Donnerstag, 31. Oktober 2024

Libertas-Patimore - Cardigan-Mix aus Westmore von Cashmerette, Impati von Peakmade

Heute ist Halloween, da zeige ich doch mal ein Kleidungsstück mit "düsterem" Motiv!

Der Sweat-Cardigan Westmore von Cashmerette mit dem Fuchsfrau-Fehlkauf war mein Überraschungshit beim Nähen diesen Sommer. 

Er gefiel mir so gut, dass ich noch einen wollte. Auf dem Stoffmarkt in Soest stieß ich völlig überraschend auf einen Stand von Vernähbar. Der Shop bietet Stoffe an, die so in die düstere/Metal-Ecke gehen, und mit so etwas Speziellem hätte ich auf dem Stoffmarkt gar nicht gerechnet! Ich war von der Auswahl ganz erschlagen und habe dann spontan den Sweat "Libertas" gekauft - darauf sind Kirchenfenstermuster in Grüntönen und ein Rabenmotiv abgebildet. 


Die Panele von Vernähbar erinnern sehr an die vom Shop Puppenstübchen (von dort kam das Fuchsfrau-Panel), der leider im Sommer mit sehr kurzfristiger Vorankündigung geschlossen hat - ausgerechnet in der Woche, in der ich im Urlaub war und es nicht mitgekriegt habe. Nun ja, das neue Panel tröstet darüber hinweg! Ich glaube, Vernähbar hat sogar ein, zwei Motive von Puppenstübchen übernommen?

Jedenfalls: Mir schwebte dann auch gleich ein zweiter Westmore-Cardigan vor, schließlich hat der auf das erste Panel bestens draufgepasst. Der Haken: Diesmal wollte ich das Motiv gern mittig auf dem Rücken haben statt auf dem Ärmel (es ist ja auch ein rundes Motiv, nicht länglich wie das andere). Das Rückenteil des Westmore-Cardigan ist allerdings geteilt und das Mittelteil war zu schmal.

Rettung nahte aus meinem unerschöpflichen Schnittvorrat: Irgendwann habe ich den Cardigan Impati von Peakmade gekauft - ebenfalls ein Longcardigan, dessen Rückenteil allerdings ein Taillenband und unten optional Falten hat.
Für mich sah das ideal zum Kombinieren aus. Vorderteil von Schnitt A, Rückenteil von Schnitt B habe ich wirklich noch nie gemischt, aber ich war bereit, das Wagnis einzugehen! (und hey, wildes Rummixen passt auch zum Namen "Freiheit" des Panels ...)

Natürlich sollte man das nicht blind machen. Ich habe erstmal sorgfältig ausgemessen und es passte ganz gut zusammen (beim Schnittmusterkombinieren ärgere ich mich übrigens am meisten über integrierte Nahtzugaben!). Dann habe ich die Schulter- und Armausschnittform des Cashmerette-Cardigans auf das Impati-Rückenteil übertragen. Ziemlich fummelig, weil der Cashmerette-Armausschnitt kleiner und das Rückenteil mehrteilig mit großem Abnäher ist.


Das Schößchen musste ich kürzen, weil der Stoff nicht gereicht hätte; ich bin jetzt mit den Proportionen nicht 100% glücklich, aber es ist okay.
Was mir bei der Anleitung für das Falten-Schößchen nicht gefallen hat: Bei den Kellerfalten sind nur die äußeren Faltenpunkte markiert, nicht die Mitte. Die muss man selbst ausmessen - unpraktisch! Ich gebe aber zu, dass es sonst wirklich viele Markierungen gewesen wären ... zumindest die bei den meisten Schnittherstellern üblichen Pfeile wären aber toll gewesen. So war der Schnitt etwas verwirrend, weil man erst irgendwo in der Anleitung herausfinden musste, wie die Falten gelegt werden.

Der Cardigan an sich war wieder schnell genäht, wie so oft bei Teilen, die ich nicht zum ersten Mal nähe. Den Beleg habe ich wieder umgeschlagen und per Hand festgenäht, weil ich das bei Sweatjacken deutlich schöner finde als einen lose rumflatternden Beleg; es frisst halt etwas Zeit.

Fazit: War der Schnittmustermix eine gute Idee?

