Freitag, 30. Juni 2017

Was vom Juni übrig blieb

Die Juni-Temperaturen lagen dieses Jahr eindeutig überm Mond-Schmelzpunkt. Hana war glücklich über ihre Kellerwohnung und Nria ... mäßig glücklich über ihre Wohnung im Dachgeschoss ...
Wir waren auf einer schönen Larp-Hochzeit (zum Glück in einem kühlen Gewölbekeller!) und auf einem schönen Geburtstag (heiß, aber mit Erdbeerkuchen). Und einer Hutparty (ohne Erdbeerkuchen, dafür mit Hüten).

Ehe-für-alle-Freude-MakeUp! Mit mäßigen Selfie-Skills.

Für uns selbst genäht im Juni:
Leinenrock für die Clanerin
blaue Shorts
Eis-Shirt
rote Leinenshorts

Für andere genäht im Juni:
Feuerfächertasche und kleine Tasche für den Elemente-Swap

Angefangene Projekte:
Zwitscher-Kleid

Gescheiterte Projekte: -

Neue Schnittmuster, Anleitungshefte und Bücher:
McCall's 6891 Hemdblusenkleid

Stoff gekauft: 2 m: 1,5 m schwarze Popeline, 0,5 m Herbstblätter-Jersey, 0,5 m Kringeljersey von Lillestoff
Stoff vernäht: 6,3 m: 1,55 m dunkelblaues Leinen, 1,05 m blauer Köper, 0,35 m Eis-Jersey, 1,2 m schwarze Popeline, 0,75 m rotes Leinen, 1,20 m schwarzen Pikee-Jersey, 1 Jersey-Panel (rechne ich mal als 20 cm)


Wir freuen uns im Juli auf: 
Überraschend gibt es doch einen Stoffmarkt in unserer Nähe, der nicht auf der regulären Seite vermerkt war! Da wollen wir hin und werden hoffentlich nicht allzu sehr über die Stränge schlagen. Pen&Paper wirds auch geben - und Vorbereitungen fürs Epic Empires.

Mittwoch, 28. Juni 2017

The Girl Who Waited - Leinenrock mit Zackenpasse

Nein, es geht nicht um Doctor Who. Sondern um einen Rock, der wirklich lange auf meiner imaginären Nähliste stand ...

Mit der Umsetzung dieses Rocks habe ich fast 11 Jahre gewartet. Der Schnitt stammt aus der burda  7/2006, Modell 131, er ist in Kurzgröße (hurra!) und ich fand ihn auf Anhieb toll.

Endlich! Mein Wunschrock!
[Übrigens: Wenn ich mich nicht gerade 5 Minuten vorm Fotografieren mit Unmengen Pudding mit Erdbeeren vollgestopft habe, spannt der Rock weniger überm Bauch ... schlechtes Timing ;)]

Aber diese Zacken! Zacken sind nicht so einfach zu nähen und 2006 war ich noch Anfängerin. Damals nähte ich zwar schon drei Jahre lang, aber überwiegend Larpkleidung, die ist nicht so passformsensibel, und falls ich da schon Bekanntschaft mit Zacken gemacht hatte, waren es in die Seitennaht eingesetzte Keile, was weniger anspruchsvoll ist als Ecken mitten im Stoff.

Sprich: Ich hab mich nicht rangetraut. Vermutlich durchaus zu Recht, aber als ich kürzlich in meiner Schnittübersicht blätterte, fiel mir dieser Schnitt wieder auf.

Ich habe nicht zufällig nach einem Schnitt gesucht, sondern gezielt nach welchen für kleinere Reste. Nerven euch Reststücke zwischen 40 und 60 cm auch so? Ich bin öfter mal zu großzügig beim Stoffkauf und dann bleiben so blöde Reste übrig, die bei Jersey noch für ein Shirt reichen würden, bei Webstoff aber nicht gut verwendbar sind.

Rückansicht - weniger zackig.
 

