zu müssen, die Größen sind nur in 2er-Schritten angegeben und die Markierungen auf dem Schnittbogen nicht beschriftet), aber manche Modelle sind einfach cool.

Besonders hat es mir das "Stickereikleid" aus dieser Ausgabe angetan. Es sind fertige Stickereien aufgenäht, für die leider keine Bezugsquelle angegeben ist; ich hätte sie glatt nachgekauft! Aber auch so gefiel mir das Kleid: Ein luftiges, legeres Maxikleid. Mit gigantischen Nahttaschen!

Das Original-Kleid - leider erkennt man gar nicht soo viel auf dem Foto, Weiß auf Weiß halt ...

Sah auch gar nicht so aufwändig aus. Man muss nicht zig Abnäher nähen, nur einige Teile raffen.
Also schnell zugeschnitten, das Oberteil zusammengesetzt, anprobiert - nanu, das ist aber wirklich eng? Das Taillenband habe ich gar nicht erst angenäht; da habe ich schon beim Anhalten gesehen, dass das nicht passt.
Man sollte auch mal einen genaueren Blick in die Maßtabelle werfen (ich hatte nur auf den Brustumfang geachtet): Spanische Größen fallen nämlich anders aus als deutsche. Bei Gr. 38 ist ein Taillenumfang von 66 cm vorgesehen - den kann ich nun wirklich nicht vorweisen! Ich liege schon bei den deutschen Größen drüber (ich bin halt eher ein Apfel als eine Birne), aber nicht viel, deshalb passt das meist. Bei der spanischen 38 war da aber Hopfen und Malz verloren.




War aber kein Drama, ich hatte noch mehr als genug Stoff übrig. Also habe ich neu zugeschnitten: Das Oberteil in Gr. 40, nach unten auslaufend zu Gr. 44, und das Taillenband in Gr. 44. Den Rock habe ich in Gr. 38 belassen - der weite geraffte Rock passt problemlos über meine Hüften.

Was ein bisschen irritierend ist: Laut Zeichnung wird auch das Rückenteil gerafft. Das passt aber ungerafft genau ans Taillenband. Da hat wohl jemand Murks gemacht. Das stellt man aber auch erst beim Nähen fest, das Kleid ist in der Zeitschrift nämlich nur von vorn fotografiert

Das Taillenband habe ich um ca. 2 cm verschmälert, damit es besser zu meinen Proportionen passt. Immerhin liege ich nur 11 cm unter der Körpergröße, auf die die Nähtrends ausgelegt ist (bei den meisten anderen Herstellern sinds 14 cm), aber kürzen muss ich halt trotzdem.


Der Stoff ist herrlich fließend und mit all den Raffungen fühlt man sich wie eine griechische Göttin (ein Kleiderstil, den ich wunderschön finde, aber mir vielleicht einfach aus dem Kopf schlagen sollte).

Aber wenn ich ein ungesäumtes Teil zeige und nicht "WIP" dransteht, wissen Stammleser vielleicht schon, warum ... Je weiter ich kam, desto mehr merkte ich: Es sieht nicht gut aus. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • So sehr ich Hellblau liebe: Die Farbe steht mir leider nicht gut. Also, es ist jetzt nicht grauenvoll (ihr solltet mich mal in Orange sehen!), aber blasse Farben sehen zu hellen Haaren und Augen einfach harmonischer aus als an mir.
  • Ich fürchte, diese Schnittform sieht toll aus an Frauen mit wenig Oberweite - nicht an meinem sehr tief sitzenden G-Cup.
  • Die Raffung ist hinten zu niedrig und ich müsste sehr viel auftrennen und neu nähen, damit es passt
  • Zu hoch geschlossen, zu brustbetont und mit Raffungen an der falschen Stelle

Schweren Herzens lasse ich meinen Traum von diesem Kleid ziehen und schaue mir lieber das wundervolle Original in der Zeitschrift an, das ich so gerne getragen hätte. Die tollen Stickerei-Elemente hätte ich ja sowieso nicht nachmachen können.
Der fließende kühle Stoff fühlt sich aber wirklich toll an beim Tragen! Ich habe noch Reste vom Stoff und überlege, ein neues Oberteil zu nähen und das ganze Kleid umzufärben. Wäre doch schade drum!

Schnitt: Modell 15 "Stickereikleid" aus der Nähtrends 7/2018, Gr. 38 (Rock), 40 (Oberteil), 44 (Taillenband)
Material: Viskosechambray (ich glaube, von Stoff&Stil)
Änderungen: Taillenband auf 4 cm verschmälert
Nachnähpotential: Definitiv nicht! Wobei, der Rockteil ist schon toll ...

Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.

Lg
Nria

Mittwoch, 5. Juli 2023

Das Kleid, das dreimal genäht wurde - Lineakleid

Manchmal nähe ich etwas, das mir nicht gefällt. Kommt halt vor bei diesem Hobby - meist liegt es an der falschen Stoffwahl und man kann beim Nähen nunmal nicht vorher anprobieren. 

Oft hilft es, das Teil umzuändern oder etwas komplett Neues daraus zu nähen. Dass ich das Teil zweimal neu nähe, kommt aber selten vor ...

Teaser: Endergebnis beim dritten Mal!

Es gibt einen kleinen Stoffhersteller mit dem ansprechenden Namen Mondstoff. Leider bieten viele Indie-Stoffhersteller nur jede Menge sehr feminine Blümchenmuster an, die gar nicht mein Ding sind. Aber diese großen abstrahierten großblättrigen Blumen auf Viskosejersey, benannt "Linea", hatten es mir dann doch angetan. Es war ein Bordürenstoff, also habe ich ihn quer zum Fadenlauf zugeschnitten.

