Freitag, 2. Dezember 2016

(Not So) Sweet Nelly - royalblaue Wolljacke

Ich wollte ja mal öfter über misslungene Dinge schreiben, wie den Firefly-Bolero oder die Farbenmix-Adventskalendertasche 2012. Habt ihr übrigens schon den Beitrag über unser Cake Pops-Desaster gelesen?

Blau, aber Flop!

Die Jacke Sweet Nelly aus der Ottobre Woman Herbst/Winter 2008 ist kein Desaster. Mehr eine Mischung aus "passt nicht gut", "steht mir nicht gut" und "nicht mein Stil."

Hier erkennt man den gerüschten Kragen besser.


Ich werde bei Schnittmusterzeitschriften immer magisch von den Jacken angezogen. Ich mag Jacken einfach. Sie haben hübsche Formen und schöne Materialien zu bieten und praktisch sind sie auch noch ... und wie schick sie auf Technischen Zeichnungen aussehen!
Besonders schön sah Sweet Nelly aus. Bei "war ursprünglich eine Kinderjacke" hätte ich ja schon misstrauisch werden müssen, aber grundsätzlich mag ich Puffärmel halt.

Puffige Jacke!

Jedenfalls habe ich ein Probeteil aus grauer Baumwolle genäht - sah nicht schlecht aus, war mir aber etwas zu groß (Disclaimer: Die blaue Jacke ist mir heute auch zu groß, aber als ich sie genäht habe, hatte ich noch eine Kleidergröße mehr und die Jacke hat mir gepasst). Die "richtige" Jacke habe ich aus relativ dünnem royalblauem gewalkten Wollstoff genäht. Den hatte ich mal in großer Menge im Ausverkauf erstanden und auch meine historisch inspirierte Pöpke-Friesenjacke (ziemlich weit unten zu sehen im Beitrag) daraus genäht.

Das Futter ist blauer Futtertaft, dazu habe ich schnörkelige Knöpfe verwendet.

Die Knöpfe und Innenansicht der Vorderkante.

Für die Ärmel habe ich die gleichen Knöpfe in kleiner verwendet.

Hübsche Knöpfe. Die aufgesetzte Tasche überzeugt mich weniger.


Und das Ergebnis? Sieht ja nicht schlecht aus. Ist aber nicht Ich. Zu kindlich, irgendwie. Manchmal sollten Kinderschnitte wohl einfach Kinderschnitte bleiben ...
Schon schade, meine erste und einzige selbstgenähte Jacke (abgesehen von Larp-Jacken) und ich trage sie nicht.

Raffungen allüberall: An den Passen, Kragen, Ärmeln, Taschen ... dann doch too much.

Das Probeteil, das nicht mehr existiert, gefiel mir dagegen recht gut - der deutlich dünnere Stoff ließ die Ärmel weniger bauschig fallen und der graue Baumwollstoff war ein Kontrast zum "romantisch-niedlichen" Schnitt. Aber es passte nunmal nicht und ich glaube, die Verarbeitung war auch nicht so dolle, wegen Probeteil.

Diesem Schnitt zeige ich die kalte Schulter!

Aber ich habe draus gelernt: Aufgesetzte Taschen mag ich offenbar nicht, Puffärmel an Jacken auch nicht (an Shirts finde ich sie dagegen gut). Wenigstens waren die Stoffe nicht teuer.

Schnitt: Jacke "Sweet Nelly" aus der Ottobre 5/2008
Stoff: gewalkter Wollstoff, Futtertaft
Änderungen: keine

Lg
Nria

3 Kommentare:

  1. Auch mal über misslungene Projekte zu berichten, finde ich ganz fabelhaft. Das sollten wir echt öfter machen! :D
    Die Jacke sieht im Grunde eigentlich echt chic aus ... aber ich kann deine Bedenken irgendwie nachvollziehen. Super schade!
    Leider lässt sich da wohl auch eher wenig dran umbauen, damit die Jacke tragbar wird. :/

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  2. Da stimme ich Goldkind mal wieder völlig zu! ;-)
    Ja... echt schade. Die Jacke ist ja echt toll genäht, schöner Stoff, schicke Farbe und an sich ja auch irgendwie süß. Mir wäre sie aber auch *zu* kindlich. Vielleicht ginge die in schwarz eher... die Ärmel finde ich allerdings grundsätzlich etwas zu weit.
    Allerdings sind die Fotos sehr hübsch, mit dem Rauhreif!

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  3. Ja, der Schnitt hat schon etwas verlockendes, kann verstehen warum du die Jacke genäht hast. Tatsächlich sind dann aber Jacken mit Puffärmeln nicht unkompliziert beim tragen. In schwarz geht es vielleicht, weil Schwarz nicht verspielt wirkt :)

    Liebe Grüße <3

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