Donnerstag, 27. März 2014

Gespielt: Escape

Escape (Queen Games)

Ein Spiel von Kristian Amundsen Østby.
Für 2-5 Spieler (mit der Illusions-Erweiterung 6) ab 8 Jahren, Dauer genau 10 Minuten.

Über "Escape" bin ich auf der Spielemesse 2012 gestolpert, und war gleich fasziniert: Ein Spiel mit Soundtrack (mag ich immer), in dem alle (!) ständig (!) würfeln! Hurra, keine Wartezeiten! Und für Würfel bin ich immer zu haben.

Die Grundidee: 

Die Spieler sind Forscher, die in einem alten Tempel festsitzen - und der fängt gerade an, einzustürzen. Es handelt sich um ein kooperatives Spiel - gewonnen haben die Spieler, wenn alle vor Ablauf der Zeit (10 Minuten) den Tempel verlassen haben. Ist auch nur ein Spieler noch drinnen, haben alle gemeinsam verloren.

Garstige Edelsteine!
Die Spieler müssen nun einerseits den Ausgang finden, andererseits die verfluchten Edelsteine loswerden, die auf einem separaten Vorrat angehäuft sind - die erschweren nämlich das Verlassen des Tempels oder verhindern es sogar.

So gehts:

 Jeder bekommt ein Figürchen und 5 Würfel mit 6 Seiten: Abenteurer (2x), Goldene Maske, Schwarze Maske, Fackel, Schlüssel. Der Startraum (Grau mit goldenem Kreis) wird in die Mitte gelegt und daran angeschlossen ein Raum an jeden der beiden Ausgänge. Die übrigen Räume werden verdeckt gestapelt, eine bestimmte Anzahl Edelsteine auf den Vorrat gelegt. Die CD mit dem Soundtrack wird gestartet (alternativ kann man eine Sanduhr nehmen, aber das ist deutlich weniger atmosphärisch) und los geht's!

Die Würfel - von ihnen hängt alles ab!

Alle würfeln gleichzeitig und benutzen ihre Ergebnisse, um Dinge zu tun.
Man muss die Symbole nicht auf einmal würfeln: Aus jedem Wurf darf man einzelne Würfel entnehmen, soviele man möchte (muss man aber nicht), und beiseite legen, um bestimmte Ergebnisse zu sammeln, ebenso darf man jederzeit wieder Würfel nehmen (auch ohne sie benutzt zu haben) und damit weiterwürfeln. Nur wenn man einen Wurf verwendet (z.B. um einen Raum zu betreten) müssen genau diese beiden Würfel wieder in den Wurf-Pool genommen werden.

 Und Folgendes kann man mit den Würfeln anstellen:

 - Räume wechseln: Neben jeder Tür ist eine Kombination von 2 Würfelseiten abgebildet, z.B. 2 Abenteurer oder Abenteurer+Schlüssel. Wenn man dieses Ergebnis gewürfelt hat (oder die passende Kombination vorher beiseite gelegt), darf man den Raum betreten.

- einen neuen Raum entdecken: Mit 2 Abenteurern darf man an den Raum, in dem man sich befindet, einen neuen Raum anlegen. Natürlich muss dazu noch ein Ausgang frei sein. Und die Ausgänge müssen zusammenpassen, immer eine braune Seite an eine "graue" (das ist eine Treppe).
Auf dem Bild seht ihr das: Vom grauen Feld ganz vorne kann man nach hinten geradeaus durchlaufen, aber nach rechts stoßen zwei braune Ausgänge aneinander, da geht's nicht durch.

Das grüne Figürchen hat's fast geschafft!
- die fiesen schwarzen Masken blockieren den Würfel, er darf nicht neu gewürfelt werden. Das heißt: Wer auf 5 schwarze Masken kommt, hat ein Problem ...

- die tollen goldenen Masken können 1-2 Würfel "entblocken" - bei sich selbst oder bei einem Mitspieler!

