Wie immer war ich gut vorbereitet und daher sind wir morgens direkt in die Galeria gestürmt - zu Noris. Dort gab es nämlich einen Live Escape-Room. Escape of the Room-Brettspiele sind der Trend der Messe, und es gab mehrere solcher Räume zu Werbezwecken.
Wer's nicht kennt: Escape of the Room-Spiele sind ursprünglich PC-Spiele, in denen man aus einem verschlossenen Raum entkommen muss, indem man überall versteckte Hinweise und Gegenstände sucht und damit Rätsel löst, um zum Schluss den Schlüssel zu finden. Vor ca. 2-3 Jahren ploppten überall Live-Umsetzungen in echten Räumen aus dem Boden und jetzt sind eben die Brettspiele dran. Wir waren gespannt!
Ich zeig mal nur die Außenansicht (wenn der Inhalt auch Teil des Brettspiels ist, will ich niemanden spoilern). Wir waren die Ersten, aber mussten noch eine halbe Stunde warten, weil irgendein Fernsehteam drin rumgeturnt ist. Danach war es aber eine interessante Viertelstunde, in der wir episch gescheitert sind.
Die Brettspielumsetzung von Noris haben wir nur von außen angeguckt und fanden sie leider nicht so ansprechend.
Ich hatte eine Liste mit interessanten Neuerscheinungen samt Hallenplan. Auf dem Weg zur ersten Position auf der Liste sind wir durch die Hallen geschlendert und an einem Stand mit Holzspielen vorbeigekommen. Dort haben wir gespielt:
PitRush von Cogitate Games.
Man muss Holzscheibchen in Löcher schubsen. War ganz lustig, aber solche Geschicklichkeitsspiele kommen bei uns selten auf den Tisch, außerdem sind diese Holzversionen teuer (99€!) und sperrig.
Das Spiel ist ziemlich groß und ich habs nicht komplett aufs Bild gekriegt - auf cliquenabend.de könnt ihr es ganz sehen inklusive ausführlicher Rezension.
Spaßig, aber muss man nicht unbedingt haben.
Kurzes Intermezzo:
3D-Hogwarts - würde sich prima über meinem Schreibtisch machen ... |
Kein Spiel - aber Hand hoch, wer auch gern ein Hogwarts-3D-Puzzle hätte!
Dann sind wir zum Stand von Desyllas Games gegangen, einem griechischen Verlag, von dem ich gleich zwei Spiele auf der Liste hatte. Als erstes war dran:
Emojito von Desyllas Games
Ein tolles Partyspiel! "Emojito" ist eine Verschmelzung von "Emoji" und "Mojito". Das j spricht man übrigens wie in "Emoji", was mich immer verwirrt ...
Jedenfalls besteht es aus einem Stapel Karten mit hauptsächlich Tieren und ein paar Gegenständen in bestimmten (gerne prekären) Situationen. Wer an der Reihe ist, muss einen Gesichtsausdruck machen, der dem Gefühl des gezeigten Tiers entspricht (nicht den Gesichtsausdruck auf der Karte nachmachen!). Dann zieht er 6 weitere Karten, mischt die eigene Karte rein und legt sie aus, und die Mitspieler müssen überlegen, welche Karte der Spieler hatte.
Hanas Interpretation des Kaktus' auf der Nummer 3 |
Das ist wirklich lustig! Es gibt auch die Variante, ein passendes Geräusch zu machen, das ist noch schwieriger. Ein bisschen Glück ist auch dabei, denn bei der Menge an Karten sind natürlich viele Gefühle mehrfach enthalten und wenn man Pech hat, liegen zusätzlich zur eigene Karte noch zwei andere aus, die ziemlich genau das gleiche Gefühl darstellen und dann können die Mitspieler wirklich nur raten.
Gekauft!
Am gleichen Stand gab es
Sultans of Wind von Desyllas Games
Man muss seine fliegenden Teppiche (die eckigen Steine) von einer Seite des Spielfelds auf die andere steuern, dabei darf man nicht durch Wolken fliegen. Das macht man mit jeweils zwei Plättchen, die man aus einer verdeckten Auswahl aussucht - es gibt Plättchen für Bewegung, welche zum Umsetzen oder Drehen von Himmelsfeldern und welche, die den Dschinn bewegen, der Sonderfertigkeiten mitbringt. Wenn man die Plättchen benutzt hat, schiebt man sie links wieder in seine Reihe, und da man immer nur aus den vier rechten seine aktuellen zwei Plättchen aussuchen darf, muss man etwas vorausplanen, sonst steht man dumm da.