Ich bin da nicht sicher. Der Mix an sich hat gut funktioniert, aber ich bin mit der Rückseite nicht ganz zufrieden: Es hätte mir besser gefallen, wenn das Taillenband halb so hoch und das "Schößchen" ein gutes Stück länger wäre. Vermutlich wäre eine Rückenteilversion ohne Teilung gefälliger gewesen, aber das hätte das Panel platzmäßig nicht hergegeben, weil ich durch die Positionierung des Motivs auf dem Stoff ja nicht frei darin war, wo ich das Rückenteil auflege.

Ansonsten gefällt mir der Cardigan aber wirklich gut! Der Stoff hätte mir auch als Kleid sehr gefallen, aber ich musste feststellen, dass ich auffällig gemusterte Sweatkleider nicht gern trage, deshalb möchte ich selbige nur noch mit dezentem Muster oder unifarben nähen.

Schnitt: Vorderseite: Westmore Cardigan von Cashmerette, gerade Kragenversion, Gr. 10 (oben) bis 14 (unten), Cup E/F
              Rückseite: Cardigan Impati von Peakmade, Gr. 42
Material: Panel "Libertas" aus Baumwoll-Sommersweat von Vernähbar
Änderungen: Torso um 3 cm gekürzt, Ärmel um 5 cm gekürzt, Brustpunkt um 5 cm nach unten versetzt
Nachnähpotential: Der Westmore-Cardigan definitiv (vielleicht mal eine hüftlange Version?), der Impati-Cardigan eher nicht.

Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.

Lg
Nria

Dienstag, 29. Oktober 2024

[WIP] Die Claner-Monsterjägerin - Teil 7: Bogenschützen-Ausstattung

Intermezzo zwischen den Kleidungs-Projekten:
Da der neue Larp-Charakter als Späherin unterwegs sein soll, wage ich mich nach 21 Larp-Jahren ans Bogenschießen.
Einen Bogen und Pfeile hat mir ein Kumpel geliehen, eine Armschiene als Unterarmschutz hat mir der Liebste geschenkt, folgendes habe ich noch benötigt:

- einen Köcher
- einen Handschutz für die linke Hand
- einen Daumenring. Einen was? Daumenringe stammen aus dem asiatischen/osmanischen Raum und werden für eine etwas andere Schießtechnik als die europäische verwendet

Ausstattung für Larp-Bogenschützen!

Das Wichtigste ist erstmal der Köcher. Erstaunlicherweise habe ich einen im Orga-Fundus gefunden, von dem niemand weiß, wie der dahin gekommen ist, möglicherweise hat den irgendwann mal jemand auf einer Veranstaltung liegen lassen und sich dann nie gemeldet.
Das Leder ist meiner Einschätzung nach ein eher billiges Spaltleder mit Beschichtung für einen Glattleder-Look und sieht entsprechend auch nicht hochwertig aus, das Hauptproblem ist aber ein anderes: 

Köcher vorher

Der Köcher ist recht kurz und ein großer Teil der Pfeile steht heraus. Echte Pfeile stecken mit der schweren Metallspitze nach unten im Köcher, Larp-Pfeile muss man wegen der dicken Schaumstoffköpfe allerdings mit dem Kopf nach oben in den Köcher stecken - und dadurch wird der volle Köcher so kopflastig, dass er am Gürtel kippt.
Außerdem ist da der Riemen - viel zu kurz als Umhängeriemen, und als Gürtelhalterung ergibt ein einzelner langer Riemen ebenfalls keinen Sinn.

Es folgt also: Mittelgroßer Köcherumbau.Tatsächlich ist das als Provisorium gedacht - das Leder ist nicht toll, es lohnt nicht, da noch groß Geld reinzustecken (deshalb habe ich auch kein "gutes Leder" für den Umbau verwendet) oder viele Arbeitsstunden. Sollte ich den Charakter regelmäßig spielen, wird der Köcher irgendwann ersetzt.

