Donnerstag, 10. September 2020

Nachhaltiges Nähen aka Die Recycling-Buxe - jusasuj Pastinaca Shorts

Heute mal nachhaltig und ressourcenschonend: Diese Hose war mal ein Deel. Das ist diese typisch mongolische Mantelform, Bild folgt weiter unten! Ich habe mir für die Turniertage, ein Larp im heißen Sommer 2009 ein Leinendeel genäht, um mich nicht totzuschwitzen, das Teil aber danach kaum noch getragen, weil ich nie so recht zufrieden damit war.
Letztes Jahr habe ich es schulterzuckend aufgetrennt und die Einzelteile in den Stoffschrank gelegt. Verwendet habe ich hier das Futter, ein Leinenstoff, den ich überfärbt habe in ein pinkstichiges Himbeerrot (es hatte vorher einen blassen Rotton, glaube ich).

Ein zweites Leben für den Stoff!

In meinem Schrank fehlten nämlich Shorts. Meine geliebten roten Leinenshorts nach Burdaschnitt sind leider aktuell zu eng, da musste eine neue Hose her. Falls das mit dem Abnehmen klappt, muss ich immerhin nur das Gummi enger machen :)
Diese Hose habe ich schon einmal genäht: Aus einem grau gefärbten Schrankleichen-Leinen. 

Das Ausgangsmaterial. Aus dem Oberstoff mache ich vielleicht eine Bluse.

Zugeschnitten habe ich natürlich einlagig (weil die Stoffteile nicht symmetrisch waren). Das ist etwas mühsam, lohnt sich aber: Man kann oft viel mehr aus dem Stoff rausholen.
Alle Teile haben prima auf die Stoffstücke gepasst, nur einen Taschenbeutel musste ich "falschrum" auflegen, was aber völlig egal ist. Das Leinen ist auf beiden Seiten gleich und der Taschenbeutel ist sowieso innen.
Nur für Saumaufschläge und Gürtel hat's nicht gereicht, aber die sind sowieso optional.

Fröhliche Puzzelei! Das hier ist noch nicht der Endstand.


Was beim Stoff-Recycling ein Problem sein kann, ist der fadengerade Zuschnitt. Stoffe verziehen sich einfach gerne (das kann auch das Abnehmen eines Schnitts erschweren), deshalb liegen meine Schnittteile eventuell nicht alle vollständig gerade im Fadenlauf. Aber bei so einer Buxe stört das hoffentlich auch keinen.

Hinten rüscht sich der Bund zumindest ein bisschen. Und ja, Taschen wären vorteilhaft.

Ein Makel dieses Schnitts: Er hat keine Potaschen. Das geht so natürlich nicht. Ich hab mir eine eigene gebastelt und sogar zugeschnitten.. Aber immer noch nicht angenäht - die Platzierung ist gar nicht so einfach. Vielleicht mache ich das irgendwann noch. Oder ... vielleicht auch nicht.

Zu meinem Missfallen an der Anleitung habe ich mich im letzten Beitrag schon ausgelassen: Ich finde sie unübersichtlich, unklar und die Verarbeitung nicht professionell.
Aber der Schnitt an sich gefällt mir.

Flatlay mit Beispielkordel. Leider beißen sich die Rottöne; ich habe mir eine graue bestellt, aber noch nicht eingefädelt.

Bei dieser Hose ist der Paperbag-Bund am deutlichsten sichtbar, der Stoff kräuselt sich ganz hübsch. So richtig ausgeprägt ist der Effekt bei keiner meiner Hosen; ich habe vermutlich schlicht zuviel Bauch, sodass der Stoff sich nicht ausreichend zusammenziehen kann. Muss ich mit leben (ja, ich könnte das ändern, aber halt nicht von heute auf morgen :D ).

Also ... meistens trag ich die Buxe halt so!

Aber getragen wird die Hose gerne - und nachhaltiger geht Nähen nicht!

Schnitt: Pastinaca Shorts von jusAsuj, Version mit Taschen und Gürtel, Gr. 40
Material: Leinen (recycelt von einem alten Kleidungsstück)
Änderungen: Gürtelschlaufen im Bund mitgefasst, andere Bundverarbeitung, Potaschen hinzugefügt
Nachnähpotential: Schon geschehen. Empfehlung für den Schnitt, keine Empfehlung für die Anleitung.


Verlinkt bei Du für Dich am Donnerstag und bei der Sew Unperfect-Refashion-Linkparade.

Lg
Nria

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