Freitag, 30. März 2018

[Schöne Welt] Hilfreicher schmutziger LKW

Schöne Dinge, die wir in der Welt im Stau gefunden haben. Diesmal: Plan statt Putzen!


Hier hatte jemand eine gute Idee, was man mit einem dreckigen LKW anfangen kann. Ob der Fahrer gemalt hat, oder jemand anderes?
In diesem Stau hat das mit der Rettungsgasse jedenfalls prima funktioniert.



Ich wusste es doch schon immer: Es gibt bessere Sachen als Putzen!
Verlinkt beim Freutag.

Eine schöne Zeit wünscht
Hana

Donnerstag, 29. März 2018

Asymmetrisch und kürzer als geplant - McCalls-Jacke 7667


Ich nähe derzeit häufiger Sweatjacken. Meine alten sind zu weit und oft auch schon etwas abgeliebt, und für meine hellblaue Sweatjacke wollte ich besonders gern einen Ersatz.
Weil ich keine Lust darauf hatte, den Schnitt der damaligen Jacke in kleiner neu abzupausen, nicht meinen Standard-Burdaschnitt nähen wollte und überhaupt McCalls&Konsorten wieder Sale hatten, habe ich den Schnitt M7667 von McCalls gekauft. Besonders Version A hatte es mir sofort angetan! Eine etwas längere Sweatjacke ist auch mal interessant und diese hat sogar Taschen.

Wo ist denn die versprochene "etwas längere" Jacke ...?

Der Schnitt ist für eine normale Jacke, nicht für eine Sweatjacke. Aber ich habe schon öfter normale Jackenschnitte für Sweat verwendet und bisher hat es gut funktioniert. Das heißt allerdings nicht, dass es ein Erfolgsrezept für die Zukunft ist ... mehr dazu später.

Das war der Plan - Version A. Ihr seht: Doch etwas anders als mein Ergebnis.

Hellblauen Sommersweat habe ich bei Michas-Stoffecke reduziert gekauft. War mir sehr recht, weil der Schnitt recht viel Stoff verschlingt, er ist ja auch sehr lang. Ich bin dann aber mit 2,10 m statt 2,50 m ausgekommen, schließlich habe ich den Schnitt gekürzt und sowohl auf den Bindegürtel als auch auf die Kellerfalte und den Riegel hinten verzichtet.

Ja, sie ist jetzt kürzer. Dafür gucken neckische Kolibris raus.

Die Taschen haben beim Nähen etwas Ärger gemacht - weil ich in der Anleitung einen Schritt übersehen habe, habe ich die hinteren Taschenbeutel (aus Sweat) ans mittlere statt seitliche Vorderteil genäht, dann nachträglich die Futter-Taschenbeutel ans seitliche Vorderteil und dadurch war der Sweat-Taschenbeutel vorne und der aus Futterstoff vorne. Sieht man nicht, ist aber unbequem.
Natürlich habe ich das erst gemerkt, nachdem ich die Nahtzugaben gekürzt hatte und dadurch waren die Passzeichen schon weg. Und überflüssig war das Ganze auch noch.

 Das übrige Zusammensetzen ging recht schnell; ich habe noch ringsum alles abgesteppt. Dann fehlten nur noch Ärmelsaum und Knöpfe und ich habe anprobiert ...

... und war etwas ernüchtert.

... geht so ...
Die obere Hälfte gefiel mir ausgesprochen gut (bis auf die viel zu weiten Ärmel an den viel zu breiten Schultern). Aber unten wellt sich der Saum (manchmal vermisse ich doch sehr die Funktion, den Füßchendruck verstellen zu können!). Und der sehr elastische Sweat fällt auch nicht so besonders schön im unteren Bereich. Auf dem Foto ist beides nicht so gut zu erkennen, der Spiegel war aber gnadenlos. Und ich unzufrieden. Manchmal ist es eine schlechte Idee, von der Stoffempfehlung abzuweichen - ich vermute, aus einem festen Wollstoff hätte es viel besser ausgesehen.

Nach einer Schmollpause habe ich dann schlicht die Schere genommen und die Jacke um gut 25 cm gekürzt. Vorher mussten die Taschenbeutel dran glauben; weil ich sie in der Mitte hätte durchschneiden müssen, habe ich sie abgetrennt und die Teilungsnaht, in die sie eingebaut waren, geschlossen. In Webstoff hätten sie auch wesentlich besser ausgesehen; der Sweat beulte etwas unschön dort, wo die Taschen eingesetzt waren.

Von der Seite ist sie jetzt recht unspektakulär.