Und so sieht er aus:


1. Versuch: Maxikleid "Mira" von Graustufenstoffe

Gekauft habe ich den Stoff für das Maxikleid Mira von Graustufenstoffe. Ich habe tolle Nähbeispiele gesehen! Aber jetzt glaube ich, die waren alle aus leichtem Baumwolljersey ...

Erstmal blieb ein ganzes Stück übrig, das ist das, was ihr oben seht. Ziemlich blöd bei so großem Bordürenstoff, denn was macht man damit? Kaufen wollte den Rest auch niemand :D

Meh ...

Das Ergebnis war aber eher underwhelming: Viskosejersey ist viel zu schwer, sodass das Gewicht des Rocks das Oberteil nach unten zieht. Sieht nicht sonderlich schön aus ...

Ich habe dann eine Weile geschmollt (genauer gesagt 1 Jahr) und dann das Oberteil abgetrennt. Da der Rockteil einfach ein sehr großes Rechtdeck ist, hat man dankbarerweise jede Menge Stoff zur Verfügung, um etwas Neues draus zu nähen!

Viel Material für ein neues Teil!

2. Versuch: LaMarina Summerdress von Pedilu

Auch vom LaMarina Summerdress von Pedilu habe ich ganz tolle Nähbeispiele gesehen! Es ist von vorne eher schlicht, hat angeschnittene Ärmel und hinten ein Gummi in der Taille, um es ein bisschen auf Figur zu bringen.

Meh ...

Aber bei mir sieht es aus wie ein Nachthemd. Ich schätze, das ist mal wieder so ein Schnitt, der fantastisch aussieht, wenn man ein klassischer Birnentyp mit wenig Oberweite und viel Hintern ist! An mir ist es einfach nichtssagend und lahm. Und: Vermutlich ist auch dieser Schnitt viel besser für Baumwolljersey geeignet.

An dieser Stelle hätte ich einfach aufgegeben oder ein für-Zuhause-Top draus gemacht. Aber ich hatte ja ein großes Stück Stoff übrig ...

3. Versuch: Gloria von Pattydoo

Aus dem Reststück habe ich ganz locker den Vorderrock, die Oberteile und Ärmel bekommen und hatte noch was übrig (vielleicht probiere ich mal eine Panty gegen reibende Oberschenkel aus, ich habe da einen Schnitt von Sinclair Patterns rumfliegen). Den rückwärtigen Rock habe ich aus dem LaMarina Summerdress zugeschnitten. Er hat dann eine Mittelnaht und das Muster ist tiefer im Rapport angesetzt, als mir lieb wäre (wegen des tiefen V-Ausschnitts), aber das stört mich nicht so. 

Endergebnis: Das dritte Kleid!

Ohne Video hätte ich den Knoten auch beim dritten Nähen nicht hingekriegt. Vielleicht sollte ich mir das Video mal speichern, zur Sicherheit ...
Meine anderen beiden Glorias sind übrigens sehr dunkel, da fällt es nicht auf, dass der BH-Steg etwas rausschaut. Hier hat man es leider sehr gesehen, weshalb ich den Ausschnitt etwas weiter zugenäht habe.

So ganz zufrieden bin ich übrigens immer noch nicht: Durch die dunklen Ärmel hat es was von Kittelschürze mit Bluse drunter für mich ... möglicherweise trenne ich sie wieder ab und ersetze sie entweder durch welche aus dem helleren Part oder setze Bündchen an und trage das Kleid ärmellos. 

Und die Moral von der Geschicht: Gehypte Trendstoffe kaufe nicht! :D
(Okay, und: Der Unterschied zwischen Viskose- und Baumwolljersey ist gravierend ...)

Schnitt: Gloria von Pattydoo, Gr. 40 [davor: Mira von Graustufenstoffe und LaMarina Summerdress von Pedilu]
Material: Viskosejersey "Linea blau" von Mondstoff
Änderungen: FBA, Schultern verschmälert, Ausschnitt höher geschlossen

Verlinkt beim MeMadeMittwoch.

Lg
Nria

Mittwoch, 1. März 2023

Materialflop in Blau - Mantel Ember von Purpurnaht

Ich nähe richtig gerne Jacken und Mäntel. Dummerweise braucht man davon nur sehr wenige und dann halten die auch noch ewig!

Aber so langsam war mal wieder ein neuer Mantel fällig. Meine alten sind so um die 10 bzw. 15 Jahre alt und gerade die Kunstlederbestandteile lösen sich langsam auf, die Wolle ist auch nicht mehr so 100% schön ...
[Apropros Wolle: Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass man sich mit dem falschen Material echt den Spaß verdirbt!]

Okay, und ich hatte Lust auf einen neuen Mantel. Diesmal sogar in einer für mich ziemlich ausgefallenen Farbe: Hellblau. Habe ich früher rauf- und runtergetragen, aber schon länger nicht mehr. Den Mantelstoff (keine Wolle, ich habe mich zu einem günstigen Polyesterstoff verleiten lassen und dann war er nunmal da) habe ich im Sale bei Evli's Needle gekauft, weil ich eine größere Menge brauchte, und eigentlich den Vogue-Mantel 1669 geplant. Hier sieht man eine Umsetzung davon - von den Big 5 findet man im englischsprachigen Raum ja durchaus öfter Reviews.

Also ... der Mantel ist ganz okay ...?

Mir war zwar klar, dass Doppelreiher eher für große und/oder sehr schlanke Leute tauglich sind, aber probieren kann mans ja mal ...

Der Kauf war schon ein Jahr her und langsam wollte ich mich an die Umsetzung machen, nachdem ich im letzten Jahr doch sehr mit Hochzeitskleidung, u.a. dem Adeona-Mantel, beschäftigt war. Und dann stellte ich fest, dass der Vogue-Schnitt für leichte Stoffe vorgesehen ist und mein blauer Stoff ist mindestens mittelschwer. Mist.
(okay, vielleicht war ich auch ein klein wenig erleichtert, weil mir bei der schönen, aber ungewöhnlichen Linienführung wirklich vor der FBA graute ...)

