Weils schon eine Weile her ist: Hier geht's zu Teil 1 und Teil 2 des WIPs.
Die in der Burda angegebene Reißverschluss-Länge von 45 cm erscheint mir aber ziemlich kurz. Ich habe einen 50 cm-Reißverschluss bestellt (45er Länge ist einfach schwer zu kriegen) und selbst der hat noch viel Abstand zur unteren Jackenkante ... ich empfehle, die Jackenlänge auszumessen und dann selbst zu entscheiden, wie lang man den Reißverschluss haben will. Ob das ein Druckfehler ist oder ich den RV falsch angenäht habe? Wer weiß! Vielleicht habe ich ja irgendeine integrierte Saumzugabe unterschlagen, dann würde die Jacke aber echt kurz.
Nach dem Reißverschluss werden Kapuze und Stehkragen angenäht, erst die ganze Kapuze an die Oberstoff-Jacke, dann der äußere Kragen einfach über die Kapuze an die Oberstoff-Jacke und der innere Kragen an die (bereits an den Schultern zusammengenähten) Besätze. Den inneren Kragen habe ich aus Steppfutter zugeschnitten - eigentlich sollen beide Stehkragenteile aus dem Oberstoff bestehen, aber das war mir zu kratzig.
Achtung, hier sollte man gut auf die Nahtzahlen achten! Die Kapuze reicht nicht bis zur vorderen Mitte, dafür geht der Stehkragen darüber hinaus.
Hier musste ich den Schnittbogen nochmal rauskramen, denn die Nahtzahl 12 an der vorderen Passe geht auf dem Bogen etwas unter, deshalb hatte ich sie übersehen und nicht eingetragen.
Als nächstes kommt ein etwas kniffliger Schritt: Der Besatz mit Innenkragen wird an die Jacke genäht. Der Reißverschluss liegt Richtung Jacke, das obere Reißverschlussende wird Richtung Nahtzugabe geklappt. Der Futterkragen wird auf den Oberstoffkragen gelegt, der Besatz auf die Vorderkante. Am Übergang zwischen Stehkragen und Vorderkante muss man sehr genau arbeiten, sonst kriegt man dort einen Stoffknubbel.
Der Stehkragen steht über! |
Nach dem Zusammennähen habe ich festgestellt, dass mein Reißverschlussschieber falschherum war (er zeigte nach innen - mir war der Schieber vorm Zusammennähen vom Reißverschluss geflutscht und ich habe ihn offenbar ziemlich gedankenlos wieder draufgeschoben) und es war ein ziemliches Gefummel, das Ding erstmal wieder abzukriegen und dann richtigherum wieder aufzufädeln (falschherum ging viel einfacher! Wie so oft im Leben ...).
Aber ich habe inzwischen oft genug Reißverschlussschiebe versehentlich ausgefädelt, um langsam Übung beim Wiedereinfädeln von Schiebern zu kriegen, obwohl ich selten Endlosreißverschlüsse verwende. Was sagt das jetzt über mich aus?
Der Rest ging dann schnell: Futter zusammennähen, Futter an die Belege nähen, Ärmel einsetzen, wenden, ringsherum habe ich noch alles abgesteppt. Das Übliche halt. Die Reißverschlussblende wird im Ganzen genäht und dann aufgesetzt.
Der Saum bleibt erst noch offen, den nähe ich vermutlich per Hand.
Der aktuelle Stand:
Tut so, als wäre sie fertig. Aber da muss noch Arbeit reingesteckt werden. |
Jetzt konnte ich zum ersten Mal richtig anprobieren (bei einer Jacke, in die noch ein dickes Steppfutter kommt, macht das ja vorm Futter keinen Sinn) - und was stelle ich fest? Gr. 40 hätte auch gereicht (normalerweise trage ich Gr. 38, aber für die Jacke ist eigentlich nur ein dünnes Futter vorgesehen). Ich hatte nämlich übersehen, dass die Jacke ziemlich kastig geschnitten ist.
Am schlauesten wäre es wohl gewesen, wenn ich vorm Zuschnitt der Oberstoffjacke das Steppfutter zugeschnitten, geheftet und anprobiert hätte, davon haben wir sowieso jede Menge. Aber nun gut. Wer nicht nachdenkt, den bestraft das Leben.
Ist aber nichts, was man nicht retten könnte. Aber mehr dazu im nächsten Teil!
Verlinkt bei AfterWorkSewing.
Lg
Nria
Hej Nria,
AntwortenLöschenPuuh! Das ist ja ein gutes stück arbeit und fummelei...aber die jacke sieht jetzt schon toll aus, sehr professionell:-) schön, das ich mir so ein paar tips abholen kann, bevor ich dann selbst an die arbeit gehe :-) oft macht man sich ja doppelte arbeit, weil man mal nicht aufpasst, der nahttrenner ist dann der beste freund :-) ganz lg aus dänemark, ulrike :0)