Auch ansonsten war ich rabiat: Die Jacke fiel recht reichlich aus; ich habe dann etwa 12 cm Brustumfang abgenäht, an der hinteren Mittelnaht keilförmig von unten etwa 10 cm und die Schultern etwa 5 cm pro Seite verschmälert. Dann habe ich in die neuen, kleineren Ärmellöcher den Ärmel meines bewährten Burda-Sweatjackenschnitts eingesetzt.

Der Stift zeigt auf die Stelle, an der die neue Seitennaht beginnt.
 
Auch der Ärmel wurde bedeutend schmaler zugeschnitten.

Kleiner Unterschied ...

Jetzt passt die Jacke besser, wirkt aber völlig anders. Aber das kommt davon, wenn man rumexperimentiert.

Man könnte sie übrigens auch offen tragen.

Gar nicht schlecht. Aber der Knopf stört etwas.

Allerdings habe ich mich für eine alternative (und suboptimale) Verschlusslösung entschieden: Mir gefiel die "cleane" Optik ohne Knöpfe, die man durch den Bindegürtel bekommt - aber erstens ist die Jacke jetzt zu kurz dafür und zweitens sieht sowas schnell nach Bademantel aus. Also habe ich das Ganze mit einem Druckknopf verschlossen.

Klick!

Das funktioniert theoretisch auch ganz gut, aber trotz ausreichender Weite verzieht sich der Stoff jetzt beim Tragen ...

Hmmm.

Tja. So richtig gefällt mir das noch nicht. Und ich bin auch nicht so sicher, ob ich die Jacke im Ganzen jetzt für gelungen halte oder obs doch eher ein Flop geworden ist. Mal sehen, ob ich sie anziehe. Und ob ich mich doch an eine Wolljackenversion heranwagen werde ...


Material: Hellblauer Sommersweat
Schnitt: McCalls M7667, Modell A, Gr. 12
Änderungen: Gekürzt. VIEL gekürzt. Und Druckknopf statt Knopfreihe/Bindegürtel.

Verlinkt bei RundumsWeib.

Dienstag, 27. März 2018

Hana ist eine Zitrone? Longsleeve mit schräger Passe

Dieses Shirt liegt schon seit dem letzten April in meinem Schrank und wird freudig getragen. Ich habe im vergangenen Jahr auch schon zweimal Fotos davon gemacht, und zweimal sind die Fotos nichts geworden. Neues Jahr, neues Glück - beim dritten Versuch haben wir halbwegs taugliche Bilder hinbekommen!

Gelb, gelb, gelb sind alle meine Kleider (leider nicht)

So. Vor einem Jahr hatte ich also leuchtend zitronengelben Sommersweat bei Dresowka gekauft: jeweils einen halben Meter Uni und Chevron-Zackenmuster. Gelb ist eine wundervolle Farbe - leuchtendes Zitronengelb steht Wintertypen wunderbar und macht einfach gute Laune. Mein Kleiderschrank enthält viel zu wenig Gelb!

Mein erstes Mal mit French Darts!

Mein Plan war, einen asymmetrischen Schnitt aus einem bereits erprobtem Sweatshirtschnitt zu basteln und ich habe mich für den Kleiderschnitt aus der Handmade-Kultur entschieden, aus dem Nria ihr Firefly-Kleid genäht hat. Die schräg nach oben verlaufenden Abnäher (Nria erklärt mir gerade, dass die "French Darts" heißen) gefallen mir gut und kommen mir nicht mit der schrägen Passe ins Gehege.

Rechts gibts nur wenig Zickzack, links dafür umso mehr

Beim Zuschnitt hat sich gezeigt, dass ich zu geizig war: Jeweils einen halben Meter Sweat hatte ich gekauft, was sehr knapp war und nur deshalb ausgereicht hat, weil der unifarbene Sweat Überbreite hatte. Zum Glück hatte ich ohnehin Bündchen geplant - spätestens beim Zuschnitt hätte ich mich dafür entscheiden müssen. Immerhin, keine Stoffreste sind übrig. Ich hab mich noch nicht entschieden, ob das die Nerven beim Schnittteile-auf-dem-Stoff-Platzieren wert ist ... aber sehen wir den Tatsachen ins Auge: Bei der nächsten Online-Bestellung geize ich vermutlich wieder bei der Menge.

Passt gerade so drauf - die freie Fläche ist für den zweiten Ärmel.

Nachdem ich die Ärmel zugeschnitten hatte, habe ich zwei Dinge bemerkt.
1. Ich hatte zwei linke statt einem linken und einem rechten Ärmel zugeschnitten.
2. Anscheinend ist bei der Handmade-Kultur (zumindest bei diesem Schnitt) der im Schnittmusterbogen abgedruckte Ärmel der linke (standardmäßig ist es der rechte).
Nun sind meine Ärmel ja der schrägen Passe angepasst, einer überwiegend aus Chevron-, einer überwiegend aus Unistoff - und plötzlich war ich froh über den ersten Fehler, denn sonst hätte ich beide Ärmel ändern müssen. Zum neu Zuschneiden hatte ich nicht mehr genügend Stoff.

