Eins muss man der Designerin von kystbarn lassen: Die Schnittmuster haben lustige Namen. Die Hose "Hibbelmors" hat mich schon begeistert (sowohl vom Namen als auch vom Schnitt her), daher habe ich mir auch die Jacke "Frostknöl" (Frostbeule) zugelegt, obwohl ich nicht unbedingt noch ein Sweatjackenschnittmuster brauchte. Aber sie hat schöne Taschen und Bündchen!
Wie immer vergessen, den Bauch einzuziehen. Guckt lieber auf die schicke Tasche! |
Ich mag ja interessante Details und bei Kystbarn sind sie geradezu das Markenzeichen, und die Sachen haben einfach Wiedererkennungswert. Das ist leider eine Ausnahme beim deutschen Schnittmustermarkt, wo sehr viele Indie-Hersteller einfach nur völlig austauschbare Basics anbieten (mir ist das etwas schleierhaft, aber die haben oft Fangruppen, die jeden noch so langweiligen Schnitt begeistert kaufen ...).
Bei Frostknöl hat es mir diese leicht ovale und asymmetrische Tascheneingriff-Form angetan, zusammen mit dem abgerundeten Bündchen. Dabei bin ich eigentlich kein Bündchenfan bei Jacken, das betont so unvorteilhaft den Bauch :D
Meine Frostknöl-Version kann tatsächlich eine Lücke in meinem Schrank füllen: Ich hatte früher mehrere heißgeliebte graue Sweatjacken, die sich super mit meinen bunten Shirts und Hosen kombinieren lassen. Waren aber schon alt und irgendwann einfach abgetragen. Also musste eine neue her.
Hier erkennt man ein biiisschen den Stoff, er ist aber schwierig zu fotografieren. |
Der Swafing-Sweat aus der Licence to Chill-Kollektion von Thorsten Berger ist dunkelgrau und hat ein grafisches Pünktchenmuster, das den Stoff ein bisschen interessanter wirken lässt, aber trotzdem schlicht und kombifreundlich. Quasi Uni mit Struktur, "falscher Uni", wie man das beim Patchwork so schön nennt. Mag ich gerne, ist aber bei Bekleidungsstoffen, wo plakative Muster vorherrschen, leider selten.
Beim Schnittmuster hat mich wie so oft der hohe Kragen mit breitem Ausschnitt gestört (das ist meistens so, wenn es eine Kapuzen- und eine Kragenversion für den gleichen Ausschnitt gibt), also habe ich den Ausschnitt und Kragen von meiner Standard-Sweatjacke, Modell 127 aus der Burda 11/2006 verwendet. So gaanz zufrieden bin ich aber nicht; vielleicht fehlen mir die Teilungsnähte?
Zurück zur Frostknöl-Jacke:
Die Anleitung ist sehr ausführlich, aber ich empfinde sie als unübersichtlich - u.a., weil die Nähbeispiele ganz vorne sind und man ewig scrollen muss. Zum Glück gibt es ein Inhaltsverzeichnis!
Und eigentlich brauche ich die Anleitung ja auch nur für Details. Vielleicht speichere ich mir die mal gesondert ab, um sie direkt griffbereit zu haben.
Offen getragen nicht ganz so knackig. |
Wie schon gesagt, bin ich nicht 100% glücklich mit der Jacke. Die Details sind aber toll. Also beim nächsten Mal vielleicht einfach die Taschen mit einem anderen Schnitt verwenden?
Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.
Schnittmuster: Jacke "Frostknöl" von kystbarn, Variante mit Kragen und Ärmelbündchen, Gr. 42Material: Baumwoll-Sommersweat "License to chill Kombistoff" von Swafing, BündchenwareÄnderungen: Kragen und Halsausschnitt meiner Standard-Burdajacke verwendet, Torso um 2 cm gekürzt, Ärmel um 4 cm gekürztNachnähpotential: Mal gucken; ich bin nicht so der Bündchenfan. Die Tasche finde ich aber toll!
Lg
Nria
Nria
Hej Nria,
AntwortenLöschenich glaube der Schnitt erinnert mich sehr an einen Blouson. Ja, die Bündchen am Abschluss sind tolle Details, aber sie betonen dann sehr Oberschenkel und Bauch/ Hüfte. Ansonsten finde cih die Jacke toll. Oder man müsste sie grösser/lockerer nähen...Ganz LG aus Dänemark, Ulrike :0)