Manchmal finde ich es etwas schade, dass ich erst einige Jahre (genauer gesagt: fast ein Jahrzehnt) nach meinen ersten Nähversuchen mit dem Bloggen angefangen habe. Von der Entwicklung meiner Nähkünste ist einfach nur die Hälfte dokumentiert ... ich habe nicht mehr viele Bilder, weil ich Anfang der 2000er nur sehr wenig Speicherplatz besaß.
Aber manchmal stoße ich auf verloren geglaubte Fotos! Wie neulich. Da entdeckte ich doch tatsächlich Aufnahmen von meinem Bambuskleid.
Es stammt aus der Burda 06/2006 (ok, meins nicht ganz.) und ich habe mich sofort verliebt. Es handelt sich um ein Leinenkleid mit Cutout-Stickerei - sieht es nicht toll aus?
Im Laden hätte ich es möglicherweise sofort gekauft. Die Stickerei! |
Cutout-Stickerei schräg übers ganze Kleid hat einen Nachteil: Man kann
durchgucken! Teils wird die Unterwäsche durch die Kellerfalte verdeckt,
aber seht ihr, wie das Model sich auf beiden Bildern so zur Kamera dreht,
dass die Seite verdeckt wird, auf der man sehr wahrscheinlich die Unterwäsche
sieht?
Solche Fotos finde ich ja schon etwas frech ...
Etwa ein Jahr später (das erkenne ich an der Haarlänge :D) habe ich es nachgenäht, in ... ähnlicher Form. Leider waren meine Fähigkeiten damals noch etwas bescheidener - sagen wir so, zufrieden war ich mit dem Ergebnis nicht.
Als "das gleiche Kleid" geht das echt nicht mehr durch ... |
Die Kellerfalten gefielen mir. Der Ausschnitt aber nicht und für Midilänge ist meine Körpergröße auch nicht gerade prädestiniert, also habe ich offenbar einfach ein simples A-Linien-Kleid als Basis genommen und die Cutout-Stickerei drangemacht. Immerhin habe ich ebenfalls grünes Leinen verwendet.
Den Durchblick-Effekt auf die Unterwäsche wollte ich nicht, also habe ich ein khakifarbenes Leinen als Futter/zweite Lage verwendet. Dadurch wird das ganze Kleid aber viel zu voluminös, trägt auf und fällt nicht mehr schön.
Das Kleid ist doppellagig - der Bambus gestickt und ausgeschnitten, das helle Leinen ist eine lose Lage drunter. |
Die Cutout-Stickerei hat ewig gedauert und ist dann nicht mal schön geworden. Zum Glück habe ich kein Kontrastgarn genommen; damals hatte ich den Bogen noch nicht raus, was dichten Zickzackstich betrifft. Wobei dieses leicht Murksige ja fast nach Absicht aussieht ...
Eine Rückansicht habe ich nicht - keine Ahnung, ob ich einen Reißverschluss eingenäht habe oder ob das Kleid zum Reinschlüpfen war.
Oft getragen habe ich das Kleid jedenfalls nicht. Es war nicht wirklich schön und dann bin ich beim Staubsaugen an irgendwelchen Schaltern des uralten Staubsaugers hängengeblieben und mir ist die durchbrochene Stickerei an mehreren Stellen zerrissen.
Schade drum wars nicht wirklich. Die Arbeit hat sich einfach nicht gelohnt.
Ich überlege ein wenig, mal einen neuen Versuch zu starten mit 14 Jahren mehr Erfahrung (aber immer noch ohne den komischen Brust-Querschlitz). Bloß für den Durchblickeffekt will mir noch keine gute Lösung einfallen ... teilweise mit Batist hinterlegen oder ein kurzer Unterrock?
Vielleicht bewundere ich aber auch einfach weiterhin das wunderschöne Kleid in der Zeitschrift.
Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.
Lg
Nria
Hallo!
AntwortenLöschenWarum statt Durchblickeffekt nicht einfach die Umrisse der Blätter direkt auf den Stoff des Kleides sticken? Sieht bestimmt genauso toll aus!
So schlecht finde ich Deinen Versuch jetzt gar nicht. Beim Nähen ist es wie bei allen Dingen. Übung macht den Meister. Meine Lieblingscharakter vom Raumschiff Enterprise ist tatsächlich ein weiteres Highlight. Ich liebe diese Crew und die Facetten ihrer Charaktere.
AntwortenLöschenDeinen Kommentar beantworte ich Dir auf meinem Blog.
BG Sunny