Donnerstag, 29. August 2024

"Foxira"-Mix mit Palmenmuster - Foxhill Dress von Cashmerette mit Kleid Mira von Pattydoo

Ich muss ja gestehen: Seit ich immer mehr Anbieter für Schnittmuster mit großen Cupgrößen entdecke (vorrangig Cashmerette, aber auch Itch to Stitch, und Sinclair Patterns hat auch schon mehrere herausgebracht, wenn auch leider nur vereinzelt), vernachlässige ich meine anderen Schnittmuster schmählich - aber man kann ja auch Schnittmuster mischen! Hier habe ich quasi eine Mira von Pattydoo genäht, aber mit einem Oberteil von Cashmerette. Ich denke, das werde ich in Zukunft häufiger tun ...
 
 
Dieses Kleid zeigt mal wieder meine Vorliebe für Palmenmuster. Ich habe den Baumwolljersey 2021 gekauft, nachdem ich ihn auf Facebook an einer anderen Näherin gesehen habe - als er dann eintraf, konnte ich hin mir aber gar nicht mehr soo gut an mir vorstellen, weshalb er erst drei Jahre später vernäht wurde. So richtig haut mich der Stoff an mir selbst leider immer noch nicht um. Vielleicht ist mir der Blauton zu gedeckt?

Weil ich Anfang des Jahres ein paar Kilo zugenommen habe, brauchte ich dringend neue Kleider. Und weil ich ebenso begeistert von den Cashmerette-Schnittmustern bin wie von Palmenmustern, habe ich jetzt schon das vierte Teil aus dem "Ahead of the Curve"-Buch genäht! Mir fehlt jetzt nur noch die Hose Magna (bereits in Planung), dann habe ich tatsächlich alle fünf ausprobiert.
 
 
Eigentlich habe ich aber nur ein halbes Foxhill-Kleid genäht: Ich mochte den relativ engen Rockteil nicht so. Daher habe ich wie schon so oft wieder meinen geliebten Mira-Rockteil von Pattydoo drangeklatscht, und wie beim Leslira-Kleid habe ich Eingrifftaschen ergänzt. 

Im Prinzip ist es jetzt doch wieder einfach nur das Mira-Kleid, aber mit V-Ausschnitt und Schnittteilen für große Cupgrößen ... ich nenne es trotzdem Foxira! Und für weitere Versionen kann ich den Original-Mira-Wickelausschnitt dranbasteln, ohne mich bei der Mira mit einer FBA abmühen zu müssen.
 
 
Weil ich den Originalschnitt gerade nicht zur Hand hatte, habe ich den Rockteil einfach außen etwa einen Zentimeter verbreitert (ansonsten hätte ich eine Nummer größer abgepaust). Dankbarerweise ist die Weite des Rocks durch die Falten aber auch etwas variabel; man kann sie einfach verkleinern oder nur eine Falte legen statt zwei nebeneinander, wenn man mehr Rockweite braucht.

Der Halsausschnitt wird mit Beleg verarbeitet und die Form gefällt mir sehr gut - V-Ausschnitte brauchen einfach einen schönen Schwung! Zu tief ist er auch nicht.



Das Kleid ist unspektakulär, aber an sich finde ich es prima. Für weitere Versionen könnte ich mir vorstellen, den Rock der Mira in einer größeren Größe abzupausen, damit die Falten die tatsächlich vorgesehene Größe bekommen, und mal zu schauen, ob sich der Wickelausschnitt übertragen lässt.

Schnitt: Oberteil: Foxhill Dress aus dem Buch "Ahead of the Curve von Jenny Rushmore, Gr. 12/14 E/F; Rockteil: Kleid Mira von Pattydoo, Gr. 40
Material: Baumwolljersey mit Palmen von Fuchsfamilie
Änderungen: 3 Schnittmuster kombiniert, Brustpunkt um 3 cm nach unten versetzt, freihand Taschen hinzugefügt, alle Rückenteile zum Stoffsparen mit einer Mittelnaht versehen; mittleres Vorderteil um 1,5 cm gekürzt, Hohlkreuzanpassung um 1,5 cm, Rockteile außen um 1-1,5 cm verbreitert
Nachnähpotential: Ja!

Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.

Lg
Nria

Montag, 26. August 2024

7 Sachen 34/2024

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden, ist unwichtig.

Zum jährlichen Epic Empires-Larp gefahren. Hana hat diesmal ein anderes Lager ausprobiert (großer Pluspunkt: Mehr Bäume und deutlich mehr Schatten. Minuspunkt: Weiterer Weg zu den Klos).

Teilnehmerbändchen angelegt.

Mal wieder Nrias altes kleines Zelt ausgepackt, weil Hanas Liebster in einem anderen Lager übernachtet. Perfekt für eine Person und erstaunlich, wie schnell das aufgebaut ist, wenn man das große Speichenradzelt gewohnt ist.


Slushi geholt. Das Waldmeister-Slushi war noch nicht fertig, als ich kam, deshalb hatte ich keine andere Wahl als die Wartezeit mit Tonbechershopping zu überbrücken.

 
Beim Lagerabbau geholfen.

Den im letzten Jahr verlorenen Krug wiedergefunden und eingepackt. Er hat offenbar ein Work&Travel bei einer anderen Gruppe gemacht und bestimmt viel erlebt!

Eine Brummel an den Becher gehängt. Ihr müsst nämlich wissen, dass im Wasser sogenannte "Fischler" leben, kleine Wesen, die euch ins Wasser ziehen können, wenn ihr daraus trinkt! Und die haben Angst vor den Brummeln, deshalb ist es sehr wichtig, dass man eine hat.


Vor der Heimfahrt nochmal gestärkt.

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria

Sonntag, 18. August 2024

7 Sachen 33/2024

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden, ist unwichtig. 

 

Gasthände: Holzkelch "vergoldet" (mit Schlagmetall, nicht mit echtem Blattgold)


Sonnenwappen aufgemalt.


Kunstblutbestellung ausgepackt.


Mit der fantastischen Japansäge Hölzer gesägt. War entzückt von der Sägeperformance.

Eine Hosenpasse angesetzt zur Passformkorrektur - zum Glück hats dann gepasst, viel Stoff wäre nicht mehr übrig gewesen.


Lautsprecher ausgepackt, ewig lange vergeblich versucht, ob man den ultranervigen lauten (und völlig unnötigen) Einschalt-Sound abschalten kann, und dann direkt wieder zur Rücksendung eingepackt.


Gelesen. Die Mongolei-Bücher von Amelie Schenk mag ich immer ganz gerne.

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria 

Donnerstag, 15. August 2024

Waffeleis-Flop - burda-Raglanshirt mit breiter Passe

Nachdem Nria ein fabelhaftes Eis-am-Stiel-Shirt genäht hat, wollte ich auch eins. Der tolle Eis-Printjersey von Metri i Centimetri kam da gerade recht!

Ursprünglich wollte ich ein Fifties-mäßiges Oberteil daraus machen, denn dazu hätte der pastellige Druck gut gepasst. Allerdings brauche ich bei den blassen Weiß- und Pastelltönen einen kräftigen Kontraststoff als Abschluss am Dekolleté, um nicht selbst auch weiß und pastellig auszusehen, und wollte etwas nicht allzu Frickeliges.


Als Schnitt habe ich Modell 121 aus burda 6/2018 verwendet. Schon in der Vorschau hat mich da die technische Zeichnung gelockt - das Modellfoto wirkte allerdings sehr weit geschnitten, daher habe ich gleich eine Größe kleiner als bei burda-Schnitten sonst üblich abgepaust. Das war sinnvoll, denn selbst in der kleineren Größe sitzt das Modell noch recht locker.

Wie ihr am Halsausschnitt seht, habe ich das Shirt nicht fertiggestellt. Ich habe als Kontraststoff einen Farbton aus dem Muster verwendet, trotzdem finde ich das Ergebnis nicht harmonisch, die Passe ist mir zu dominant - dabei sollte der Musterstoff ja der Hingucker sein.

