Mittwoch, 26. Juni 2024

[WIP] Die Monsterjägerin - Teil 5: Haare und Make-Up-Tests

Im Teil 2 meines Larpcharakter-WIP habt ihr ja noch einen alten Entwurf zum Charakter gesehen - geplant war ein Charakter mit langen naturroten Zöpfen. Ich wollte schon immer einen rothaarigen Larp-Charakter, an die Haarfarbe war auch der Spitzname angelehnt und insgesamt finde ich naturrote Haare einfach richtig cool!

Ich hatte auch bereits eine rote Perücke gekauft und rumprobiert:

Und weil kein naturrothaariger Mensch schwarzbraune Augenbrauen hat, auch mal "Brauen hellrot schminken" getestet, und war nach langen aufwändigen Versuchsreihen halbwegs zufrieden:

So, und jetzt ... mach ich alles anders.

Der Look gefällt mir supergut, aber alles daran ist aufwändig und erfordert nicht nur lange Vorbereitung, sondern auch regelmäßige Beschäftigung mit der Verkleidung. Ich liebe Perücken fürs Larp, aber sie sind im Sommer unheimlich warm, sie neigen zum Verrutschen, ich muss ständig aufpassen, dass keine dunklen Haare hervorschimmern, Lace-Front-Perücken rutschen weniger, dafür löst sich der Kleber und ich denke einfach ständig drüber nach im Spiel. Und da für diesen Charakter viel Klimbim, Schnallen und Riemen geplant ist, hätte ich vermutlich noch andauert ein Problem mit irgendwo festhängenden Zöpfen.

Während es kein Problem darstellt, Augenbrauen dunkler zu schminken, ist das Hellerschminken von Brauen einfach nur ein Schmerz im Allerwertesten. Es dauert ewig, es braucht unheimlich viele Schichten, die Brauen sehen danach nicht mehr natürlich, sondern zugekleistert aus, es schimmert immer noch ein dunkler Schleier durch und man muss sich zwingen, auf keinen Fall versehentlich an die Brauen zu fassen, weil sich die Farbe auch noch unheimlich schnell wieder abreibt.

Also - so sehr ich den Look mag - gibt es keine Perücke, die Haare bleiben dunkel.

Ich habe über Affenschaukeln mit eingeflochtenen roten Bändern nachgedacht, was mir schon ganz gut gefiel, und dann hatte ich eine noch bessere Idee:

Hochgebundene Zöpfe mit eingeflochtenen roten Bändern und drangebundene Troddeln!

Ich finds total cool. Stellt euch da jetzt noch einen Hut drüber vor, dann siehts aus, als hätte ich rote Troddelhaare.

Das Make-Up ist angelehnt an diese Vorlage, die gefällt mir sehr, für die praktische Umsetzung muss ich dann noch einen Kompromiss aus Qualität und Schminkzeit finden.

Damit hatte ich schonmal rumprobiert:


Sommersprossen waren bei diesem Test noch eingeplant zu roten Haaren - die lasse ich weg, weil ich den "Niedlich"-Effekt für den geplanten Look nicht gebrauchen kann.
Weiterhin habe ich Schmucknarben getestet - die Stelle gefiele mir, ich habe aber Sorge, dass die im Kinn- und Oberlippenbereich durch Mimikbewegung und Schweiß nicht gut hält.


Nächster Test: Schmucknarben werden ersetzt durch Tattoo (hier erstmal eine schnelle Skizze) und Klauennarben. Außerdem wird langsam was mit dem Augenmakeup.

 
Entwicklung des Narben-Looks: Nach dem ersten Klauennarben-Test (links) sind die Narben beim nächsten Versuch (rechts) enger zusammengerückt und breiter geworden, außerdem tiefer den Hals runtergewandert.

Und jetzt: Die finale Version!


Ich liebs. Die Narben im Kinnbereich haben genau das Problem, was ich befürchtet hatte: Viel Schwitzen halten sie nicht aus, ich habe den oberen Teil im Laufe des Tages durch Farbe ersetzt. Nichtsdestotrotz, in Kombination mit den Haartroddeln und dem Kostüm rockt der Look!

