Dienstag, 28. Januar 2014

Viel Musik und keine Seitennaht

Vor ungefähr einem Jahr habe ich einen tollen Jersey gekauft: Er ist mit verschiedenen Broadway-Motiven bedeckt - Musicalplakate und quietschbunt beleuchtete nächtliche Straßenzüge überall!

Ich liebe die Motive und diese leuchtenden Farben einfach. Nur ist so ein Motivjersey nicht einfach zu verwenden: Wenn man ihn großflächig und ohne Teilungsnähte einsetzt, sieht er schnell nach Schlafanzug aus.

Also habe ich lange nach einem passenden Schnitt gesucht. Ich wollte ein T-Shirt und zwar eins mit Prinzessnähten. Ein passendes habe ich in der burda 06/2013 gefunden, es ist dieses Modell. Das Besondere: Es hat keine Seitennaht - das vordere und rückwärtige Seitenteil ist zu einem einzigen zusammengefasst.
Außerdem war es ohnehin das einzige T-Shirt mit Prinzessnähten, das ich bei burda finden konnte, also hab ich's halt genommen ;)

Vorne: Das Phantom der Oper sowie Wicked.

Weil ich den Druck nicht allover wollte, habe ich die Seitenteile in Schwarz gehalten. Dadurch wird der Stoff auch ein bisschen "downgegraded" (tolles Wort :D). Nachteil: Vorder- und Rückenteil sind jetzt ziemlich schmal und ich wollte doch meine Lieblingsmotive drauf haben, aber gleichzeitig nicht unbedingt ein vorderteilförmiges Loch mitten in 2 m Stoff schneiden ... aber mit ein bisschen Geschiebe hatte ich irgendwann mein Wunschmotiv auf dem Schnittteil.

Das nahtlose Seitenteil.

Die nächste Schwierigkeit waren die Ärmel - bei dem Schnitt gibts nämlich keine. Eigentlich gibt es schon welche, aber ich nenne das eher Schulterbedeckerchen als Ärmel! So winzige Dinger haben nichtmal den Namen Schein- oder Flügelärmel verdient.
Damit wollte ich mich aber nicht weiter aufhalten; ich habe einfach die Ärmel von meinem bewährten Ottobreschnitt "Warm 'n cozy" aus schwarzem Jersey ausgeschnitten und eingesetzt - hat tadellos funktioniert!

Für den Ausschnitt habe ich Sodas super Ausschnittverarbeitungstutorial ausprobiert. Hat ebenfalls gut funktioniert; allerdings ließ sich meine Naht besser von innen nähen, weil man so besser sieht, ob man das Band genug dehnt oder ob der Ausschnitt des T-Shirts Falten wirft, weil man nicht genug am Band zieht.

Hinten: West Side Story.

Letzten Endes hat aber alles wundervoll funktioniert und das Shirt sieht sehr hübsch aus.
Nur leider ist es ein bisschen eng - ich unterschätze immer den blöden dünnen Jersey in den Stoffgeschäften; wenn der eng anliegend, zeichnet er alle Speckfalten ab. Bei dem dicken Jersey von Kaufshirts wird noch einiges kaschiert; die hauchfeinen Flatterstöffchen verzeihen leider nichts.

Mal sehen, ob ich das Teil nochmal in größer nähe oder eine andere Lösung finde.

Lg
Nria

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