Vermutlich war Baumwolljersey auch keine gute Wahl für den Schnitt, der gekräuselte Übergang steht mir zu sehr ab, wo ein Viscosejersey weich fallen würde (da wäre dann vermutlich auch die vorgesehene Weite des Schnitts okay).

Das Shirt liegt jetzt schon einige Zeit in der Kiste, so werde ich es nicht tragen. Ich werde also einen anderen Schnitt raussuchen und das Shirt recyceln - den Stoff finde ich nämlich nach wie vor fabelhaft!
Schnitt: Modell 121 aus burda 6/18, Gr. 38 (Schnitt fällt sehr weit aus!)
Material: Eis-Jersey, Romanit
Änderungen: Rücken geteilt, 4 cm an der Rückenmitte entfernt
Nachnäh-Potential: Nope!

Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag

Eine schöne Zeit wünscht
Hana

Sonntag, 11. August 2024

7 Sachen 32/2024

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden, ist unwichtig.


Das interessante Spiel "Hues and Cues" gespielt - dabei beschreibt einer einen Farbton mit einem (selbst gewählten) Wort und die anderen müssen ihn erraten. Wie man hier sieht, haben wir alle sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, wie ein Souvenir-Skarabäus aussieht ... (aber Hana hat's genau gewusst!)

Einen letzten Strandtag eingelegt und die Hutablage für ihren vorgesehenen Zweck genutzt, weil es doch sehr wolkig und windig war.

Ferienhaus abgeschlossen.


Fähren-Pistazienteilchen gegessen. Hat überhaupt nicht nach Pistazie geschmeckt.


Auf der Rückfahrt einen Abstecher nach Lübeck gemacht, weil Nrias Schwiegereltern gerade in der Nähe urlauben, Nria da eh schon immer mal hinwollte und es sogar direkt auf dem Weg lag.
Jetzt will Nria in Lübeck Urlaub machen.

In einem tollen Café Marzipan-Bananen-Torte gegessen!

Urlaubssouvenirs ausgepackt. Sind die Sticker in der Mitte nicht großartig? Und natürlich mussten wir in Lübeck Marzipan kaufen ...

Das neue 2-Personen-Brettspiel "So, you've been eaten" ausgepackt und angespielt. Dann die Partie abgebrochen, weil die Mitspielerin zum Zug gebracht werden musste.

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria


Donnerstag, 8. August 2024

Das Pfirsich-oder-Apfelsinen-Kleid

Nachdem Nria schon mehrere Mira-(Pattydoo)-Elisabeth-(Konfetti-Patterns)-Hybride genäht hat, musste ich es auch mal damit versuchen.
Passenderweise aus einem Stoff, der auch von Nria ist. Es ist mir ein Rätsel, warum sie den nicht mehr mochte - ist der Druck nicht fabelhaft? Ich meine: Sind das Apfelsinen? Pfirsiche? Mandarinen? Keine Ahnung. Ich liebs!


Abgesehen davon, dass der Rock vom Mira- und das Oberteil vom Elisabeth-Schnittmuster stammen, habe ich noch weiter modifiziert: Statt einem Beleg am Halsausschnitt habe ich ein schmales Bündchen verwendet, den Schlitz am Ausschnitt weggelassen, die Ärmel ebenso.

So ganz zufrieden bin ich noch nicht - wenn ich Muße habe, trenne ich die Bündchen nochmal ab und ziehe den Halsausschnitt doch etwas tiefer und mache auch die Armausschnitte etwas weiter.

Womit ich dagegen sehr zufrieden bin, ist der flaschengrüne Kombi-Jersey - das ist genau das, was die etwas blasse Farbgebung des Stoffes braucht, um ihn für Wintertypen tragbar zu machen, und gleichzeitig hebt er die unter den vielen Früchten etwas untergehenden Grünanteile des Musters hervor.

