Mittwoch, 2. Juli 2014

[Foto-Anleitung] Katzen-Nadelkissen - da beißt sich die Katze in den Schwanz!

Kürzlich hatte eine liebe Freundin Geburtstag. Weil sie sich statt Staubfängern  lieber etwas Praktisches gewünscht hat und ich immer schimpfe, wenn jemand Stecknadeln in den Mund nimmt (macht das bloß nicht!), bekommt sie ein Handgelenksnadelkissen.

Meine Freundin näht nicht nur gerne, sondern hat auch zwei sehr niedliche und winzige Katzen. Die passen auf ein Taschenbuch, obwohl sie ausgewachsen sind. Und sind soo flauschig. Und überhaupt!
Noch ein Argument für ein Nadelkissen - wenn die Nadeln in einem Nadelkissen stecken, können sie nicht runterfallen :)

Deshalb gibts das Nadelkissen in Katzenform :)

So sieht das Ergebnis aus:

Hüpfe, munteres Kätzlein!

Die Stecknadeln bilden die Schnurrbarthaare der Katze. Dann fühlt man sich nicht so mies, wenn man das Nadelkissen benutzt - man piekt das Tierchen nicht, sondern vervollständigt es :D
(Igel sind daher auch prima Nadelkissen. Genähte natürlich.)

Eigentlich sollte das Gummiband den Schwanz der Katze bilden. Funktionierte in meiner Fantasie irgendwie besser; man sollte das Gummiband entweder auf dem Rücken der Katze befestigen oder ein separates Schwänzchen anbringen.
Und die Ausführung hätte etwas perfekter sein können, aber in so einer winzigen Größe ist das schwierig (es sei denn, man macht es sich einfach und nimmt Filz o.ä., dann muss man nichts verstürzen, aber für mich siehts dann halt billig aus ;))

Wenn jemand jetzt auch so ein Kätzchen möchte:  

So gehts!

(angelehnt habe ich mich an das Nadelkissen von Susuko. Aber etwas verändert. Und mit Detailfotos. Weil ich grad dabei war.)

Man braucht: 
- ein bisschen Stoff, ich habe ca. 14x20 cm gebraucht. Am besten erst Schablone machen, dann nach Stoff suchen.
- etwas Füllwatte
- Nähgarn und Stick- oder Knopflochgarn (fürs Gesicht)
- Gummiband, ca. 20 cm (je nach Handgelenksumfang)
- viele viele Stecknadeln. Aber mindestens 6.

1. Schablone machen und aufmalen. Mein Katzenkörper ist nicht nur rechteckig, sondern hat auch Füßchen. Dadurch hüpft die Katze quasi übers Handgelenk.
Für so kleine Vorlagen, die man exakt nachzeichnen muss, liebe ich meinen Kreideminenstift. Alternativ geht auch angespitze Kreide oder angespitzte Seife. Jedenfalls etwas mit halbwegs schmaler Kante.
 
Man braucht beide Teile je 2x.

2. Ausschneiden. Wenn man den Stoff doppelt legt, pinnt man die Teile besser mit Stecknadeln zusammen. Oder man nimmt sich etwas mehr Zeit und schneidet die 4 Teile einzeln zu.


Die Nahtzugabe ist großzügig, wird aber später verkleinert.

3. Gesicht aufsticken.
Wer schlau ist, macht das jetzt, während er noch freien Zugriff aufs Gesicht hat. Ich war nicht schlau ;)

4. Die Nahtlinien nachnähen. Wendeöffnungen nicht vergessen! Ich vergesse die leider ständig, deshalb markiere ich Anfang und Ende der Naht mit je zwei eng gesteckten Nadeln. Wenn ich dran denke.
Bei kleinen, engen Nahtstellen und Rundungen wie den Pfoten empfiehlt sich eine geringe Stichlänge. Dann kommt man besser um die kleinen Kurven.

Sieht mehr nach Igel als nach Katze aus ...