Das grüne Leinen war mal der Überrock meines Hobbitoutfits. Da ich es seit 2013 nicht mehr benutzt habe, auch in näherer Zukunft kein Hobbit-Con ansteht und es mir sowieso nicht mehr passt, habe ich die Bestandteile fleißig weitergegeben oder eben recycelt.
In der Zeitschrift sind Rock und Passe aus dem gleichen Stoff genäht. So eine Verschwendung, da sieht man den Schnitt doch gar nicht! Ich wollte einen Kontraststoff und habe für die Passe eine khakifarbene Viskose-Leinen-Mischung verwendet.
[Im Nachhinein nicht die beste Stoffwahl; die Viskose fällt zu weich und es wäre gut gewesen, sie mit Vlieseline zu verstärken. Im Nachhinein ist man ja immer schlauer ...]

Die Zacken sind mir relativ gut gelungen; die einzelne hinten ist etwas zu rund, aber da ist ja nur eine, deshalb fällts nicht auf. Die Zacken vorne gefallen mir und die hätte ich 2006 sicher nicht so hingekriegt. Manchmal ist es gut, etwas aufzuschieben!

Die Zacken vorne sind schön spitz geworden, die hinten ist zu stumpf, aber der Winkel ist auch stumpfer.

Was ich dann auch aufgeschoben habe, ist der Reißverschluss: Mit nahtverdeckten habe ich immer gekämpft, weil sie eben nicht unsichtbar wurden. Und dann ist mir aufgefallen: Ich muss näher ran beim Nähen. Als ich den Bleistiftrock-Kurs auf Makerist von Inge Szoltysik-Sparrer (die Chefin des deutschen Maßschneiderhandwerks) angeschaut habe, sagte sie, man solle die Nadel nach links stellen - und voilà, das war's, was mir gefehlt hat! Wenn man dazu die Reißverschlusszähnchen etwas von der Nadel wegbiegt (die sind bei nahtfeinen Reißverschlüssen ja flexibel), näht man nicht die Zähnchen fest, kann aber das Trägermaterial ganz nah am Stoffbruch fixieren und schwupps, sieht man nix mehr in der Naht bis auf den Schieber.

Eigentlich ist die obere Bundkante gleichmäßig ... auf diesem Foto wollte sie nicht so recht. Muss sie mal fixieren.

Aus dem geraden Bund habe ich einen Formbund gemacht, ihn verstürzt und innen mit Handstichen festgenäht. Zum Glück hatte ich ein farblich exakt passendes Garn da, das erleichtert die Sache sehr.

An den Seitennähten trifft die Bund-Ansatznaht nicht ganz aufeinander; nach mehreren Versuchen hatte ich aber auch keine Lust mehr, das zu beheben. Ansonsten bin ich endlich mal mit der Verarbeitung zufrieden und auch sonst gefällt der Rock mir sehr :)

Fehlt noch ein Body dazu; T-Shirts tragen zu sehr auf.


Schnitt: Rock 131 aus der burda 7/2006
Material: Dunkelgrünes Leinen, khakifarbenes Viskoseleinen
Änderungen: Formbund statt geradem Bund

Verlinkt beim MeMadeMittwoch und Fräulein Ans Jahres-Sewalong - im Juni: Das rockt!

Lg
Nria

Sonntag, 25. Juni 2017

7 Sachen 26/2017 mit frittiertem Eis

Immer wieder sonntags ... 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Tag Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.


Ein neues Schild, dass ich beim Tedi ergattert habe, zwischen Näh-Utensilien und Router aufgehängt. Da kann man es von der Nähmaschine aus gut angucken.


 Ein Geschenk eingepackt. Idee von Pinterest.


Einen Hut aufgesetzt - für eine Hut-Mottoparty.


Den Hut kurz entschlossen nochmal abgesetzt, verschönert und wieder aufgesetzt. Ich hatte mich eigentlich schon gewundert, wo dieser Anstecker herkam, bis der Liebste sagte "Oh, so einen Anstecker hatte ich auch mal - weiß gar nicht, wo der ist ..."
 