Ich denke, alles, was es zum Schnitt sonst zu sagen gibt, hat Nria in ihren diversen Mirabeth-Posts bereits geschrieben - deshalb verlinke ich sie euch nochmal zum Stöbern:

Zuckerstangen-Mira aus Sommersweat von 2019 
Blättermuster-Mirabeth aus Jersey von 2020
Kompassrosen-Mirabeth aus Sommersweat von 2021
Feuerwerk-Mirabeth aus Jersey von 2022

Schnitt: Oberteil vom Kleid "Elisabeth" von Konfetti Patterns, Rockteil vom Kleid "Mira" von Pattydoo, beides Gr. 40
Stoff: 1,5 m Musterjersey von https://olabela.pl/, grüner Baumwolljersey
Änderungen: Rundhalsausschnitt statt Schlitz, Ärmel weggelassen, Bündchen statt Beleg verwendet
Nachnähpotential: Ist bereits eine Wiederholung

Mittwoch, 7. August 2024

Auf in neue Stilgefilde - Briarwood Top von Cashmerette

2007 habe ich ein blaues Kleid mit geraffter Brustpartie genäht. Damals war ich Nähanfängerin und hatte keine Ahnung von Schnittanpassung - und nicht mal davon, dass ich nicht Cup C, sondern Cup G trage. Die BH-Auswahl damals beschränkte sich aber auch auf Cup A-D ...

Das Ergebnis sieht man auf dem Foto weiter unten (es gibt leider kein Bild vom ganzen Teil mehr). Denn zuerst zeige ich euch mein Briarwood Top von Cashmerette, das mich mit dem damaligen Flop versöhnt hat:

Viel besser als der Versuch von 2007-Nria!

Das Top war der Club-Schnitt vom Mai und ist zumindest in der Facebookgruppe gar nicht soo beliebt ... die cropped-Länge des Originals ist aber auch etwas speziell. Ich habe das Teil um 10 cm verlängert und so gefällt es mir viel besser!

Und jetzt das Foto von 2007. Es war ein Schnitt von McCalls oder Butterick, und wie man sieht, passte meine Oberweite nicht mal ansatzweise rein. Es ist dann auch beim Probeteil geblieben ...

Ich schaue schon etwas skeptisch. Zu Recht.

Das Briarwood Top hat eine geraffte Brustpartie, sehr weite Raglanärmel mit "Rüsche" unten, ein schmales Unterteil (eigentlich mit nahtverdecktem Reißverschluss, aber für mich war es so weit genug, auch dank des Stoffs) und eine Gummiraffung rund um den viereckigen Ausschnitt.

Ich habe mich für Größe 12/14 (ab Taille abwärts) und Cupgröße E/F entschieden, um sicherzugehen, dass ich ohne den Reißverschluss auskomme. Da der Stoff aber Musselin ist, der eh gecrinkelt ist und daher Zusatzweite mitbringt, hätte ich mir da keine Sorgen zu machen brauchen.

Dass das leicht rauchige Mittelblau dem Kleid-Foto von 2007 so ähnlich sieht, ist übrigens reiner Zufall - ich habe den Stoff nicht mal gekauft, sondern Hana hat ihn aussortiert. Es ist der gleiche Musselin mit Knubbelchen, den ich für die Bluse meiner Erstes-Larpoutfit-Rekreierungsaktion verwendet habe. Keine Ahnung, was sie draus nähen wollte, aber offenbar hat sie die Pläne dann verworfen und ich habe den Stoff abgestaubt!

Ja, es war sehr hell an dem Tag ...

Ich finde, der Musselin passt sehr gut zum Schnitt. Die Krux ist aber, dass sich der Stoff schwer exakt zuschneiden lässt. Der Ausschnitt hat einen Beleg, der gleichzeitig als Tunnelzug fungiert, und da musste ich an einigen Stellen schon ziemlich tricksen, weil der Beleg nicht an allen Stellen gleich breit war.