Falscher Ärmel, oje!

Den rechten Ärmel aus dem linken zuzuschneiden ging ganz gut, indem ich das Schnittmuster etwas nach unten geschoben habe. An der Seite fehlte jetzt etwas Weite, weswegen ich einen Stoffstreifen einsetzen musste - damit kann ich leben.

Auf der Rückseite habe ich die Teilung von vorn wiederholt, hier laufen die Abnäher in die Passe hinein, das stört mich hinten aber nicht groß.

Die Ärmel haben einen mittigen Abnäher in der Schulterkugel, was die Schulterform schön betont. Ich hab mich drauf gefreut, das zu testen - bei der ersten Anprobe kam die Ernüchterung:


Es saß nicht. Die Schulterkugel war zu weit und stand ab (sieht man nur ein wenig auf dem Bild) und der Abnäher läuft viel zu steil aus und macht einen Hubbel am Ende (sieht man auf dem Bild deutlich).

Korrekturversuche ...

Ich hab diverse Naht-Verläufe des Schulterabnähers ausprobiert (erkennt ihr auf dem Bild den Nahtschatten der aufgetrennten Naht?), länger, kürzer, runder, flacher ... Richtig gut ist der Sitz jetzt noch nicht, dafür müsste ich den Ärmel wohl zweiteilen und den Abnäher dann noch deutlich länger auslaufen lassen, der deutlich längere Abnäher sah am einteiligen Ärmel aber nicht gut aus. Deshalb ist es ein Kompromiss - nicht perfekt, aber tragbar.


Stoff: Baumwoll-Sommer-Sweat in Uni-Gelb und Chevron Gelb-Weiß (Dresowka)
Schnitt: Kleid aus der Handmade Kultur 1/2016
Änderungen: Ausschnitt verkleinert, Kleidschnitt zu Oberteil verkürzt, asymmetrisch geteilt, Brustabnäher verlängert, Schulterabnäher verlängert und flacher auslaufen lassen
Nachnäh-Potential: Hm. Der Torso-Schnitt mit den French Darts gefällt mir, aber die blöden Schulter-Abnäher! Momentan siehts erstmal danach aus, als ob das Shirt ein Einzelstück bliebe.

Verlinkt bei Creadienstag, Dienstagsdinge, HandmadeonTuesday.

Eine schöne Zeit wünscht
Hana

Sonntag, 25. März 2018

7 Sachen 12/2018

Immer wieder sonntags. 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Tag Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.


Zähneknirschend einen Rundsaum eng umgesteckt vorm Nähen. Normalerweise säume ich Larp-Dinge freihand, ohne zu stecken.


Hässlich welligen Saum in schön glatten Saum verwandelt.


Eine große Gugel für den Liebsten genäht. 


Gasthände: Der Liebste hat lauter Stoffknöpfe gemacht. Normalerweise aus Kreisen, hier mit Ausschnitten, weil der Stoff so dick ist.


Cappucinoeis mit zweierlei Sorten Eierlikör (Schokolade und Haselnuss) gelöffelt. Ich mach heut einen drauf!


Einen Schnitt gedruckt und zusammengeklebt - der Drucker hat ihn noch bunter gemacht als vorgesehen ...
Ein bisschen bin ich da übrigens ein Verpackungsopfer: Seht ihr, was der Rock für einen schönen, motivierenden Namen trägt?


Gestempelt. Die Moyra-"End of Summer"-Platte passt einfach zu allen Jahreszeiten!

Verlinkt bei Cherry's World.     

Freitag, 23. März 2018

#naehdirwas-Zwischenstand: Mustermix

Das #naehdirwas-Motto für März/April ist "Mustermix". Kein Problem für meinen mustergefüllten Stoffschrank! Jetzt ist erstmal Zwischenstand.

Ich will schon lange eine Badetasche fürs Schwimmbad - die vorhandenen Taschen sind einfach zu klein für 1-2 größere Handtücher. Zunächst habe ich eine Schnabelina Bag in Big genäht, aber die ist doch etwas sehr big. Nächster Versuch: Medium. Nach Murphy wird die jetzt sehr wahrscheinlich zu klein, aber wir werden sehen ...

Der Pinguinstoff, den ich für meine erste Tasche vernäht habe, war aufgebraucht - ich wollte aber wieder einen Stoff mit Wasserthematik. Was lag da näher, als einfach den buttinette-Stoff mit Wasser-Fotoprint aus dem Schrank zu ziehen? Schwupps, Musterstoff 1 steht!