Als nächstes gehts dann aber wirklich weiter mit der Hose.

Bisherige Beiträge:
WIP Teil 1: Konzept und Material  
WIP Teil 2: Planung und Oberteil-Entwürfe
WIP Teil 3: Schnitterstellung und Probeteile
WIP Teil 4: Tunika mit Ärmel-Trick

Sonntag, 23. Juni 2024

7 Sachen 25/2024

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden, ist unwichtig.
 

Gasthände: Hanas Liebster hat vier Bleche voll Mini-Piroschki (kleine Hefeteig-Taschen mit Kartoffelfüllung) gebacken und auf der Larp-Veranstaltung als Gastgeschenke verteilt.
 

Am überraschenden Händler-Stand (es war eine kleine Veranstaltung mit < 50 Teilnehmern - das lohnt normalerweise nicht für Händler) Mittelalter-Gürtel bewundert.
 

Leinengarn entknotet. Als ich es kurz weggelegt habt, hat eine Freundin es sich geschnappt und in erstaunlicher Ausdauer stundenlang weitergemacht ...


Endlich ein Bändchen an den vor mindestens 4 Jahren gekauften Lederkettenanhänger gemacht (und auf dem Con getragen).


Vorm Wegfahren noch etwas Asche vom Lagerfeuerplatz eingesammelt. Ich möchte die als "magische" Komponente für die Magiedarstellung verwenden und finde Holzasche da cooler als Kohleasche vom Grill.


Manschetten genäht. Ich drücke mich gern lange vor solchen Details, aber wenn man ordentlich bügelt, ist es eigentlich kein großes Problem.


Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria 

Dienstag, 18. Juni 2024

[WIP] Die Claner-Monsterjägerin - Teil 4: Die ultimative Lösung für enge Ärmel

Während ich mich fürs Deel (die mongolische "Jacke") ewig mit der Ärmelpassform rumgequält habe, hatte ich irgendwann die Nase voll und wollte erstmal wieder etwas nähen, bei dem ich danach ein tragbares Ergebnis habe.

Also habe ich mich erstmal der Tunika (zum Drunterziehen) gewidmet. Und dabei endlich mal ein Problem gelöst, was mich schon seit Jahren beschäftigt!

Die beiden Leinenstoffe sind aus einem Reste-Stoffpaket von der Leinenboutique. Stoffpakete finde ich immer unheimlich inspirierend: Für diese Tunika hatte ich eigentlich kein Muster geplant, aber der fast unifarbene Stoff mit ganz feinem Fischgrät-/Zackenmuster hat auf dem Produktbild so unheimlich gut mit dem Karostoff harmoniert, dass ich mich drauf eingelassen habe. Zum Glück, denn auch live finde ich die Kombination großartig.

Weil die Tunika figurnah sitzen sollte, habe ich meinen 14. Jahrhundert-Grundschnitt (genauer gesagt, den Schnitt vom etwas weiteren Unterkleid, nicht vom engeren geschnürten Überkleid) als Grundlage genommen. Den Torso habe ich nur gekürzt, die Seiten weniger ausgestellt zugeschnitten und den Ausschnitt verkleinert: Ich wollte einen Ausschnitt mit Schlitz, da wird ja weniger Ausschnittweite benötigt.  

Der Originalschnitt hat vorn und hinten eine Naht, ich habe stattdessen im Bruch zugeschnitten und im mittleren Rücken und über der Brust Abnäher eingearbeitet. Dabei habe ich sogar auf den Musterverlauf geachtet (ich nähe sonst nie Karostoffe, aus gutem Grund).

Wo das Muster nicht beachtet ist: An den Seitennähten. Ich habe bei der Übernahme des Schnitts nämlich nicht bemerkt, dass der hintere Armausschnitt tiefer liegt als der vordere. Hoppla.

Da ich einen Bogenschützen-Armschutz tragen werde und nicht möchte, dass der Ärmel darunter drückende Falten wirft, habe ich den Ärmel am Unterarm von "schmal" zu "sehr eng" verschmälert.