Aus dieser Perspektive macht er nicht gerade schlank.

Gar nicht so schweren Herzens bin ich dann spontan auf einen Schnitt umgeschwenkt, den ich schon länger angeschmachtet hatte, dabei war er nicht mal im Sale! Nämlich Ember von Purpurnaht.

Was mir beim Schnitt fehlt, sind Passzeichen an den Wiener Nähten! Dafür bin ich mit den Bildern in der Anleitung sehr zufrieden: Es sind Zeichnungen statt Fotos, aber man erkennt alles bestens, Vorder- und Rückseite sind unterschiedlich farbig dargestellt ... viel besser als all die Fotoanleitungen mit wildgemustertem/schwarzem Stoff oder überbelichteten Fotos von weißen Stoffen! 

Der Ärmelaufschlag ist ganz hübsch, auch wenn ich die Verarbeitung kompliziert fand.

Allerdings musste ich die ein oder andere Stelle schon 5x lesen. Ich finde die Anleitung nicht so richtig klar; z.B. beim Ärmelaufschlag (wie genau muss ich ihn jetzt an den Ärmel stecken? Das Bild war etwas irreführend) oder beim Beleg (bekommt der 4 cm Saumzugabe wie der Außenstoff oder 1,5 cm wie das Futter?). 

Schwarzes Futter! Passt zu den Knöpfen.

Richtig blöd: Das Futter wird per Hand ringsherum festgenäht - mit keinem Wort wird aber erwähnt, wie man den Beleg unten verarbeitet.
Überwiegend ist die Anleitung ganz okay, aber einige Stellen sind wirklich unklar oder unvollständig. 

In der Anleitung sind übrigens nur Schulterpolster erwähnt; ich habe zusätzlich Ärmelfische ergänzt. Hier bei Simply Kreativ gibt es eine schöne Anleitung, wie man beides einsetzt! Und Burda hat eine kleine Warenkunde für Schulterpolster, falls ihr wie ich auch wie der Ochs vorm Berge steht, wenn's darum geht, welche Art Schulterpolster man eigentlich braucht.

Ebenfalls ergänzt habe ich einen Aufhänger. Ja, Mäntel sollte man eigentlich auf Bügel hängen, aber die gibts nunmal nicht überall!

Ein kleines Problem war der Mantelstoff: Völlig unbügelbar. Nicht weil er keine Hitze ausgehalten hätte - er zeigte sich einfach vom Bügeleisen gänzlich unbeeindruckt. Ich musste dann mehr absteppen, als mir eigentlich lieb gewesen wäre.

Die Passform ist nicht so toll und der Saum fällt blöd. Gut, das ist nicht die Schuld des Schnitts.

Das ist auch blöd beim Saum: Der wird umgeschlagen, es gibt nur vorne einen Beleg. Bei einem gut bügelbaren Stoff geht das gut, bei diesem hier ... hmmm.
Zumal in der Anleitung die 4 cm des angeschnittenes Saums gerade nach unten verlängert gezeigt werden statt gespiegelt - das wird doch viel zu breit beim Umschlagen! Ich hatte so schon Probleme.

Noch etwas, das mich stört: Beim Adeona-Mantel, den ich letztes Jahr genäht habe, wird der Saum (mit Beleg, nicht umgeschlagen!) per Maschine am Futter angenäht, per Hand werden dann Ärmelfutter und Kragen anstaffiert. Beim Ember-Mantel wird der Kragen per Maschine genäht und den ganzen weiten Saum näht man per Hand. Dauert viel, viel länger und es ist auch eine Stelle, die man mehr sieht, besonders, wenn der Mantel offen getragen wird.
Wohl wegen des sehr störrischen Materials sah der handgenähte Saum einfach furchtbar aus (ich habe schon öfter Futter anstaffiert, es lag also nicht an mangelnder Übung). Ich habe ihn also wieder aufgetrennt und dann doch maschinengenäht und durch den Kragen gewendet.

Die Taschenform ist jedenfalls interessant.

Bei den Knöpfen war meine Devise: Use what you have! Bei einem Mantel im Vintage-Stil passen Retro-Knöpfe doch bestens! Meine favorisierten Knöpfe (ich glaube, von einem ausrangierten Mantel der Schwiegermutter meiner Schwester) waren nur in einer Stückzahl von 6 vorhanden; der Schnitt verlangt 8. Ich hatte auch noch schöne von einer meiner Großmütter, aber in Anthrazit und eigentlich wollte ich die Knöpfe unbedingt in Schwarz.

Die Knöpfe sind sehr interessant und schwierig zu fotografieren.

Dieses Problem löste sich zum Glück von selbst, denn bei der Anprobe zeigte sich: Die bis oben zugeknöpfte Variante, die ich bei der Makerist-Vorschau sooo schön fand, steht mir überhaupt nicht. Da steht mir mal wieder meine Kurzhalsigkeit im Wege ... aber dafür reichten dann meine Lieblingsknöpfe aus, hurra!

Die Knopfpositionen musste ich wegen des Kürzens neu anordnen. Bisschen doof, aber das kenne ich ja schon und was will man machen?

Immerhin warme Hände.

Ich muss leider sagen: Begeistert bin ich nicht. Die Form steht mir nicht so, das Material ist blöd zu verarbeiten und ich kriege den Saum einfach nicht flachgebügelt, aber der Mantel ist auch nicht toll genug, um ihn per Hand mit Punktsteppung zu fixieren (und ringsrum Absteppen sah ziemlich doof aus).
Ob ich ihn also wirklich tragen werde? Ich zweifle noch. Immerhin war das Material billig - aber daran werde ich nächstes Mal definitiv nicht sparen.