Macht Spaß, aber das hier ist erst der Prototyp, das Spiel erscheint erst in zwei Monaten. Daher natürlich (bisher) nicht gekauft.
Kaufkandidat.
Dann marschierten wir weiter durch die Halle und wurden plötzlich mit einer Gedicht-Rezitation beschallt. Waren neugierig und fanden:
OgoolaKaruto von Olayaselection AB
Die moderne deutsche Variante eines 400 Jahre alten japanischen Spiels. Man hat Karten mit Versen aus Gedichten, ein Spielleiter liest Gedichte vor und man muss auf die Karte patschen, sobald man das Gedicht erkennt. Jeder hat auf seiner Seite 6 Karten liegen und wer zuerst alle weg hat, hat gewonnen. Man darf auch auf die Karten des Gegners patschen (es ist also keiner im Vorteil, nur weil er die bekannteren Gedichte hat) und kann ihm dann dafür eine von den eigenen Karten geben.
Gekauft (nicht selbst, aber die Freundin, die auch mit war)
Wir zogen weiter und spielten eine Memory-Variante, die mit einer niedlichen Optik bestach:
What's up? von Strawberry Studio
Man muss unterschiedliche Sets von Vögeln sammeln - ein Set besteht aus drei Karten mit je 1, 2 und 3 Vögeln einer Farbe. Wer an der Reihe ist, dreht eine Karte um und darf sie nehmen, wenn auf der Rückseite 1 Vogel einer Farbe ist, die er noch nicht hat oder 2 bzw. 3 Vögel einer Farbe, die er schon sammelt (auf 1 Vogel darf man nur 2 Vögel legen, auf 2 Vögel 3 Vögel).
Die Karten sind beidseitig mit Vögeln bedruckt mit einem kleinen Kniff: Auf der Rückseite lila Karte mit 1 Vogel ist entweder 1 Vogel einer anderen Farbe oder 2 oder 3 lila Vögel. Auf der Rückseite einer grünen Karte mit 2 Vögeln sind entweder 2 Vögel einer anderen Farbe oder 1 oder 3 grüne Vögel.
Ein schönes Spiel für Freunde von Memory-Spielen.
Kaufempfehlung!
Anschließend haben wir mit dem Spielen pausiert, um berühmt zu werden. Wir wurden nämlich für Radio WAF interviewt.
Weiter gings dann mit
Haru Ichiban von Blackrock
Im Wesentlichen ist es 4 Gewinnt mit ein paar mehr Möglichkeiten und sehr schöner Optik. Ich habe nur nicht kapiert, wofür die zwei winzigen Plastikfrösche sind, die man auf den Seerosen erahnen kann ...
Kann man haben, muss man aber nicht.
Danach: Mittagspause.
Klare Kaufempfehlung für die Mini-Donuts! |
Ein kleines, schnelles und tolles Spiel ist
Hi Fisch! von Igel Spiele
Ziemlich einfache Regeln: Man hat einen Haufen verdeckter Fischkarten ausliegen. Der Reihe nach deckt jeder einen auf (und merkt sich, welchen); derjenige mit der höchsten Zahl gewinnt und kriegt seinen Fisch (sowie alle Fische der gleichen Art, z.B. alle Aale, wenn der Fisch mit der höchsten Zahl ein Aal ist). Die übrigen Fische werden wieder umgedreht. So weit, so einfach - aber wenn jemand einen Hai aufdeckt, frisst der den Fisch mit der höchsten Zahl ...
Extrapunkte gibts hinterher für die Muscheln (wer eine Karte mit Muscheln aufdeckt, legt die Muschel in die Mitte und der Sieger der Runde kriegt sie) und die kleinsten Fische, die man am schwierigsten fängt. Ist schnell erklärt, schnell gespielt und äußerst lustig!
