Neulich bin ich bei Dresowka fündig geworden und habe einen schwarzgrundigen Baumwolljersey bestellt (Hana hat sich für einen mit Farn-/Palmwedelmuster entschieden, der ist auch toll).
Ein super Patternhack-Kleid! |
Ein Blick in den Kleiderschrank zeigte mir: Ich brauche Kleider mit Kragen (und Shirts, aber dazu kommen wir ein anderes Mal). Ich habe aktuell nur eins, das mir passt, dabei haben Krägen viele Vorteile - man hat ein bisschen Sonnenschutz für den Nacken und es ist viel angenehmer beim Autofahren.
Die Tasche passte so gerade eben neben die äußere Falte. |
Die meisten Schnittmuster für Kragenkleider sind auf Webstoff ausgelegt, den meide ich momentan ein bisschen (immer noch wegen Abnehmen. Ich sollte das einfach mal durchziehen!), aber Polokleider sind ja auch immer eine Option. Ich habe auch mehr als einen Schnitt dafür da und die Wahl fiel auf Leslie von Pattydoo.
Hinten habe ich je zwei Falten zu einer vereinigt. Vielleicht sollten sie noch weiter zur Mitte? |
Leslie hatte ich schon als Poloshirt (mit Palmen) genäht; die Kleiderversion ist einfach ein verlängertes Shirt. Aber ich wollte eine Taillennaht und einen ausgestellten Rock, das ist vorteilhafter (besonders, wenn man keinen Pikee verwendet) und außerdem kann man dann meine favorisierte Taschenform einbauen - Hüftpassentaschen!
Den Rock habe ich vom Kleid Mira, ebenfalls von Pattydoo, übernommen. Der hat eine angenehme Weite und hat sich bewährt.
Mein |
Also habe ich fröhlich 3 Schnittmuster miteinander kombiniert.
Und so bin ich vorgegangen:
1. Ich habe mein Leslie-Shirt angezogen, mir eine Schnur um die Taille gebunden (ich habe dafür eine dickere Baumwollkordel, die funktioniert wunderbar) und mit Stecknadeln ringsherum die Taillenhöhe markieren lassen.
Diese Linie habe ich auf den Schnitt übertragen und ihn dort abgeschnitten (Achtung, die Pattydoo-Schnittmuster beinhalten bereits Nahtzugabe. Daher habe ich sie an dieser Stelle auch zugegeben). Eigentlich kann man es sich auch einfacher machen und schlicht die Länge vom Mira-Oberteil messen und übertragen, wenn einem das Kleid passt ...
2. Ich habe die neue Unterkante des Shirts sowie die Länge der Rockoberkante (mit zugeklappten Falten) ausgemessen - jeweils auf der Nahtlinie, nicht an der Schnittkante. Und diese Längen verglichen.
Beim Vorderteil passte es, beim Rückenteil war das Oberteil breiter als der Rock, also habe ich die Faltentiefe etwas reduziert, bis die Länge übereinstimmte.
3. Fehlen noch die Taschen! Ich brauche welche mit relativ schmalem Eingriff, weil die Falten des Rocks weit außen sitzen (aber ich mag den Eingriff lieber rund als gerade). Die vom 8 aus der Fashion Style 08/2016 eigneten sich dafür, davon habe ich zunächst den Tascheneingriff auf den Rock abgepaust. Dann ein großes Stück des Rocks rings um den Eingriff abgepaust (immer noch mit zugeklebten Falten), samt der Eingrifflinie, aber auch der Außenkante, und auf dieses abgepauste Stück Papier habe ich den Taschenbeutel angelegt und so aufgezeichnet, dass er an den Kanten passt (dafür musste ich einige Linien etwas verlängern). Die Rockform vom Fashion Style-Kleid ist nämlich etwas anders.
An dieser Stelle füge ich eine kleine Skizze ein, wie man Hüftpassentaschen in einen Rock einfügt. Es ist wirklich einfach! Nur bei sehr weit ausgestellten oder gerafften Röcken lasse ich das lieber.
Linien aufmalen, Passe abschneiden, Tasche mit und ohne Passe kopieren, fertig. |
Und so sehen die tollen Taschen dann aus:
Die BESTE Taschenform. |
Vor aufwändigen Sachen wie Paspeltaschen und Krägen drücke ich mich gerne, deshalb habe ich bewusst einen Pattydoo-Schnitt genommen. Da gibts ein Video und jede Menge Passzeichen!
Bei den Pololeisten habe ich viel geheftet, damit es ordentlich wird. Ich neige nämlich dazu, die Nahtzugabe zuviel zu stutzen (damit sie den Druckknöpfen oder Knopflöchern nicht im Weg ist) und dann lassen sie sich nicht mehr gut in die Leiste legen.
Die Pololeiste. Unten habe ich ein bisschen gepfuscht, da liegen die Leisten nicht exakt aufeinander. Nuja. |
Die verkleinerten Falten beim Hinterrock sahen nicht gut aus und haben fürchterlich aufgetragen, also habe ich nochmal getrennt und jeweils zwei Falten zu einer einzigen größeren zusammengelegt. Das sieht deutlich besser aus.
A star in my Kleiderschrank is born! |
Dieses Kleid kommt ziemlich nah an ein Traumkleid für mich heran. Vielleicht wäre ein Taillenband noch schön, oder ein Gürtel (aber ich trage nicht gern Gürtel, auch wenn sie mir rein optisch gefallen). Ich bin jedenfalls sehr zufrieden damit und freue mich jedes Mal, das Kleid zu tragen!
Schnitt: Mix aus Poloshirt Leslie (Oberteil), Gr. 38, und Kleid Mira (Rockteil), Gr. 40, von Pattydoo
Material: Baumwolljersey mit tropischen Blättern von dresowka.pl
Änderungen: Oberteil auf Taillenlänge gekürzt, Faltentiefe des hinteren Rockteils reduziert und dann auf 2 statt 4 Falten verteilt, Hüftpassentaschen eingefügt (vom Kleid 8 aus der Fashion Style 08/2016), Schultern um 1 cm verschmälert
Nachnähpotential: Garantiert.
Verlinkt beim Me Made Mittwoch.
Lg
Nria
Klasse! Ich mag den Schnitt, den Kragen, die Taschen und den Stoff! :-)
AntwortenLöschenGanz große Klasse! Das Kleid ist super, steht Dir ganz prima und vor Deinem schön genähten Kragen ziehe ich den Hut! In Jersey ist so ein Kragen ja noch fummliger als mit Webware - toll gemacht! LG Kuestensocke
AntwortenLöschenda schliesse ich mich der kuestensocke mal an :0) und was für ein toller stoff! irgendwie grabt ihr immer die schönsten stöffchen aus! hab noch ein schönes WE und ganz LG aus Dänemark, ulrike :0)
AntwortenLöschenDas Kleid ist sehr schön, vor allem auch mit diesem Print. Ich sehe ja auf solche Stoffe....sehr hübsch!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Susan
Das hast du ganz toll ausge"hackt"! Ich finde mit diesem Rockteil zu dem Polooberteil ist das Kleid perfekt! Ich finde es ja viel komplizierter so ein Teil aus Jersey zu nähen!!! Tolle Passform und in den Stoff bist du zurecht verliebt... Falls du im Dschungel einen Tieger triffst kannst du dich ganz schnell tarnen... LG Sarah
AntwortenLöschen