Köcher-Umbauschritte
  • Zuerst habe ich die Schnürung des Umschlags entfernt und diesen aufgeklappt, ebenso den Aufhängeriemen entfernt.
  • Danach habe ich eine Verlängerung zugeschnitten: Innen aus festem Filz, außen aus dunkelgrünem Wollstoff. Der gerade untere Teil wird in den bisherigen Köcher geschoben, nach oben hin läuft die Verlängerung auseinander, um bequemeres Einfüllen der Pfeile zu ermöglichen. Die beiden Schichten habe oben vernäht, dann wellenförmig abgesteppt (gegen Verschieben und für mehr Struktur), und schließlich per Hand Stoß auf Stoß zusammengenäht
  • Die Verlängerung habe ich in den Köcher geschoben, die Positionen der Schnürlöcher markiert, wieder entnommen und gelocht (und das war wirklich der anstrengendste Teil, an die obere Lochreihe zu kommen - die Schlaglocheisen waren nicht scharf genug und die Lochzange etwas zu kurz). Dann konnte ich die Verlängerung festschnüren.
Köcher-Abschluss und Aufhängung

  • Damit der angesetzte Teil nicht nach nachträglicher Korrektur aussieht, sondern wie ein bewusstes Designelement wirkt, habe ich aufs obere Ende den früheren Aufhängeriemen aufgesetzt und im gleichen Look festgeschnürt wie den unteren Bereich.
  • Für die Aufhängung hatte ich jetzt nichts mehr vom Original-Leder übrig, deshalb habe ich einen alten Gürtel verwendet. Und die Aufhängung diesmal auf sinnvolle Art gemacht: Oben einen kurzen, in der Mitte einen langen Riemen, jeweils mit Gürtelschlaufe oben. Und wie ihr seht, ist mir an dieser Stelle dann der dünne Lederriemen zum Schnüren ausgegangen.
Köcher vorher und nachher

So kann sich der Köcher doch viel eher sehen lassen! Mal sehen, ob ich tatsächlich irgendwann noch ein besseres Modell mache oder das so ein "Nichts hält länger als ein Provisorium"-Fall wird ...

Als nächstes ein schnelles Teil, das für mich wirklich nötig ist: Ein Handschutz für die linke Hand. Da der Bogen keine Pfeilauflage hat und ich den Pfeil vorne mit der Hand fixiere, fletschen mir die Nocken manchmal zwischen Daumen und Zeigefinger über die Hand und reiben mir die Haut auf. Also habe ich einen höchst professionellen Schnitt mit der "Um die Hand rumzeichnen und alles Unnötige wegnehmen"-Methode erstellt:

Schnittmuster Bogenschützenhandschuh

Das hat ganz gut funktioniert und ist funktional, ich werde den Handschuh aber nochmal neu machen. Der Grünton gefällt mir nicht, das Leder färbt durch Schweiß ab und die Ausführung kann noch ein paar kleine Verbesserungen vertragen.

Bogenschützenhandschuh getragen

Abschließend komme ich noch zu einem wirklich tollen Teil: Dem Daumenring. Den verwende ich aus drei Gründen:
1. rutscht mir der klassische Dreifinger-Fingerkuppenschutz vom europäischen Bogenschießen zu leicht von der Hand
2. passt diese Schießtechnik einfach gut zu unserem "östlichen" Larp-Hintergrund
3. sind diese Teile einfach so ultracool!

Wenn ihr wissen wollt, wie man das Ding jetzt benutzt: Hier gibts ein Video zur Bogenschießtechnik mit Daumenring

Daumenring Kaufversion

Daumenringe gibt es in diversen Versionen zu kaufen, ich mag diese Version aus Blech mit einer Lederhalterung, die kein klassischer Ring ist.
Diese gibt es in verschiedenen Lederfarben und mit innen- oder außenliegendem Blechteil, nur - nicht für Frauenhände. Größe S gibt es nur außenliegend und schwarz, was mir beides nicht gefällt. Fürs komplette Selbermachen fehlen mir Skills und Werkzeuge zur Metallbearbeitung, also habe ich einen kleinen Ring gekauf, diesen auseinandergenommen ...


... den schwarzen Lederteil auf rotes Leder übertragen und den Ring wieder zusammengenäht, diesmal mit außenliegendem Blech. Das hat wirklich keinen Spaß gemacht, weil der Faden sich an den Blechlöchern durchgescheuert hat und ständig gerissen ist, ABER schaut euch das Ergebnis an:

Vergleich Daumenringe

Links: Daumenring groß mit außenliegendem Blech
Rechts: Daumenring klein mit innenliegendem Blech, Bastelgrundlage für meine Version
Mitte: Meine umgebaute Version. Man sieht gut, dass der Ring dadurch nochmal schmaler geworden ist, perfekt für kleine Frauenhände!


