Der Rollenspiel-Blog
Gelbe Zeichen hat eine tolle Blogger-Aktion gestartet:
100 W100 random Blog-Encounters - hundert Fragen zum Thema Rollenspiel, Blog und Nerdtum, von denen man sich beliebige Fragen mit einem hundertseitigen Würfel (oder zwei zehnseitigen, oder einem Online-Tool) auswürfeln und beantworten kann. Wir mögen es beide, zu würfeln, also machen wir doch gerne mit!
Hanas ausgewürfelte Fragen:
60. Deutsch, englisch oder… ? In welcher Sprache sollte dein
Grundregelwerk sein? Ist englisch in Ordnung? Welches Spiel würdest du
gerne übersetzt sehen?
Das Problem an englischen Regelwerken ist für mich, dass man die englischen Begriffe übernimmt und die Spielsprache dann ein seltsames Denglisch wird - so läuft's in unserer D&D-Runde. M.W. ist das Regelwerk inzwischen auch auf Deutsch erhältlich, aber jetzt wird sich wohl nicht jeder nochmal die deutsche Version zulegen (v.a. weil es die englische im Digitalformat gibt, das einige Mitspieler gern nutzen), der Drops ist gelutscht.
Daher bevorzuge ich ganz klar Rollenspiel-Bücher auf deutsch.
39. Hattest Du schon einmal Phasen, in denen du keine Lust aufs Spielen hattest?
Ich glaube, die meisten Hobbys machen durchs Ausüben Lust auf mehr; in Flautenphasen beschäftigt man sich anders und hat dann auch weniger Lust aufs Hobby - das kenne ich von mir (und anderen) vom Larp und auch vom P&P. Ist die "Jetzt vermiss ich's aber!"-Zeit vorbei, kommt die Lustlosigkeit (oder die Trägheit). Zeiten, in denen ich weder Larp noch P&P betrieben habe, gab es bei mir seit Beginn aber nicht. Dass ich speziell auf eine einzelne Veranstaltung mal doch keine Lust hatte, kam bei mir nur beim Larp vor - was wohl daran liegt, dass wir P&P im kleineren Kreis spielen und ich das als introvertierter Mensch weniger anstrengend finde als größere Menschengruppen.
91. 3 Kupfer für ein Bier in der Taverne, einen Dollar für einen Whisky in
der Flüsterkneipe. Wie handhabst du ingame die Finanzen? Gruppenkasse für größere Ausgaben oder jeder für sich? Wie wichtig ist
Geld im Spiel oder ist es eher ein nebensächlicher Aspekt?
Ich könnte komplett drauf verzichten und mir würde nichts fehlen ... ich bin aber auch kein Charakter-Optimierer und habe meist schon zu Spielbeginn alles, was ich für den Charakter brauche und haben möchte. "Geld beschaffen" ist für mich auch nicht unbedingt der reizvollste Spielinhalt.
|
D&D-Bücher von Hanas Liebsten - nur echt mit Millionen Post-Its drin |
99. Dein Internetzugang funktioniert nicht und/oder dein
Rechner ist abgeschmiert. Schlimm oder aber das Leben geht weiter? Was
machst du? Lesen, spazieren gehen, weinen?
Wenn das Internet unerwartet ausfällt, ärgere ich mich, weil das "schnell mal etwas nachschauen" wegfällt und ich nicht mit Nria skypen kann. Dann verkrümele ich mich mit einem Buch auf unsere großartige Couch oder setze mich an ein aktuelles Näh- oder DIY-Projekt - und vermisse das Internet solange nicht, bis ich eine englische Vokabel nachschlagen oder etwas in einer Anleitung nachschauen will. Auf Larp-Wochenenden bin ich die kompletten 2-5 Tage offline und vermisse gar nichts.
72. Rollenspiel ist doch nicht nur fun, oder? Was macht dir wenig bis gar keinen Spaß am Hobby?
Charaktererschaffung ist für mich ein notwendiges Übel - nicht, was die Idee und Ausgestaltung angeht, aber die regeltechnische Zahlenverteilung finde ich langweilig (wie ich schon weiter oben schrieb, bin ich kein Optimierer). Die Gruppenzusammenführung einer neuen Gruppe finde ich auch meist eher anstrengend ...
44. Jedes System hat Gegner, in Form von Monstern, Kultisten, Verbrechern.
Welche Gegner sind dir die liebsten oder brauchst du die Herausforderung
eines Kampfes gar nicht?
Brauchen tue ich Kämpfe im Pen&Paper tatsächlich nicht - ich könnte mir gut vorstellen, Abenteuer ganz ohne Kampf zu spielen. An die Dynamik von Larp-Kampf kommt man dabei halt nicht ran - allerdings können Kampfszenen schöne Spannung erzeugen, das gefällt mir wieder.
Wenn Kampf, mag ich Abwechslung - deshalb gefallen mir Magie-Elemente in Kämpfen und auch Mischungen von tumben Zombies mit gerisseneren Kultisten, und ähnliches. Ein großer Taktiker oder Stratege bin ich nicht, weshalb Gegner das für mich auch nicht sein müssen.
