Dienstag, 28. Mai 2024

Schnittverschlimmbesserung - Sweatpants Lola von FadenFactory

Ich traue es mich kaum zu sagen: Ich habe eine Jogginghose genäht.
 
[Kurzer Disclaimer: Diese Hose habe ich vor 3 Jahren genäht und die Fotos erst jetzt gemacht. Ich wiege aktuell ein paar Kilo mehr als damals, also bitte zieht aus der Passform keine Rückschlüsse über die Schnittmusterqualität. ]
 
 
Ja, die Taschen zeichnen sich sehr ab, aber ursprünglich passte mir die Größe besser.

Gut, immerhin ist es eine Hose aus Jeansoptik-Sweat mit Hüftpassentaschen, angedeutetem RV-Schlitz und ohne Bündchen. 
Anfang 2020 habe ich im Aldi Joggpants in wirklich ziemlich echt aussehender Jeansoptik entdeckt und trage sie begeistert rauf und runter (das hat fast gar nichts damit zu tun, dass meine normalen Jeans coronakilobedingt zu eng sind ...). Sie haben nur einen Nachteil: Sie sind eben nicht dauerhaft verfügbar und ich habe bloß zwei Stück gekauft.

Eine Gummizughose, nämlich die kupferfarbene Stretchhose Pia von Schnitte4friends, habe ich schon genäht, aber die benötigt noch Anpassungen und ich bin grad zu faul. Also dachte ich, ich probiere es mal mit einer Sweathose, auch wenn ich die üblicherweise gar nicht mag trotz des aktuellen Trends - ich habe, seit ich etwa 10 war, keine Jersey- oder Sweathose mehr außerhalb von Sportaktivitäten getragen und verweigere mich dem eigentlich auch weiterhin. Aber im Jeanslook ist es vielleicht okay.

Die Sweatpants Lola von FadenFactory sah mir ganz brauchbar aus: Sie hat hinten eine optionale Passe, Taschen (es gibt aufgesetzte Taschen und normale Hosentaschen, ich habe mich für letztere entschieden), außerdem eine kurze Version und die Hose ist ausgestellt. Ich habe die Hosenbeine aber begradigt.
 
Potaschen wären vermutlich gut gewesen. Ob ich noch Stoffreste habe?

Der Sommersweat "Denim Look jeansblau" stammt von SchoeneTextilien.de und es gibt ihn auch noch in diversen anderen Farben, z.B. mehrere Grautöne. Der Stoff ist schön weich und ich finde die Optik recht überzeugend!

Erfreulich finde ich auch, dass der Schnitt sowohl eine Körpermaß- als auch eine Fertigmaßtabelle und Markierungen für die Knielinie enthält, aber keine Nahtzugabe. 
Eigentlich ist vorgesehen, die Jeans auf Kniehöhe zu kürzen, aber da ich sowieso eine gerade Hose wollte, habe ich das ignoriert und einfach unten gekürzt, und zwar um ganze 10,5 cm. 

Dank der geringeren Länge und der Stoffbreite von 1,65 m bin ich gut mit einem Meter ausgekommen. 
Das Nähen ging einfach, weil es halt keine echte Jeans ist - ich habe aber alle Nähte schön sorgfältig mit Jeansgarn abgesteppt, damit es echt aussieht
 
Alles so schön abgesteppt! Zum Teil doppelt!
 
Und dann ... kam bei der Anprobe die Ernüchterung (der Grund, weshalb ich die im Frühjahr 2021 genähte Buxe erst jetzt zeige). Es gab nämlich zwei Probleme:
  1. Ich habe zuviel gekürzt. Jetzt fehlt mir die Länge für den Saum.
  2. Gerade geschnittene Jeans mag ich am liebsten. Beim Sweat fehlt allerdings der Stand, den tatsächlicher Jeansstoff mitbringt, weshalb die Hose an den Unterschenkeln eher rumschlabbert. 
Daraufhin flog die Hose glatte 3 Jahre in die Restekiste. 

Jetzt habe ich sie wieder rausgeholt und muss sagen: Ok, aktuell sitzt sie enger, als der Schnitt eigentlich gedacht ist, aber sie ist trotzdem super bequem.

Ich denke, ich werde ein Saumelement annähen (entweder Bündchen, Verlängerung zum normalen Säumen oder Aufschlag) und die Hose dann einfach zu Hause tragen.
Manchmal ist alles, was es braucht, ein bisschen Abstand ...
Schnitt: Sweatpants Lola von FadenFactory, lange Variante mit Hüftpassentaschen und rückwärtiger Passe, Gr. M
Material: Sommersweat "Denim Look jeansblau" von SchoeneTextilien.de
Änderungen: Hosenbeine um 10,5 cm gekürzt (zuviel) und gerade auslaufen lassen (zu breit)
Stoffverbrauch: 1 m (Achtung, das liegt am Kürzen und der Überbreite des Stoffs!)
Nachnähpotential: Bequem ist sie, aber ich kann mich mit dem Prinzip der Sweathose nicht so recht anfreunden ... wenn, muss ich auf jeden Fall aus meinen Fehlern lernen!
Verlinkt bei DvD.

Lg
Nria

3 Kommentare:

  1. Die Hose sieht tatsächlich aus wie eine Jeans. Ich finde sie gut, wenn die Taschen nicht wären, dann würde das mit dem zu eng gar nicht auffallen. Wahrscheinlich würde ich die Taschen wieder zu nähen und rausschneiden. Falls Du noch Sweatreste hast kannst Du unten einfach einen Streifen mit 0,5 cm Nahtzugabe annähen, an der Naht genau nach innen klappen und absteppen. Das sollte dann wie gesäumt aussehen, die Naht wäre dann genau in der Falte. Sollte auch mit einem Jerseystreifen gehen (falls kein Sweat mehr da ist). Aber das war jetzt ein ungefragter Rat, natürlich geht auch einfach ein Bündchen.
    LG
    Kerstin

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    1. Danke für den Input! Die Taschen zu entfernen ist eine gute Idee :) Ein angestückelter Saum ist für mich eher eine Notfalloption; ich habe das ein paarmal gemacht und war nie zufrieden mit dem Fall des Saums (der wird mir dabei zu steif).

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  2. Servus Nria,
    ich bin keine Näherin und hab deshalb auch keine Tipps für dich. Über coronabedingte Kilos können bestimmt viele ein Lied singen. Grundsätzlich soll jeder sein und machen wie und was er will - ich freue mich jedenfalls, dass du deine Hose beim DvD zeigst und drück dir die Daumen, dass eventuelle Änderungen zum erwünschten Erfolg führen! Liebe Grüße
    11i

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