Also, dieses Ding liebe ich wirklich heiß und innig! Das hat sich wirklich gelohnt.

Damit ist die Ausstattung meiner Monsterjägerin schon ziemlich weit fortgeschritten - als nächstes geht es mit dem Deel weiter.

Bisherige Blogposts:
WIP Teil 1: Konzept und Material  
WIP Teil 2: Planung und Oberteil-Entwürfe
WIP Teil 3: Schnitterstellung und Probeteile
WIP Teil 4: Tunika mit Ärmel-Trick
WIP Teil 5: Haare und Makeup-Tests

WIP Teil 6: Die Hose

Verlinkt bei DvD.

Sonntag, 27. Oktober 2024

7 Sachen 43/2024

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden, ist unwichtig. 

Schlüssel sicherheitshalber gepixelt!

Ein hübsches Schlüsselbrett im Schrank aufgehängt. Außerhalb des Schranks ist kein Platz und mein Mann wollte nicht in den Schrank bohren. Natürlich können die Schlüssel so nicht frei hängen, aber es reicht für eine gewisse Grundordnung und sieht hübsch aus im Schrank!


Wo ich grad dabei war: Das Handtaschenproblem mit zwei Plastikständern behoben. Nein, das Vorher-Bild ist nicht gestellt! Kleiderschrankfächer sind halt nicht ideal für Taschenaufbewahrung. Der Ständer funktioniert allerdings nur mit stehfähigen Taschen wirklich gut.

Kakao mit Milchschaum statt Sahne probiert und für gut befunden.


Mit dem Nähgenial-Lineal von Farbenmix eine Tasche eingezeichnet. Das Lineal ist wirklich genial!


Schokotarte verspeist. Mit Sahne, nicht mit Milchschaum. Alles hat Grenzen.


Eine Cordhose zugeschnitten. Die ist von Cashmerette, hat ein spezielles Bund-System (soll das Problem lösen, dass man im Stehen und Sitzen unterschiedliche Maße hat) und enthält wirklich viele Bundteile!


Ein gekauftes T-Shirt zum Ausmessen ausgebreitet. Ich habe mich in dieses Muster verliebt, aber das Shirt erst entdeckt, als es nur noch in einem einzigen Shop und in einer sehr kleinen Größe erhältlich war. Dafür war es auch reduziert, nur sitzt es bei mir seeehr eng. Außerdem wäre es mir mit kurzen Ärmeln lieber - es wird also definitiv dran rumgenäht werden.

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria

Sonntag, 20. Oktober 2024

7 Sachen 42/2024

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden, ist unwichtig. 

Ein wundervolles Täschchen mit Hexenhausmotiv ausgepackt. Seht den Hutständer mit den kleinen Hexenhütchen!


Eine Freundin in der neuen Wohnung besucht und erstmal das nächste Café aufgesucht. Ich hatte Birne-Schoko-Torte.


Dann noch ein bisschen Möbel gerückt und Filzgleiter druntergeklebt.


An einer vor 4 Jahren genähten Jacke rumgebastelt.


Den neuen Roman von Florian Schäfer und Elif Siebenpfeiffer gelesen. Zum Vorgänger "Fast verschwundene Fabelwesen" habe ich eine Review geschrieben und der Nachfolgeband "Verborgene Fabelwesen der Meere" ist genauso toll und genauso wunderschön illustriert!

Waffeln gebacken.


Die Sweatvorräte gesichtet. Lauter Halbmeter- und Reststücke - ich fürchte, es hilft alles nichts; ich muss mal wieder Sweat in Unitönen kaufen, damit ich Kombimöglichkeiten habe.

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria

Sonntag, 13. Oktober 2024

7 Sachen 41/2024

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden, ist unwichtig. 

Westfälische Tapas gegessen ...

... und Möpkenbrot. Westfälische Blutwurst mit Mehl, isst man gebraten mit Rübenkraut.


Tüllrock gekürzt. Sah auf dem Produktfoto so unscheinbar aus, hatte dann aber 12 m Saumumfang ...

Viel geschnippelt.


Augen aufgeklebt.


Laminiert.


Torte geschnitten.

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria


Mittwoch, 9. Oktober 2024

Was vom September übrig blieb

Nria war auf ihrem ersten SciFi-Larp. Hana hatte ein paar schöne Pen&Paper-Runden.

