... ein Roman von Erin Morgenstern.
Worum es geht:
Ein Zirkus - eher ein Jahrmarkt - Ende des 19. Jahrhunderts, der nur bei Nacht geöffnet hat und den ein besonderer Zauber umgibt, begeistert die Menschen. Was die Besucher nicht ahnen: Der Zirkus ist ein Schauplatz eines magischen Wettstreits - mit sehr realer Magie.
Worum es wirklich geht:
Um die Sehnsucht nach magischen Orten. Schicksale, die der Zirkus beeinflusst, und Menschen, die er verbindet. Ein wenig um Liebe, und um Freiheit (und das Gegenteil davon).
Außen:
Ein innen wie außen wirklich hübsch designtes Buch, anscheinend erfolgreich genug, dass Design und Titelgestaltung dem Inhalt angepasst sind und nicht auf ein Katalogmotiv zurückgegriffen wurde. Ich habe es in der deutschen Übersetzung von Brigitte Jakobeit gelesen, ein ca. 460-Seiten-Hardcover.
Und innen:
Ich mag wirklich, wirklich keine ständigen Perspektivwechsel in Romanen - dieser ist aus mindestens 5 Perspektiven erzählt. Dazu ständig Zeitsprünge - bei vielen Büchern wäre das allein für mich Grund gewesen, abzubrechen; diesem Buch habe ich es verziehen.
Das Setting macht zum Großteil den Reiz des Buches aus: Die Atmosphäre ist zauberhaft, der Zirkus wird plastisch geschildert und hat mich in seinen Bann gezogen.
Im Roman geht es um einen ungewöhnlichen Wettstreit: Zwei Magier lassen zwei Schüler einen Jahrzehnte andauernden Wettstreit ausfechten (dementsprechend "magisch" sind die Attraktionen des Zirkus'), allerdings erfahren diese - ebenso wenig wie der Leser! - nicht, wonach der Sieger gekürt wird. Das macht die Spannung dieses Buches aus: Worum geht es? Worin genau besteht der Wettstreit? Wohin führt das Ganze?
Ich kann mir vorstellen, dass diese ständig im Raum stehende Frage "Worum geht es überhaupt?" den ein oder anderen Leser auch nerven statt reizen könnte. Ebenso könnten Fans des 19. Jahrhunderts unzufrieden sein - so richtig wird das Flair dieser Epoche nicht transportiert, der Roman könnte ebenso gut in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts spielen, ohne dass man etwas ändern müsste.
Was aber gut transportiert wird, ist das Flair des Nachtzirkus': Immer wieder gibt es kleine Kapitel, in der zweiten Person geschrieben sind und schildern, wie der Leser den Nachtzirkus entdeckt: Es wird der Eintritt beschrieben, verschiedene Winkel und Zelte (der Zirkus besteht aus vielen Zelten, in denen jeweils verschiedene Attraktionen dargeboten werden, fast wie ein Jahrmarkt), kleine Details ... diese Kapitel haben mich wirklich gefesselt.
Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen. Ich könnte mir vorstellen, ihn noch einmal zu lesen, zwar ohne die Spannung, aber allein wegen der Atmosphäre.
[Wundert euch nicht über die merkwürdigen Kanten auf den Fotos, ich habe sehr stümperhaft einige Bücherei-Aufkleber wegretouchiert.]
ich liebe es, wenn bücher ihren platz in blogs finden!!! :)
AntwortenLöschenIch war erst skeptisch, ob es zum Thema passt - aber ich freue mich immer über Buchtipps in anderen Blogs, und irgendwie gehören Bücher auch zu sehr zu uns, als dass sie im Blog fehlen dürften ...
LöschenFreut mich, dass du es magst!