Man sollte die Anleitung übrigens auch genau lesen: Ich musste mehrfach trennen, weil ich etwas übersehen hatte, zum Beispiel, dass man die vier Ecken des Ausschnitts zunächst offen lassen soll, weil dort die Gummibänder eingezogen werden. Es gibt für Vorder-, Rückseite und die beiden Ärmelteile jeweils ein separates Gummi, sodass man es überall auf die Länge kürzen kann, die man braucht. Ich musste das Schultergummi um ganze 10 cm kürzen, damit mir die Ärmel nicht von den Schultern rutschen und es ist immer noch grenzwertig - für mich müssten die Ärmel vermutlich weiter innen angesetzt sein, aber diese Änderung am Schnitt wäre aufwändig.

Hinten ist die Passform tatsächlich mal recht gut!

Auch das Einziehen und Anpassen der Gummibändern ist recht nervig. Trotzdem schön, dass man so individuell anpassen kann! Es gibt auch eine Variante mit Zugbändern, aber die ist fake: Die Schnur wird nur zwischen den beiden Knopflöchern im Vorderteil eingefädelt und ist funktionslos. Mangels passender Schnur habe ich die Knopflöcher zwar genäht, aber weiß noch nicht, ob ich sie nutzen werde.

Der Stoff trägt sich übrigens super angenehm, er ist sehr weich. Nur das Aufstützen der Arme oder Ellbogen auf Armlehnen etc. ist etwas unbequem mit den Knötchen ...


An sich bin ich super zufrieden mit dem Shirt, auch wenn es eigentlich kein Stück meinem Stil entspricht. Man darf ja auch mal was Neues ausprobieren.

Im Nachhinein glaube ich, dass meine Größenwahl nicht ideal war - ich habe zur Sicherheit Gr. 12/14 genommen, also etwas größer als gewohnt. Aber durch die Crinkle-Oberfläche hat Musselin ja mehr Raum, da hätte ich besser eine Nummer kleiner als größer genommen oder die normale Größe und dazu Cup G/H.
Bei den Ärmeln hätten es 3 statt 5 cm weniger auch getan, die finde ich grenzwertig kurz. Durch die "Rüsche" aber nicht so dramatisch - und sollte es mich irgendwann wirklich stören, kann ich immer noch ein aufgehobenes Reststück als separat angesetzte Rüsche annähen.

Schnitt: Briarwood Top von Cashmerette, Gr. 12/14 E/F
Material: Musselin mit Knötchen
Änderungen: Unterhalb der Brust von Gr. 12 auf Gr. 14 gradiert, Top um 10 cm verlängert, Ärmel um 5 cm gekürzt, Schultergummis um ca. 10 cm gekürzt
Nachnähpotential: Von der Schnittmusterqualität her: Ja. Es ist aber nicht unbedingt mein Stil für den Alltag - fürs Larp könnte ich mir schon weitere Versionen vorstellen.

Verlinkt beim MeMadeMittwoch

Lg
Nria


Dienstag, 6. August 2024

Was vom Juli übrig blieb

Wir haben endlich mal wieder Shadowrun gespielt und es war super.

Link-Tipps im Juli:

Nria ist sehr zufrieden mit ihrer aktuellen Wohnzimmeraussicht voller Sonnenhüte.

Für uns selbst genäht im Juli:

Honeybourne Dress aus blauer Viskose
Loring Dress aus Eukalyptus-Stoffen
Foxhill-Mira-Kleid mit Palmen
Briarwood Top aus blauem Dobby-Musselin
Cordjacke "Winterthur"
Reverie-Poloshirt (Ufo vom Juni)

Für andere genäht im Juli: 
Hemd James mit Palmwedelmuster
Blaues "Aquarell"-Herrenshirt aus der Ottobre family
Zwei Schultüten

Neue Schnittmuster, Anleitungshefte und Bücher:
Antrim Dress von Itch to Stitch
Dune Pants von Sinclair Patterns
Kleid Lilou von Pattydoo
Sequoia Cargohose von Itch to Stitch
Dana Point Top von Itch to Stitch