Link-Tipps im September:

Für uns selbst genäht im September:
Zitronen-Thildashirt
Livi-Hibbelmors-Shorts
Dune Pants mit Nadelstreifen
Schrift-Tanktop
Leatherlook-Leggings

grüner Wollumhang
Wellenjersey-Tanktop
Schneelandschaft-Tanktop
Schwarze Planetentasche

Wir haben fröhlich auf einem Raumschiff herumokkultisiert! Bessere Bilder folgen ...

Angefangene Projekte:
Leinenhose "Sequoia"

Neue Schnittmuster, Anleitungshefte und Bücher:
Croptop und Jerseykleid Becky von Rosalieb&Wildblau
Madalena Top von Itch to Stitch
Jogginghose Hålin von Bohème Design
Saybrook Tanktop von Cashmerette
Storkben Leggings von Kystbarn
Ladera Dress von Itch to Stitch

D&D mit dramatischem Licht bei Hana


Stoff gekauft: Nria: 8,2 m
Nria: 1,8 m blaue Nadelstreifen-Viskose, 1,5 m Jeansoptik-Sweat mit Fliegenpilzen, 1,5 m Leatherlook-Sweat in Grau, 1,6 m blauer Vintage-Sweat, 2 m Sweat "Libertas" von Vernähbar
Stoff vernäht: Nria: 8
Nria: 1,5 m blaues Viskoseleinen, 1 m Zitronenmusselin, 0,5 m Jersey "Livi", 1,8 m Nadelstreifen-Viskose, 0,7 m Schriftjersey, 1 m Leatherlook-Sweat, 0,7 m Wellenjersey, 0,5 m Planeten-Popeline, 0,3 m schwarzer Jeans

Viel gekauft, aber immerhin das meiste gleich wieder vernäht (oder in kurzfristiger Planung).

Wir freuen uns im Oktober auf:

Unser Geburtstag steht an! Außerdem besucht Hana auch ein Science Fiction-Larp in der gleichen Location, diesmal mit "Firefly"-Thema.

Sonntag, 6. Oktober 2024

7 Sachen 40/2024

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden, ist unwichtig. 


Beim Schwiegerelternbesuch im Einkaufszentrum unerwartet auf Mammuts (und andere Eiszeittiere) gestoßen.


Im Supermarkt ein Südlande-Carepaket für zu Hause gekauft.


Ein Krimidinner-Menü zusammengestellt (definitiv eine Herausforderung, wenn Teile der Gäste vegan sind und von den anderen eine quasi kein Gemüse isst!).


Einen seltsamen Pommesteller verspeist. Pulled Chicken, Barbecue Sauce und Aioli passen ja gut dazu, aber Chips und Blaubeeren?

 
Bestellzettel im Waffelwerk ausgefüllt.


Waffel gegessen. Mit selbst zusammengestelltem Spezialshake.


Dungeons&Dragons gespielt (wir sind inzwischen in die Wüste gewechselt).

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria



Mittwoch, 2. Oktober 2024

Cordflop mit Ärmelproblem - Winterthur-Jacke von Itch to Stitch

Ich brauchte schon länger eine neue Sommerjacke (am liebsten wollte ich eine aus Cord). Nachdem ich ewig in den Geschäften gesucht habe, bin ich doch wieder darauf zurückgekommen, eine zu nähen. Und natürlich habe ich mich dann monatelang davor gedrückt, bis ich 5 Tage vorm Urlaub keine Wahl mehr hatte ...
Glücklicherweise war ich zu dem Zeitpunkt immerhin schon bis zum Probeteil gekommen.

Auch nach dem passenden Schnitt habe ich lange gesucht und meine Wahl fiel auf die Jacke "Winterthur" von Itch to Stitch: Neben Cupgrößen bis DD (yay!) bietet die Jacke aufgesetzte Taschen, einen Kordelzug in der Taille und wahlweise Kapuze oder Kragen. Ich bin wie immer Team Kragen!