Seit jeher sind Ärmel bei historischen Kostümen ein Dilemma für mich. Das mittelalterliche Ärmel-Ideal war "hauteng", aber es ist mir buchstäblich verhasst, Ärmel nicht ohne Weiteres hochschieben zu können. Wenn mir zwischendurch zu warm ist oder ich die Hände wasche - ich mag nicht erst umständlich Knöpfe lösen, Schnürungen lockern, irgendwo rumfummeln müssen, Ärmel müssen für mich rauf- und wieder runterzuschieben sein, gerade nach Bedarf. So. Was ist jetzt mit den engen Ärmeln dieses Kostüms?

Maschinen-Ösenstich. Der Ärmelsaum ist mit der linken Stoffseite nach außen angenäht.

Erstmal habe ich einen Schlitz mit Untertritt eingearbeitet, und bei der Gelegenheit den Ösen-Stich meiner Nähmaschine ausprobiert. Mit maximal 7 mm Durchmesser ist der zwar nicht geeignet für Schnürungen/Nesteln, bei denen die Schnur regelmäßig aus- und wieder eingefädelt werden muss, aber für dauerhafte Schnürungen, die höchstens mal gelockert werden, perfekt!

Ich hatte nämlich die Idee, eine Schnürung mit dünner Gummikordel einzusetzen. Theoretisch könnte man damit richtig enge Ärmel nähen, die schnüren, und ohne die Schnürung zu lockern den Ärmel dennoch einfach hochschieben. Und - funktioniert's?


Ja! Ich bin begeistert. Auf dem Foto sieht man, wie sehr das Gummi nachgibt; ohne die Gummischnürung könnte ich die Ärmel höchstens 3-4 cm hochschieben.
Von dieser Ärmel-Machart werde ich wohl noch mehr Varianten testen, ggfs. gibt eine Kreuzschnürung noch mehr Weite, für historischere Kostüme geht es vielleicht noch verdeckter/unsichtbar.

Ausschnitt-Besatz vorm Verstürzen

Neben der besseren Passform hat der Abnäher über der Brust einen weiteren Vorteil: Ein Schlitz-Ende am Ende einer Naht ist immer besser zu verarbeiten als ein Schlitz in die Stoffmitte. 

Beim Halsausschnitt habe ich mich für eine denkbar einfache und maximal saubere Verarbeitung entschieden: Die Außenkanten des Besatzes habe ich verstürzt, gewendet und gebügelt, dann wie einen umgekehrten Beleg innen angenäht, nach außen geklappt und knappkantig festgesteppt. So schön sind meine Halsausschnitte selten!

Mit der Tunika bin ich schonmal vollkommen zufrieden. Weiter geht's mit dem Kostümprojekt dann erstmal mit der Hose.

Bisherige Blogposts:
WIP Teil 1: Konzept und Material  
WIP Teil 2: Planung und Oberteil-Entwürfe
WIP Teil 3: Schnitterstellung und Probeteile 

Sonntag, 16. Juni 2024

7 Sachen 24/2024

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden, ist unwichtig.


Zum Optiker gegangen (nur als Begleitung). Beachtet den fabelhaften Blumentopf!

Auch mal Brillen anprobiert. Nria hat ja eine Brille zum Autofahren, Hana nicht. Findet Brillen aber super.


Belege gebügelt.


Leder genäht und dabei neues Ledergarn ausprobiert. Weiß jemand, warum sich das "Forellengarn" nennt?


Eine Jacke für den Liebsten repariert. Unter einer dieser Nähte verbirgt sich ein Riss!


Probegebeizt. Die gelbe Beize ist recht orange, was mir entgegenkommt.


Gasthände: Hanas Liebster hat Kartoffelpasteten (Hefebrötchen mit Kartoffel-Zwiebel-Füllung) gemacht, sehr lecker.

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria

Donnerstag, 13. Juni 2024

[WIP] Die Claner-Monsterjägerin - Teil 3: Schnitterstellung und Probeteile

Die Pläne fürs Claner-Kostüm stehen - weiter geht's erstmal nicht mit den schönen Wollstoffen, sondern erstmal dem Ballen dünner Baumwolle, den ich kürzlich beim schwedischen Möbelhaus für Probeteile mitgenommen habe.