Zum Cheatday-Streetfood Festival marschiert und frittiertes Eis gegessen (nicht ganz so umwerfend wie gedacht, aber mal ein Erlebnis). Das Wetter war ... suboptimal, wie man auf dem Tisch sieht.


Äußerst käsehaltige Käsespätzle gegessen. Außerdem: Pommes mit scharfer Sauce und Bärlauchmayonnaise und Pilzsauce und winzigen Mozzarellakugeln gegessen, dazu durch Burger, Panini und Pulled Beef probiert. Die interessanten Kartoffelwaffeln mit Pastrami waren leider schon ausverkauft.


Zum Abschluss: Hausgemachtes Eis mit Sti(e)l in den exotischsten Sorten. Hana hatte Erdbeer-Basilikum. Nria hatte stattdessen einen Salzkaramell-Crepe.

Jetzt rollen wir uns aufs Sofa und spielen ein Adventure!

Eine Übersicht aller 7-Sachen-Beiträge findet ihr bei Grinsestern.   

Dienstag, 20. Juni 2017

Mein rotes Glücksshirt


Kennt ihr diese Seiten, auf denen es ständig neue limitierte Printshirts, überwiegend mit Nerd-Motiven, gibt?

Auf einer davon habe ich neulich diesen Spruch gefunden:

I always wear my lucky red shirt on away missions!

Für die Nicht-Trekkies: In der ursprünglichen Star Trek-Serie trugen die Sicherheitsleute der Sternenflotte Rot. Und als Sicherheitspersonal lebt man gefährlich - die Kurzlebigkeit der "Redshirts" ist inzwischen legendär ...

So sieht ein zufriedener Trekkie aus!


Der Haken an dem angebotenen T-Shirt: Diese Drucke sind meist auf Männer ausgelegt, selbst wenn es eine Frauenvariante gibt. Sprich: Der Druck ist auf mittlerer Brusthöhe positioniert. Bei mir ist er dann nur zur Hälfte lesbar. Oder binnen kurzer Zeit bekommt der Druck Risse. Blöd! Offenbar sind die Designer alle Männer oder Frauen mit wenig Oberweite.

Also war Selbermachen angesagt. Ist ja sowieso viel ökonomischer (und ökologischer), ein vorhandenes langweiliges Shirt aus dem Schrank zu verwenden als ein neues von Sonstwo importieren zu lassen!

Ich habe den Spruch in eine Star Trek-Schriftart gesetzt, die Fläche ausgemessen, auf der die Schrift oberhalb meiner Brust auf einem T-Shirt Platz hat, und dann mit Schriftgrößen und Wortverteilung experimentiert, bis ich eine taugliche Vorlage hatte.
Die Vorlage habe ich auf FreezerPaper übertragen und ausgeschnitten - das dauert eine Weile ...

Dann musste ich nur noch mein T-Shirt wiederfinden (es war hinter den T-Shirt-Stapel im Schrank gerutscht und das Brett hängt oberhalb meiner Augenhöhe ...) und dann konnte es losgehen!

Erst habe ich eine Weile rumpositioniert. Gar nicht so einfach, den Schriftzug gerade und mittig zu platzieren, wenn das Shirt schon getragen ist und dementsprechend hier etwas verzogen und dort etwas ausgeleiert, aber irgendwann hatte ich eine Position, die ganz gut war (oberhalb der Brust! Nehmt das, T-Shirt-Designer!)

Zunächst habe ich den Schriftzug mit Stegen aufgebügelt, so dass nichts mehr verrutschen konnte.

Am Ausschnitt habe ich eine Rundung ausgeschnitten, damit die Schablone überall flach anliegt.
 
Danach habe ich die Stege vorsichtig abgelöst und abgeschnitten und nochmal über das Ganze drübergebügelt, um die abgelösten Stellen rings um die Stege wieder zu fixieren.

Die A- und O-Innereien kann man nach dem Bemalen gut mit einer kleinen Pinzette entfernen; das ist einfacher, als die komplette Vorlage mit Stegen abzuziehen und die Stegflächen nachzumalen.
Nur die Wiederverwendbarkeit der Schablone ist natürlich schlechter, denn man müsste beim nächsten Mal neue Aussparungen herstellen. Aber das ist sowieso kein Spruch, den ich dauernd verwenden werde.