5. Nahtzugabe einschneiden: Ganz wichtig!
Das habe ich nicht fotografiert (weil man bei dem schwarzen Stoff dann nicht viel erkennt), aber auf Funfabric gibts ein tolles Bild, das zeigt, wo und wie. Besonders wichtig ist es, die Nahtzugabe zwischen den beiden Füßen vorn und hinten und zwischen den Ohren einzuschneiden, weils dort sonst große Knubbel gibt.
Aber nicht in die Naht schneiden! Und die Ecken nicht zu dicht abschneiden, sonst drücken sich nachher die Fäden nach außen.

6. Wenden. Die Spitzen und Rundungen drücke ich mit einer Schere in Form. Ich nehme eine mit schmaler, aber nicht ganz spitzer Spitze, weil man sonst leicht durch den Stoff sticht.

Katze im Werden.

7. Gesicht aufsticken, wenn mans vorher vergessen hat. Jetzt ists friemeliger. Und mein Knötchenstich hat auch nicht geklappt, also habe ich improvisiert.
Wer den Katzenkörper nicht ausstopfen will, kann jetzt schon die Wendeöffnung schließen.

Jetzt guckt sie einen an!

8. Ausstopfen! Der lustige Teil der Arbeit. Der Kopf muss schön fest gestopft werden, damit die Nadeln Halt haben und nicht in die Hand pieken.
Den Körper habe ich nur ein bisschen gestopft, damit er sich noch etwas an die Handgelenksform anpassen kann.

Hurra, auf in die dritte Dimension!

9. Wendeöffnungen schließen. Beim Kopf ist das gar nicht so einfach, weil er jetzt sehr rund und prall ist. Aber mit ein bisschen roher Gewalt geht das schon.



10. Gummiband annähen. Eigentlich ist es egal, ob auf oder unter dem Körper - wenn das Band auf dem Körper liegt, siehts vielleicht mehr nach Schwanz aus.
Die Länge sollte nicht zu straff, aber auch nicht zu locker sein. Es soll nicht einschneiden, aber wenn das Band lose ums Handgelenk rutschen kann, wird es schwierig, die Nadeln reinzustecken, weil der Widerstand fehlt.

Schön das Band aus dem Weg nehmen für die zweite Seite!

Jetzt haben wir fast eine Handtasche:


Könnte auch ein altes Bügeleisen sein.

Anprobieren nicht vergessen! Jetzt kann man die Bandlänge noch gut ändern; sobald der Kopf dran ist, wird das knifflig.

Ein Armband, wie schön!

11. Kopf annähen. Das ist ein bisschen fummelig. Wer hat, kann eine Polsternadel nehmen, die ist gebogen. Ich setze die Stiche erstmal mit losem Faden, später ziehe ich das Ganze fest. So komme ich besser an die Stelle dran, die ja später vom Kopf verdeckt wird.

Erst im Nacken malträtieren ...

Und vorne unterm Kinn muss das Ganze auch noch fixiert werden. Wackelt ja sonst.

... und dann unterm Kinn!

Wenn der Kopf noch zu steil aufgerichtet ist, kann man ihn noch mit großen Stichen zwischen Hinterkopf und Rücken weiter nach hinten legen. So, dass man die Nadeln gut einstechen kann.

Jetzt noch 6 Nadeln für die Schnurrbarthaare einstechen (und später können viele weitere dazukommen!), ums Handgelenk legen.

Fertig!

Miau!

Ich sage: Viel Spaß beim Nähen! Die Katze sagt vermutlich das gleiche.

Lg
Stefanie




4 Kommentare:

  1. Gnihi, wie süß ist die denn?!
    Voll nett! :D

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  2. Och, das ist ja niedlich! Nur die Mieze sieht nicht ganz so glücklich mit ihrem Schicksal aus... ^^

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  3. Das ist ein tolles Geschenk, danke für die gute, ausführliche Anleitung (und den witzigen Kommentar bei mir)!
    Liebe Grüße Sarah

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  4. Nein, ist die süß! *____*
    Danke für die Anleitung, die muss ich unbedingt ausprobieren.

    LG,
    Jen

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