Ehrlich, ich habe ganz viele Abnäher genäht! Man sieht aber nix. |
In der Zeitschrift wird sie aus festem Jersey genäht und gefüttert; ich habe mich für Sommersweat mit Denim-Druck (von dresowka) entschieden und das Futter weggelassen.
Die Stoff-Optik gefällt mir sehr. Der Schnitt ist aber ein bisschen daran verschwendet - zumindest auf den Fotos gehen durch den wilden Druck die Abnäher nämlich vollkommen unter, aber ich schwöre, sie sind da ...
Hier sieht man die Abnäher. Jeweils zwei sind miteinander verbunden - sieht kompliziert aus, ist es aber gar nicht! |
Das Nähen der Abnäher ging erstaunlich schnell, die sehen schwieriger aus, als sie sind. Aber das Abpausen, Ausschneiden des Schnitts und Übertragen der Abnäher auf den Stoff dauert ein bisschen - und man muss sich gut überlegen, wie man die Abnäher im Schnitt auf- oder ausschneidet, um nicht plötzlich ein zweiteiliges Vorderteil zu haben, weil der Abnäher bis zur Unterkante des Schnitts reicht ...
Der Vorteil der Doppelabnäher ist: Man kann beim Quer-Abnäher auf die Mühe verzichten, die Spitze flach auslaufen zu lassen. Die verschwindet nämlich sowieso im Längs-Abnäher. Praktisch!
Offen fällt sie eher locker. |
Nach Begeisterung folgte etwas Ernüchterung (aber an der war ich selbst schuld, das lag nicht am Schnitt): Die Jacke war zwar superfix genäht, aber als ich fast fertig war, konnte ich die Probleme nicht mehr ignorieren.
Zunächst mal waren die Schulter etwa 3 cm pro Seite zu breit. Ich hätte es mir ja denken können - Faulheit beim Anpassen lohnt sich nie! Mit ein bisschen Pfusch (eigentlich verändert man das Armloch ja nicht beim Schulternverschmälern) war das immerhin schnell korrigiert.
Die Abnäher machen eine recht schöne Passform. |
Beim Kragen war es noch ärgerlicher: Er ist relativ kurz und es ist schwierig, die ganze vordere Ausschnittkante genug einzuhalten - deshalb reichte der Kragen bei mir nicht bis zur Mitte. Sieht bei manchen Modellen sicher gut aus, bei diesem hier aber nicht. Vielleicht hätte ichs dennoch so gelassen, aber meine Vlieseline war zu fest (ja, ich war doof und habe die oberste aus dem Vlieselinekarton genommen, weil die FS sich mit konkreten Angaben vornehm zurückhält. Und das war die H250. Das kann nicht klappen!). Nicht nur unschön, sondern auch unbequem, wenn der Kragen zu steif ist.
Passt doch super zur Jeans! |
Ich liebe es, großflächig wieder aufzutrennen, wenn schon nur noch die Ärmelsäume fehlen ... aber was will man machen! Ich trenne lieber und mach's nochmal ordentlich, als das Teil hinterher wegen Mängeln nicht zu tragen. Und tatsächlich ärgere ich mich zwar immer während des Trennens, habs aber noch nie bereut und mich hinterher immer über die schönere Optik gefreut.
Hinten sitzt die Jacke eher locker, trotz Abnähern. |
Die Abnäher gehen ein bisschen unter in dem gemusterten Stoff, aber die Passform gefällt mir. Und ich mag einfach den Stoff - so eine bequeme "Jeansjacke" hatte ich noch nie!
Ohne aufhellenden Blitz - eigentlich ist die Jacke eher dunkel. |
Schnitt: Jerseyjacke Yasmijn, Modell 25 aus der Fashion Style 02/2018, Gr. 38
Material: Sommersweat mit Jeansmuster von dresowka.pl
Änderungen: Schultern verschmälert, Futter weggelassen
Nachnähpotential: Mal gucken. Wenn, dann eher aus unifarbenem Stoff ...
Verlinkt bei Handmade on Tuesday, DienstagsDinge und Creadienstag.
Lg
Nria
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