Eindeutig Stoffkumpel!

Als Kombi habe ich einen festen Möbelstoff verwendet, den Hana als Reststück erworben hat und der seitdem im Schrank auf seine Bestimmung wartet. Der hat einen Kiesel-Druck, aber etwas unschärfer. Ich habe ziemlich genau die Hälfte davon zugeschnitten - also kann Hana auch eine Steine-Schnabelina Bag haben, wenn sie will!

Das Futter wird schlicht, weil ich vom Wasserstoff nicht genug habe (hätte ich mir aber toll vorgestellt ... schade!). Und es ist auch schon fertig - aktuell mache ich aber eine Zwangspause, weil mal wieder kein Stoffladen in der Umgebung Gurtband hat und ich daher online bestellen musste. Bei anderen Taschen improvisiere ich die Träger auch gerne, aber in diesem Fall kann man das Gurtband wirklich schlecht ersetzen.

Weil es noch keine fertigen Dinge zu zeigen gibt, gibt es stattdessen ein paar Fragen!

Für den Zwischenstand würden wir gern wissen, welches Muster du dir schon immer gewünscht, aber noch nie auf einem Stoff gefunden hast?

Eigentlich keins - seitdem es Angebote wie spoonflower (stoffn.de wäre ein deutscher Anbieter) gibt, kann man vermutlich jedes erdenkliche Muster auf einem Stoff finden (wer's nicht kennt: Dort kann man selbst Muster auf Stoff drucken lassen, aber ganz viele Leute stellen ihre Designs auch für andere zur Verfügung). Es ist nur halt nicht so billig.
Wenn man Print on Demand aber mal außer Acht lässt: Stilvolle Nerd-Muster wie Star Trek-Raumschiffe o.ä. Bei solchen Lizenz-Mustern hat man oft leider völlig überladene und quietschbunte Stoffe, auf denen auch noch überall fett der Titel des Films (oder Franchises) draufsteht. Für Kinder vielleicht okay, aber ich mag es dann doch auch mal etwas dezenter.

Gibt es ein Muster, welches du niemals tragen würdest?

Ich mag keine Tierfellprints. Bei Zebra- oder Schlangenmuster kann ich mir eventuell noch Varianten vorstellen, die mir gefallen könnten, Leomuster gehen aber gar nicht.
Und die meisten Blumenmuster kann ich nicht leiden - je "romantischer", desto schlimmer. Abstrahierte Versionen gehen unter Umständen.
Oh, und was ich wirklich überhaupt gar nicht mag: Kettenmuster. Ich glaube, irgendeine Designermarke hat mal damit angefangen - fette goldene Halsketten auf schwarzem Grund. Furchtbar.

Oder hast du vielleicht ein Lieblingsmuster?

Bestimmte Vorlieben habe ich schon, die sind aber nicht so einfach zu beschreiben (und leider daher auch nicht so einfach zu finden): Ich mag Fotoprints (aber nicht "gestückelt", sondern durchgängig). Und Motivdrucke, eher abstrahiert. Und "besondere" geometrische Muster, wie beim Lillestoff Mysig Tid Strimmig (der wird aber weiterverkauft, mir steht die Farbe einfach nicht :( ).

Viele Stoffe, die mir gefallen, finde ich bei Lillestoff Woman, Art Gallery oder Birch Fabrics - leider sind diese Stoffe auch sehr teuer, weshalb ich weniger von ihnen kaufe, als ich gern würde.

Donnerstag, 22. März 2018

Schnabelina Big - mit Schnäbeln

Manche Leute geben einem den Glauben an das Gute im Menschen wieder. Zum Beispiel die Leute, die einen superaufwändigen Taschenschnitt mit diversen Varianten in 4 Größen konstruieren, ein 90-seitiges Ebook erstellen - und das Ganze dann nicht verkaufen, sondern gratis ins Internet stellen.
Schnabelina ist so ein Mensch und sie bietet nicht nur die Schnabelina-Tasche, sondern auch Schnittmuster für andere Taschen sowie für diverse Kinder- und Erwachsenenkleidungsstücke. Alles gratis.

Runde Tasche voller Pinguine!

Die Schnabelina-Bag kenne ich schon seit ein paar Jahren; viele Blogger und Hobbyschneiderinnen haben sie rauf- und runtergenäht. Ich war bisher noch nicht dabei - die Tasche hat nicht so ganz meine bevorzugte Form, aber ich hätte schon länger gern eine Tasche für Schwimm- oder Sportzwecke und die Big-Version der Schnabelina sieht ziemlich geeignet aus!

Für den Oberstoff habe ich festen Baumwollstoff verwendet - ein "Reststück" (na gut, großer Rest) von meiner burda-Taillenshorts. Für die Details und als Futter habe ich einen Streichelstoff geopfert - er hat Punkte UND Pinguine! Und ist türkis. Und sowieso der großartigste Stoff überhaupt.


