Nachdem die Tunika fertig ist, kommt als nächstes die Hose an die Reihe - damit steht der Grundstock des Monsterjäger-Outfits.
Da ich hier ein schmales und ein weites Bein genäht habe, kann ich hier gut zeigen, wie ich Pluderhosen bzw. Rushosen aus einem schmalen Hosenschnitt konstruiere:
Links sind die normalen Hosenbeine (l: vorne - r: hinten). Die teile ich unterm Knie, verlängere den Oberschenkelteil (l: hinten - r: vorne) um ein paar Zentimeter, damit sich der Stoff am Übergang staucht und gebe außen viel und innen etwas mehr Weite zu. Die Schrittkurve bleibt unverändert.
Hier sollte die Hose am Po- und Hüftbereich weiterhin eng sitzen, um mit dem engen Hosenteil zu harmonieren, deshalb ist die komplette Mehrweite unterhalb der Hüfte - für eine normale Pluderhose kann bis zum Bund hoch Weite zugegeben werden, der Bund wird dann gerafft.
Den Unterschenkelteil sollte möglichst eng sitzen, damit sich im Stiefel oder unter Beinwickeln weniger Stoff knubbelt.
Die Mehrweite das Oberschenkelteils wird an der Verbindung zum Unterschenkel dann in Falten gelegt oder gerafft.
Die Schnittteile sind alle diagonal zum Fadenlauf auf den Stoff gelegt,
denn in diese Richtung ist jede Webware ein klein wenig elastisch - das
reicht nicht, um einen Schnitt für elastische Stoffe verwenden zu
können, aber erhöht den Tragekomfort und die Haltbarkeit, weil der Stoff
etwas nachgeben kann.
Da der Hosenschnitt für eine leger und nicht hauteng geschnittene Hose konstruiert war (wirklich enge Schnitte für unelastische Stoffe bekommt man kaum - schon für diesen nur halbwegs schmalen unelastischen Hosenschnitt habe ich lange gesucht), habe ich das Hosenbein getragen abgesteckt und dann nochmal verschmälert.
Beim ursprünglichen Schnitt war der Bund zu weit, hier habe ich noch gerade soviel weggenommen, dass die Taillenweite noch über Po und Hüfte passt, und dann ein Gummi in den Bund eingezogen.
Bei der Rundumansicht sieht man, dass der Schnitt nicht perfekt ist - im Pobereich passt die Kurve nicht, da staucht sich etwas Stoff. Eine Alltagshose hätte ich hier korrigiert, da ich zeitlich knapp dran war und ohnehin der Bereich immer von der Oberbekleidung verdeckt sein wird, lebe ich hier damit.
Zum Schluss habe ich noch Nestellöcher eingenäht (auf einem vorher verstärkten Bereich, Wollstoffe sind mäßig reißfest), um die Hose an einem Wams festzunesteln und am Rutschen zu hindern, und seitlich Lederbänder fürs Beinholster.
Als nächstes geht's ans Deel und die Accessoires!
WIP Teil 1: Konzept und Material
WIP Teil 2: Planung und Oberteil-Entwürfe
WIP Teil 3: Schnitterstellung und Probeteile
WIP Teil 4: Tunika mit Ärmel-Trick
WIP Teil 5: Haare und Makeup-Tests
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