Schnitt: Mantel Ember von Purpurnaht, Gr. 42
Material: Mantelstoff von Evli's Needle, Futterstoff aus dem Vorrat, Knöpfe von einem alten Mantel
Änderungen: Ärmel um 5,5 cm gekürzt, Schultern um 1 cm verschmälert, Mantel um 16 cm gekürzt (2 cm am Oberkörper, 5 cm an der Hüfte, 9 cm am Saum), Ärmelfische und Aufhänger ergänzt
Nachnähpotential: Ich denke nicht.

Verlinkt beim MeMadeMittwoch.

Lg
Nria


Dienstag, 29. März 2022

Komischer Knoten - Top Coralie aus der La Maison Victor 4/2020

Ich scheine neuerdings eine Schwäche für Knoten zu haben - in meinem Schrank finden sich bereits das Knotentop Gloria (Pattydoo/Patternhack) und die Knotenbluse Tine (Berlinerie).

Den geknoteten Trägern von "Coralie" aus der La Maison Victor 4/2020 konnte ich auch gleich etwas abgewinnen. Eigentlich ist der Schnitt für ein Kleid, bei dem an ein kurzes weites Oberteil ein gekräuselter Rock angesetzt wird, aber meine Stoffmenge war begrenzt.

Tja, die Passform begeistert mich jetzt nicht so.

Letztes Jahr habe ich ein Überraschungspaket von Lillestoff gekauft, war aber vom Inhalt nur mäßig begeistert. Unter anderem fand sich darin ein dünner hellblauer Jersey. Reichte mit 70 cm Länge aber nicht für das Kleid, weil die Träger sehr viel Platz einnehmen beim Zuschnitt und das Oberteil eigentlich sogar gedoppelt wird. Ich hatte einen Plan für eine Kombination mit anderem Jersey, aber keinen Kombistoff gefunden, der mir dazu gefiel.

In diesem Jahr stellte ich dann fest, dass ich ja einfach das Oberteil zum Top verlängern könnte, weil ich sowieso mehr Bedarf für lockere Tops als für Kleider habe. Gesagt, getan!

An der Puppe ist die Passform irgendwie auch nicht besser ...

Wenn man ein Oberteil komplett doppelt, ist es natürlich kein so leichtes Sommertop mehr. Hätte so auch nicht auf den Stoff gepasst. Also habe ich einfach eine gefällige Linie draufgemalt und einen Beleg draus gemacht. Die Träger-Enden der Außenteile habe ich gestückelt, fällt beim Knoten sowieso nicht auf und so passt alles viel besser auf die Stoffmenge.

Das Nähen an sich geht superfix und ist simpel, nur das Feststecken und Annähen des Belegs (wahlweise Futter, wenn man doch doppeln möchte) und ggf. das Absteppen dauert ein bisschen. Die Strecke ist halt sehr lang.

Beim Knoten bin ich mir noch nicht so sicher, ob ich das bequem finde ... man hat halt einen Stoffknubbel auf der Schulter (ohne Doppelknoten hält es nicht). Zur Not nähe ich die Träger halt mittig zusammen und mache einen einfachen Knoten, der durch die Naht fixiert wird.

Beim Anprobieren stellte sich auch heraus: Hier wäre eine FBA dringend notwendig gewesen. Mit ein wenig Augenzudrücken komme ich bei manchen Shirts drumherum, aber dieser Jersey ist nicht sehr elastisch; die Zugfalten sind doch recht sichtbar und durch die fehlende Weite staut sich das Top oberhalb der Brust und es steht an den Armausschnitten ab.

Passformprobleme!

Änderungen wären so halbwegs möglich (wirklich gut aber nicht, denn mehr Stoff herbeizaubern geht ja schlecht), aber aufwändig. Mal gucken, obs für zu Hause reicht oder ob das Top zum Probestoffhaufen wandert ...

Schnitt: Kleid "Coralie" aus der LA Maison Victor 4/2020, Gr. 40
Material: Bio-Baumwolljersey von Lillestoff
Änderungen: Top verlängert, Rockteil weggelassen, Beleg statt gedoppeltem Top
Nachnähpotential: Nicht unbedingt.

Verlinkt bei DvD.

Lg
Nria

Donnerstag, 10. Februar 2022

Das Hurray-Shirt 2.0. Oder: Vom dritten Versuch.

Das Herbst-Handarbeitsbingo trug Früchte - motiviert durch das Feld "ein altes Kleidungsstück umgestalten" habe ich mich nach nur 14 Monaten endlich darangemacht, das verschlimmbesserte Hurray-Shirt zu retten!

Wir erinnern uns: Mir war der ursprüngliche Ausschnitt zu groß, darum habe ich aus dem selben Stoff einen Kragen eingesetzt, und weder Version 1 noch Version 2 haben mir richtig gefallen.

Ob das so richtig als "altes Kleidungsstück" zählt, ist schwer zu sagen, weil ich das fertige Shirt so ja nie getragen habe, aber umgestaltet wurde es definitiv, lag schon eine Weile rum und die Arbeitsschritte sind die gleichen, die ich bei jedem anderen Shirt vorgenommen hätte. 

Endlich tragbar! Nach nur 2 Fehlversuchen.

Zunächst habe ich den Kragenteil sowie die Ärmel abgetrennt und auch die Seitennaht ein paar Zentimeter geöffnet. 

Schnippedischnipp!

 Anschließend habe ich den oberen Teil kurzerhand zwei Fingerbreit unter der Achsel durchgeschnitten - dankbarerweise kann man sich hier ja prima am Muster orientieren, das ich zum Glück gerade zugeschnitten hatte. Schiefe "Streifen" wären hier wirklich ärgerlich gewesen.