Einen Haken hat der Schnitt: Man muss erstmal 34 Seiten drucken und zusammenkleben - für eine schnöde Tasche ist das wirklich viel! Aber es ist zugegebenermaßen eine große Tasche.

Von dem blauen Stoff hatte ich noch etwa 1,30 m, von dem Pinguinstoff genau einen Meter. Hat haargenau ausgereicht (ich habe die Version ohne Zip-it genäht - klar, Volumenvergrößerung bei Bedarf ist eine nette Sache und mir gefällt eigentlich die Optik des Reißverschlusses im Taschenboden, aber da sammelt sich garantiert Dreck drin, wenn man die Tasche abstellt und ich mag das Futtergewurschtel der notwendigen Kellerfalte im Innenteil einfach nicht!).

Okay, ein bisschen mehr Vlieseline hätte gutgetan ...

Die Anleitung ist wahnsinnig ausführlich - da bleiben wirklich keine Fragen offen.

An einer Stelle wird nochmal extra drauf hingewiesen, dass die Stoffe hier rechts auf links gelegt wird statt wie üblich rechts auf rechts oder links auf links - sogar in Rot markiert. Ich habe das ignoriert, weil mein verwendeter Stoff keine Vorder- und Rückseite hat ... und dann nach dem Nähen festgestellt, dass es ausgerechnet das eine Teil war, dass ich stückeln musste (ich habe es als letztes Teil zugeschnitten) und jetzt die Nahtzugabe vom Stückeln sichtbar war. Arrgh!
War aber kein Drama; ich habe die Nahtzugabe schnell mit einem Schrägbandrest eingefasst und jetzt ist alles ordentlich. Zum Glück habe ich jetzt den Fehler gemacht - wenn ich die Tasche nochmal mit einem einseitig gemusterten Stoff als Futter nähe, weiß ich Bescheid. Mit so einem Stoff hätte ich nämlich trennen müssen (wäre ärgerlich gewesen, weil ich schon mühsam die dicke Nahtzugabe zurück- und eingeschnitten hatte).

Diese Unterteilung im Seitenstreifen gibt es, weil man unten den Zip-it-Teil einfügen kann.

Übrigens haben sich dann noch mehr Hürden aufgetan, nachdem ich dachte, ich sei fertig mit Zuschneiden - ein Teil habe ich glatt vergessen und konnte es dann nachträglich noch aus einer wegrationalisierten Innentasche zuschneiden (mit Mittelnaht, aber an einer wenig sichtbaren Stelle). Und dann habe ich festgestellt, dass ich an einer Stelle Taschenfutter und Taschenoberseite verwechselt habe: Aus irgendeinem Grund dachte ich, die "Innentasche" des Futters sei eine aufgesetzte Tasche. Stimmt aber gar nicht - mit dem Schnittteil ist das Futter der Innentasche gemeint.

Weil die Taschen außen alle aufgesetzt sind, dachte ich wohl, die innen sei es auch ...
 
Ärgerlich, denn: Dieses Schnittteil war das einzige, das nicht auf den Futterstoff (die Pinguine) passte. Deshalb habe ich eine Seite der Futtertasche nicht in einem Stück zugeschnitten, sondern in der Mitte ein Stück eingesetzt, weil ich dachte, da käme ja sowieso die aufgesetzte Tasche drüber.
Daher hatte ich dann eine überflüssige Stückelung im Futter und ein Futterteil, das unsichtbar gewesen wäre (Verschwendung, das aus Musterstoff zu nähen) - ich hätte es so einfach haben können! Wenn ich nicht zu faul gewesen wäre, die 90-seitige Anleitung vorm Nähen komplett zu lesen, hätte ich das vermeiden können ...

Aber zum Glück war das Innentaschen-Teil groß genug, um es statt des blauen Einsatzes doch noch ins Taschenfutter zu stückeln - mit Paspeln, damits wenigstens nach Absicht aussieht!

Grade nochmal gut gegangen!

Wenn man jetzt innen reinschaut, weiß kein Mensch, dass es eigentlich anders vorgesehen war.

Jaha, das war GENAU so geplant!

Besonders gefällt mir die Verarbeitung mit dem tiefergesetzten Reißverschluss - es ist tatsächlich ganz einfach und ich habe schon ewig nach einer Methode gesucht, den Verschluss so umzusetzen!
Übrigens sind die Handgriffe von mir hinzugefügt und nicht in der Anleitung enthalten. Die nähe ich nach Möglichkeit an alle Taschen; es ist SO praktisch!

Taschen ohne Verschluss kann ich nichts abgewinnen.

