Schnabelina ist so ein Mensch und sie bietet nicht nur die Schnabelina-Tasche, sondern auch Schnittmuster für andere Taschen sowie für diverse Kinder- und Erwachsenenkleidungsstücke. Alles gratis.
Runde Tasche voller Pinguine! |
Die Schnabelina-Bag kenne ich schon seit ein paar Jahren; viele Blogger und Hobbyschneiderinnen haben sie rauf- und runtergenäht. Ich war bisher noch nicht dabei - die Tasche hat nicht so ganz meine bevorzugte Form, aber ich hätte schon länger gern eine Tasche für Schwimm- oder Sportzwecke und die Big-Version der Schnabelina sieht ziemlich geeignet aus!
Für den Oberstoff habe ich festen Baumwollstoff verwendet - ein "Reststück" (na gut, großer Rest) von meiner burda-Taillenshorts. Für die Details und als Futter habe ich einen Streichelstoff geopfert - er hat Punkte UND Pinguine! Und ist türkis. Und sowieso der großartigste Stoff überhaupt.
Einen Haken hat der Schnitt: Man muss erstmal 34 Seiten drucken und zusammenkleben - für eine schnöde Tasche ist das wirklich viel! Aber es ist zugegebenermaßen eine große Tasche.
Von dem blauen Stoff hatte ich noch etwa 1,30 m, von dem Pinguinstoff genau einen Meter. Hat haargenau ausgereicht (ich habe die Version ohne Zip-it genäht - klar, Volumenvergrößerung bei Bedarf ist eine nette Sache und mir gefällt eigentlich die Optik des Reißverschlusses im Taschenboden, aber da sammelt sich garantiert Dreck drin, wenn man die Tasche abstellt und ich mag das Futtergewurschtel der notwendigen Kellerfalte im Innenteil einfach nicht!).
Okay, ein bisschen mehr Vlieseline hätte gutgetan ... |
Die Anleitung ist wahnsinnig ausführlich - da bleiben wirklich keine Fragen offen.
An einer Stelle wird nochmal extra drauf hingewiesen, dass die Stoffe hier rechts auf links gelegt wird statt wie üblich rechts auf rechts oder links auf links - sogar in Rot markiert. Ich habe das ignoriert, weil mein verwendeter Stoff keine Vorder- und Rückseite hat ... und dann nach dem Nähen festgestellt, dass es ausgerechnet das eine Teil war, dass ich stückeln musste (ich habe es als letztes Teil zugeschnitten) und jetzt die Nahtzugabe vom Stückeln sichtbar war. Arrgh!
War aber kein Drama; ich habe die Nahtzugabe schnell mit einem Schrägbandrest eingefasst und jetzt ist alles ordentlich. Zum Glück habe ich jetzt den Fehler gemacht - wenn ich die Tasche nochmal mit einem einseitig gemusterten Stoff als Futter nähe, weiß ich Bescheid. Mit so einem Stoff hätte ich nämlich trennen müssen (wäre ärgerlich gewesen, weil ich schon mühsam die dicke Nahtzugabe zurück- und eingeschnitten hatte).
Diese Unterteilung im Seitenstreifen gibt es, weil man unten den Zip-it-Teil einfügen kann. |
Übrigens haben sich dann noch mehr Hürden aufgetan, nachdem ich dachte, ich sei fertig mit Zuschneiden - ein Teil habe ich glatt vergessen und konnte es dann nachträglich noch aus einer wegrationalisierten Innentasche zuschneiden (mit Mittelnaht, aber an einer wenig sichtbaren Stelle). Und dann habe ich festgestellt, dass ich an einer Stelle Taschenfutter und Taschenoberseite verwechselt habe: Aus irgendeinem Grund dachte ich, die "Innentasche" des Futters sei eine aufgesetzte Tasche. Stimmt aber gar nicht - mit dem Schnittteil ist das Futter der Innentasche gemeint.
Weil die Taschen außen alle aufgesetzt sind, dachte ich wohl, die innen sei es auch ... |
Ärgerlich, denn: Dieses Schnittteil war das einzige, das nicht auf den Futterstoff (die Pinguine) passte. Deshalb habe ich eine Seite der Futtertasche nicht in einem Stück zugeschnitten, sondern in der Mitte ein Stück eingesetzt, weil ich dachte, da käme ja sowieso die aufgesetzte Tasche drüber.
Daher hatte ich dann eine überflüssige Stückelung im Futter und ein Futterteil, das unsichtbar gewesen wäre (Verschwendung, das aus Musterstoff zu nähen) - ich hätte es so einfach haben können! Wenn ich nicht zu faul gewesen wäre, die 90-seitige Anleitung vorm Nähen komplett zu lesen, hätte ich das vermeiden können ...
Aber zum Glück war das Innentaschen-Teil groß genug, um es statt des blauen Einsatzes doch noch ins Taschenfutter zu stückeln - mit Paspeln, damits wenigstens nach Absicht aussieht!
Grade nochmal gut gegangen! |
Wenn man jetzt innen reinschaut, weiß kein Mensch, dass es eigentlich anders vorgesehen war.
Jaha, das war GENAU so geplant! |
Besonders gefällt mir die Verarbeitung mit dem tiefergesetzten Reißverschluss - es ist tatsächlich ganz einfach und ich habe schon ewig nach einer Methode gesucht, den Verschluss so umzusetzen!
Übrigens sind die Handgriffe von mir hinzugefügt und nicht in der Anleitung enthalten. Die nähe ich nach Möglichkeit an alle Taschen; es ist SO praktisch!
Taschen ohne Verschluss kann ich nichts abgewinnen. |
Eine fantastische Tasche also! Mit nur einem kleinen Haken ...
Ja huch! |
Sie ist ein bisschen größer, als ich dachte. Auf diesem Foto ist sie ein bisschen zusammengedrückt, aber ich kann mich tatsächlich reinsetzen - immerhin, jetzt kann ich sie auch als Strand- oder kleine Reisetasche verwenden, es geht wirklich alles rein, was man für den Strandbesuch benötigt, inklusive aufblasbarer Schwimmbrezel.
Aber fürs Schwimmbad nähe ich mir dann doch noch mal die Medium-Version.
Schnitt: Schnabelina Bag, Version "Big" ohne Zip-it
Material: Baumwollköper, bedruckte Baumwoll-Popeline
Änderungen: Handgriffe hinzugefügt
Verlinkt bei RundumsWeib.
Lg
Nria
Platz für die Schwimmbrezel braucht man ja auch! :D
AntwortenLöschenDie Tasche ist toll geworden. Außer den Pinguinen gefällt mir vor allem die RV-Lösung. Das sieht sehr profimäßig aus!
..ach ich mag die Schnabelina auch. Sehr sympathisch ihr Blog!
AntwortenLöschenGroße Taschen kann man immer gut gebrauchen! Beim nächsten IKEA-Besuch können diese blauen und gelben Plastiksäcke liegen gelassen werden ;-).
Ein schickes praktisches Teil. LG Uta
Die Tasche ist toll. Die Pinguinstoff ist ja klasse.
AntwortenLöschenIch habe inzwischen die Schnabelinas in allen Größen genäht und z.T. sogar mehrfach, auch die Clutch und die Hüfttasche. Die Anleitungen sind sehr genau, wobei der umfang ja erstmal abschreckend wirkt.
LG
Marianne
Großartig. Im wahrsten Sinne des Wortes wohl bei der Größe. :-) Ich finde die Tasche genial und das Pinguinstöffchen ist ja zum Verlieben. ♥
AntwortenLöschenViele Grüße
Anita