Mittwoch, 1. Februar 2017

Cracklekleid statt Star Trek - burda young 7145

Für unsere Science-Fiction-Party wollten Nria und ich uns ja Kostüme aus der ersten Star Trek-Serie nachnähen, und hatten uns extra Stoff bestellt - da der aber zu spät ankam, hatten wir nun einige Meter royalblauen Romanit-Jersey rumliegen.

Nanu - wo ist der blaue Romanit? Dazu später ...


Außerdem liegt seit einigen Jahren hier ein ganz zauberhaftes Schnittmuster herum (burda young 7145), dass an mittelalterliche Höllenfenster-Kleider erinnert, und die sehen nicht nur klasse aus, sondern machen auch eine Bomben-Figur.
Kann mir also mal jemand erklären, warum ich diesen Schnitt nicht schon lange genäht habe?!

burda young 7145

Ich habe Schnittvariante A genäht, also mit längerem Rock und ohne Kragen. Wie man sieht, ist es vorgesehen, nur das Vorderteil zu teilen - ich wollte die Dreiteilung auch am Rückenteil.



Bequemerweise passt das Vorderteil genau aufs Rückenteil, so kann man bequem die Teilung aufzeichnen.

Wegkneifen: Gelb - Ursprungslinie; blau - angepasste Linie nach dem Kürzen in der Rückenmitte

Weiter geht's mit der Anpassung der Taillenhöhe. Ich habe ein leichtes Hohlkreuz, daher habe ich meist im Rücken zuviel Stoff und muss an der Taille kürzen - damit es an der Seite zur Länge des Vorderteils passt, habe ich schräg gekürzt. Nria hat mir erklärt, dass man das im Fachjargon "wegkneifen" nennt. Da komme ich mir gleich viel professioneller vor, wenn es für meine Tätigkeit einen Fachbegriff gibt ...

Fertig geändertes Rückenteil

Rechts musste ich ein fehlendes Stück ankleben. Wie man sieht, ist jetzt der Saum schief - mit meiner mittig kürzeren Taillenlänge wird es dann beim Tragen gerade.
Schnitt ist fertig - jetzt gehts ans Kleid!
Als Kombi-Stoff habe ich den Rest vom gesteppten Poly-Stretch genommen, aus dem ich erst einen Ohnezahn und dann noch Details vom ATAT-Sweatshirt gemacht habe.

Wir sehen: Sitzt mäßig gut. Und für die nächste Anprobe nehm ich den Arm von der Hüfte und stell mich gerade hin!

Erste Anprobe ohne Ärmel. Erfreulicherweise sind aber die Schultern schön schmal und der Rücken wie erhofft gerade. Obwohl ich meine übliche Größe zugeschnitten habe und der Stoff sehr dehnbar ist (für die mittige Partie ist beim Schnitt eigentlich unelastischer Stoff vorgesehen), ist der Schnitt aber deutlich zu eng. Ebenso zu eng ist der Halsausschnitt. Und die Taschenbeutel zeichen sich deutlich ab.
Das größte Problem: Die Stoffkombi gefällt mir nicht. Ich hatte gehofft, die unterschiedliche Stoffdicke von Seitenteilen und Hauptteil würde mich nicht stören, aber das tut sie. Das Blau-Schwarz sagt mir auch nicht so richtig zu. Und irgendwie fehlt mir Muster ...
Zum Glück hat Nria einen fabelhaften polnischen Stoffhändler entdeckt, der wundervolle Sweat-Stoffe führt ... und ich hab mich ans Auftrennen gemacht.

Neuer Stoff, neues Glück! burda 7145
Sehen wir das blaue Kleid als Probeteil, der neue Stoff gefällt mir viel besser.

burda young 7145 - und ein zugefrorener Teich
Diesmal habe ich von der Achsel abwärts vorn und hinten mittig je 4 cm zugegeben, den Halsausschnitt ca. 3 cm tiefer runter gezogen (jetzt kann man drin auch atmen). Durch den weiteren Halsausschnitt braucht man auch den Schlitz im Nacken nicht mehr, den hab ich daher weggelassen.

Bündchen gehn immer!

Da der Steppstoff für die Ärmel und Seitenteile nur ganz knapp ausgereicht hat, habe ich keine Saumzugaben mehr an die Ärmel bekommen und stattdessen die Ärmel mit schmalen Jersey-Bündchen verarbeitet.

burda 7145 von der Seite, mit nach hinten kopiertem Seitenteil

Der Innenteil der Taschenbeutel ist ans Seitenteil angeschnitten, das habe ich belassen, für den äußeren Teil habe ich diesmal allerdings Futterstoff statt wie vorgegeben den Oberstoff verwendet, damit der Taschenbeutel sich weniger nach außen durchdrückt. Zusammen mit dem dickeren Oberstoff hat's offensichtlich funktioniert.

Der veränderte Rücken. Gefällt mir so viel besser als wie vorgesehen ungeteilt, und macht nen schlanken Fuß.

Ich bin mehr als glücklich mit dem Kleid. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, was ich mit dem übrigen  Romanitjersey anstelle ...
Gefällt euch der Schnitt? Und würdet ihr im Winter auf Teichen eislaufen, oder ist euch das zu gruselig?
Schnitt: burda young 7145
Stoff: Sweatshirtstoff, Poly-Stretch
Änderungen: Rücken gekürzt, vordere Einsätze hinten wiederholt, Ausschnitt vergrößert, Ärmel weiter gemacht, Schlitz am hinteren Ausschnitt weggelassen, Schnitt insgesamt weiter gemacht (fällt eng aus)

Verlinkt beim MeMadeMittwoch.
 
Eine schöne Zeit wünscht
Hana

6 Kommentare:

  1. Mhm. Ob ich im Winter auf Teichen eislaufen würde? Gute Frage, vermutlich nicht. Was vor allem daran liegt, dass ich keine eigenen Schlittschuhe habe. ^^

    Aber das zweite Kleid würde ich genau so anziehen, das ist echt klasse geworden! Kein Vergleich zu der Kombi in Blau. :D

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  2. Super tolles Teil! Nur sollte der Teich nicht allzu sehr dem Stoffmuster ähneln wollen, da hätte ich schon Angst. Nein im Ernst, deine Idee und Motivation das Schnittmuster zu verändern gefällt mir sehr. Regina

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  3. Wow, du siehst phantastisch aus in dem Kleid!!! Ich liebe auch warme Winterkleidung, hab neulich erst eines aus der Ottobre genäht. Vielleicht besorge ich mir auch mal den Schnitt von deinem Kleid :-)

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  4. Mir gefällt die zweite Version auch viel besser. Steht Dir prima!
    Alles Liebe,
    Marianne

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  5. Ein schöner Schnitt und sehr ähnlich zu Heather von Sew Over It, bis auf die eckigen Taschen. Und der Stoffhändler ein Supertipp, danke dafür!

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  6. Das Kleid ist echt toll! Also vor allem mit dem weißen Stoff, das finde ich auch. Außerdem passt der so super zum Schlittschuhlaufen! :D

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