Eine fantastische Tasche also! Mit nur einem kleinen Haken ...

Ja huch!

Sie ist ein bisschen größer, als ich dachte. Auf diesem Foto ist sie ein bisschen zusammengedrückt, aber ich kann mich tatsächlich reinsetzen - immerhin, jetzt kann ich sie auch als Strand- oder kleine Reisetasche verwenden, es geht wirklich alles rein, was man für den Strandbesuch benötigt, inklusive aufblasbarer Schwimmbrezel.

Aber fürs Schwimmbad nähe ich mir dann doch noch mal die Medium-Version.

Schnitt: Schnabelina Bag, Version "Big" ohne Zip-it
Material: Baumwollköper, bedruckte Baumwoll-Popeline
Änderungen: Handgriffe hinzugefügt

Verlinkt bei RundumsWeib.

Lg
Nria

Dienstag, 20. März 2018

Flauschrock Volume 2

Hana hat sich Ende des letzten Jahres einen superflauschigen Rock genäht. Ich wollte auch einen. Sie hatte einen Meter Stoff übrig. Das ist Schicksal!

Also habe ich mir einen eigenen Flauschrock genäht. In noch einfacher. Ja, das geht.

Fotos auf dem Eis wären schön gewesen, aber es setzte schon Tauwetter ein ...

Der Schnitt ist so einfach, wie's nur geht - zwei Trapeze. Oben ein Bündchen. Fertig.

Lady in Grey?

Leider fehlt dem Bündchen ein wenig die Rücksprungskraft, um den ganzen Rockstoff auszugleichen - deshalb ist mir der Rock etwas zu weit. Ich werde also noch ein Gummi oder eine Kordel einziehen.

Doch nicht ganz grau!

Übrigens hat der Rock schon einen tollen Partner gefunden - den Sweatblazer Lady Grace in Crackle-Optik. Übrigens auch ein bisschen zu weit.

Mit roten Schuhen wäre es geradezu farbenfroh. Ich hab aber nur welche in Rotbraun.

So richtig praktisch ist der Rock zugegebenermaßen nicht. Er klebt auch ohne Strumpfhose an den Beinen und ist nicht weit genug, um wirklich ausreichend Bewegungsfreiheit zu lassen.
Dafür ist er richtig groß im Flauschigsein!

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Lg
Nria

Sonntag, 18. März 2018

7 Sachen 11/2018

Immer wieder sonntags. 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Tag Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.


Hefe-Häschen gefrühstückt. Auf Essen in lustigen Formen springen wir ja total an.


Eine Jacke zugeschnitten. Ist gerade noch Platz für eine Taschenklappe!


Schnee gefegt am Elternhaus des Liebsten, wo wir das Wochenende waren. Eckhäuser haben echt ne Menge Bürgersteig zu fegen ...


Lederkanten geglättet und versiegelt mit Gum Tragacanth.


Auf den Mittelaltermarkt gefahren und eine Eule gehalten. Issenichthübsch?


Der eigentliche Grund, weshalb wir Mittelaltermärkte mögen, ist ja das Essen. Hier: Apfelringe. Das im Hintergrund sind übrigens keine Leute, sondern so scheußlich pseudo-mittelalterlich verkleidete Schaufensterpuppen in so klischeehaften Szenen, dass sie schon wieder lustig sind.


Die neue Okarina ausprobiert, die der Liebste fürs Pen&Paper spendiert hat (ich spiele eine Bardin mit dieser Art von Flöte, da werd ich dann mal ein paar kleine Melodien einüben ...)

Verlinkt bei Cherry's World.    

Mittwoch, 14. März 2018

1W100 Random Blog Encounters

Der Rollenspiel-Blog Gelbe Zeichen hat eine tolle Blogger-Aktion gestartet: 100 W100 random Blog-Encounters - hundert Fragen zum Thema Rollenspiel, Blog und Nerdtum, von denen man sich beliebige Fragen mit einem hundertseitigen Würfel (oder zwei zehnseitigen, oder einem Online-Tool) auswürfeln und beantworten kann. Wir mögen es beide, zu würfeln, also machen wir doch gerne mit!


Hanas ausgewürfelte Fragen:

60. Deutsch, englisch oder… ? In welcher Sprache sollte dein Grundregelwerk sein? Ist englisch in Ordnung? Welches Spiel würdest du gerne übersetzt sehen?
Das Problem an englischen Regelwerken ist für mich, dass man die englischen Begriffe übernimmt und die Spielsprache dann ein seltsames Denglisch wird - so läuft's in unserer D&D-Runde. M.W. ist das Regelwerk inzwischen auch auf Deutsch erhältlich, aber jetzt wird sich wohl nicht jeder nochmal die deutsche Version zulegen (v.a. weil es die englische im Digitalformat gibt, das einige Mitspieler gern nutzen), der Drops ist gelutscht.
Daher bevorzuge ich ganz klar Rollenspiel-Bücher auf deutsch.