Die Schrift habe ich in zwei Schichten aufgetragen. Es ist Stoffmalfarbe für helle Textilien, bei der ersten Schicht war sie nicht deckend. Das ist an sich nicht schlimm, damit kann man noch tolle Aquarell-Effekte machen (siehe meine bestencilten Kissen vom Harry Potter-Swap); für dieses Shirt wollte ich aber richtig schwarze Schrift.

Nicht perfekt, aber dafür fast umsonst!


Leider war ich dabei etwas zu übereifrig und habe an manchen Stellen zuviel Farbe genommen, die dann unter die Schablone gelaufen ist. Ein bisschen schade, aber den Perfektionismus verschiebe ich heute mal auf morgen.

Der Vorteil an Farben für helle Textilien ist, dass sie nicht pastig auf dem Stoff aufliegt, sondern einzieht, sodass man eine glatte, weiche Oberfläche behält.

Ich bin jedenfalls sehr hingerissen von meinem neuen alten Shirt!

Verlinkt bei Handmade on Tuesday, wo heute zweijähriges Jubiläum gefeiert wird :)

Lg
Nria

Sonntag, 18. Juni 2017

7 Sachen 25/2017

Immer wieder sonntags ... 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Tag Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.


Ein Partyhütchen durch ein Loch in einer Schachtel gesteckt.


Der partyhütchentragenden Maus ein paar gerollte Banknoten zwischen die Pfoten gesteckt. Idee ist von hier - ein Krokodil haben wir aber nicht auftreiben können.


Nachdem ich den Zug dank halb Großbaustelle um den Bahnhof verpasst habe, einen neuen Reiseplan am Automaten gedruckt. Und ein neues, viel teureres Ticket gekauft ... immerhin konnten wir später dem Geburtstagskind die Mausschachtel überreichen.


Zum ersten Mal einen Endlos-Reißverschluss verarbeitet. Ziemlich ungewohnt.


Eine kleine friemelige Stelle per Maschine genäht. Danach: Zwei laaaaaaaaange friemelige Stellen per Hand genäht.


Stoff ausgebreitet. Durch die Naht passt das, was ich draus nähen wollte, leider nicht drauf - ich hab die Stückelung schon beim Kauf gesehen, war ein Reststück, aber trotzdem doof!


Einen Schnittmuster-Ausschnitt verkleinert, damit das Stoffpanel-Motiv draufpasst.

Eine Übersicht aller 7-Sachen-Beiträge findet ihr bei Grinsestern.  

Donnerstag, 15. Juni 2017

Hosenrock mit Knitterfaktor - Culottes "Tania"


Also, dieser Culottes-Trend.

Hosenröcke - aber das deutsche Wort klingt ja nicht so modern, nicht wahr? - sind ja gerade total angesagt und allerorten zu sehen. Ich fand die immer hässlich. Besonders, wenn so Fashionbloggerinnen weite Culottes mit weiten, kastigen Oberteilen kombinieren ... nee, muss nicht sein!

Aber dann sah ich bei Fröbelina den Hosenrock Tania von Megan Nielsen. Und konnte gar nicht glauben, dass das kein Rock ist! (ich hab diesen Beitrag auch frech als "Rock" getaggt, hähä!)
Eine tolle Version mit Pünktchen seht ihr bei Fadenwechsel. Mit Muster also auch schick.

Ich liebe Röcke im Sommer, die sind so schön luftig. Aber Hosen haben mehr Tragekomfort (besonders bei langen Autofahrten an heißen Tagen, wo in Röcken die Beine so blöd aneinanderkleben).
Da ist eine Hose, die wie ein Rock aussieht, doch ideal!



Also habe ich in den sauren Apfel gebissen und den nicht ganz billigen Indie-Schnitt gekauft, als PDF. Dann habe ich ihn online plotten lassen; es war nämlich ein A0-PDF dabei! Ca. 4 € Zusatz-Investition für weniger Arbeit und trotzdem stabiles Papier :)

In den 7 Sachen 27/2016 habe ich schonmal den Schnitt gezeigt. Ja, dieses Teil lag ein Weilchen herum ...