Hier habe ich den Halsausschnitt weiter nach innen gezogen.

Diese Teile dienten dann als Vorlage für die neue schwarze Passe, aber mit kleinen Änderungen: Die Schultern habe ich weiter nach innen gezogen und den Halsausschnitt auch in der Höhe verkürzt, und natürlich musste ich unten noch die doppelte Nahtzugabe zugeben, sonst hätte mir ja beim Annähen ein Stück gefehlt (schließlich war da ursprünglich keine Naht).

Bei dem wilden Muster ist ein einfarbiger Kombistoff gar nicht schlecht.

Jetzt nur noch die Seiten- und Schulternähte wieder schließen, Ärmel neu einsetzen, Bündchen dran.
Mir hätte es auch gut gefallen, oben den Polokragen samt Leiste einzusetzen, aber ich hatte echt keine Lust mehr!

Obligatorisches Rückseitenfoto.

Wegen des leicht "organischen" Musters sind die Punkte beim Übergang teils sichtbar, aber das ist bei unregelmäßigen Mustern auch schwierig exakt zu nähen.

Die ganze Umgestaltung hat gar nicht so lange gedauert und jetzt trage ich es sehr gerne. Warum habe ich mich da bloß länger als ein Jahr vor gedrückt?

Doch, ich mag's jetzt!

Schnitt: Mod. 7 aus der Meine Nähmode 05/2015, Gr. 40
Material: Bio-Baumwolljersey "Hurray" von Lillestoff
Änderungen: viele ;)
Nachnähpotential: nope nope nope

Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.

Lg
Nria

Dienstag, 27. April 2021

Das Hurray-Shirt. Oder: Von der Verschlimmbesserung.

Manchmal greift man daneben. Und dann versucht man, das Teil zu retten. Und dann greift man nochmal daneben. Tja.

Der Jersey "Hurray" von Lillestoff gefiel mir schon länger - das Muster ist so schön retro mit seinen Formen und dem gedämpften Cremeton statt Weiß als Akzent. Irgendwann war er im Angebot und ich habe ihn gekauft.

Es sollte ein Langarmshirt werden, weil ich da einen erheblichen Mangel an Rot in meinem Schrank sah. Ich habe mir ein schlichtes Modell (Nr. 7) aus der Meine Nähmode 05/2015 ausgesucht, also einen Simplicity-Schnitt. 
War auch schnell genäht.
Aber bei der Anprobe stellte ich fest: Der Ausschnitt ist riesig!
 
Nicht das Ursprungsmodell, sondern die verschlimmbesserte Version.

Sah man im Heft nicht so, sonst hätte ich natürlich gleich einen anderen Schnitt genommen. 

Jetzt muss man wissen, dass ich große Ausschnitte hasse ... also hatte ich eine Idee: Ein Einsatz! Das habe ich schon öfter gemacht, weil der zu große Ausschnitt früher, als ich die Schnittmuster selbst gebastelt habe, mein Kardinalfehler war.

Ich habe den Polokragen vom Leslie-Shirt von Pattydoo genäht und dann hinter den mit Beleg gesäumten Ausschnitt genäht. War ganz schön fummelig und in meiner Vorstellung sah das gut aus ...

 
 
 ... in der Realität ist es aber eher seltsam. Außerdem trägt es sich unbequem.

Ich habe aber einen neuen Plan: Den obersten Teil des Shirts werde ich so auf halber Armausschnitthöhe abschneiden und durch einen schwarzen Teil ersetzen, wie beim Shirt Vivien
Beim Krageneinsatz überlege ich, ob ich den einfach heraustrenne und in ein schlichtes schwarzes Shirt einsetze - zum Wegwerfen ist das eigentlich zuviel Arbeit. Bringt aber natürlich auch nur was, wenn das gut aussieht. 

Jedenfalls bin ich recht frohen Mutes, dass der zweite Rettungsversuch besser läuft als der erste!
Schnitt: Mod. 7 aus der Meine Nähmode 05/2015, Kragen vom Poloshirt Leslie von Pattydoo, beides Gr. 40
Material: Bio-Jersey "Hurray rot" von Lillestoff
Änderungen: Krageneinsatz aus dem Poloshirt gebastelt und eingesetzt
Nachnähpotential: Auf keinen Fall!
Verlinkt bei DvD
 
Lg
Nria

Donnerstag, 5. November 2020

Flop mit Jeansringeln: Mrs. Torvi von Annas Country

Ich bin immer noch auf der Suche nach dem perfekten Schnitt für eine Jerseyjacke. Der Jenna Cardi erschien mir echt vielversprechend, aber nach zwei Versionen (einmal aus Sweat, einmal aus Jersey) bin ich mit dem Sitz noch nicht zufrieden. Unter anderem, weil bei manchen Schnittmustern die Schultern sehr breit angelegt sind, obwohl sie nicht überschnitten sein sollen. Das ist einfach mühselig an meine superschmalen Schultern anzupassen, ohne die Proportionen des ganzen Schnitts zu verzerren.

In irgendeiner Weihnachtsaktion hat Hana einen Haufen Schnittmuster gekauft und der Cardigan "Mrs. Torvi" von Annas Country war auch dabei. Hat ebenfalls diesen schönen geschwungenen Halsausschnitt, aber zusätzlich Brustabnäher (yay!). Scheint auch nicht ganz so knalleng zu sitzen. Und Weisnähschen hat eine ganz tolle Version (zusätzlich mit Taschen und geplottetem Motiv) gemacht. Also hab ichs einfach mal riskiert.

Hätte schön werden können. Wurde es leider nicht.