39. Hattest Du schon einmal Phasen, in denen du keine Lust aufs Spielen hattest?
Ich glaube, die meisten Hobbys machen durchs Ausüben Lust auf mehr; in Flautenphasen beschäftigt man sich anders und hat dann auch weniger Lust aufs Hobby - das kenne ich von mir (und anderen) vom Larp und auch vom P&P. Ist die "Jetzt vermiss ich's aber!"-Zeit vorbei, kommt die Lustlosigkeit (oder die Trägheit). Zeiten, in denen ich weder Larp noch P&P betrieben habe, gab es bei mir seit Beginn aber nicht. Dass ich speziell auf eine einzelne Veranstaltung mal doch keine Lust hatte, kam bei mir nur beim Larp vor - was wohl daran liegt, dass wir P&P im kleineren Kreis spielen und ich das als introvertierter Mensch weniger anstrengend finde als größere Menschengruppen.

91. 3 Kupfer für ein Bier in der Taverne, einen Dollar für einen Whisky in der Flüsterkneipe. Wie handhabst du ingame die Finanzen? Gruppenkasse für größere Ausgaben oder jeder für sich? Wie wichtig ist Geld im Spiel oder ist es eher ein nebensächlicher Aspekt?
Ich könnte komplett drauf verzichten und mir würde nichts fehlen ... ich bin aber auch kein Charakter-Optimierer und habe meist schon zu Spielbeginn alles, was ich für den Charakter brauche und haben möchte. "Geld beschaffen" ist für mich auch nicht unbedingt der reizvollste Spielinhalt.

D&D-Bücher von Hanas Liebsten - nur echt mit Millionen Post-Its drin

99. Dein Internetzugang funktioniert nicht und/oder dein Rechner ist abgeschmiert. Schlimm oder aber das Leben geht weiter? Was machst du? Lesen, spazieren gehen, weinen?
Wenn das Internet unerwartet ausfällt, ärgere ich mich, weil das "schnell mal etwas nachschauen" wegfällt und ich nicht mit Nria skypen kann. Dann verkrümele ich mich mit einem Buch auf unsere großartige Couch oder setze mich an ein aktuelles Näh- oder DIY-Projekt - und vermisse das Internet solange nicht, bis ich eine englische Vokabel nachschlagen oder etwas in einer Anleitung nachschauen will. Auf Larp-Wochenenden bin ich die kompletten 2-5 Tage offline und vermisse gar nichts.

72. Rollenspiel ist doch nicht nur fun, oder? Was macht dir wenig bis gar keinen Spaß am Hobby?
Charaktererschaffung ist für mich ein notwendiges Übel - nicht, was die Idee und Ausgestaltung angeht, aber die regeltechnische Zahlenverteilung finde ich langweilig (wie ich schon weiter oben schrieb, bin ich kein Optimierer). Die Gruppenzusammenführung einer neuen Gruppe finde ich auch meist eher anstrengend ...

44. Jedes System hat Gegner, in Form von Monstern, Kultisten, Verbrechern. Welche Gegner sind dir die liebsten oder brauchst du die Herausforderung eines Kampfes gar nicht?
Brauchen tue ich Kämpfe im Pen&Paper tatsächlich nicht - ich könnte mir gut vorstellen, Abenteuer ganz ohne Kampf zu spielen. An die Dynamik von Larp-Kampf kommt man dabei halt nicht ran - allerdings können Kampfszenen schöne Spannung erzeugen, das gefällt mir wieder.
Wenn Kampf, mag ich Abwechslung - deshalb gefallen mir Magie-Elemente in Kämpfen und auch Mischungen von tumben Zombies mit gerisseneren Kultisten, und ähnliches. Ein großer Taktiker oder Stratege bin ich nicht, weshalb Gegner das für mich auch nicht sein müssen.

36. PDF oder Totholz?
Wenn ich die Wahl habe, greife ich immer zum gedruckten Buch. Gerade bei Regeln und Nachschlagewerken habe ich immer drei Finger irgendwo im Buch, um schnell hin- und herblättern zu können - selbst mit Lesezeichen-Funktion ist das bei digitalen Texten einfach umständlicher. Dazu bin ich ein haptisch orientierter Mensch, mag das Gewicht des Buches in der Hand, das Gefühl vom Blättern, und stehe total auf haptisch ansprechende Cover mit geprägten Buchstaben oder unterschiedlich glatten, satinierten oder raueren Texturen.

Nrias komplette Würfelsammlung - alle sind hübsch, keiner ist heilig.

