Der Abschluss unserer "Hochzeits-Geheimtipps - Dinge, an die kein Mensch bei der Hochzeit denkt"-Reihe. Diesmal: Die Fotos.
Es gibt unzählige Ratgeber zu Hochzeitsfotos im Internet, von Dienstleistern wie Fotografen, von ehemaligen Brautpaaren, aber die wichtigsten Tipps fehlen unserer Meinung nach fast immer: Der Verwendungszweck eurer Hochzeitsfotos und dass euer Hochzeitsfotograf oft ein anderes Ziel mit seinen Fotos verfolgt als ihr. Aber der Reihe nach:Als Allererstes: Überlegt, wofür ganz konkret ihr welche Fotos verwenden möchtet.
- Welche Fotos möchtet ihr euch in Bilderrahmen aufhängen oder
aufstellen? Wollt ihr nur Fotos aus dem Paar-Shooting aufhängen, oder auch Gruppenfotos, Fotos von der Trauung, von der Party, oder habt ihr schon eine ganze Wand reserviert für ein buntes Potpourri vieler Fotos vom ganzen Tag?
Das sind die wichtigsten Fotos für euren Hochzeitsfotografen - die sollten wirklich gut aussehen und in einer Qualität vorliegen, dass man sie ggfs. auch im Großformat drucken kann. Alle anderen Fotos kann zur Not auch irgendeine andere Person mit dem Handy aufnehmen. - Welche Fotos möchtet ihr für die Dankeskarten - Bilder aus dem Paar-Shooting, vielleicht ein spezielles Bild, auf dem ihr ein "Danke!"-Schild hochhaltet,oder ein Gruppenfoto mit allen Gästen? Wenn ihr spezielle Vorstellungen habt, vergesst nicht, dass der Hochzeitsfotografin mitzuteilen.
- Was macht ihr mit den restlichen Fotos? Möchtet ihr ein Fotobuch? Beim Erstellen eines Fotobuchs könnten Detailbilder als "Füller-Fotos" hilfreich sein: Ornamente in der Kirche, die originelle Fliege eines Gasts, eine Reihe Weinflaschen in der Kirche. Bittet den Fotografen gezielt um solche Bilder - oder sucht direkt euren Fotografen danach aus, ob er/sie solche Fotos in seinen Portfolios hat.
- Überlegt euch, ob ihr wirklich Gruppenfotos von allen möglichen Gäste-Konstellationen braucht - das frisst einiges an Zeit. Wieder die Frage: Was macht ihr
nachher mit diesen Fotos? Hängt sich wirklich hinterher jemand ein
Gruppenfoto "Brautpaar mit Cousins und Cousinen" an die Wand? Überlegt euch, welche Konstellationen euch wirklich wichtig und euch die (viel zu knappe) Zeit an eurem Hochzeitstag wert sind. Ein
Gesamtgruppenfoto, ggfs. noch eins mit den Eltern und eine mit den
Trauzeugen reicht oft völlig aus.
Ist ausreichend Zeit beim Sektempfang, kann man Einzelfotos mit den Gästen währenddessen machen (über Einzelfotos freuen sich die Gäste meist mehr als über Gruppenfotos, und es wird weniger steif). Fotos vom Brautpaar mit Kleingruppen kann man auch im Laufe des Abends in der Fotobox machen - dann am besten jemanden beauftragen, euch regelmäßig dran zu erinnern.
Brautpaare wollen bei ihren Hochzeitsfotos oft etwas anderes als die Hochzeitsfotografen. Und wenigen ist das bewusst.
Brautpaare wollen Erinnerungen. Fotografen wollen lebendige Bilder voller Emotionen. Zu einem guten Teil deckt sich das - aber dem Fotografen ist es meist nicht wichtig, wie die Kirche oder Location von außen aussieht (vor allem, wenn Kirche und Location außen nur mittelmäßig fotogen sind), ob man der Braut-Outfit in allen Details auf einem Foto erkennen kann.
![]() |
Detail- und Deko-Fotos fürs Fotobuch |
Bei folgenden Punkten empfehlen wir, entweder vorab mit dem Fotografen zu besprechen, dass euch diese Motive wichtig sind (und ggfs. eine Liste zu erstellen) oder euch selbst Kamera oder Smartphone zu schnappen und diese Motive zu fotografieren (oder Gäste damit zu beauftragen). Verlasst euch nicht drauf, dass euer Fotograf da von selbst Wert drauf legt:
- Dekoration, vor allem, wenn es viele einzelne Deko-Elemente sind, die ihr alle eingefangen haben möchtet (wie bei verschiedenen Themen-Tischen oder weit verteilter, umfangreicher Deko)
- Das gleiche gilt für Außenansichten und Weitwinkel-Gesamteindrücken von Kirche oder Feier-Location
- Fotos, die gezielt das Brautkleid in allen Details zeigen, Detailbilder von Schmuck und Frisur
Diese typischen Einladung-und-Brautaccessoires-Flatlays, die auch nette Details fürs Fotobuch zeigen, kann man übrigens auch ganz stressfrei vor oder nach der Hochzeit selbst machen, wenn der Fotograf das nicht anbietet oder auf der Hochzeit keine Zeit oder kein passender Platz dafür ist.
Noch zwei Bonus-Tipps:
- Man braucht nicht zwingend eine Fotobox, aber die hat einen großen Vorteil: Euer Fotograf konzentriert sich auf Fotos von euch als Brautpaar und macht in der Regel nur ein paar Fotos von den Gästen - die Fotobox-Galerie dagegen wird voll sein von Fotos eurer Familie und Freunde! Wir haben uns nach der Hochzeit sehr über so viele Fotos von unseren Liebsten gefreut.
Mein Tipp: Meistens sind Foto-Props bei der Box dabei. Lasst alle Masken daraus dezent verschwinden - ihr wollt die Gesichter eurer Gäste auf den Fotos sehen! Ihr könnt auch eigene Props dazustellen, die thematisch zu euch und eurer Hochzeit passen: Stetoskope fürs Ärzte-Brautpaar, Lichtschwerter für die Star Wars-Fans, Helme und Schläuche für die Feuerwehrleute unter euch. - Schaut euch vorher Fotogalerien eures Fotografen oder eurer Fotografin an und überlegt, ob ihr Störfaktoren findet - im Moment sehe ich z.B. oft Fotos, bei denen das Brautpaar auf Wadenhöhe abgeschnitten ist, weil Fotografen gern "näher ran" wollen; wo das Brautpaar aber auch gern Fotos von sich komplett möchte. Sprecht solche Punkte vorher an, dann kann die Person beim Fotografieren darauf achten!
Eine schöne Zeit wünschen
Hana und Nria
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen