Dieses Shirt lag echt lange rum vorm Bloggen ... also ein Hinweis vorweg:
Das Teil stammt aus Vor-Pandemie-Zeiten und ist mir etwa 10 kg zu eng.
Als ich es genäht habe, hat es noch gepasst. Aber ich will es trotzdem endlich zeigen, weil dieser Beitrag schon jahrelang auf Halde lag!
Im Mai 2019 ging es bei der Aktion "12 aus dem Stoffregal" von Tweed&Greet ums Nähen mit Stoffen bis zu 0,5 m.
Nähen mit Thema motiviert mich und dieses Thema war wie für uns gemacht! Kleine Stoffe haben wir nämlich jede Menge zu bieten. Einerseits ist da die Verlockung, von diesem einen coolen Musterstoff doch mal nen halben Meter zu kaufen, andererseits bleiben auch gern mal so blöde kleine Stoffmengen von anderen Projekten übrig. Und was stellt man dann damit an?
Wenn man kleine Stücke Musterstoff kauft, hat man das Problem, dass man erstmal eine Idee und einen passenden Kombistoff dafür braucht. Muster-Reste dagegen liegen hier oft ewig herum, weil wir interessante Muster dann doch eigentlich nur einmal vernähen wollen und nicht gleich mehrere Teile daraus brauchen.
Aber erstmal wollen wir uns auf die erste Sorte Halbmeterstücke konzentrieren. Denn auch die füllen irgendwann den Stoffschrank aus, wenn man nur genug davon kauft und eigentlich sind sie ja zum Verwenden und nicht zum Sammeln gedacht.
Als Hana motiviert eins ihrer Stücke anschnitt (sie hat dafür ganz schmarotzerisch einen meiner bereits abgepausten Schnitte verwendet), habe ich mir auch mal einen "Problemstoff" aus dem Schrank gefischt: "Blätterrausch" von Astrokatze, ein weicher, aber schwerer Baumwolljersey mit Blättern in vielen Herbstfarben. Diesen Stoff hatte ich schon lange angehimmelt und dann tatsächlich nicht gekauft, sondern mal bei Tauschticket ertauscht. Erfreulich, weil kein Geld ausgegeben, aber knifflig, weil eben nur ein halber Meter.
Ein Hoch auf Stoffe ohne Musterrichtung! |
Schließlich habe ich dann vier Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
Erstens hatte ich schon vor einer ganzen Weile das Shirt Nr. 2 aus der Fashion Style 8/2017 abgepaust und aus irgendeinem Grund noch nie genäht. Dabei ist es ideal zum Aufbrauchen von Resten und Halbmeterstücken und sieht dabei noch schick aus!
Zweitens hatte ich von meinem Herbstshirt noch eine Menge rotmelierten Jersey übrig: Damals als Kombistoff zum tollen Musterstoff von Stick&Style gekauft, aber ich hatte nur Bündchen daraus genäht und dabei ist natürlich nicht viel Stoff draufgegangen. Gut, aufgebraucht ist der Stoff immer noch nicht, aber zumindest musste ich keinen neuen Stoff kaufen.
Drittens habe ich für die Blende gelbe Jerseyreste von Hanas Star Trek-Sweatshirt verwendet. Davon gab es nur kleine Reste, aber viel brauchte ich ja auch nicht!
Und viertens natürlich der halbe Meter Blätterrausch-Jersey, von dem jetzt auch nicht mehr viel da ist.
Hurra, lauter Reste und schon lange rumliegende Dinge verwendet! Und die Farbabstufung gefällt mir sehr gut.
Der Jersey von Astrokatze ließ sich wunderbar verarbeiten und noch besser bügeln; er rollt sich auch nicht ein beim Zuschnitt. Außerdem ist er sehr weich und dick, nicht so dünn und labberig wie so gut wie alle Jerseys, die man kaufen kann. Der Haken ist aber, dass es 100% Baumwolle ist, d.h. kein Elasthananteil vorhanden. Und meiner Erfahrung nach (ich schaue auf dich, Zitronenshirt!) neigt reiner Baumwolljersey zum Ausleiern. Aber das wird die Zukunft zeigen ...
Der Schnitt von Fashion Style gefällt mir wirklich gut. Die Zacken sind natürlich etwas schwierig zu nähen und es ist nicht ganz einfach, die eingesetzten Streifen an der Seitennaht aufeinandertreffen zu lassen - auf der einen Seite ist es mir perfekt gelungen, auf der anderen Seite habe ich 1 mm Versatz, aber mir fehlte dann doch die Lust, wegen der kleinen Ungenauigkeit den Nahttrenner zu schwingen.
Was ich von den in die Mitte verlegten Brustabnähern halten soll, weiß ich noch nicht. Leider funktionieren bei mir erfahrungsgemäß ausschließlich Abnäher gut, die ins Armloch führen (da meckern dann alle, dass das doch nicht geht und blöd aussieht und falsch ist, aber bei jeder anderen Abnäherstelle habe ich sonst trotzdem Falten im Armausschnitt). Aber na gut, bei Ärmeln fällt das weniger auf als bei einem ärmellosen Shirt.
Bei den Ärmeln musste ich stückeln, weil der Halbarm die Stoffmenge an ihre Grenzen brachte.
Blöd: Mit der Passform von Brustpartie, Schultern und Ärmeln bin ich echt unzufrieden, irgendwas liegt da im Argen. Aktuell finde ich sie ganz okay (dafür ist das Shirt natürlich am Bauch viel zu eng), aber als ich noch Gr. 38 trug, war alles oberhalb der Brust zu weit und wuchtig und saß schlecht. Vielleicht sollte ich 2 Größen kombinieren?
Diese Passformprobleme waren auch der Grund, warum das Shirt 2 Jahre in der Ufo-Kiste lag. Inzwischen ists mir aber wurscht. Wenn ich wieder reinpasse, wird das Teil gnadenlos getragen!
Ich finde es nämlich viel zu hübsch, um in der Ecke zu versauern.
Schnitt: Shirt 2 aus der Fashion Style 8/2017, Gr. 38
Material: Biobaumwoll-Interlock "Blätterrausch" von Astrokatze (100% Baumwolle ohne Elasthan), rotmelierter Baumwolljersey von Stick&Style, senfgelber Baumwolljersey
Änderungen: Schultern um je 1 cm verschmälert
Nachnähpotential: Ich habe noch so einige Stoffreste und könnte mir gut weitere Shirts vorstellen! Wenn ich die Passform besiege. Oder ich übertrage das Design auf ein passendes Shirt.
Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.
Lg
Nria
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