Als Stoff habe ich Popeline mit grafischem Blumenmuster verwendet. Leider sah der Stoff online schöner aus als live (das Muster ist eine komische Mischung aus Khakigrün und Hellbraun, aber keins von beidem richtig), dafür war er reduziert - bei 12,50 € Gesamtstoffkosten ists auch kein Drama, wenn man das Ganze versaut.

Die Anleitung war schön bebildert und ausführlich; lediglich eine Angabe, welche Vlieseline genau benötigt wird, hat mir gefehlt. Aber ich glaube, das ist bei ausländischen Schnittmustern häufig so ... da steht dann nur "interfacing".

Die Pseudo-Kellerfalte hat mich verwirrt, aber wenn man brav der Anleitung folgt, geht das schon.
Etwas schwierig fand ich es, die Stoffmassen beim Bundannähen herumzuwälzen, ohne Fältchen einzunähen - das passiert recht leicht. Auch das Säumen ist nervig, denn die Culottes haben etwa Tellerrockausmaße. Schöner Fall, aber eben viel Rocksaum.

Aus dieser Perspektive sehr "rockig".

Einen nahtverdeckten Reißverschluss habe ich erstmal nicht bekommen. Der normale sah nicht so schön aus, aber da mich der Stoff sowieso nicht sehr begeisterte, habe ich erstmal improvisiert.

Was auch etwas blöd gelaufen ist: Mir ist erst ganz am Schluss aufgefallen, dass der Stoff gar nicht weißgrundig ist - das ist ein Wollweiß. Weder der ganz hellgraue Reißverschluss noch das schneeweiße Garn harmonieren damit.

Die Kellerfalte verdeckt den Hosenschritt, die Weite der Hosenbeine tut ihr Übriges für den Rock-Look.

Als Urlaubssouvenir habe ich mir aus Straßburg dann einen nahtverdeckten Reißverschluss mitgebracht, sogar in Wollweiß! Andere Leute bringen sich Kaffeebecher mit, bei mir ists Nähzubehör. So ist das.

Das Dumme ist: Danach war der Sommer zu Ende und meine Motivation, eine Sommerrockhose zu nähen, kam mir abhanden.
Zum Glück kehrte ungefähr 8 Monate später der Sommer zurück und ich kramte das Projekt frohgemut und voller Tatendrang aus seiner Kiste!


Leider musste ich dann feststellen, dass ich arg wenig Nahtzugabe für den Reißverschluss eingeplant hatte. Er ist daher nicht unsichtbar eingesetzt, und auch meine Bundenden sind mal wieder ungleichmäßig. Dafür ist das Teil jetzt fertig.

Seufz.

Aber wie gesagt: Mit dem Stoff bin ich nicht wirklich glücklich, deshalb bin ich noch unsicher, ob ich Tania wirklich tragen möchte oder ob ich sie als Probeteil verbuche (mit Souvenir-Reißverschluss).

Hana sagt, diese Pose ist Pflicht. Ich finde ja, die macht sowieso schon jeder, aber meinetwegen ...


Na ja, soo schlimm siehts auch nicht aus; wenn ich ein Shirt drübertrage, ist auch die Bund-Problemstelle verdeckt und ich kann das Teil ja erstmal probetragen und dann überlegen, ob ich noch eine Tania aus schönerem Stoff nähe und wenn ja, mit welchen Änderungen. Der Schritt scheint mir etwas zu tief zu sein (wenn ich Tania auf Taillenhöhe ziehe, ist es besser, aber dafür ist der Bund zu weit - falls ich diese Version tragen will, passe ich den Bund noch an). Mal testen.

Ach ja: Nehmt bloß keinen knitteranfälligen Stoff für diesen Schnitt. Er ist echt blöd zu bügeln und mein Stoff knittert schon vom Angucken - schlechte Wahl! Vor diesen Fotos war er frisch gebügelt und nur mal kurz abgelegt ...

Schnitt: Culottes "Tania" von Megan Nielsen
Material: Leichte Baumwoll-Popeline
Änderungen: Keine, an die ich mich erinnern könnte.
Verlinkt bei Rund ums Weib.

Lg
Nria

Sonntag, 11. Juni 2017

7 Sachen 24/2017 mit Larp und Herz

Immer wieder sonntags ... 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Tag Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.


Roten und altrosa Fondant marmoriert.


Noch schnell die Nägel ablackiert. 


Den Fondant gefüllt. Das ist kein Hack, sondern zerbröselter Kuchen mit Frischkäse und Lebensmittelfarbe. Und ein Weingummiwurm als kleiner Gag.


Das Herz aus der Puddingform gestürzt. Ergebnis: Funktioniert mit Fondant viel besser als mit Pudding, der ist uns beim Stürz-Versuch kaputt gegangen.


Vorm Larp umgezogen und später wieder ausgezogen. Haben bei der Veranstaltung die Kamera vergessen, daher hier ein Selfie beim Heimkommen um halb vier Uhr nachts ...


Gefrühstückt: Mit dänischem "Odder"-Glas und äußerst schokoladiger Schokocreme ohne Palmöl. Von Witor's.


KamSnaps in einen Hosenbund gedrückt. Im Schnitt sind eigentlich keine vorgesehen, aber ohne springt der verdeckte Reißverschluss ein bisschen auf.

Eine Übersicht aller 7-Sachen-Beiträge findet ihr bei Grinsestern

Donnerstag, 8. Juni 2017

Restefest - Rock mit Hüftpassentaschen

Findet ihr es auch so blöd, Reste rumfliegen zu haben?

Klar, wenns so universelle Stoffe sind, die man immer mal verwenden kann, ists egal - der Meter schwarzer Baumwollwebstoff wird schon irgendwann verbraucht. Aber so Halbmeterreste von speziellen Stoffen liegen bis zum Sanktnimmerleinstag in der Restekiste, wenn ich sie nicht mal gezielt verbrauche.

Passt super zum roten Jerseyblazer!


Aktuell lagen hier noch 70 cm grauer Zopfstoff vom Upcycling-Kleid herum und etwa 30 cm dunkelroter Strickstoff vom Fireflykleid. Schienen mir ganz gut zusammenzupassen und im Schrank tat sich ein erschreckender Mangel an Röcken auf, die nicht nur sommertauglich sind.

Im Stoffladen hatte ich vor ein paar Monaten reduziert eine alte Ausgabe der Fashion Style gekauft, Nr. 08/2015, und darin fand sich ein tauglicher Schnitt: Ein langer, enger Bleistiftrock mit Hüftpassentaschen und Bund. "Lang" gab der Zopfstoff nicht mehr her, aber kurz sieht bei kleinen Frauen sowieso besser aus! Ich habe auf etwa 50 cm plus Bund gekürzt.

Solo sieht man das Bündchen besser.


Die Hüftpasse habe ich sogar vom Muster passend ausgeschnitten - reiner Zufall, ich habe echt nicht dran gedacht. Für den vorderen Taschenbeutel habe ich Futtertaft verwendet; drei Lagen Zopfstoff hätten zu stark aufgetragen.

Ich habe es mir ziemlich einfach gemacht - durchs Kürzen brauchte ich keinen Schlitz, das Futter habe ich mir gespart und den Reißverschluss auch (wofür braucht man den bitte bei dehnbaren Stoffen? Das Original ist sogar aus Romanit, also noch elastischer). Ging dann ziemlich routiniert und schnell.

Hinten ganz schlicht.


Der Kontrast zwischen Bund und Rest gefällt mir gut. Aber die Idee, den inneren Bund nicht im Nahtschatten der Bundnaht, sondern knapp darunter abzusteppen, war nicht so gut: Durch die dicken Stoffe ist die Naht zu auffällig und aus dem gleichen Grund war es schwierig, wirklich im exakten Abstand zu arbeiten. Vielleicht überkommt mich nochmal der Perfektionismus, dann trenne ich die Naht wieder auf und nähe den inneren Bund per Hand fest.