Stoff gekauft: Nria: 9 m
Nria: 1,5 m Bio-Obstjersey von "Der Smaragd", 3 m Viskose "Circle around indigo" und 1 m Viskose "Circle around ocean" von Mind the Maker, 0,5 m Sommersweat "Sewing Love", 1 m Kirschjersey, 1 m blauer Zitronen-Musselin, 1 m Cupcake-Jersey
Stoff vernäht: Nria: 9,15 m (plus 5 m von Hana)
Nria: 3 m blauer Viskose-Krepp, 0,9 m blaugemusterter Jersey, 1,5 m Palmwedel-Viskose-Baumwollstoff, 1,5 m Palmenjersey, 1,30 m Cord, 0,95 m Anker-Popeline
Hana: 2,4 m dunkelblaue Eukalyptus-Viskose, 1,2 m weiße Eukalyptus-Viskose, 1,4 m blauer Dobby-Musselin (alles vernäht von Nria)
Knöpfe vernäht: 10 (5 fürs Reverie-Poloshirt, 5 für die Firefly-Austinbluse)
Stoff abgegeben: Nria: 0,65 m Jerseypanel von MML

Wir freuen uns im August auf: 
Urlaub! Und das jährliche Epic Empires.

Sonntag, 4. August 2024

7 Sachen 31/2024

Immer wieder sonntags: 7 Bilder von Sachen, die wir an diesem Wochenende gemacht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden, ist unwichtig. 

 

Zimtschnecken gebacken.

Rummikub gespielt.

Bogenschießen geübt.

Gasthände: Großes Schwert anprobiert (als Larpwaffe).


Einen Würfelwürfel entdeckt! Leider scheint der nur Deko zu sein (wäre aber vermutlich auch echt teuer!).

Abendliche Whirlpoolstimmung genossen.


Buchteln gebacken.


Sehr mühsam ein neues Buch auf den Ebook-Reader geladen (die Shopfunktion ging bei dem alten Modell nicht mehr problemfrei und die Dateiübertragung von PC auf Reader gestaltete sich unerfreulich aufwändig)

Wir wünschen euch eine schöne neue Woche!
Hana & Nria 

Donnerstag, 1. August 2024

[Gelesen] "Ahead of the Curve" von Jenny Rushmore (Cashmerette) plus: Kersoe Top

Dieser Beitrag ist zweiteilig: Ich beginne mit einer Review zum Buch "Ahead of the Curve", einem englischen Nähbuch über Schnittanpassung, das fünf Schnittmuster enthält, und schreibe weiter unten über das Kersoe Top, das ich daraus genäht habe:

 
Jenny Rushmore: Ahead of the Curve

Ich bin ja ein großer Fan der Cashmerette-Schnittmuster (genau wie das Buch sind sie auf Englisch, wie der Titel schon verrät). Von Jenny Rushmore gibt es mittlerweile zwei Bücher - im ersten, "Ahead of the Curve", geht es um Schnittanpassungen, das zweite, "Sewing the Curve",  ist an Nähanfänger gerichtet und erklärt die Grundlagen des Nähens. Beide enthalten außerdem 5-6 sehr alltagstaugliche (d.h. eher schlichte) Schnittmuster.

Zu den Schnittmustern schreibe ich weiter unten mehr, wenn ich die Teile zeige, die ich bereits genäht habe. Hier nur so viel: Es sind die Größen 44-64 enthalten (also leider keine kleinen Größen), jeweils mit den Cupgrößen C-H.

Was direkt auffällt: Das Buch ist sehr bunt! Der vordere Schnitt und die Seitenränder sind je nach Kapitel in verschiedenen Farben gehalten, sodass man sich leicht zurechtfindet und sehr gezielt z.B. das Kapitel mit den Brust-Anpassungen aufschlagen kann. Das ist etwas, das mir etwa beim Burda-Nähbuch fehlt, da muss ich viel länger suchen.

Vorne drauf ist übrigens das Honeybourne Dress.