- Edelsteine loswerden: Auf manchen Räumen sind Edelsteine in 1-3 Kreisen abgebildet, daneben jeweils eine Angabe, welches Symbol (Schlüssel oder Fackel) und wieviele davon man würfeln muss, um so viele Edelsteine abzugeben wie abgebildet. Bei den Räumen mit 3 Kreisen kann man nur 1 benutzen, aber sich aussuchen, welchen. Diese Fackeln oder Schlüssel kann man immer mit mehreren Personen erwürfeln - klar, bei 7 oder 10 nötigen Symbolen gehts ja auch gar nicht anders.

7 Schlüssel geschafft, dafür dürfen 2 Edelsteine hier abgelegt werden.

Bis hierhin klingt's einfach. Aber dreimal im Spiel (nach ungefähr je 1/3 der Zeit) ertönt ein Gong: Nach dem ersten und zweiten Gong haben die Spieler je 30 Sekunden Zeit, wieder in den Startraum zurückzuhetzen. Schafft man es nicht rechtzeitig (es ertönt das Geräusch einer zuschlagenden Tür), muss jeder, der draußen geblieben ist, einen Würfel aus dem Spiel nehmen. Und ja, wer zweimal zu langsam war, spielt nur noch mit 3 Würfeln ... Daher empfiehlt es sich, Erkundungsgänge in verschiedene Richtungen zu starten - wer nur eine einzige lange Raumreihe gebaut hat, schafft es vielleicht nicht mehr rechtzeitig zurück.
Beim dritten Gong haben die Spieler noch 30 Sekunden, um den Tempel zu verlassen, bis er einstürzt: Bis dahin sollte man den Ausgang aufgedeckt haben und sich möglichst nicht allzu weit von ihm entfernt aufhalten, sonst wird's richtig hektisch!

Der Ausgang - ein Licht am Ende des Tunnels!
Natürlich hat das Ganze noch einen kleinen Haken und hier kommen die Edelsteine ins Spiel: Für jeden Edelstein, der noch auf dem Vorrat liegt, müssen die Spieler 1 Schlüssel würfeln, außerdem einen zusätzlichen (selbst wenn kein Edelstein mehr da ist, muss also 1 Schlüssel gewürfelt werden), um den Tempel zu verlassen. Wenn jetzt noch 5 oder mehr Edelsteine auf dem Vorrat liegen, hat man ein richtiges Problem ...

Wenn alle Forscher am Ende des Soundtracks (man hört den Tempel einstürzen) draußen sind, haben alle gewonnen. Wenn auch nur ein einziger Forscher noch drinnen ist, haben alle verloren.

Fazit:

Ein Riesenspaß für Hektikfreunde und begeisterte Würfler! Also für mich ;)
Ich mag die spannende Atmosphäre (nach den Gongs wird die Musik schneller und der eigene Herzschlag auch ...), die leichte Panik, die aufkommt, wenns eng wird, das Design (das leider seinen Preis hat - die Qualität ist aber auch gut, die Pappelemente z.B. sehr dick und stabil), das Thema - und wenn man meint, den Dreh rauszuhaben, kann man gleich noch zusätzliche Elemente reinnehmen, nämlich Schätze und Flüche, die das Ganze noch fieser machen.
Einziger Nachteil: Man braucht stressresistente Mitspieler - einige weigern sich leider ...

Ein Spiel für:
Würfelfreunde
Spieler, die schnelle Spiele mögen
Teamplayer

Kein Spiel für:
Strategen
Menschen, die keine Hektik mögen
Einzelkämpfer

1 Kommentar:

  1. Wow, das klingt sehr toll!
    Leider sind mein Sohn und ich eher keine Stressresistenten Spieler....- äh, vor allem ich nicht ;-) Aber allein die Optik und die Idee des Spiels sind wirklich klasse!

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