Ich war wirklich richtig motiviert, deshalb habe ich das Rückenteil schmaler gemacht als das Vorderteil und das obere Vorderteil etwas länger als das obere Rückenteil, um Brust und Bauch auszugleichen, und habe tatsächlich mal gerade Taillenlinien und Seitennähte. Meistens bin ich bei Larpklamotten zu faul dafür.


 Folgendes habe ich zum Oberteil notiert:

  • Die Ärmel sitzen nicht zu meiner Zufriedenheit, waren aber auch erstmal schnell aus dem Handgelenk aufgezeichnet, um zu testen, ob die Armausschnitte okay sind. Könnten noch nen Tick nach vorne
  • Der Torso sonst gehts für "ohne Abnäher" (auf die ich bei Pseudo-Mittelalter-Kostümen verzichte, weil mir der Look zu modern ist).
  • Wenn bei der Wollversion der Überlapp immer noch eine Falte schlägt, werde ich da aber einen Abnäher anbringen, den kann ich ja unter dem Besatz verstecken.
  • Das seitliche Ende des Überlapps war zu hoch (habe ich für die Version auf dem Bild schon tiefer gesetzt - der wird mit Knebel- oder Kugelknöpfen befestigt und das wäre zu nah unter der Achsel unbequem.

Der erste Hosen-Versuch war direkt sehr vielversprechend - als einzige Änderung werde ich hier das enge Bein noch enger nähen, das werde ich aber nicht am Schnitt ändern, sondern bei der endgültigen Version direkt am Bein abstecken. 

Ärmelvergleich - anklicken zum Vergrößern

Zurück zu den Ärmeln:

  • Bei Version 1 war mir der Armausschnitt zu weit außen und der Ärmel zu faltig.
  • Bis zu Version 2 habe ich dann einiges rumgebastelt, den Armausschnitt weiter ausgeschnitten und noch 2 Probeärmel ausprobiert, u.a. eine steilere Ärmelkugel für eine bessere Passform probiert - der Ärmel liegt schön an, aber durch die steilere Armkugelform zieht sich das Oberteil zu stark hoch, wenn man die Arme hebt. Für eine offen getragene Jacke/Blazer o.ä. wäre das egal, mit Gürtel drüber ist es aber lästig, ständig das Oberteil zurechtzuziehen
  • Also nochmal zurück zum Torso und den Armausschnitt tiefer gezogen. Das Ergebnis hat mir gar nicht gefallen
  • Also nochmal zurück zum Torso und den Armausschnitt höher gezogen: Dafür habe ich probehalber den Ärmel meines 14.-Jahrhundert-Kleids ausprobiert. Auch nicht perfekt, aber da weiß ich zumindest, dass mich die Ärmel nicht explizit stören - also nehme ich die, damit ich weitermachen kann.

Weiter geht es dann erstmal mit dem Hemd, um zwischendurch ein flotteres Erfolgserlebnis zu haben.

Bisherige Blogposts:
WIP Teil 1: Konzept und Material  
WIP Teil 2: Planung und Oberteil-Entwürfe

Dienstag, 11. Juni 2024

21 Jahre Larp - Neuauflage meiner ersten Larpgewandung: Das Komplett-Outfit [WIP Teil 4]

Übermorgen vor 21 Jahren stand ich auf meiner allerersten Liverollenspielveranstaltung.

Damals war ich ein Teenager, Schülerin, gut 20 kg leichter als heute, und hatte keine Ahnung vom Nähen und davon, wie sehr (Live-)Rollenspiel mein Leben prägen würde. Fürs Larp habe ich mit Nähen angefangen, nähe inzwischen fast meine gesamte Kleidung selbst und habe auch ein Brautkleid und einen Brautmantel genäht.

Seitdem haben sich Larp und mein Leben sehr verändert. Damals gab es noch viele improvisierte Kostüme und man sah auch noch die Jeans unter der Robe oder das Metal-T-Shirt unterm Kettenhemd. Mein Outfit bestand aus Polyester; die Bluse habe ich mithilfe einer Freundin selbstgemacht. 

