Aber so ein Probenähen wollte ich mir aus reiner Neugier mal anschauen (einmalig!) - und bei diesem Kleid bin ich auch sehr froh drüber, denn bisher ist der Schnitt nicht erschienen und ich kann auch nicht sagen, ob das noch passieren wird (aufgrund Jobwechsels der Designerin).
Anfang 2018 sah ich einen Probenähaufruf für ein historisches Kleid (16. Jahrhundert), für eine "normale" und eine (halbwegs?) historisch korrekte Version. Weil ich das Kleid wirklich schön fand, als Larperin auch Gelegenheit habe, sowas zu tragen und neugierig war, wie so ein Probenähen eigentlich abläuft, habe ich mich beworben und wurde genommen.
Also: Diesen Schnitt habe ich kostenlos erhalten. Das hier wird aber kein kommerzieller Blog - ich habe nicht vor, irgendwann an einem weiteren Probenähen teilzunehmen.
Vielleicht ist das hier daher Werbung. Vielleicht auch nicht, denn kaufen könnt ihr den Schnitt halt nicht ...
Das Oberteil ist mit einer Spiralschnürung verschlossen, nicht über Kreuz. |
Der etwas grobe rotschwarze Woll-Fischgrät war ein Reststück von einer Tunika, die ich vor einer Weile als Geschenk genäht habe. Der feinere grüne Wollstoff stammt von einem 14. Jahrhundert-Kleid, das Hana genäht und irgendwie noch gar nicht gebloggt hat - jedenfalls lagen noch gut zwei Meter davon im Schrank und wurden jetzt ein Rockteil (der wird in Falten gelegt und ist super zum restlosen Aufbrauchen!). Als Futter habe ich Leinenreste verwendet.
Die Ärmel sind annestelbar, je nach Wetterlage. |
Die Anleitung war ungelogen eine der besten, die ich je zu Gesicht bekommen habe - ausführlich, gut geschrieben, bei mir blieben keine Fragen offen und ich bin absolut begeistert. Das kommt selten vor. Nein, ich werde für diese Worte nicht bezahlt ;)
Es werden verschiedene Versionen angeboten; ich habe mich für die ohne Stäbchen und mit etwas modernerer Verarbeitung entschieden. Fürs Larp ist es sowieso egal und wenn das Oberteil eng sitzt und geschnürt wird, bietet es auch ohne Stäbchen Halt.
Der Rockschlitz sollte eigentlich nicht offen stehen ... |
Für die Chemise, das Unterkleid, war kein Schnitt dabei – im Internet findet man zwar einiges, aber irgendwie gefiel mir das alles nicht so und weil ich es sowieso nicht authentisch gemacht habe, habe ich einfach meinen Standard-Unterkleid-Schnitt verwendet und modifiziert (Ausschnitt verändert und die Ärmel unten mit einer Manschette gerafft).
An sich gefällt es mir gut, aber das Häkchen (inzwischen durch eins in Weiß ersetzt) sitzt zu hoch und zu eng, da muss eine modifizierte Verschlusslösung her.
Hier erkennt man endlich mal den roten Stoff! Aber der Rockschlitz ist ein echtes Problem. |
Wenn Ärmel dran sind, werden die Träger bei mir sehr zur Seite gezogen, weil meine Schultern so schmal sind - bei einer Folgeversion würde ich die Träger daher etwas weiter nach innen versetzen. Und mein Rockschlitz braucht Knöpfe oder etwas Ähnliches, das geht ja mal gar nicht! ;)
An sich bin ich aber ziemlich zufrieden. Weitere Branle-Kleider nicht ausgeschlossen!
Schnitt: Kleid Branle von Cecilia Theresa Design (kostenlos erhalten zum Probenähen), selbst erstelltes UnterkleidVerlinkt bei Du für dich am Donnerstag.
Material: Woll-Fischgrät, Wolltuch, Leinenfutter, feiner Baumwollstoff
Änderungen: Das Rückenteil habe ich ein wenig verkürzt, um mein leichtes Hohlkreuz auszugleichen.
Nachnähpotential: Oh ja, ich mag den Schnitt sehr!
Lg
Nria
Oh, das ist aber wirklich schick. Auch sehr schöne Fotos! Bis auf das Rockschlitzproblem gibt es da echt nichts dran auszusetzen, finde ich. .-)
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