36. PDF oder Totholz?
Wenn ich die Wahl habe, greife ich immer zum gedruckten Buch. Gerade bei Regeln und Nachschlagewerken habe ich immer drei Finger irgendwo im Buch, um schnell hin- und herblättern zu können - selbst mit Lesezeichen-Funktion ist das bei digitalen Texten einfach umständlicher. Dazu bin ich ein haptisch orientierter Mensch, mag das Gewicht des Buches in der Hand, das Gefühl vom Blättern, und stehe total auf haptisch ansprechende Cover mit geprägten Buchstaben oder unterschiedlich glatten, satinierten oder raueren Texturen.
|
Nrias komplette Würfelsammlung - alle sind hübsch, keiner ist heilig. |
Nrias ausgewürfelte Fragen:
80. Worüber bloggst du? Was
inspiriert dich, was findest du an Themen spannend? Auch auf anderen Blogs?
Übers Nähen und Basteln für Alltag und Rollenspiel (mit Ausflügen zu anderen Themen). Inspiration finde ich überall - natürlich kommt vieles aus dem Internet. Bei anderen Blogs freue ich mich besonders über neue Ideen, aber auch über Erfahrungen und Problemlösungen. Dabei mag ich es besonders, wenn auch ausführlich drüber berichtet wird und nicht nur ein Bild und drei Sätze zu sehen sind. Dafür gibts Instagram.
16. Rituale: Würfel sind für einige Spieler ein fast schon sakraler
Gegenstand, den niemand außer ihnen berühren darf. Einige schweißen den
Charakterbogen ihrer verstorben Helden in Laminat ein. Es gibt so
manchen Spleen, hast du selber einen oder ist dir das zu nerdig?
Mit Würfelaberglauben kann ich nichts anfangen (okay, manchmal hassen mich meine Würfel. Aber vielleicht hasst mich manchmal auch nur das Schicksal). Und alte Charaktere werden einfach abgeheftet. Einen "Spleen" habe ich: Ich kann es nicht leiden, wenn ein Mitspieler einen Charakter mit anderem Geschlecht als er selbst spielt und würde es selbst auch nicht tun.
34. Tavernenspiel oder Hack
n’Slash?
Weder noch - irgendwas dazwischen. Ich mag Abwechslung (aber auf Kämpfe würde ich ungern verzichten wollen).
|
Ein Charakterbogen von mir und einer von Hana. Ungefähr meine ersten 15 Charaktere waren Zwerge. |
47. Vergisst du manchmal die Zeit während des Spielens? Wie wichtig ist Zeitmanagement als Spielleiter?
Ja - da guckt man einmal nicht auf die Uhr und schwupps, 6 Stunden rum. Und keine Ahnung, ich war noch nie Spielleiter.
97. Besitzt du Haustiere? Gab es schon einmal bemerkenswerte Vorkommnisse mit einem Tier im Rollenspiel?
Ich habe keine Haustiere und will auch keine. Aber einer meiner Charaktere ist mal an einen Dackel namens Waldi gekommen. Irgendwann musste sie ihn von irgendwem hundesitten lassen, hat ihn noch nicht wieder abgeholt und der Spielleiter macht immer mal wieder fiese Andeutungen, dass Waldi längst in der Wurst gelandet sei ... armer Waldi!
Und dann war da noch ein belebtes Set aus Eimerchen und Schäufelchen, das die Gruppe von irgendeinem Zauberer geklaut hat. Heißen Flupp und Wupp. Nützlich
und niedlich!
81. Siehst du dich als Nerd/Geek?
Könnten andere dich so sehen und welches Gefühl hast du bei diesen Begriffen?
Ja - meine Freizeit ist schon sehr geprägt durch nerdige Dinge. Allerdings habe ich mit Computer- oder Videospielen nicht viel am Hut (ich würde sie gern spielen, aber das ist aufwändig zu lernen, wenn man nichtmal mit Tastatursteuerung klarkommt) und bin auch kein Technikfreak.
Mit den Begriffen verbinde ich eher etwas Positives - die typischen Nerdcliquen in amerikanischen Collegefilmen habe ich immer beneidet, da hätte ich mich gern dazugesetzt (meine Schule war weitestgehend nerdfrei). Albern finde ich den aktuellen Trend von Nicht-Nerds, sich als solche zu bezeichnen (es gibt da ja diesen Trend zu entsprechender Beschriftung auf Kleidung usw.) und ich mag auch den Begriff "Nähnerd" nicht, der in der DIY-Szene etwas verbreitet ist.
77. Dein erster Charakter?
Mein allererster Rollenspielcharakter war eine Klingonin beim Star Trek-Chatrollenspiel, N'ria Éka're (damals habe ich Akzente und Apostrophe noch wie mit dem Salzstreuer verteilt. Zu meiner Verteidigung, ich war 16). Ähnlichkeiten zu meinem Nickname sind nicht zufällig ;)
Mein erster "richtiger" Rollenspielcharakter mit Regeln, Charakterbogen und allem war die
Zwergin Nount, sowohl beim Pen&Paper als auch beim Liverollenspiel. Beide Versionen hatten keinen wirklichen Charakterhintergrund, was mich irgendwann sehr gestört hat.
Habt ihr nicht auch Lust, bei der Aktion mitzumachen? Verlinkt euren Post dazu gern in den Kommentaren; wir würden uns freuen, eure Fragen und Antworten zu lesen!
Eine schöne Zeit wünschen
Hana und Nria