Dienstag, 21. Juni 2022

Palmwedel statt Transportproblem - simple Kubb-Tasche

Vor einigen Jahren haben wir im Dänemark-Urlaub ein Kubb-Spiel gekauft. Es gab nur ein Problem: Das Spiel ist in einem Karton verpackt, der keinen Griff oder Träger hat. Das macht den Transport doch etwas schwieriger, weil so ein Haufen Holzklötze ja auch etwas wiegt.

Inzwischen fällt der Karton schon fast auseinander und ich hatte schon lange den Plan, endlich mal eine Transport-Tasche zu nähen.

Quick & Dirty, aber immerhin grün und mit Palmwedelmuster.

Im Januar 2020 habe ich aus dem Material-Tauschpaket im Nähkromantenforum einen halben Meter Palmwedel-Canvas in halber Stoffbreite genommen. Ich hatte dabei schon besagte Tasche im Hinterkopf. Leider kam dann die Pandemie und meine Motivation schwand dahin ...

Neulich fragte mich Hana dann, ob ich das Spiel mitbringen könne, wenn ich zu ihr fahre. Da hatte ich dann keine andere Wahl mehr als mich mit dem Taschenproblem auseinanderzusetzen ...

Ihr seht: Der Karton hat die besten Tage hinter sich.

Der Canvas hat nur fast gereicht, deshalb habe ich ihn mit einem komischen dunkelgrünen Polyesterstoff kombiniert, den ich vor einer Weile nur deshalb gekauft habe, weil ich ein winziges Stück festen grünen Stoff für einen einzelnen Taschenträger brauchte und der Stoffladen nichts anderes zu bieten hatte. Der Stoff ist nicht sonderlich toll und ich hatte nur einen halben Meter, aber weil das ein Möbelstoff ist und er Überbreite von 2,50 m oder so hat, habe ich ihn leider auch mit dieser Tasche nicht aufgebraucht ...

Auch ein gutes Stück grünes Gurtband fand sich noch, das perfekt zum komischen Polyesterstoff passt!

Als erstes habe ich den Karton ausgemessen. Der Schnitt ist simpel und besteht aus einem großen Rechteck, das von Oberkante zu Oberkante einmal U-förmig unter dem Karton durch verläuft (ich wollte keinen extra angesetzten Boden oder Nähte unten, damit es stabiler ist). Die Seiten sind eingesetzte Rechtecke.

Den Palmwedelcanvas habe ich einfach auf den grünen Stoff aufgenäht und die Oberkanten eingeschlagen. So ergibt sich die Optik einer Blende.
Bei den Seitenteilen wollte ich das nachmachen, aber der Abstand zur Oberkante ist überall unterschiedlich ... aber was solls, es ist nur eine dusselige Tragetasche, die muss nicht perfekt sein :D

Der Korpus quer ausgebreitet.

Die Träger verlaufen ebenfalls durchgängig unter der Tasche durch. Ich wollte wirklich auf Nummer Sicher gehen, was die Stabilität angeht!

Gefüttert habe ich die Tasche nicht. Vielleicht mache ich das noch, falls mich die Lust überkommt (ich könnte damit noch mehr von dem komischen Polyesterstoff verbrauchen!), aber wenn ich so betrachte, wie viele Jahre zwischen Kauf des Spiels und Nähen der Tasche vergangen sind, ist das doch eher unwahrscheinlich ...

Eventuell muss ich aber die Trägerlänge noch justieren. Mal gucken, ein Reststück vom Gurtband wäre zur Not noch da.

Seitenansicht. Die Ecken unten sind ganz ok - oben passt die grüne Linie nicht. So what!

Trotz ihrer Fehler gefällt mir die Tasche eigentlich ziemlich gut (ich mag einfach Palmwedel!). Außerdem ist das Spiel jetzt endlich tragbar!
Und jetzt kann ich "Etwas aus Naturtönen" bei Antetannis Jahresbingo ankreuzen :D

Material: Palmwedel-Baumwollcanvas, Kombistoff und Gurtband aus Polyester
Schnitt: Selbstgemacht
Verlinkt bei DvD.

Lg
Nria

2 Kommentare:

  1. Cool. Mir gefällt die Lösung mit den Trägern. Das *kann* ja gar nicht reißen!
    LG
    Centi

    AntwortenLöschen
  2. Ich finde die Lösung mit dem von dir als komisch bezeichneten Stoff absolut gelungen. Die Kombi mit dem tollen Wedelstoff passt ausgezeichnet! Danke fürs Zeigen beim DvD und einen lieben Gruß
    ELFi

    AntwortenLöschen