Im Buch geht es zunächst um die Grundlagen der Schnittanpassung, zum Beispiel Größenwahl und Umgang mit Probeteilen.
Danach werden nach Körperzone sortiert "Problemstellen" präsentiert - mit Vorher-Nachher-Fotos! Übrigens anhand genau der im Buch enthaltenen Schnittmuster, ein schönes Gesamtpaket. Und auch sehr praktisch, denn so kann man direkt gucken, ob für das gerade genähte Teil ein Foto von exakt dem an sich selbst vorhandenen Problem an exakt dem Kleidungsstück, das man gerade näht, vorhanden ist!
Neben den Fotos gibt es eine Beschreibung der typischen Passformprobleme. Die typischen Probleme sind abgedeckt, aber das Buch geht nicht extrem ins Detail (bei der Zone "Arme" wird die Anpassung für starke Oberarme und für einen klaffenden Armausschnitt behandelt, aber nicht die Tiefe des Armausschnitts oder die Höhe der Armkugel).

Die notwendige Änderung wird anhand von sehr klaren und verständlichen Zeichnungen dargestellt. Ich bin allerdings kein Anfänger, was Schnittanpassung betrifft, und kann daher nicht beurteilen, wie gut die Anleitungen für in diesem Bereich völlig Unerfahrene ist.

Ein Blick ins Buch mit den farbigen Kapitelmarkierungen.

Aufgelockert wird das Buch durch Interviews mit den Models (Normalo-Hobbynäherinnen mit Plus Size-Figur) und durch einen sehr natürlichen und informellen Schreibstil. Dafür, dass es ein Sachbuch über ein eigentlich trockenes Thema ist, liest es sich wirklich gut!

Am Schluss findet man die Anleitungen für die enthaltenen Schnittmuster. Auch die Anleitungen sind mit (sehr klaren) Skizzen, nicht mit Fotos bebildert. Für mich sind solche Zeichnungen meist verständlicher als Fotos und ich bin mit gut damit klargekommen. Aber auch hier: Ich bin keine Anfängerin.

Die Schnittmusterbögen liegen in einer separaten flachen Schachtel bei, die mit dem Buch fest verklebt ist. Hat den Vorteil, dass sie weniger leicht verloren gehen, aber es macht das Buch unhandlich.
Bei einem Buch zum Thema Schnittanpassung finde ich eine Ringbindung wie beim Burda-Grundlagenbuch auch deutlich praktischer - nach etwas Überzeugungskraft bleibt das Cashmerette-Buch auch offen liegen, aber die Bindung wird auf Dauer dadurch mehr beansprucht.
Übrigens: Das Buch ist auch als Ebook erhältlich, dann kann man die Schnittmuster herunterladen anstatt sie abzupausen. 

Die Schnittmusterbögen sind etwas schwieriger als Einzelschnittmuster, aber gut nutzbar.

Die Bögen bestehen aus festem Papier und zweifarbig. Da die Schnittmuster überlappen und die Bögen beidseitig bedruckt sind, kommt man ums Abpausen nicht drumherum, aber sie sind sehr übersichtlich und die Größenlinien klar unterscheidbar.

An Schnittmustern sind enthalten: 

  • Trägertop "Kersoe" aus Webware
  • Kleid "Honeybourne" aus Webware mit Abnähern, Dreiviertelärmeln und weitem, angekräuseltem Rock
  • Raglan-T-Shirt "Stanway"
  • Jerseykleid "Foxhill" mit durchgängigen Teilungsnähten, schmalem Rockteil und Kappärmeln
  • Webware-Hose "Magna"mit schmalem Bein und elastischem Bund

Die Kleidungsstücke sind relativ schlicht, aber damit sehr alltagstauglich - und mit Stoffwahl und selbst hinzugefügten Details kann man viel variieren! Ich habe jetzt bereits alle Teile aus dem Buch genäht bis auf die Hose, und die ist schon in Planung ...

Fazit: 
Ein schön aufgemachtes und angenehm lesbares Schnittanpassungsbuch mit gut verständlichen Skizzen - als Bonus gibt es eine Handvoll Schnittmuster für kurvige Frauen, mit denen bestimmt die meisten etwas anfangen können.
Klare Empfehlung für alle, die nicht vor englischen Büchern zurückschrecken!

