Donnerstag, 7. November 2019

Waldfarbene Frauengugel mit selbstgemachten Stoffknöpfen

Gugeln sind ja ein sehr praktisches Kleidungsstück, von dem ich wirklich nicht verstehe, wieso sie heute nicht mehr getragen werden.
Besonders praktisch und schick finde ich Frauengugeln, und letztes Jahr habe ich mir endlich eine genäht.

Meine Version ist eine Gugel aus dem 14. Jahrhundert. Wie immer: Nicht historisch korrekt, sondern frei nach Geschmack.



Frauengugeln erkennt man vor allem daran, dass sie vorn offen sind, bzw. zum Knöpfen. Das machen Nria und ich meistens so (wir sind ja auch Frauen ...), damit die Gugel beim Absetzen nicht die Frisur ruiniert oder - noch wichtiger - nicht die Perücke mitnimmt, die wir öfter mal im Larp tragen. Wie sähe das denn aus!

Man beachte auch den neckischen Zipfel! Viele Gugeln haben sehr lange herunterhängende Zipfel (nennt man übrigens "Liripipe"), die man sich auch zusätzlich als Schal um den Hals wickeln kann, aber ich mag die kurze Variante lieber, die ist so keck.


Auch spezifisch Frauengugel ist dieser Umschlag, den ich einfach todschick finde.
Das Futter ist rostrotes Leinen - ich mag farbiges Gugelfutter, weil man Schweiß- und vor allem Make-Up-Flecken darauf weniger sieht. Ich bin nämlich eitel genug, um im Larp Make-Up zu tragen (also, Teintprodukte, nicht Lidstrich und Lidschatten); nicht immer, je nach Lust und Hautzustand.


Die Knöpfe sind selbst gemacht, die Knopflöcher per Hand umstickt. Deshalb zeige ich die Gugel auch erst dieses Jahr, obwohl sie letztes Jahr genäht wurde - für die Knopflöcher hatte mir die Motivation gefehlt.


Auf Wienische Hantwërcliute 1350 findet ihr übrigens eine super Anleitung für selbstgemachte Stoffknöpfe.

Der Wollstoff ist übrigens ein Rest von einem Larp-Mantel des Liebsten, der schon ewig hier rumfliegt (der Rest, nicht der Mantel). Ist jetzt auch ziemlich aufgebraucht, hurra!

Und dank dieses Mantels weiß ich auch, dass die Gugel wirklich waldfarben ist - genauer gesagt, frühlingswaldfarben: Als der Liebste in diesem Mantel vor frisch ergrünenden Büschen stand, habe ich ihn mal fast übersehen.


Ich bin sehr zufrieden mit meiner neuen Gugel - und überlege wirklich, jetzt mal eine Alltagsgugel zu nähen ...

Eine schöne Zeit wünscht
Hana

5 Kommentare:

  1. Schön! Ich finde auch, dass man so ein Kleidungsstück sehr gut brauchen kann. Vor Jahren hatte ich mal eine Kapuze mit Schale dran, also ein ähnliches Prinzip. Ich fand das sagenhaft warm und praktisch. =)

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  2. Hej Hana,
    Deine gugel sieht richtig schön aus,eine tolle farbe. Und ich hab wieder was neues dazugelernt :-) ich kannte den begriff nämlich noch nicht!auch das innenfutter ist so passend.Die knöpfe waren bestimmt schwer zu beziehen, oder? Handumstickte knopflöcher? Das wäre fürs herbst handareitsbingo super- das perekte knopfloch! :-) ...hab ein schönes Wochenende und ganz lg aus Dänemark, Ulrike :-):-)

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  3. Wow, die gefällt mir wirklich gut!
    Gibt es dazu irgendwo in den Weiten des Internets ein Schnittmuster, das du verwendet hast?

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    1. Der Schnitt ist selbst erstellt, aber Gugeln sind ja immer ähnlich ... das Schnittmuster von Flinkhand sieht ähnlich aus wie meins: http://www.flinkhand.de/index.php?gewand_gugel&print=1

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