So sieht er in platt aus.


Ansonsten bin ich so mittelzufrieden: Die Taschenpasse verzieht sich aus einem mir unbekannten Grund und wirft Falten. Vielleicht ist der Rock über den Hüften einen Tick zu eng (wär nicht so schlimm, ich will ja noch ein bisschen abnehmen)? Oder es liegt am fehlenden Futter?
Den Schnitt an sich mag ich aber. Nur die Verarbeitung mal wieder ...

Material: elastischer Reliefsweat aus Polyester, Baumwollstrickstoff
Schnitt: Modell 4 aus der Fashion Style 08/2015
Änderungen: Stark gekürzt, Verzicht auf Schlitz, Futter und Reißverschluss
Verlinkt bei Rund ums Weib.

Lg
Nria

Mittwoch, 7. Juni 2017

Was vom Mai übrig blieb

Der Mai fing an und hörte auf mit Pen&Paper - das gefällt uns. Inklusive Road-Trip fast der ganzen Gruppe, weil wir statt in NRW mal bei Hana und dem Liebsten in BaWü gespielt haben.
Die Temperaturen lagen gegen Mai-Ende knapp unter Mondschmelze - wir haben jede Menge Eis gegessen und hoffen auf Abkühlung.
Hana ist zum ersten Mal am Steuer eines Oldtimers gesessen. Und fands super. Und hat zum ersten Mal ihre Präge-Buchstaben (erfolgreich!) auf Leder ausprobiert! Insgesamt waren wir um einiges produktiver als im letzten Monat.

Für uns selbst gemacht im Mai:
Kleid "Mira" vom Januar vollendet
Gelbes Longsleeve aus Handmade-Kultur-Kleiderschnitt
Jeanskleid umgefärbt
Grüner Zacken-Rock

Für andere genäht im Mai:
Pelerine fürs MA-Tauschpaket
Mass Effect-Jacke für Hanas Liebsten

Angefangene Projekte:
Mehndi-Kleid (umgefärbt: endgültige Version)
Geigenshirt (fertig gestellt im Februar 2018)

Gescheiterte Projekte: -

Neue Schnittmuster, Anleitungshefte und Bücher:
Lotte und Ludwig "Kleid Irene"

Stoff gekauft: 9,6 m: 1 m roter Jeansstoff, 3,5 m rotes Steppfutter, 1,7 m blau-mintfarbener Jersey, 0,68 m und 0,52 m Patchworkstoffe, 2,20 Jeansstoffe für ME-Jacke
Stoff vernäht: 7,7 m: 1 m Geigenjersey, je 0,5 m Uni- und Chevron-Sommersweat, 1,5 m Mehndi-Sommersweat, 0,3 m s/w-melierter Wollstoff, 0,5 m grüne Leinenstoffe, 1,20 m schwarze Ditte, 2,20 Jeansstoffe


Wir freuen uns im Juni auf: 
Lauter Geburtstage! Und eine Larp-Hochzeit, wo mal wieder die schicken Larp-Klamotten rausgekramt werden.
Wir hoffen auf eine wetterliche Abkühlung, damit wir motiviert sind, uns wieder an angefangene und geplante Sweatshirtstoff-Projekte zu setzen - bei über 30° näht man doch sowas nicht!

Dienstag, 6. Juni 2017

Umhängetasche mit Cutout-Stickerei

Es kamen wie so oft zwei Dinge zusammen: Das Mittelalter-Tauschpaket schaute wieder vorbei und meine Wollstoffrestekiste quoll (okay: quillt) über. Das passt hervorragend zusammen!

Von einer vor einigen Jahren genähten Gugel war ein Stück dunkelgrauer Wollstoff übrig und von all den Rotwehr-Klamotten jede Menge dünnere rote Wolle. Von Pinterest inspiriert war mein Plan: Eine Umhängetasche mit Cutout-Motiv auf der Taschenklappe.