Es ist mein zweites Itch to Stitch-Schnittmuster nach dem Kalispell Dress und was mir auch diesmal wieder negativ aufgefallen ist: Die Größen sind wirklich nah beieinander aufgedruckt und gerade an Engstellen lassen sich die Größenlinien nur sehr schwer auseinanderhalten. Inzwischen beiße ich auch beim Plotten in den sauren Apfel und zahle bei dieser Marke den Aufpreis für Farbdruck ... hier hatte ich beim Abpausen die A0-Datei auf dem Monitor als Vorlage, um nachzuschauen, welches Passzeichen denn für meine Größe ist. Und bei den Taschen, wo die Größenlinien für verschiedene Größen identisch sind, musste ich schlicht raten. Also ehrlich, das geht besser!
Immerhin ist es mit Farbplott oder -ausdruck kein Problem, aber man muss es halt vorher wissen.

Dafür musste ich keine FBA machen und konnte mich frohgemut direkt dem Kürzen widmen! 

Der weiche Cord unbekannten Materials stammt vom Räumungsverkauf eines Shops, dessen Name ich vergessen habe. Aber da er längst geschlossen hat, ist das jetzt natürlich auch egal ... Leider eher schlecht bügelbar, also vermutlich viel Kunstfaser?
Dazu habe ich den Rest einer Popeline mit Ankermuster verwendet ("Anchor Party" von Poppy), die ich fast auf den Tag genau vor 7 Jahren auf dem Stoffmarkt gekauft und bereits als Futter für die hellbraune Canton-Bikerjacke verwendet hatte. Ursprünglich wollte ich ein Kleid daraus nähen, habe aber nach jahrelanger Schranklagerung festgestellt, dass mir der Stoff einfach nicht weich genug dafür wäre. 

Bei Itch to Stitch gibt es vorm Nähen erstmal Unmengen an Stütznähten, um das Ausleiern der Kanten zu verhindern. Ich muss zugeben, das habe ich mir gespart ... 

Die Anleitung finde ich an sich sehr gut und detailliert. Allerdings sind die Zeichnungen oft nicht so 100% hilfreich, wenn z.B. das komplette Kleidungsstück verstürzt wird und ich gerne wüsste, wohin mit der Kragen-Nahtzugabe - was bei der winzigen Zeichnung dann nicht zu erkennen ist.
Das Verbinden von Oberstoff- und Futterärmel fand ich kompliziert und fehleranfällig - da habe ich schon bessere Methoden gesehen. 

Oh, und was mich genervt hat: Es ist kein Aufhänger vorgesehen und ich musste die fast fertige Jacke nochmal auftrennen, weil ich das erst kurz vor Fertigstellung bemerkt habe und mich wirklich geärgert hätte, das Ding wegzulassen ...

Leider bin ich mit der Jacke sehr unzufrieden und das hat 2 Gründe:

  1. Die Schultern waren stark überschnitten. Das sah an mir grauenvoll aus - ich habe die Schulterbreite am Schnitt um 2 cm und nach der ersten Anprobe an der Jacke um weitere 2 cm pro Seite verschmälert. Diese zweite Änderung hat allerdings den Armausschnitt vergrößert, sodass ich den Ärmel nicht mehr einhalten konnte. Und jetzt ist die Passform der Armkugel katastrophal. Das ärgert mich wahnsinnig! 
  2. Mein Stoff ist zu weich. Cord hat ja oft viel Stand, aber dieser hier nicht - und die Originaljacke scheint aus Softshell genäht zu sein. Diese gewisse Steifheit fehlt meiner Jacke und gerade an der vorher erwähnten kritischen Stelle, der Schulter, fällt mir das sehr negativ auf. Als Material waren leichte bis mittelleichte Webstoffe (Twill, Baumwollstoffe, Chambray, Leinen oder Taslan) angegeben, da fand ich meine Wahl ursprünglich nicht so falsch, aber nun ja ...
Ich überlege, ob ich diese Misere mit Schulterpolstern und Ärmelfischen zumindest etwas beheben kann? Viel schlimmer kanns ja nicht werden ...

Auf der Haben-Seite: Ich habe jetzt erstmal wieder eine Jacke im Schrank, die mir passt, und wer kein (Hobby-)Schneider ist, schaut an der Schulter vermutlich echt nicht hin!

Schnitt: Jacke "Winterthur" von Itch to Stitch, Gr. 8 DD
Material: Cord, Baumwollpopeline ("Anchor Party" von Poppy) und Futteracetat als Futter
Änderungen: Jacke um 5 cm gekürzt, Ärmel um 4 cm gekürzt, Schultern um 2 cm verschmälert
Nachnähpotential: Eher nein ...

Verlinkt beim MeMadeMittwoch.

Lg
Nria