Nrias ausgewürfelte Fragen:


80. Worüber bloggst du? Was inspiriert dich, was findest du an Themen spannend? Auch auf anderen Blogs?
Übers Nähen und Basteln für Alltag und Rollenspiel (mit Ausflügen zu anderen Themen). Inspiration finde ich überall - natürlich kommt vieles aus dem Internet. Bei anderen Blogs freue ich mich besonders über neue Ideen, aber auch über Erfahrungen und Problemlösungen. Dabei mag ich es besonders, wenn auch ausführlich drüber berichtet wird und nicht nur ein Bild und drei Sätze zu sehen sind. Dafür gibts Instagram.

16. Rituale: Würfel sind für einige Spieler ein fast schon sakraler Gegenstand, den niemand außer ihnen berühren darf. Einige schweißen den Charakterbogen ihrer verstorben Helden in Laminat ein. Es gibt so manchen Spleen, hast du selber einen oder ist dir das zu nerdig?
Mit Würfelaberglauben kann ich nichts anfangen (okay, manchmal hassen mich meine Würfel. Aber vielleicht hasst mich manchmal auch nur das Schicksal). Und alte Charaktere werden einfach abgeheftet. Einen "Spleen" habe ich: Ich kann es nicht leiden, wenn ein Mitspieler einen Charakter mit anderem Geschlecht als er selbst spielt und würde es selbst auch nicht tun.

34. Tavernenspiel oder Hack n’Slash?
Weder noch - irgendwas dazwischen. Ich mag Abwechslung (aber auf Kämpfe würde ich ungern verzichten wollen).

Ein Charakterbogen von mir und einer von Hana. Ungefähr meine ersten 15 Charaktere waren Zwerge.
47. Vergisst du manchmal die Zeit während des Spielens? Wie wichtig ist Zeitmanagement als Spielleiter?
Ja - da guckt man einmal nicht auf die Uhr und schwupps, 6 Stunden rum. Und keine Ahnung, ich war noch nie Spielleiter.

97. Besitzt du Haustiere? Gab es schon einmal bemerkenswerte Vorkommnisse mit einem Tier im Rollenspiel?
Ich habe keine Haustiere und will auch keine. Aber einer meiner Charaktere ist mal an einen Dackel namens Waldi gekommen. Irgendwann musste sie ihn von irgendwem hundesitten lassen, hat ihn noch nicht wieder abgeholt und der Spielleiter macht immer mal wieder fiese Andeutungen, dass Waldi längst in der Wurst gelandet sei ... armer Waldi!
Und dann war da noch ein belebtes Set aus Eimerchen und Schäufelchen, das die Gruppe von irgendeinem Zauberer geklaut hat. Heißen Flupp und Wupp. Nützlich und niedlich!

81. Siehst du dich als Nerd/Geek? Könnten andere dich so sehen und welches Gefühl hast du bei diesen Begriffen?
Ja - meine Freizeit ist schon sehr geprägt durch nerdige Dinge. Allerdings habe ich mit Computer- oder Videospielen nicht viel am Hut (ich würde sie gern spielen, aber das ist aufwändig zu lernen, wenn man nichtmal mit Tastatursteuerung klarkommt) und bin auch kein Technikfreak.
Mit den Begriffen verbinde ich eher etwas Positives - die typischen Nerdcliquen in amerikanischen Collegefilmen habe ich immer beneidet, da hätte ich mich gern dazugesetzt (meine Schule war weitestgehend nerdfrei). Albern finde ich den aktuellen Trend von Nicht-Nerds, sich als solche zu bezeichnen (es gibt da ja diesen Trend zu entsprechender Beschriftung auf Kleidung usw.) und ich mag auch den Begriff "Nähnerd" nicht, der in der DIY-Szene etwas verbreitet ist.
77. Dein erster Charakter?
Mein allererster Rollenspielcharakter war eine Klingonin beim Star Trek-Chatrollenspiel, N'ria Éka're (damals habe ich Akzente und Apostrophe noch wie mit dem Salzstreuer verteilt. Zu meiner Verteidigung, ich war 16). Ähnlichkeiten zu meinem Nickname sind nicht zufällig ;)
Mein erster "richtiger" Rollenspielcharakter mit Regeln, Charakterbogen und allem war die Zwergin Nount, sowohl beim Pen&Paper als auch beim Liverollenspiel. Beide Versionen hatten keinen wirklichen Charakterhintergrund, was mich irgendwann sehr gestört hat.

Habt ihr nicht auch Lust, bei der Aktion mitzumachen? Verlinkt euren Post dazu gern in den Kommentaren; wir würden uns freuen, eure Fragen und Antworten zu lesen!

Eine schöne Zeit wünschen
Hana und Nria