Und jetzt zeige ich eins der Teile, die ich aus dem Buch schon genäht habe:

Kersoe Top

Eigentlich nähe ich ja am liebsten Kleider. Aber die sind nicht immer praktisch und wenn es warm ist, sind Shorts und Tanktop eine schöne Alternative. Statt Jerseyshirts möchte ich aber öfter Tops oder Blusen aus Webware tragen, weil das "angezogener" und weniger nach Sportplatz aussieht. 


Das Kersoe Top sprach mich direkt an, weil es locker geschnitten ist - ich habe im letzten Jahr ein paar Kilo zugenommen und fühle mich daher in enger Kleidung momentan nicht so wohl.
Das Top hat Abnäher, ursprünglich vorne und hinten einen V-Ausschnitt und ist eigentlich bis hinunter zur Taille gefüttert. 

Weil ich sehr unsicher bei der Größenwahl war, habe ich einen günstigen Probestoff erworben oder eher zwei: Eine navyblaue Viskosepopeline mit kleinen "Kernchen" (passenderweise heißt er "Seeds"), in zwei 50 cm-Stücken als Reststücke.
Eigentlich ist der Stoffbedarf aufgrund des Futters viel höher als 1 m, aber ich habe das Futter zu Belegen verkleinert. Hat natürlich den Nachteil, dass sich bei dünnen Stoffen der Beleg durchdrücken kann.


Um den Halbmeterstücken gerecht zu werden, habe ich aus der Not eine Tugend gemacht und den gleichen Trick wie beim Kranichtop angewendet und die Abnäher in einer Teilungsnaht verschwinden lassen.
Das hat gleich zwei Vorteile:
1. Man spart sich das Nähen der Abnäherspitze, die gerade bei feinen Stoffen schwierig ist.
2. Das Top wird auf zwei kleinere Teile aufgeteilt, die prima auf die 50 cm passen. Und für die Belege hat's auch noch gereicht!

Die Abnäher "verschwinden" zu lassen, ist prinzipiell simpel. Man verbindet die Abnäherspitzen mit einer geraden Linie - oder welche Form auch immer man haben will: Geschwungen geht auch, aber man sollte aufpassen, dass sich die Linie harmonisch aus dem unteren Abnäherwinkel ergibt. Jetzt schneidet man die Abnäher aus und die Linie durch. Fertig!
Wenn man aus Resteverwertungsgründen auch hinten eine Teilungsnaht will, sollte man die Seitennähte aufeinanderlegen und auf dem Rückenteil markieren, wo die Teilung vorne beginnt. Bei diesem Top habe ich auf diese Abstimmung verzichtet, weil ich den oberen Teil möglichst klein halten wollte - dadurch hatte ich mehr Stoff für die Belege übrig.


Weitere Änderungen:
Es sind 2,5 cm Saumzugabe enthalten - mir war das Top noch etwas zu lang, ich habe dann 2 cm abgeschnitten umd 4 cm Saumzugabe benutzt, also insgesamt 3,5 cm gekürzt.
Außerdem habe ich den Halsausschnitt nur mit 6 mm Nahtzugabe genäht statt mit 12, um die Träger ein bisschen breiter zu halten. Ich hoffe, dass dadurch die BH-Träger verdeckter sind.
Ach ja, und ich mag V-Ausschnitte am Rücken nicht so, deshalb habe ich dort einfach einen normalen Rundhalsausschnitt eingezeichnet.

Und ich muss sagen, ich bin doch sehr zufrieden mit dem Top! Es fällt locker, aber nicht zu sackartig, das Kernchenmuster mag ich sehr und es trägt sich angenehm. Was will man noch mehr?

Schnitt: Top "Kersoe" aus dem Buch "Ahead of the Curve von Jenny Rushmore, Gr. 12 E/F (?)
Material: Viskose-Popeline "Seeds" in navyblau über lidani.net
Änderungen: Top um 3,5 cm gekürzt, Abnäher in Teilungsnaht verschwinden lassen, hinteren Halsausschnitt höher gezogen, Halsausschnitt um 6 mm weiter nach innen gezogen
Nachnähpotential: Vorhanden, der Schnitt gefällt mir gut!

Verlinkt bei Du für dich am Donnerstag.

Lg
Nria