Zur Feier des Tages habe ich mein erstes Larp-Outfit mit besserem Material, viel mehr Näh-Know-How und interessanteren Details nachgenäht!

Damals und heute!

Für mein neues Outfit habe ich eine erst ab dem Knie pludrige Wollhose von Hana geliehen (ich hätte eine nähen können, aber wozu, wenn sie exakt genauso ausgesehen hätte?).
Die Bluse besteht aus Musselin mit Knötchen - Strukturstoffe mag ich sehr gerne! Nicht authentisch, aber es ist ja ein Fantasy-Outfit. Den Schnitt habe ich aus zwei Blusen von Ottobre und Burda kombiniert.
Das Mieder war das größte Drama - ich hätte wirklich einen Cashmerette-Schnitt als Grundlage nehmen sollen; selbst nach viel Bastelei passt es mir nicht richtig. Aber ich habe die ursprüngliche Ausschnitt- und Trägerform beibehalten (die Träger laufen, wie man sieht, zur Schulter hin wieder breiter zu) und das gefällt mir sehr gut! Ich habe einen farblich mäßig passenden Wollstoffrest mit einem sehr schönen Viskoseleinen gefüttert.
Die Kette stammt von Cecil, glaube ich. Heute würde ich diesen modernen Stil auf keinen Fall mehr im Larp tragen, aber damals hatten wir ja nix! Ich habe sie als verbindendes Element beibehalten; sie ist das einzige, das auf beiden Bildern gleich ist.
Die Stiefel stammen von Armstreet, einem ukrainischen Laden für historische und Fantasy-Kleidung. Ok, davon erkennt man gar nicht so viel ...
Heutzutage würde ich dazu eine Kopfbedeckung tragen. Aber damals hatte ich keine und ich habe auch nichts Passendes gefunden. Eine Flechtfrisur bietet sich an, das ist aber mit der Perücke nicht so einfach (die habe ich zur Frisurangleichung mit der 21 Jahre jüngeren Nria getragen).

Eigentlich hatte ich mir von Hana auch noch einen dunkelblauen Wollumhang geliehen. Den habe ich fürs Foto dann glatt vergessen zu tragen. Sorry!

Dafür kriegt ihr noch ein Rückseitenfoto:


Die Hose hat Bänder, weil man eigentlich ein Wams dran festnesteln soll. Die hätte ich ja mal unter dem Schößchen verstecken können ...
Hier sieht man auch die interessanten eckigen Armausschnitte hinten am Mieder!

Wer an der Entstehung interessiert ist, kann hier nachlesen:
Teil 1: Der Plan
Teil 2: Die Bluse
Teil 3: Das Mieder

Verlinkt bei DvD.

Lg
Nria

Sonntag, 9. Juni 2024

7 Sachen 23/2024

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden, ist unwichtig. 

Die 800 Jahr-Feier der Heimatstadt besucht.

Ornamente aus Leder ausgeschnitten.

Ein Axtscheidenmodell aus Papier gebastelt und der Axt anprobiert.


Endlich wieder ein Popsocket aufs Handy geklebt! Zuletzt hatte ich eine Handyhülle mit Ring, den Ring fand ich aber deutlich weniger praktisch zum Festhalten. Nachdem ein neues Handy fällig war, habe ich direkt wieder eine popsockettaugliche Hülle ausgesucht.

Das zur Feier des Tages angebotene lokale Spezialeis getestet. Ok, es ist nur eingefärbtes Milcheis ohne irgendwelche Besonderheiten, aber trotzdem


Frustriert festgestellt, dass der Maßeinteiler grad in der falschen Wohnung liegt. Begeistert den Topfdeckelständer zweckentfremdet.


Eine Unterlegscheibe mit Malerkrepp an eine Dolchscheide geklebt - Erklärung folgt in einem späteren Post.


Jeden Tag zum Streetfoodfestival gegangen. Einmal Miniwaffeln am Stiel gegessen.

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria

Freitag, 7. Juni 2024

Was vom Mai übrig blieb

Wir waren auf dem Mittelaltermarkt "Spektakulum" in Worms, Nria hatte jede Menge Besuch und Hana hat Pen&Paper gespielt und Bastelurlaub gemacht. Viel los!

