Okay, Larp-Pluderhosen schon. Aber richtige Hosen, mit Bund und Reißverschluss und Taschen und allem? Davon habe ich in den 14 Jahren, in denen ich jetzt nähe, nur 2 genäht, das waren weite Leinenhosen.
Trägt sich super! Der Body ist von Asos. |
Aus irgendeinem Grund habe ich nämlich ziemlich Schiss vor den halbseitig verdeckten Hosen-Reißverschlüssen. Von den beiden Leinenhosen hatte eine den Reißverschluss in der Seitennaht, also habe ich bisher nur eine "richtige" Hose genäht. Im Vergleich zu all den Shirts, Röcken und Kleidern ist das wirklich wenig.
Jetzt stellte ich aber plötzlich einen ziemlichen kurze Hosen-Mangel im Schrank fest, zeitgleich mit etwas verfrühtem Hochsommerwetter. Da lag es nahe, doch mal in den Stoffschrank zu schauen ...
Aber erstmal brauchte ich einen Schnitt. In all den vielen Burdas, die ich besitze, gibt es tatsächlich nur etwa 5 Schnittmuster für kurze Hosen und die meisten davon sind unförmig. Einer erschien mir aber reizvoll: Modell 127A aus der burdastyle 7/2016,
Der Schnitt ist eher leger, taillenhoch, hat hinten eine Taschenklappe ohne Tasche und vorne zwei große, runde aufgesetzte Taschen, die in Gürtelschlaufen für den Bindegürtel übergehen.
Hinten: Diverse Abnäher und eine Fake-Taschenklappe. |
Vom Entschluss, diese Shorts zu nähen bis zur fertigen Hose in meiner Hand sind nur etwa 24 Stunden vergangen, davon war etwa ein halber Tag Nähzeit und die übrige Zeit habe ich damit verbracht, mich vorm Reißverschluss zu drücken ...
Im Schrank lag noch ein leichter Baumwollköper in dunklem Blau, super kombinierbar und für nichts anders vorgesehen (er war reduziert ...). Nix wie los!
Ein Grund, mich für diesen Schnitt zu entscheiden, war die (sogar farbig) bebilderte Anleitung. Sowas gibts in jeder Burda und diesmal war ich wirklich dankbar dafür; das Prinzip ist zwar einfach, aber so ganz Standard ist der Schnitt halt doch nicht.
Die aufgesetzten Taschen gehen in Gürtelschlaufen über - raffiniert! |
Irritiert haben mich die 1,5 cm Nahtzugabe, die in einigen vermaßten Teilen enthalten war - ich sehe ja ein, dass es sinnvoll sein kann, an der Taille mehr Nahtzugabe zu haben, aber wofür so viel an einem Bindegürtel, den man dann näht und von dem man anschließend die Nahtzugabe schmaler schneidet? Das erschließt sich mir nicht so ganz.
Was sich mir dafür doch erschloss, war der Reißverschluss - erst habe ich mich nicht so recht rangetraut, aber dann lief es für den zweiten Versuch doch recht gut.
Die Taschen habe ich vorne aufgesetzt, an der Seite dann in der Seitennaht mitgefasst. Eigentlich sollen sie komplett aufgesetzt werden, aber so erschien es mir einfacher und stabiler.
Eigentlich hätte ich gern einen Formbund gehabt, habe aber bei den ungewöhnlichen Gürtelschlaufen doch lieber nicht riskiert, was am Bund zu ändern. Wäre aber wohl nicht schlecht gewesen; wie immer steht er ein bisschen ab, vor allem sitzt die Hose aber etwas arg hoch. Ans Kürzen hatte ich natürlich auch nicht gedacht. Es ist nicht unbequem, aber mein Oberkörper sieht sehr kurz aus, wenn ich den Bund zeige, und wenn ich ein Oberteil über den Bund ziehe, trägt das Ganze auf. Nun ja.
Detailbilder: Durch Klicken vergrößerbar! |
An einer Stelle hakte es dann doch: Die an der Tasche angeschnittenen Gürtelschlaufen waren mehrere Zentimeter zu kurz, dabei habe ich sehr exakt gearbeitet. Ich würde jedem empfehlen, die prophylaktisch ein gutes Stück nach oben zu verlängern; abschneiden kann man sie immer noch problemlos, nur dranstückeln geht halt schlecht. Von außen ists kein Problem, von innen siehts etwas komisch aus.
Am Bund vorn habe ich noch zwei KamSnaps ergänzt, weil der Reißverschluss sonst etwas aufklaffte.
Bis auf die Sache mit den Gürtelschlaufen bin ich mit Schnitt und Verarbeitung diesmal aber wirklich zufrieden!
Schnitt: Modell 127A aus der burdastyle 7/2016, Gr. 38 (Taille Gr. 40)
Material: Hosenstoff aus Baumwolle, müsste ein leichter Köper sein
Änderungen: Taschen in der Seitennaht mitgefasst, zusätzliche Knöpfe am Bund
Ab zum MeMadeMittwoch!
Lg
Nria
super schön geworden! und passt perfekt!
AntwortenLöschenich hab den Schnitt auch schon zweimal genäht...der Aufwand lohnt sich ;)
lg Andrea
Die taillenhohe Silhouette ist schon sehr gewöhnungsbedürftig, nach den langen Jahren mit Hüfthosen. Geht mir auch so. Aber ich finde, die Shorts stehen dir, und das Oberteil mit den Rüschen passt super dazu! LG Christa
AntwortenLöschenSchicke Shorts, den Schnitt muss ich mal rauskramen. LG, Tanja
AntwortenLöschenIch jab die Hose letztes jahr auch genäht und war so glücklich, wie du!
AntwortenLöschenDie Hose ist super - ich liebe meine auch sehr :)
AntwortenLöschenlG Melanie
Schick geworden, und passt perfekt!
AntwortenLöschenDiese typischen Hosenreißverschlüsse finde ich ja viel leichter zu nähen als die an Röcken. Ich nehme allerdings immer die bebilderte Anleitung von der Burda easy fashion dazu (also "immer" heißt, drei Hosen hab ich glaub ich bis jetzt gemäht. :D). Sicher ist sicher.
Schön geworden! Mit geraden Bünden ist es halt so, dass sie noch auf die Taille draufgesetzt werden. Dadurch verkürzt sich zwar der Oberkörper optisch, ist aber sonst bequem zu tragen. Wenn ich lange keinen Reißverschluß eingenäht habe, muss ich auch immer erst nachschauen, wie das ging. Das war gerade erst der Fall, denn ich beschäftige mich seit langem mal wieder mit Hosen, brauche ja auch noch ein "Beinkleidchen" für den Jahres-Sewalong bei Frl. An. Vielen Dank für den Kommentar bei mir, den habe ich erst später aus dem Spam-Ordner herausgeholt. Am besten nicht so viel ominöse Kürzel verwenden. Viele Grüße Regina
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