Anfang des Jahres habe ich beim Nautistore ein Überraschungs-Restepaket bestellt. Dabei war u.a. ein Stück marineblauer Sommersweat und diverse blauweiße Musterstoffe. Ich hatte sofort einen dunkelblauen Cardigan mit gemusterten Ärmeln im Kopf und Mrs. Torvi wurde als Testobjekt auserkoren.

Die Größen fand ich etwas kurios: Bei Größe S ein Taillenumfang von 74 Zentimetern?! Das entspricht woanders fast Gr. 42. Die übrigen Maße bei Gr. S entsprechen Gr. 38. Was üblicherweise eher als M bezeichnet wird. Allerdings ... hielt diese Schmeichelgröße dann nicht, was sie versprach. Aber dazu später.
Und nein, das ist keine Fertigmaßtabelle; ich habe nachgemessen. 

Von der Seite finde ich es gar nicht soo schlecht.

Worüber ich mich dann doch beschwere: Stichwort Fadenlauf. Es gibt keinen.
Also, es gibt schon einen, nur nutzbar ist er nicht. Beim Vorder- und Rückenteil ist keiner eingezeichnet und das ist auch egal, weil man den Bruch bzw. die Vorderkante nehmen kann, aber beim Ärmel ist gerade mal ein 1,5 cm langer Pfeil eingezeichnet (Gesamtlänge inklusive Spitze). Nicht mal 2 cm!!! Wie soll man sich daran orientieren? Ich habe ihn verlängert und er ist schief zum
Ärmelsaum, also bin ich mir nicht sicher, ob der Pfeil nicht nur symbolisch ist, damit ein absoluter Anfänger weiß, wie rum der Ärmel aufgelegt wird.
Ein Schnittmuster ohne Fadenlauf. Wie unprofessionell ist das denn?!

Dazu gibt es dann so gut wie keine Passzeichen, nur ein einziges auf der Ärmelkugel (zur Schulternaht).

Obligatorisches Rückseitenbild.

Nun ja, ich habs einfach mal riskiert: Die Ärmel und Blenden aus dem Musterstoff zugeschnitten, die Torsoteile aus dem Musterstoff.

Und bei der Anprobe kam die nächste Enttäuschung: Die Jacke ist viel, viel, viel zu eng. Um eher zwei als eine Größe. Dass der Kragen absteht, ist allerdings eventuell meiner Stoffwahl geschuldet ...

Tja. Ich werde da keine weitere Arbeit rein investieren, sondern schauen, wie ich den Stoff für etwas anderes verwerten kann.


Schnitt: Mrs. Torvi von Annas Country, Gr. M (entspricht Gr. 40)
Material: Uni-Sommersweat sowie Kombi-Sommersweat "Wind" von Nautistore
Änderungen: Jacke um 5 cm gekürzt, Ärmel um 8 cm gekürzt
Nachnähpotential: Nope. Außerdem mache ich künftig einen großen Bogen um Annas Country.
Lg
Nria

Dienstag, 15. September 2020

Oldie, not goldie - Kleid 41 aus der Meine Nähmode 2010

Kürzlich habe ich mein Strumpfhosenfach im Schrank ausgeräumt. Und ich habe doch tatsächlich ein Kleid wiedergefunden, das ich vor 10 Jahren genäht habe!
Ich dachte ja, ich hätte es entsorgt. Aber so kann ich es euch zeigen, bevor ich es entsorge (oder recycle) ;)
 
Zunächst möchte ich euch an der Beschreibung aus dem Heft teilhaben lassen: "Besonders schmeichelnd ist das Neckholderkleid mit leicht ausgestelltem Rock, da er Rundungen vorteilhaft zur Geltung bringt. Aber auch der Wohlfühlfaktor kommt bei diesem Modell nicht zu kurz." 
Also ehrlich: Nichts davon ist wahr!
 
Dieses Modell stammt aus der allerersten "Meine Nähmode"-Ausgabe, im Jahr 2010. Die Zeitschrift mit Simplicity-Schnittmustern war damals noch recht beliebt; mir scheint, dass die Beliebtheit etwas nachgelassen hat. Die Schnittmuster aus den neuen Heften begeistern mich auch nicht mehr, die werden immer simpler und beliebiger und es sind auch weniger Varianten drin.

Sehen so für euch "vorteilhaft zur Geltung gebrachte Rundungen" aus??


Früher war mehr Lametta eine größere Auswahl auch origineller Schnittmuster enthalten. Habe die erste Ausgabe mal durchgeblättert und spontan einige Schnittmuster gefunden, die ich eigentlich mal nähen könnte ...
Aber zurück zum Kleid: Durchgeblättert habe ich die Ausgabe, weil ich nicht mehr wusste, welchen Schnitt ich verwendet habe. Es ist ziemlich sicher diese Ausgabe, aber der einzige Schnitt, der genau die Charakteristika des Kleids aufweist, fängt bei Größe 44/46 an. Habe ich tatsächlich diesen Schnitt genommen und so viel verkleinert?!

Jedenfalls: Das Kleid hat ein schlauchförmiges Oberteil, in der Mitte durch eine Schlaufe gerafft, eine Kräuselung unter der Brust, vorne Teilungsnähte, in denen Taillenabnäher versteckt sind und Neckholder-Träger.
Ich habe offensichtlicherweise normale Träger draus gemacht.

Von hinten ists ja ganz okay ...

Und ich glaube, ich habe die kurze Version verwendet, die vermutlich eine Tunikalänge sein soll, für mich aber ein Minikleid abgibt. Ja, der Saum ist nur versäubert, weils einfach schon recht kurz war.
 
Am Model im Heft, das eine viel größere Größe trägt als ich, aber ganz sicher auch eine deutlich höhere Körperlänge als ich besitzt (so 30 cm), sieht das Kleid in der langen Version fantastisch aus. Zugegeben, Viskosejersey ist bei Raffungen meist schmeichelhafter. Aber so an sich erscheint mir das Kleid - wie so oft - geeigneter für Birnentyp-Frauen mit weniger Oberweite. Das geraffte Vorderteil lässt die Bauchregion sehr kompakt erscheinen ... nein, nicht mein Ding.
 
