Dienstag, 5. November 2019

Ordnung im Stoffschrank - und eine Stoffübersicht

Ein Feld des Herbst-Handarbeitsbingos von 60°Nord heißt "Aufräumen/Organisieren/Planen".

Ich habe gerade keine Pläne, Ordnungsdinge zu nähen, aber eine Mammutaufgabe in Angriff genommen: Seit Jahren hatte ich vor, meinen Stoffbestand zu katalogisieren. Und jetzt habe ich's endlich gemacht.

Halbwegs sortiert habe ich den Stoffschrank in diesem Jahr schonmal:
In den beiden oberen Regalen liegen Hanas Stoffe.
Im dritten Regal von oben liegen Nrias Stoffe - links Patchworkstoffe und rechts Jersey/Sweat (alle noch ohne konkreten Schnitt).
Im vierten Regal von oben liegen auch Nrias Stoffe - links konkret verplante Stoffe und rechts Webware (wiederum ohne exakten Plan).
Im untersten Regal liegen ... Stoffe. Ja, konkreter kann ichs nicht sagen. Das sind so Reste - Stoffe, bei denen wir nicht mehr wissen, wem sie gehören, deshalb liegen sie weder bei Hana noch bei Nria. Stoffe, die wir für Larp-Fundus-Zwecke gekauft haben. Stoffe, bei denen wir absolut keine Ahnung haben, wie sie in diesen Haushalt gekommen sind und was wir damit anfangen sollen.

In ganzer Pracht! Na, welche Regale sind schon erfasst und welche noch nicht? ;)

Beim Katalogisieren geholfen hat mir die kostenlose App "Näh ich mir" (mit der kann man auch noch diverse andere Sachen machen, aber ich hab bisher nur diese Funktion genutzt - meine Schnittmuster werde ich auch noch eintragen, dann kann ich unterwegs gucken, welchen Stoffverbrauch sie haben. So nützlich!). Die rechnet einem auch gleich die Gesamtmenge aus.

Als ich bei anderen las, dass sie 150 oder gar 300 Meter Stoff besitzen, befürchtete ich ja schon Schlimmes. Allerdings haben andere Leute ganze Wände mit Stoff gefüllt; bei mir ists nur ein einziger Stoffschrank, der nicht allzu groß ist und den ich teile.

Also habe ich mal einen Nachmittag geopfert und meine Stoffe eingetragen. Sehr geholfen hat mir die Liste, die ich seit diesem Jahr verwende: Ich trage ein, welche Stoffe ich wo in welcher Menge für welchen Preis gekauft habe. Einerseits sehe ich so, wieviel ich habe und andererseits, wieviel ich ausgebe. Letzteres kann einen ganz schön schockieren und davon abhalten, noch mehr zu kaufen ...

Von den letzten Jahren habe ich noch einige Daten aus den Monatsrückblick-Beitragen holen können, aber vieles war natürlich auch schon vernäht. Trotzdem musste ich alle Stoffe aus dem Schrank räumen, fotografieren und bei allen die Breite ausmessen (bei einigen auch die Länge).
Hat einen unerwarteten Vorteil: So ordentlich wie jetzt waren sie noch nie gestapelt!
Und wiederum ein unerwarteter Nebeneffekt: Ordentlich gefaltet und gestapelt passt mehr in den Schrank.

Es hat eine Weile gedauert, aber nicht so lange wie befürchtet.
Jetzt habe ich erstens einen Überblick über meine Stoffe und zweitens interessante Daten:

Ich besitze 36 Stoffe (plus 21 Patchworkstoffe), die zusammen 41,6 m Länge ergeben (plus 11,7 m Patchworkstoffe). Nur 11 Jerseys sind dabei, das hat mich überrascht. Und insgesamt sind das gar nicht soo viele Stoffe - ein paar davon zählen nur so halb, weils nur ein 20 cm-Streifen ist.

Zum Glück sagt mir die App nicht, wieviel der ganze Spaß gekostet hat - ich schreibe nämlich erst seit diesem Jahr die Preise auf. Ich könnte vermutlich grob schätzen, aber eigentlich … will ich das gar nicht so genau wissen.

Neben dem praktisch weniger relevanten Wissen um die eigene Gesamt-Stoffmenge ist die Liste für mich übrigens für zwei Zwecke nützlich:
Erstens habe ich so einen Überblick über Kombistoffe (für Zubehör wie Bündchen gibt es eine extra Kategorie) und kann im Stoffladen nachschauen, ob ich noch was brauche oder ob ich doch noch blauen Jersey im Vorrat habe..
Zweitens kann ich mit einem Blick sehen, wieviel ich von einem bestimmten Stoff habe. Das erleichtert das Finden eines passenden Schnittmusters - wenn man sämtliche Stoffe zeitnah vernäht, kann man die Mengen noch im Kopf behalten, aber was weiß ich denn, wieviel ich von Stoff XY vor 5 Jahren mal gekauft habe?

Probleme, die ich in Zukunft vermeiden kann!

Aktuell durchlaufe ich die gleiche Prozedur mit meinen Schnittmustern. Viel, viel Arbeit, denn ich kann euch sagen, davon besitze ich mehr als 36 …
Allerdings: Die Vorstellung, im Stoffladen mal schnell nachzuschauen, welche Reißverschlusslänge oder Stoffmenge man für Schnitt Z braucht, ist schon toll. Dafür lohnt es sich hoffentlich!

Lg
Nria

4 Kommentare:

  1. Was für eine mordsarbeit!! Aber es hat sich wohl gelohnt :-)alles ordentlich erfasst und sortiert,so ist es bestimmt leichter auch mal seine stoffe zu vernähen,wenn man weiss, was und wieviel man im schrank hat. Prima idee...Ganz lg aus dänemark, ulrike :-)

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    1. Ja, etwas Arbeit ist es schon (und ich habe ja nicht mal diese kompletten Schrankwände voller Stoffe, die andere Leute besitzen) - aber immer wieder die Stoffe nachzumessen, weil man die genaue Meterzahl und Breite vergessen hat, ist halt auch irgendwie doof. Und es ist schön, einen Überblick zu haben!

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  2. Das mit der Näh ich mir App klingt gut. Wo bekomme ich die?

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    1. Im Google Play Store, ist allerdings bisher nur für Android erhältlich. Es gibt auch noch andere Apps: "„Cora - Sew your facric stash“", "Stofflager und mehr", "Stash Star Fabric" und "Fabric Stash, deine Stoffe App". Nicht alle sind kostenlos.

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