Gekauft und schon mehrfach gespielt - absolute Empfehlung!
Wie schon erwähnt sind Escape of the Room-Spiele der Trend der Messe. Nachdem uns das von Noris nicht so ansprach, konnten wir doch noch ein anderes testen:
Exit - Das Spiel von Kosmos
Kosmos hat extra kleine Demoversionen bereitgestellt. Ein Escape of the Room-Spiel kann man schließlich nur einmal spielen, danach kennt man die Rätsellösung (aber wenn man nach nem Jahr alles wieder vergessen hat ... wer so vergesslich ist wie ich, kann schon früher erneut spielen, hihi), dafür gibt es gleich mehrere Versionen und sie kosten nur ca. 12 € - wenn man sich so ein Spiel mit mehreren teilt (man kann es mit bis zu 6 Leuten spielen!), ist es billiger als Kino (die Spieldauer ist mit 45-90 Minuten angegeben; es kommt halt drauf an, wie schnell man Geistesblitze hat).
Es gibt Rätselkarten und Lösungskarten. Die Rätsellösung ist i.d.R. eine Zahl, und diese Zahl sucht man bei den Lösungskarten. Für manche Rätsel muss man übrigens Spielmaterial zerstören - oder man macht es wie wir und löst das Rätsel im Kopf ;)
Natürlich könnte man schummeln und einfach wild Lösungskarten durchprobieren. Aber damit nimmt man sich selbst den Spielspaß.
Kaufempfehlung. Auch ein schönes kleines Geschenk oder Mitbringsel!
Kurz vor Messeschluss haben wir doch noch einen freien Tisch gefunden für
Pandemie - Schreckensherrschaft des Cthulhu von Asmodee
Der Tisch war nämlich etwas versteckt ... aber um die Regeln zu hören und das Spiel zwei Runden lang anzuspielen, hat die Zeit noch gereicht.
Pandemie kennen, besitzen und lieben wir bereits (deshalb schreibe ich nur über die Unterschiede zu Pandemie und erkläre nicht das Spiel selbst - dafür gibt es genug Pandemie-Rezensionen). Diesmal muss man die Welt nicht vor einer Seuche, sondern vor den Großen Alten retten.
Die Regeln sind denen von Pandemie recht ähnlich. Die Bewegung ist einfacher, weil man für die Bewegung nur eine Karte für ein größeres Gebiet, nicht für ein konkretes Feld braucht, dafür können die eigenen Figuren dem Wahnsinn verfallen und haben dann Handicaps. Es schleichen Kultisten (die verhalten sich wie Seuchenwürfel - ja, das hört sich jetzt etwas seltsam an) und Shoggoten durch die Gegend (letztere können zusätzlich zu den
Kaufempfehlung. Wir besitzen bereits Pandemie und die Unterschiede waren mir nicht groß genug, aber wenn ihr Pandemie noch nicht habt und Lovecraft-Fans seid, greift ruhig zu!
Dann war die Messe zu Ende und wie bereits öfter hätten wir uns gewünscht, noch einen zweiten Tag gehabt zu haben ... aber wir mussten unsere Science Fiction-Mottoparty vorbereiten, Bericht folgt.
Wir hatten sehr viel Spaß, zwei Spiele und ein paar Würfel gekauft (Bonus: Bonbons in Würfelform bekommen!) und gehen hoffentlich nächstes Jahr wieder hin! Bis dahin spielen wir noch ein bisschen.
Lg
Nria
Das Hi-Fisch-Spiel und die Memoryvariante sehen für mich ganz freundlich aus.... alles andere ist für mich zu kompliziert. ;-)
AntwortenLöschenWow, danke für den Bericht, freu mich gerade sehr darüber, weil ich es dieses Jahr nicht hin geschafft habe. das Chtulu-Pandemic habe ich mir dann direkt mal als Weihnachtsgeschenk vorgemerkt xD. Und yay, Ruhm übers Lokalradio ist auch nice ^^
AntwortenLöschenWow, sind das viele Spiele! :D Und es sieht alles sehr spaßig aus.
AntwortenLöschenNichtsdestotrotz hebe ich meine Hand erstmal vor allem für das tolle Hogwarts-3D-Puzzle. <3