Ich gebe zu, dass das Kleid aus Viskosejersey und in Maxilänge besser aussehen könnte. Aber generell empfinde ich Kleider mit separatem Brustteil bei viel Oberweite einfach als schwierig.
Und das hier ist wohl mit gutem Grund ganz unten im Strumpfhosenfach gelandet ;)
 
Schnitt: Kleid/Tunika 41 aus der Meine Nähmode 2010, auf Gr. 40 verkleinert (von 44/46)
Material: Marineblauer Baumwolljersey
Änderungen: Verkleinert, rückwärtige Mittelnaht eingefügt, Träger statt Neckholder
Nachnähpotential: Ganz sicher nicht!

Verlinkt bei DvD und Creadienstag.

Lg
Nria

Dienstag, 30. Juni 2020

Santa Barbara-Shirt von Pech und Schwefel [Flop]

Ich wollte schon seit einer Weile ein einfarbiges dunkelgrünes T-Shirt haben, als Kombipartner für meine Lieblingsleinenhose. Zu kaufen gabs keine, also habe ich eins genäht.

Aber es wurde ein Flop. Bevor ich es auftrenne und ein besseres Kleidungsstück draus mache, möchte ich das Werk aber trotzdem zeigen.

Der Schnitt heißt "Santa Barbara" und ist von Pech&Schwefel. Die Falten gefielen mir gut, einfach das gewisse Etwas. Ich habe das Shirt aber ein gutes Stück gekürzt, weil mir Longshirts nicht stehen.

Was mir vor lauter Eifer nicht aufgefallen ist: Selbst bei der Designerin auf den Produktfotos sind die seitlichen Falten verkrumpelt anstatt schön glatt zu liegen. Hätte ich das bemerkt, hätte ich den Schnitt gar nicht erst gekauft.


Die Designerin hat wenig Oberweite. Ich habe einen G-Cup. Oft habe ich bei T-Shirts Glück und komme ohne FBA aus, aber hier verzieht mir die Brust die äußeren Falten so sehr, dass es wirklich nicht mehr nach Absicht aussieht, auch wenn ich von der Stoffmenge alleine genug Platz habe.


Weil ich nach dem Shirt-Desaster erstmal die Produktfotos genauer begutachtet habe und da genau das gleiche Problem sehe, werde ich es nicht mit einer FBA beheben können: Es liegt am Schnitt, nicht an mir.

Ein bisschen ärgert mich das, aber es dürfte immerhin kein Problem sein, aus dem misslungenen Shirt ein besseres mit einem anderen Schnitt zu nähen.

Und von dieser Designerin lasse ich künftig die Finger.

Schnitt: "Santa Barbara" von Pech&Schwefel
Material: Grüner Baumwolljersey
Änderungen: Gekürzt
Nachnähpotential: NEIN. Weder dieser Schnitt noch irgendwas anderes von Pech&Schwefel.
Verlinkt bei DvD.

Lg
Nria

Donnerstag, 13. Februar 2020

Lander Pants - nicht für mich

Ich habe mal wieder einen Flop zu vermelden. Wir haben ja nicht umsonst eine "gescheiterte Projekte"-Kategorie in unseren Monatsrückblick-Beiträgen, aber manchmal dauert es eben eine Weile, bis ich einsehe, dass es nix mehr wird mit dem Teil.

Nein. Einfach nein.


Diesmal: Eine Hose, genäht im Frühjahr 2018. Die Lander Pants von True Bias Patterns ist hoch geschnitten, hat schöne eckige aufgesetzte Taschen und eine Knopfleiste, außerdem gerade geschnittene, weite Beine.

Und hier liegt der Hase im Pfeffer:
Weite Hosenbeinen sehen an großen Frauen fantastisch aus.
Ich bin 1,54 m groß.
Tja.

Von hinten: Auch nicht besser (bitte nicht auf die Passform schauen, ich trage aktuell eine Größe mehr als damals).


Die Stoffwahl hätte eventuell noch was retten können, aber auch die war ein Fehlgriff: Ich hatte noch einen weißen Baumwollstoff mit feinen hellbraunen Streifen im Schrank, der mir vom Stil gut zur Hose zu passen schien.
Leider macht die helle Farbe das Ganze noch schlimmer, in den hellen weiten Hosenbeinen sehen meine Beine einfach nur sehr kurz und sehr breit aus.
Dabei hätte ich es besser wissen müssen! Ich hatte als Teenie bereits eine weit geschnittene Hose in Hellgrau, die ich dann kaum getragen habe, weil sie total unvorteilhaft an mir aussah - und damals war ich im unteren Normalgewichtsbereich, also doch eher schlank.

Ich mag die Taschen. Den Rest nicht so.


Ärgerlicherweise habe ich teure Prym-Jeansknöpfe für die Knopfleiste verwendet, die sich dann mit der Variozange nicht mal ordentlich einsetzen ließen (sie sitzen nicht fest, sondern wackeln locker herum; ich habe versucht, mit dem Hammer nachzuhelfen, aber dabei nur einen der Knöpfe schiefgeschlagen und es dann bleiben lassen).

Hübsch finde ich den Schnitt ja.

Was sagen wir also zu weiten Hosen (besonders aus hellem Stoff)? "Not today." Und auch morgen nicht!

Vielleicht gebe ich der Hose nochmal eine Chance als Shorts, da habe ich schon schöne Versionen gesehen, die auch an mir gut aussehen könnten - diese hier von Fredi von Seemannsgarn-handmade gefallen mir sehr.

