Donnerstag, 13. Mai 2021

Gezackt und gefedert - Jacke 11 "Workout" aus der Ottobre family 7/2018

Anfang 2020 habe ich ein schwarzweißes Sweat-Panel online gekauft. Es heißt "Navajo" und ist von Lillestoff; mir gefiel einfach das Muster und ich habe tatsächlich erst bei der Ankunft des Stoffes festgestellt, dass Federn drauf abgebildet sind ...

Ein ungewöhnliches Muster. Und überbelichtete Bilder ... irgendwann lern ich Weißabgleich.

Was ich auch erst bei der Ankunft gesehen habe: Der Stoff ist 1,58 m breit, aber satte zwanzig Zentimeter davon sind unbedruckt (10 cm auf jeder Seite). Ernsthaft?! Da kommt man sich schon etwas veräppelt vor.
Immerhin kann man die weißen Ränder noch für die Nahtzugabe nutzen kann (im Gegensatz zu einem direkt 20 cm schmaleren Stoff), aber wenn man online kauft, sieht man das eben vorher nicht.
 
Platte Jacke.
 
Der Stoff lag eine Weile im Schrank, bevor ich mich für eine Sweatjacke entschieden habe. Meine Wahl fiel auf das Modell 11 "Workout" aus der Ottobre family 7/2018 - mir gefiel die Form und vor allem: Die Jacke hat Taschen!
Was ich nicht mochte, war die Kapuze. Die habe ich durch den Kragen (und Ausschnitt! Immer beides austauschen!) meiner Standardjacke ersetzt, dem Modell 127 aus der Burda 11/2006.
 
Bisschen länger könnte sie sein, aber das ist meine Schuld.

Ich fing dann jedenfalls an zu puzzeln. Wäre der Druck vollständig gewesen, hätte ich problemlos alles draufbekommen, aber zum Glück verläuft das Muster in zwei Richtungen und so konnte ich durch Abwechseln der Richtung genau die fehlenden Zentimeter rausholen. 

Passt haarscharf!

Zum Glück hatte ich sowieso vor, die Seitenteile aus einfarbigem schwarzen Sweat einzusetzen. Trägt weniger auf und dämpft das Muster ein wenig.
 
Die schwarzen Seitenteile retten's nämlich. Macht auch weniger Mustermatching notwendig.
 

Beim Zuschnitt habe ich eine Weile hin- und herüberlegt, in welche Richtung die Federn denn zeigen sollen. Bei Vögeln zeigen sie ja i.d.R. nach unten, sieht es dann komisch aus, wenn sie aufrecht stehen? 
Aber ich wollte dann doch unbedingt den schwarzen Teil an der Taille haben, nicht den weißen, so ergab sich die Richtung von selbst.

Bergab fotografiert ist vielleicht nicht die vorteilhafteste Perspektive ...

Besonders wichtig war mir, dass das Muster vorn in der Mitte zusammentrifft. Einen größeren Kontrast als Schwarz und Weiß gibt es nicht, da fällt jeder Versatz auf. Besonders schön wäre es gewesen, wenn die Zacken komplett symmetrisch auf den Reißverschluss hätten treffen können, aber für solche Feinheiten hat der Stoff nunmal nicht ausgereicht.
Kleiner Tipp: Erst eine Reißverschlussseite annähen, dann den RV schließen und auf der zweiten Seite mit einem feinen Stift markieren, wo all die Streifen oder anderen Musterelemente enden. So kann man das andere Vorderteil genau passend anlegen. Hilfreich ist es, wenn man den RV dazu entweder heftet oder mit Stylefix (oder einem anderen geeigneten Klebeband) fixiert, sodass die passgenauen Streifen auch nicht mehr wegrutschen können.
 
Ganz wichtig: Taschen!

Auch wegen der Länge habe ich etwas gegrübelt. Ich hatte die Jacke mit vorhandenen verglichen und beschlossen, die Bündchen wegzulassen. Erst hatte ich nur einen Reißverschluss in meinem Vorrat gefunden, der 5 cm zu lang war, dann tauchte doch noch ein passender auf.
 
Offen tragen geht auch. Passt zu jeder T-Shirt-Farbe, aber dann besser schlicht.

Etwas ärgerlich: Im Nachhinein fände ich die Jacke um genau diese 5 cm Bündchenbreite länger doch besser. Ich habe nur wirklich keine Lust, den RV nochmal zu wechseln. Ob es gut aussieht, wenn man ein Bündchen unterhalb des Reißverschlusses ansetzt ...?

Schnitt: Mod. 11 "Workout" aus der Ottobre family 7/2018, Gr. 40, Kragen von Jacke 127 aus der Burda 11/2006
Material: Sommersweat "Navajo" von Lillestoff, schwarzer Sommersweat
Änderungen: Kragen statt Kapuze (und Halsausschnitt verkleinert), Bündchen weggelassen
Nachnähpotential: Prinzipiell ja. 

Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.

Lg
Nria

3 Kommentare:

  1. Oh, die ist stark! Da passt doch echt alles. Mir gefällt, dass du die Einsätze schwarz gemacht hast, und das Muster muss mMn tatsächlich so, dass die Federn hochstehen. das heißt doch nach Indianern (wenn man die noch so nennen darf) und nicht nach Vögeln, also müssen die Federn nach oben zeigen. Und eben, eine schwarze Taille ist eh zu bevorzugen... also ich finde die Jacke richtig klasse!
    LG
    Centi

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  2. Hi, die Jacke ist toll geworden, mit regelmäßigem Muster ist es immer viel Arbeit beim Zuschnitt, die sich aber echt gelohnt hat! Als Möglichkeit ein Bündchen noch anzunähen ist mir eingefallen, dass du es ähnlich wie bei den Bikerjacken mit einem Druckknopf schließen könntest, dann szeht eine Seite zwar über aber das ist dann ein zusätzliches Designelement. Für mich sieht die Länge an dir aber passend aus....aber ich weiß wenn man sich selbst nicht so wohlfühlt.... Liebe Grüße

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  3. Das Stoffmotiv finde ich ungewöhnlich aber interessant, deine Gestaltung perfekt. Es ist halt eine kurze Kastenjacke. Die Länge ist doch schön so. Man könnte gut mit schwarz und weiß oder einer knalligen Farbe kombinieren. Mir gefällt`s! Regina

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