Eigentlich sind die roten Stickereien sehr deutlich zu sehen. Auf dem Foto gehen sie unter.

Der Schnitt besteht ganz simpel aus zwei Rechtecken, einem Träger und der "Zwiebeltürmchen"-Taschenklappe.
Um die zu verzieren, habe ich erst die Cutouts hineingeschnitten, dann den Oberstoff aufs Futter gelegt und mit dem größten Maschinenstich aufeinandergeheftet. Stecknadeln wären hier ungünstig, weil sie immer eine Wölbung verursachen, dann liegen die Teile nicht mehr plan aufeinander.

So siehts eigentlich auch gar nicht so schlecht aus ...


Anschließend habe ich ein Youtubevideo angemacht und einmal schön um alle Cutouts herumgestickt mit Vorstich. Das Sticken wäre einfacher, wenn man die Cutouts erst hinterher machen würde, aber das Ausschneiden ist nunmal schwieriger, wenn die Stoffe schon miteinander verbunden sind.

Die Verarbeitung der restlichen Tasche ist wenig aufwändig, aber mit Handarbeit verbunden:
Ich habe Futter- und Außentasche jeweils separat zusammengenäht und dann die Taschenklappe einzeln angenäht - erst an den Oberstoff, dann ans Futter, sodass die beiden Taschen nur am Ansatz der Taschenklappe miteinander verbunden waren.Ging nicht anders, denn Oberstoff- und Futterklappe waren ja schon untrennbar verbunden.
Das Annähen der Klappe war ein bisschen friemelig, aber es geht ganz gut, wenn man die Nahtzugaben mal nach innen klappt und guckt, wie hinterher alles aufeinanderliegen muss.

Innen sind jede Menge rote Wolle und Stick-Stiche!


Weil ich gerade keine Lust auf Verstürzen hatte und die Stoffe sowieso nicht ausfransen, habe ich dann um Taschenklappe und Taschenöffnung mit Überwendlich einmal rundherum genäht. Bei so einem kleinen Teil geht das ziemlich schnell, nur die Spitze war schwierig und ist auch nicht soo toll geworden. Da muss mir mal einer Trick 17 für verraten ...

Die Taschenklappe im Detail.


Zuletzt habe ich nur noch die Träger ganz billig mittig über die Seitennaht genäht. Das funktioniert bei einer Umhängetasche einfach besser, als sie auf die Rückseite zu setzen.

Und jetzt ab damit ins Tauschpaket!

Und zu Handmade on Tuesday.

Lg
Nria

Sonntag, 4. Juni 2017

7 Sachen 23/2017

Immer wieder sonntags ... 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Tag Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.


 Obstsalat gegessen. Eigentlich wollte ich ihn frühstücken, aber morgens war ich zu faul zum Schnippeln, also gabs ihn zum Nachmittag.



Endlich Trick 17 für den nahtverdeckten Reißverschluss entdeckt: Ich stelle die Nadelposition ein wenig nach links, drücke die RV-Spirale Richtung Schlitzöffnung und kann so ganz nah an der Bruchkante der Nahtzugabe entlangnähe. Ha!


Den Stoff von letzter Woche zugeschnitten. Nein, nicht jeder Stoff liegt erstmal 6 bis 60 Monate hier rum, bis ich ihn verarbeite ...


Mit den Schlagbuchstaben gehämmert. War erst frustriert, dass es nicht geklappt hat, bis der Liebste mir erklärt hat, dass man eine harte und keine weiche Unterlage braucht. Dann gings. Jippie!


Genäht. Die Unterbrustnaht des Schnitts geht durch zehn Schichten Jersey - für dicke Stoffe definitiv ungeeignet ...


Aussortiert. Bei Sissis #nurwasichmag-Challenge sind diese Woche Oberteile und Kleider dran. Links: Aussortiert, rechts: Umzuändern.


Gasthände: Der Liebste hat fleißig Leder geprägt. Ich habe geholfen, die Papier-Vorlage zu karieren, das war direkt etwas meditativ.

Eine Übersicht aller 7-Sachen-Beiträge findet ihr bei Grinsestern.