Donnerstag, 29. März 2018

Asymmetrisch und kürzer als geplant - McCalls-Jacke 7667


Ich nähe derzeit häufiger Sweatjacken. Meine alten sind zu weit und oft auch schon etwas abgeliebt, und für meine hellblaue Sweatjacke wollte ich besonders gern einen Ersatz.
Weil ich keine Lust darauf hatte, den Schnitt der damaligen Jacke in kleiner neu abzupausen, nicht meinen Standard-Burdaschnitt nähen wollte und überhaupt McCalls&Konsorten wieder Sale hatten, habe ich den Schnitt M7667 von McCalls gekauft. Besonders Version A hatte es mir sofort angetan! Eine etwas längere Sweatjacke ist auch mal interessant und diese hat sogar Taschen.

Wo ist denn die versprochene "etwas längere" Jacke ...?

Der Schnitt ist für eine normale Jacke, nicht für eine Sweatjacke. Aber ich habe schon öfter normale Jackenschnitte für Sweat verwendet und bisher hat es gut funktioniert. Das heißt allerdings nicht, dass es ein Erfolgsrezept für die Zukunft ist ... mehr dazu später.

Das war der Plan - Version A. Ihr seht: Doch etwas anders als mein Ergebnis.

Hellblauen Sommersweat habe ich bei Michas-Stoffecke reduziert gekauft. War mir sehr recht, weil der Schnitt recht viel Stoff verschlingt, er ist ja auch sehr lang. Ich bin dann aber mit 2,10 m statt 2,50 m ausgekommen, schließlich habe ich den Schnitt gekürzt und sowohl auf den Bindegürtel als auch auf die Kellerfalte und den Riegel hinten verzichtet.

Ja, sie ist jetzt kürzer. Dafür gucken neckische Kolibris raus.

Die Taschen haben beim Nähen etwas Ärger gemacht - weil ich in der Anleitung einen Schritt übersehen habe, habe ich die hinteren Taschenbeutel (aus Sweat) ans mittlere statt seitliche Vorderteil genäht, dann nachträglich die Futter-Taschenbeutel ans seitliche Vorderteil und dadurch war der Sweat-Taschenbeutel vorne und der aus Futterstoff vorne. Sieht man nicht, ist aber unbequem.
Natürlich habe ich das erst gemerkt, nachdem ich die Nahtzugaben gekürzt hatte und dadurch waren die Passzeichen schon weg. Und überflüssig war das Ganze auch noch.

 Das übrige Zusammensetzen ging recht schnell; ich habe noch ringsum alles abgesteppt. Dann fehlten nur noch Ärmelsaum und Knöpfe und ich habe anprobiert ...

... und war etwas ernüchtert.

... geht so ...
Die obere Hälfte gefiel mir ausgesprochen gut (bis auf die viel zu weiten Ärmel an den viel zu breiten Schultern). Aber unten wellt sich der Saum (manchmal vermisse ich doch sehr die Funktion, den Füßchendruck verstellen zu können!). Und der sehr elastische Sweat fällt auch nicht so besonders schön im unteren Bereich. Auf dem Foto ist beides nicht so gut zu erkennen, der Spiegel war aber gnadenlos. Und ich unzufrieden. Manchmal ist es eine schlechte Idee, von der Stoffempfehlung abzuweichen - ich vermute, aus einem festen Wollstoff hätte es viel besser ausgesehen.

Nach einer Schmollpause habe ich dann schlicht die Schere genommen und die Jacke um gut 25 cm gekürzt. Vorher mussten die Taschenbeutel dran glauben; weil ich sie in der Mitte hätte durchschneiden müssen, habe ich sie abgetrennt und die Teilungsnaht, in die sie eingebaut waren, geschlossen. In Webstoff hätten sie auch wesentlich besser ausgesehen; der Sweat beulte etwas unschön dort, wo die Taschen eingesetzt waren.

Von der Seite ist sie jetzt recht unspektakulär.

Auch ansonsten war ich rabiat: Die Jacke fiel recht reichlich aus; ich habe dann etwa 12 cm Brustumfang abgenäht, an der hinteren Mittelnaht keilförmig von unten etwa 10 cm und die Schultern etwa 5 cm pro Seite verschmälert. Dann habe ich in die neuen, kleineren Ärmellöcher den Ärmel meines bewährten Burda-Sweatjackenschnitts eingesetzt.

Der Stift zeigt auf die Stelle, an der die neue Seitennaht beginnt.
 
Auch der Ärmel wurde bedeutend schmaler zugeschnitten.

Kleiner Unterschied ...

Jetzt passt die Jacke besser, wirkt aber völlig anders. Aber das kommt davon, wenn man rumexperimentiert.

Man könnte sie übrigens auch offen tragen.

Gar nicht schlecht. Aber der Knopf stört etwas.

Allerdings habe ich mich für eine alternative (und suboptimale) Verschlusslösung entschieden: Mir gefiel die "cleane" Optik ohne Knöpfe, die man durch den Bindegürtel bekommt - aber erstens ist die Jacke jetzt zu kurz dafür und zweitens sieht sowas schnell nach Bademantel aus. Also habe ich das Ganze mit einem Druckknopf verschlossen.

Klick!

Das funktioniert theoretisch auch ganz gut, aber trotz ausreichender Weite verzieht sich der Stoff jetzt beim Tragen ...

Hmmm.

Tja. So richtig gefällt mir das noch nicht. Und ich bin auch nicht so sicher, ob ich die Jacke im Ganzen jetzt für gelungen halte oder obs doch eher ein Flop geworden ist. Mal sehen, ob ich sie anziehe. Und ob ich mich doch an eine Wolljackenversion heranwagen werde ...


Material: Hellblauer Sommersweat
Schnitt: McCalls M7667, Modell A, Gr. 12
Änderungen: Gekürzt. VIEL gekürzt. Und Druckknopf statt Knopfreihe/Bindegürtel.

Verlinkt bei RundumsWeib.

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