Und schon sind wir beim Dezember-Me made Mittwoch! Inzwischen ist es draußen nicht mehr warm genug für ein Halbarmkleid, aber es ist kuschelig und damit per definitionem ein Winterkleid! Finde ich. Außerdem sind Rot und Weiß ja Weihnachtsfarben ...
Aus dem Jersey "Faltboot" von Nautistore habe ich mir mal ein T-Shirt genäht, aber das war eine Version mit blauweißen Blockstreifen. Es gab "Faltboot" auch in Rot, aber Hana hat damals nicht gesehen, dass es den Stoff auch aus Jersey gab und sich später geärgert ... als es eine Neuauflage auf angerautem Sommersweat (die Bezeichnung "Wintersweat" hat der Stoff eher nicht verdient, er ist ziemlich dünn) gab, habe ich schnell zugeschlagen und ihr ein Geburtstagskleid genäht!
Nach einem passenden Schnittmuster habe ich eine Weile gesucht und bin dann - wie beim Shirt - bei Ottobre gelandet. Schnittmuster für Sweatkleider haben nämlich meistens irgendwelche Teilungen und das bietet sich bei diesem Panel wirklich nicht an!
Das Kleid Nr. 3 "Poetic Lace" aus der Ottobre 5/2016 war der Kaufgrund für die Ausgabe - ein figurnahes, aber nicht knallenges Kleid mit Abnähern und einem amerikanischen Ausschnitt. Keine Teilungen, aber ein interessantes Detail; genau das Richtige für den Stoff.
Genau dieses Modell in genau dieser Größe habe ich bereits für ein (noch nicht gezeigtes) anderes Kleid abgepaust (bei dem ich den Ausschnitt geändert habe) und es vergessen, sodass ich es völlig überflüssigerweise ein zweites Mal abgepaust habe. Wo ich wohl das alte Schnittmuster hingelegt habe?
Dafür habe ich die Schnittmusterteile diesmal vollständig statt im Bruch ausgeschnitten, wie immer, wenn ich Panels zuschneide. Es ist einfach viel besser, wenn man das komplette Teil (auf transparentem Papier oder Folie) auflegen kann und dadurch sieht, wie der Stoff in Kleidungsform wirkt!
Es war gar nicht so einfach, sich zu entscheiden, wo genau ich die Teile auflege. Der rote Diagonalstreifen und die Faltboot- und Möwenmotive wollen ja angemessen positioniert sein! Ich achte beim Zuschnitt auch immer darauf, dass sich anfallende Reste noch gut nutzen lassen, sowohl von der Stoffrestform als auch von der Muster-Platzierung.
Außerdem musste ich natürlich schauen, dass sich die Streifen an der Seite treffen, ohne dass ich zuviel Stoff verschwende - denn weil bei dem Ausschnitt ein Stück von der vorderen Schulter am Rückenteil dranhängt, hätte ich oberhalb des Rückenteils Verschnitt produziert, wenn ich wie üblich die Säume auf die gleiche Höhe gelegt hätte (bei einem Schnitt mit Abnähern muss man sich immer entscheiden, ob die Streifen oberhalb oder unterhalb des Abnähers passen sollen; beides geht nicht - üblicherweise nehme ich die unterhalb des Abnähers, weil dort meist viel mehr Streifen sind).
Da die Streifen nicht sooo breit sind, habe ich einen guten Kompromiss gefunden.
Beim Recherchieren von anderen Umsetzungen dieses Kleids habe ich schon gesehen, dass viele den Ausschnitt schwierig zu nähen und die Anleitung schwer verständlich fanden (ich habe ihn auch prompt auf falsche Weise genäht, fand das aber viel einfacher).
Wie es laut Anleitung vorgesehen ist: Man säumt zunächst den vorderen Ausschnitt (mit einem Versäuberungsstreifen - viele kennen die Technik als "Ausschnitt auf die feine Art"; ich finde den Namen albern und nenne es "nach innen geklapptes Schrägband", weil es eigentlich genau das ist), dann näht man die runden Schulterteile an, was echt frickelig ist, und säumt anschließend den Rückenausschnitt auf die gleiche Art wie sein vorderes Pendant.
Wie ich es gemacht habe: Ich habe den vorderen und den Rückenausschnitt gesäumt und dann schlicht die runden Teile "aufgesetzt" angenäht. Das ging viel leichter. Einziger Haken: Ich musste eine zweite Naht neben die abgesteppte Saumnaht setzen, weil die Ursprungsnaht dort verlief, wo die Nahtzugabe des Vorderteils aufhörte. Simple Lösung: Nächstes Mal verdopple ich an genau der Stelle die Nahtzugabe. Das Leben kann so einfach sein!
Also habe ich den Ausschnitt eigentlich falsch genäht, aber ich finde, weil es die einfachere Methode ist, habe ich ihn tatsächlich richtig genäht.
Hana mag ihr Kleid! |
Ein Problemchen hat der Schnitt: Hinten steht der Ausschnitt ein wenig ab - da werde ich beim nächsten Mal oben am hinteren Ausschnitt ein Stückchen wegkneifen beim Schnitt.
Ansonsten finde ich das Faltbootkleid ziemlich gelungen - und Hana gefällt es auch!
Schnittmuster: Kleid "Poetic Lace", Mod. 3 aus der Ottobre Woman 5/2016, Gr. 42Material: Sweat "Faltboot rot" von NautistoreÄnderungen: Ärmel auf halbe Länge gekürzt, Ausschnitt anders genähtNachnähpotential: Vorhanden!
Verlinkt beim MeMadeMittwoch.
Lg
Nria
Tolles Kleid, es passt alles perfekt zusammen!!! Das Muster ist ein Hit!
AntwortenLöschenWas für ein unglaublich süßer Stoff!! Mit dem Schnitt hast Du eine tolle Wahl getroffen, denn da kommt der Stoff richtig schön zur Geltung. Farben und Schnitt stehen Dir hervorragend.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sandra
Du hast den perfekten Schnitt für diesen Hingugger Stoff gefunden. Das Kleid hat etwas...lG Silke
AntwortenLöschenHey da kommt ja sommerfeeling auf, auch nicht verkehrt grade. Ich habe ganz viele babybodys mit amerikanischem Ausschnitt genäht, als die Kinder klein waren, bis es irgendwann richtig gut von der Hand ging... Aber bei Erwachsenen sind die Proportionen ja auch anders... mit Bündchen wäre es sicher einfacher hinten etwas spannung auf den Ausschnitt zu bringen. So oder so, ein schönes Kleid... LG Sarah
AntwortenLöschenWelche Methode auch immer: Das Ergebnis zählt und überzeugt auf ganzer Linie! Tolles Kleid - damit hast Du den schönen Stoff und auch den schlichten Schnitt perfekt in szene gesetzt - besser geht es nicht.LG Kuestensocke
AntwortenLöschenWas für ein cooler Stoff, der macht richtig was her! Das Kleid steht dir dazu noch spitzenmäßig. Da kann man über winzige Unperfektheiten hinwegsehen.
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