Link-Tipps im Mai:

Piratendrinks. Auf dem Becher steht: "Das wars wert!!!"

Für uns selbst genäht im Mai:
Pilz-Raglanshirt Stanway
Hexagon-Austinbluse
Asymmetrische Wollhose fürs Larp
Schlammgrünes Leinenhemd fürs Larp
ärmellose Firefly-Austinbluse

Neue Schnittmuster, Anleitungshefte und Bücher:
Blusenkleid Lenox von Cashmerette
Jerseybluse Austin von Schnittmuster Berlin
Herren-Cargohose Luca von Lumali
Jacke Winterthur von Itch to Stitch
Kleid/Shirt Nele von Schnittgeflüster

Stoff gekauft: Nria: 3,9 m; Hana: 3 m
Hana: 2 m schwarzer Crackle-Viscosejersey, 1 m sehr fester schwarzer BW-Jeansjersey
Nria: 1 m Viskose "Seeds", 1,7 m Viskose "Vivien" marine, 1,2 m Tenceltwill "pond"
Stoff vernäht: Nria: 2,7 m; Hana: 2,8 m
Nria: 0,7 m Pilzjersey, 1 m Hexagonjersey, 1 m Firefly-Jersey
Hana: 2 m Mantelwolle, 0,8 m kariertes Leinen
Stoff abgegeben: Nria: 1,9 m
Nria: 1,3 m Pilzjersey, 60 cm Teich-Patchworkstoff

Wir freuen uns im Juni auf: 

Jede Menge Larp und Pen&Paper-Runden!

Mittwoch, 5. Juni 2024

Fuchsfrau-Fehlkauf - Cardigan "Westmore" von Cashmerette

Im letzten Jahr habe ich gleich zweimal einen blöden Fehlkauf aus Unaufmerksamkeit getätigt - nämlich bei der Stoffart nicht genau hingeguckt. Ich muss in Zukunft wirklich besser aufpassen beim Stoffkauf!

Einer davon ist dieses Panel mit einer Baumsilhouette vorm Sternenhimmel und etwas fragwürdigem Motivdruck mit einer Frau, einem Mond und einem Fuchs. 


Als ich dieses Panel bei Vernähbar gefunden habe, stellte ich mir ein Gloria-Maxikleid vor. Dann kam das Päckchen an und ich packte Sommersweat aus - gebraucht hätte ich aber Jersey ... Tja, dumm gelaufen. Und ich hatte gleich zwei gekauft, damit die Rockteile draufpassen!

Groooßes Panel. Zum Nähen sind so große Formate aber oft schwierig.

Danach war ich frustriert und der Stoff wanderte erstmal in den Schrank. Abkaufen wollte mir das Teil leider auch keiner ... eins bin ich bei einem Schrankleichentausch losgeworden und die Empfängerin hat einen langen Jumpsuit draus genäht, mit dem Motiv auf dem Ärmel.
 
Den Fuchs finde ich hübsch, aber der Zeichenstil der Frau ist nicht so meins ...
 
Da blieb mir nichts anderes übrig, das das zweite Panel selbst zu vernähen. 
Der Westmore-Cardigan ist ein Longcardigan mit Wiener Nähten, Eingrifftaschen und Schalkragen. Es gibt auch eine Art Wasserfallkragen zur Auswahl, aber diese Art Kragen gefällt mir nicht so. 
 
 
Das Teil war mal wieder ein "Cashmerette Club-Beifang": Cashmerette ist ein Hersteller für Schnittmuster, die auf Kurven und verschiedene Cupgrößen ausgelegt sind, und bietet ein Abomodell, bei dem man monatlich einen exklusiven Schnitt bekommt. Beim Jahresabo kann man auf alle bisherigen Clubschnittmuster zugreifen. Da das Mindestabo genau einen Monat lang ist, kann man damit gleich zwei Schnittmuster bekommen! Das sind dann 4,50 € pro Schnitt, was im Vergleich zu den üblichen Preisen dort ein Wahnsinnsschnäppchen ist. In anderen Ländern kostet ein Schnittmuster ja gerne 15-25 €.