Schnitt: Lander Pants von True Bias Patterns, Gr. 12
Material: Leichter Baumwollstoff mit eingewebten, strukturierten Streifen
Änderungen: Mindestens 15 cm gekürzt - großer Fehler!
Nachnähpotential: Auf keinen Fall, außer als Shorts. Der Schnitt ist gut, aber ich bin viel zu klein für ihn.
Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.

Lg
Nria

Donnerstag, 16. Januar 2020

[Flop] Sommerkleid mit gekreuzte Trägern - Mod. 118 aus der Burda 05/2006

Ich mag Kleider mit interessantem Rückenausschnitt. Leider sind die oft nicht bh-tauglich. Aber ein paar Möglichkeiten gibt es da schon - z.B. das Kleid Gerda aus der La Maison Victor. Oder dieses Burda-Kleid. Theoretisch.

In der Schnittmusterübersicht hätte ich es übersehen. Die in die Mitte verlegten Abnäher sind interessant, aber sonst? Nur das Modellfoto im Heft offenbart die überkreuzten Elemente im Rückenteil. Das hätte man ja auch mal in der Übersicht abbilden können ...

Die burda 05/2006 habe ich damals wegen all der großartigen Kleider gekauft - ich finde tatsächlich jedes einzelne wirklich schön! Ich glaube, das ist davor und danach nie wieder vorgekommen. (wenn sich jemand fragt, warum ich seitdem keins davon genäht habe: 2006 war ich noch Anfängerin und seitdem habe ich viele, viele weitere Schnittmuster gekauft, die alle mit diesen hier konkurrieren ...)
Ein paar finde ich ganz besonders toll und das Modell 118 habe ich dann nach mehr als 10 Jahren endlich genäht.

So viele tolle Kleider! Alle sind toll, aber die allertollsten habe ich markiert.

Ein Blick in den Stoffschrank ergab: Da ist noch so ein beschichteter Webstoff in Petrol mit schwarzem Klecksmuster, den Hana im letzten Sommer für einen Rock gekauft und dann doch nicht vernäht hat. Also her damit!

Kompliziert zu nähen ist das Ganze nicht, es gibt wenige Schnitteile und das Nähen geht auch schnell vonstatten. 

So hab ich mir das nicht vorgestellt ...


Praktisch ist: Die Träger werden auf der Schulter nicht zusammengenäht, sondern wie ein Riegel mit einem Knopf befestigt. So kann man ohne Umstände nochmal den Sitz regulieren, wenn das Kleid schon fertig ist.

Bei der Anprobe stellte sich aber heraus: Die gekreuzten Träger lassen doch den Blick auf den BH frei.  Mist!

Dazu kam noch, dass ein beschichtetes Polyesterkleid bei genauerem Nachdenken gar nicht mal die beste Wahl für ein Sommerkleid ist. Hätte man eigentlich vorher drauf kommen können.

Nun ja, wenigstens habe ich's probiert und der Stoff wird dann wohl doch eine Tasche.
Und vielleicht besorge ich mir die La Maison Victor und nähe eine "Gerda" ... oder eins der anderen schönen Kleider aus dieser Burda.

Schnitt: Burda 05/2006, Mod. 118B, Gr. 38
Material: Polyester-Webstoff, Leinen als Futter
Änderungen: Gürtel weggelassen
Nachnähpotential: Ach, wenn ich doch auf einen BH verzichten könnte :(
Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.

Lg
Nria

Donnerstag, 30. Mai 2019

[Flop] Regenshirt für Regenwetter

Ein Shirt aus bewährtem Schnitt, schon mehrere Male genäht, z.B. als Cockpit-Shirt - was kann da schon schiefgehen?

Tja ...

Kann ja nicht jedes Projekt ein Hit werden ...


Ich wollte schon lange ein Regen-Shirt für Regentage - ich fand die Idee lustig, zum Wetter passend angezogen zu sein. Und habe mir diesen netten Regenwolken-Sommersweat auf dem Stoffmarkt mitgenommen.

Da ich nur einen halben Meter hatte, sollte es der bewährte AnniNanni Kuschelkleid-Schnitt sein, Brustteil und Ärmel aus Musterstoff, Torsoteile und Bündchen aus farblich passenden Unistoffen aus dem Vorrat.

Das Nähen ging flott - ich kannte den Schnitt ja schon und allzu aufwändig ist dieser nicht.

Zum Schluss habe ich das fertige Shirt angezogen und ...


... das Muster steht auf dem Kopf.

[Immerhin bin ich mit diesem Näh-Faux-Pas nicht alleine. Ich erinnere mich an einen Klassenausflug auf dem Gymnasium nach Köln, auf dem eine Mitschülerin ein Shirt gekauft hatte und später feststellte, dass die Palmen darauf alle auf dem Kopf standen.]


Najaaa, könnte man meinen, so auffällig ist das ja nun nicht, man könnte das Shirt schon anziehen. Stimmt, aber mich stört es eben doch. Außerdem spannt das Shirt auf Brusthöhe, weil der Sweatstoff weniger elastisch ist als die Jerseystoffe, aus denen ich den Schnitt bisher genäht habe, und der Kontrast zwischen dickerem Sweat und dünnerem Jerseyteil am Torso stört mich, und die Farben sind mir insgesamt auch etwas zu blass und der Türkiston zu warm - insgesamt ist es einfach kein Shirt geworden, was ich gern anziehen würde.

Schade drum, aber das nächste Projekt wird wieder besser!

Schnitt: AnniNanni Kuschelkleid, Gr. 38
Material: Muster-Sommersweat vom Stoffmarkt, Uni-Jersey
Änderungen: Ärmel auf halbe Länge gekürzt, Kleid auf T-Shirt-Länge gekürzt, vordere Teilungsnaht auf dem Rückenteil fortgesetzt

Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.