Donnerstag, 24. Mai 2018

Geometrischer Sweat - Burdajacke zum Dritten

Ich bin ein großer Freund von Sweatjacken. Und ganz besonders bin ich ein Freund von dieser burda-Sweatjacke, weil sie Wiener Nähte hat und prima sitzt.
Zweimal habe ich sie schon genäht, einmal in Weiß und einmal in Schwarz, beides ist angerauter Sweat. Diesmal habe ich Stretch-Sommersweat genommen, keine ganz glückliche Wahl, aber dazu später mehr.

Ganz gute Passform dank Wiener Nähten!
 

Den Wunsch nach einer weiteren Sweatjacke hatte ich schon länger und als ich dieses tolle Muster ("Autumn Geo" von Lila-Lotta) sah, musste ich den Stoff sofort kaufen. Die Farbe nennt sich "Dunkelblau", ist aber deutlich petrolstichig und lässt sich nicht gut mit Dunkelblau kombinieren! Hätte ich das gewusst, hätte ich das auf allen Fotos nicht türkis, sondern graublau aussehende "Türkis" (irgendwer hatte es da wohl nicht so mit Farbbezeichnungen) genommen, aber das tolle Muster tröstet über leichte Farbverwirrungen hinweg.

Zwei Dinge begeisterten mich hingegen weniger:
1. Der Stoff ist nicht durchgefärbt, sondern innen weiß.
2. Der Stoff ist sehr viel mehr längs- als querelastisch. Wie blöd! Niemand braucht Längs-Elastizität außer für Sportleggings und dafür nehm ich keinen Sweat ...


Der Kragen ist innen nur so mittelhübsch. Guckt lieber auf die Kette.


Der Schnitt ist das bewährte Modell 127 aus der burda 11/2006.
Ein bisschen ärgerlich: Ich nähe diesen Schnitt zum dritten Mal, da könnte man doch eigentlich meinen, da hätte sich die Schnittmusterabpauserei so richtig gelohnt. Aber Pustekuchen, ich hab jedes Mal eine andere Größe genommen. Arrgh!
Beim ersten Mal Gr. 40, dann habe ich abgenommen und die zweite Jacke in Gr. 38 genäht und weil der Sommersweat dünner und elastischer ist und die Jacke in 38 schon leger sitzt, habe ich diesmal Gr. 36 genommen. Zum Glück hat der Schnitt nicht so viele Teile.

So richtig routiniert nähe ich diesen Schnitt aber immer noch nicht. Die angeschnittenen Besätze sind ungewohnt und ich brauch jedes Mal ein paar Minuten zum Nachdenken, welches Schnittteil ich wann an welche Stelle nähen oder zwischenfassen muss. Gut, wenn man ein bereits fertiges Teil zum Vergleich danebenlegen kann :)


Ich mag das Muster einfach!


Theoretisch simpel zu nähen ist der Reißverschluss, der wird einfach aufgesetzt. Da kam mir dann aber die Längselastizität in die Quere (pun not intended): Ich hab in meinem naiven Leichtsinn gedacht, es würde reichen, eine Stütznaht zu nähen. Aber Geradstichnähte sind immer noch ein wenig dehnbar und das hat ausgereicht, um die Kante kräftig ausleiern zu lassen, als ich den Reißverschluss zum ersten Mal angenäht habe. Schwupps, hatte ich unten gute 8 cm Jacke übrig statt den geplanten 2 cm.
Ich hätte das halbe Desaster vermutlich verhindern können, wenn ich über die Vorderkanten einen breiten Streifen feste Vlieseline gebügelt habe, da habe ich aber erst dran gedacht, als ich die Belege bereits festgenäht hatte und das wollte ich wirklich nicht wieder auftrennen.
Deshalb wirft der Reißverschluss jetzt ein paar Wellen, über die ich mich ziemlich ärgere. Beim zweiten Annähen musste ich den Stoff ein wenig zusammenschieben, weil die Vorderkanten ungleich lang wurden durchs Ausleiern (alternativ hätte ich eventuell die zweite Kante auch ausleiern lassen und einen längeren Reißverschluss kaufen können, aber das wäre auch nur gepfuscht gewesen und womöglich richtig schiefgegangen).

Beim Säumen und beim Belegfestnähen bin ich hingegen über den erstgenannten Kritikpunkt gestolpert: Es haben sich ein paar Fädchen der weißen Innenseite nach außen gezogen, was bei dem dunklen Stoff natürlich auffällt. Den Saum habe ich mit einem dichten Zierstich genäht, der die Stofffäden etwas auseinanderschiebt, da blitzt jetzt auch die weiße Innenseite durch. Mit einem anderen Stich wäre das vielleicht weniger stark aufgetreten; wie ich aber die Fädchen hätte verhindern können, weiß ich nicht.


Tja, dass auf der Borte das gleiche Muster ist, müsst ihr mir einfach glauben, zu sehen ist es nicht auf den Fotos ...


Die Suche nach der Borte gestaltete sich diesmal ziemlich einfach: Es gibt eine passende Borte namens "Forest Geo", die das gleiche Muster zwar eigentlich quer zeigt, aber auch hochkant noch ziemlich gut passt. Leider nur in Hellgrau und Knalltürkis erhältlich, letzteres war mir zu leuchtend, also musste ich mit Hellgrau vorlieb nehmen, obwohl ich eigentlich lieber eine weniger kontrastierende Farbe gehabt hätte.


Trotzdem bin ich sehr glücklich mit meiner neuen Jacke :)
Beim nächsten Mal probiere ich es aber mal mit separaten Belegen. Keine Lust mehr auf Borten.

Schnitt: burda 11/2006, Modell 127, Gr. 36
Material: Sommersweat "Autumn Geo" von Lila-Lotta, passende Borte "Forest Geo"
Änderungen: Ärmel gekürzt
Nachnähpotential: Ich hab schon drei Exemplare, ob das reicht?

Verlinkt bei Rund ums Weib.

Lg
Nria

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