Man weiß halt nur nicht, was man im zweiten Monat bekommt (da hatte ich auch schonmal nen langweiligen Tellerrock). Aber den Cardigan finde ich sehr schick.
 
 
Das Zuschneiden war eine Puzzelei. Die Teile passten unten nämlich nicht alle nebeneinander drauf, weshalb die rückwärtigen Seitenteile weiter oben lagen und dunkler sind. Eigentlich wollte ich die Fuchsfrau beim Zuschnitt auslassen, aber dann hätte der Stoff nicht gereicht. Deshalb habe ich es wie die Schrankleichentauscherin gemacht und einen Ärmel drauf positioniert.

Ursprünglich sollte der Fuchs vorne liegen, aber ich hatte einen Denkfehler beim Ärmelzuschnitt. 
Außerdem wollte ich eigentlich die Schalkragen-Teile so zuschneiden, dass sie zum jeweiligen seitlichen Vorderteil passen und wie man sieht, habe ich die Position beim Zuschnitt vertauscht.
Gründlich überlegt und dann falschrum zugeschnitten - wie das halt manchmal so ist!
 

Ein Schalkragen ist etwas tricky zu nähen, wenn man es das erste Mal macht; ich habe inzwischen so viele genäht, dass es für mich nicht weiter schwierig war.

Weil ich keine Overlock nutze und unversäuberte Belegkanten nicht so schön finde (man sie bei einer langen offenen Jacke aber evtl. sehen kann), habe ich die Kanten nach innen eingeschlagen und ringsrum per Hand festgenäht. Das hat mindestens nochmal so lange gedauert wie die komplette Jacke zu nähen, aber ich finde, dass es sich gelohnt hat! So sieht es sehr hübsch aus von innen. 


Was soll ich sagen - dafür, dass ich erst vom Stoff nicht überzeugt war, bin ich vom Cardigan doch positiv überrascht. Er gefällt mir richtig gut!
Nachfolgeversionen nicht ausgeschlossen. Aber erst muss ich ausprobieren, wie oft ich das Teil tragen werde; Longcardigans waren in meinem Kleiderschrank bisher nicht zu finden.


Schnitt: Westmore Cardigan von Cashmerette, gerade Kragenversion, Gr. 10 (oben) bis 14 (unten), Cup E/F
Material: Panel aus Baumwoll-Sommersweat von Vernähbar
Änderungen: Torso um 3 cm gekürzt, Ärmel um 5 cm gekürzt, Brustpunkt um 5 cm nach unten versetzt
Nachnähpotential: Ja!
Verlinkt beim MeMadeMittwoch.

Lg
Nria

Sonntag, 2. Juni 2024

7 Sachen 22/2024

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden, ist unwichtig. 

Einen Mittelaltermarkt auf einem alten Bauernhof-Gelände besucht.

 
Einem Larp-Dolch eine Zunge spendiert.

Ein wirklich tolles Buch gelesen: "Wrong Place, Wrong Time" von Gillian McAllister. Die Protagonistin sieht ihren Sohn einen Mord begehen - nachdem sie abends verzweifelt ins Bett gegangen ist, wacht sie nicht am nächsten, sondern am vorherigen Morgen wieder auf - von nun an lebt sie rückwärts. Und versucht ihre Chance zu nutzen, herauszufinden, was ihren Sohn zu dieser Tat bewogen hat und wie sie das Ganze verhindern kann.

Das neue Handy angezogen.

Den Stoff für die aktuelle Schrankleichenchallenge gewaschen. Diesmal hatte ich richtig Glück! Die letzten beiden Male habe ich Stoffarten zugeschickt bekommen, die ich nicht so toll fand, aber Pikeejersey liebe ich. Die Farbe ist zwar etwas blass und das Muster etwas kleinteilig, aber wenns mir gar nicht gefällt, färbe ich's halt später über. Bin also zuversichtlich, dass diesmal nicht nur ein bloßes Probeteil entstehen wird.

Pen&Paper gespielt.


Einkäufe vom Mittelaltermarkt ausgepackt.

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria