Sonntag, 30. Juli 2017

7 Sachen mit viel Larp-Vorbereitung 31/2017

Immer wieder sonntags ... 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Tag Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.



Gesägt (und nach dem Ansägen mit dem Hammer rausgebrochen - was im Nachhinein wegen unsichtbarer Nägel ganz gut war): Das Teilungsbrett einer Weinkiste. Jetzt ist es eine Kiste für alle möglichen Zwecke!


Gefärbt: Wollstoff in der Waschmaschine. Ist etwas eingelaufen, dafür ist die Farbe jetzt toll.


Kleine Wappen neben kleine Männchen gemalt (und danach nochmal mit einem dickeren Stift nachgezogen). Die Ehre für die Männchen gebührt nicht mir, ich hab die bloß ausgedruckt :D
 

 Einen Schnitt aufs Leinenkleid gelegt. Früher saß es leger, jetzt ist es hoffnungslos zu weit, also probiere ichs mal umzuändern. Bei der Gelegenheit mache ich auch gleich richtige Ärmel dran; mit den angeschnittenen war ich nie so 100% zufrieden.

        
Reststoff verwendet und eine warme Larphose zum Drunterziehen genäht. Der Abschluss für die Beine fehlt noch.


Echt viele Nestellöcher gemacht.


Ein Label eingenäht - ausnahmsweise per Hand, weil ich keinen passenden Unterfaden da hab.

Eine Übersicht aller 7-Sachen-Beiträge findet ihr bei Grinsestern.

Donnerstag, 27. Juli 2017

Portugiesische Wolken - Wickelkleid Loures

Als ich den Schnitt kaufte (vermutlich bei einer 2 €-Aktion bei Makerist), dachte ich ja, er hieße Lourdes. Irgendwann habe ich dann mal richtig gelesen ...
Loures ist eine Stadt in Portugal, in der Nähe von Lissabon. Und ein toller Wickelkleid-Schnitt von Schnittbox.

Wickeloptik ohne unerwünschte Einblicke!


Wickelkleider mag ich einfach. Leider gewähren die meisten (rotes Fashion Style-Wickelkleid, ich schaue auf dich!) viel zu tiefe Einblicke und/oder sehen nur bei wenig Oberweite schön aus. Loures hat da einen Vorteil: Die Wickelelemente sind ans obere Vorderteil angeschnitten und werden vor der Brust überkreuzt, man kann nirgends reingucken und sich trotzdem fröhlich umwickeln. Super Lösung!
Nur den Effekt, das Kleid wie eine Jacke anziehen zu können, hat man natürlich nicht. Einen Tod muss man halt sterben.

Ich war dann eine Weile auf der Suche nach dem idealen Stoff: Ein nicht zu dünner Jersey, hell genug, dass die Wickeloptik sichtbar ist, gemustert, aber kein zu großes oder zu kleines Muster und die Muster"dichte" nicht zu gering (wenn nur hier und da mal ein winziges Motiv ist und viel freie Fläche dazwischen, gefällt mir das nicht so) und nicht zu hoch (weil dann der Schnitt untergeht vor lauter Muster). Gar nicht so einfach!

Ich liebe die verschiedenen Wolkenmotive!

Auf dem Stoffmarkt in Rheda fand ich dann den perfekten mittelgroß mitteldicht gemusterten hellen Jersey in einem hellen Mint-/Aquaton mit marineblauen Origami-Wolken. Leider war es ein 1,5 m-Coupon und ich brauchte mindestens 1,70 m - einen zweiten Coupon gab es nicht und ich habe diesen Stoff auch bei keinem anderen Stand entdeckt. Also habe ich einen 1 m-Coupon mit verwandtem Muster gekauft, es sind die gleichen Origami-Wolken (in Rot statt Blau) drauf, aber gemischt mit anderen Wolken. Prima Kombistoff!
Vor Begeisterung habe ich die Stoffe sofort gewaschen und nichtmal eine Woche nach dem Kauf hielt ich bereits das fertige Kleid in der Hand. Kommt auch nicht so häufig vor bei mir ...

Die Enden sind gestückelt. Merkt aber keiner.

Ein kleines Problem war, dass der Schnitt die Stofflänge nicht wegen vieler kleiner, sondern zweier langer Teile braucht. Die gewickelten Vorderteilhälften enden nämlich in angeschnittenen Bändern, die ich dann am Ende stückeln musste. Egal, wer guckt schon so genau auf die Endstücke von Wickelbändern im Rücken! Damit kann ich leben.

Den zusätzlichen Kombistoff hätte ich daher gar nicht gebraucht, denn für die Ärmel wäre noch genug Platz gewesen. Aber er bringt etwas mehr Abwechslung und Farbe ins Spiel und ich bin sehr froh, ihn dazugenommen zu haben.

Der Schnitt ist wirklich schnell zu nähen. Die Stelle mit den Wickelbändern und der Unterbrustnaht ist etwas kompliziert, aber durch exakte Passzeichen und eine ausführliche Anleitung ist das zu schaffen. Weil die Bänder über die Unterbrustnaht gewickelt werden, ist es aber auch nicht tragisch, wenn diese Stelle nicht perfekt genäht ist - das sieht kein Mensch. Ich empfehle nur, den Einschnitt an der Innenecke lieber etwas zu kurz als etwas zu lang zu machen; ich bin etwas zu nah an die Naht gekommen und musste dann gut aufpassen bei der Unterbrustnaht.

Durch die Wickelbänder zieht sich das Oberteil dankbarerweise von selbst in Form. Ganz ohne Abnäher.

Ich fand es sehr entspannend, dass man hier nicht so passformsensibel sein muss im Brustbereich, das zieht sich sowieso alles durch die Wickelung an Ort und Stelle. Die mittlere Rückennaht sorgt für figurnahen Sitz; mir passt das Kleid super! Ich bin wirklich begeistert.

Den Schnitt habe ich um 4,5 cm gekürzt (an einem vorhandenen Kleid nachgemessen), nur um dann festzustellen, dass mir die Länge ohne Kürzen doch perfekt gepasst hätte (weil mir dann die Saumzugabe fehlte, obwohl ich eigentlich welche angeschnitten hatte ...). Also habe ich kurzerhand aus dem Kombistoff noch ein Bündchen angenäht und mit der Zwillingsnadel dessen Nahtzugabe oben fixiert. Der Saum fällt jetzt ein wenig steifer und welliger, als mir lieb wäre, aber trotzdem gefällt es mir, dass das Kleid jetzt überall eingefasst ist.
Wer groß ist, sollte unbedingt vorm Stoffkauf am Schnitt nachmessen, ob ihm das Kleid lang genug ist!

Mit offenen Wickelbändern sieht das Kleid sehr lustig aus!

Das Halsbündchen ist für Viskosejersey mit 7% Elasthan ausgelegt; mein Baumwolljersey hat nur 5%. Ich habe das Bündchen um 2 cm verlängert und es gefällt mir so recht gut. Ein bisschen kürzer könnte es zwar sein, um sich besser anzulegen (ein wenig steht es ab), aber dann wäre der Jersey wohl an seine Dehnbarkeitsgrenzen gekommen, also lebe ich damit. Es legt sich nicht so schön um die Kurve, dafür hätte es schmaler sein müssen. Der Jersey ist relativ fest, nicht soo dünn und nicht extrem elastisch, daher eignet er sich nur mäßig gut für enge Bündchenkurven.

Und ich muss sagen, ich bin ziemlich verliebt in das Kleid. Es trägt sich bequem und das Muster ist so toll! Okay, die Grundfarbe ist eigentlich zu blass für mich und es würde mir besser stehen, wenn ich dunkelblauen Jersey statt des Kombistoffs verwendet hätte. Aber man muss ja nicht immer nur Farben tragen, die einem stehen :)
Schnitt: Loures von Schnittbox in Gr. 38
Material: 1,5 m Baumwoll-Jersey und 0,3 m passender Jersey
Änderungen: Gekürzt und mit Bündchen unten versehen, Halsbündchen um 2 cm verlängert, Ärmel verändert (es gibt einen langen Ärmel im Schnitt, an dem habe ich mich für einen halblangen Ärmel orientiert und breit umgeschlagen statt ein Bündchen anzunähen)

Verlinkt bei Rund ums Weib.

Lg
Nria

Dienstag, 25. Juli 2017

Da klebt Kuchen unter meinem Glas! - bestickter Untersetzer

Untersetzer sind eine tolle Sache. Man kann den Tisch vor Wasserflecken schützen und er wird ein bisschen abgepolstert, dann knallt es nicht immer so, wenn ich die Glaskanne drauf abstelle.
Ein paar habe ich schon im Nähkromanten-Forum gewichtelt bekommen. Aber ich brauche diverse - für Wasserkannen, für Gäste, eins benutze ich als Mousepad ...

Vor etwa drei Jahren habe ich auf der Creativa in Dortmund eine ganz kleine Kreuzstichpackung mit Zitronenkuchenmotiv gekauft. Ist aus der Sweet Temptations-Reihe von DMC, da gibts jede Menge süße Kleinigkeiten als Mini-Kit und für 3 € kann man ja mal eins mitnehmen (auch wenn mir der Stil eigentlich etwas zu verspielt/kritzelig ist). Mir gefallen besonders die Farben und diese zarten Schattierungen in ganz hellen abgestuften Braun- und Gelbtönen. Ich fürchte, die Abstufungen könnten zu zart sein für die Kamera; live sieht man den Effekt jedenfalls.

Sieht er nicht klebrig saftig aus?


Das Motiv habe ich ziemlich bald begeistert gestickt - und dann lag es jahrelang auf meinen CDs (fragt nicht, warum gerade da) herum und staubte ein. Ich hänge einfach keine so kleinen Bilder auf.
Ich habe mal einen Erdbeer-Shake gestickt und in einem großen roten Passepartout untergebracht, aber das wars dann auch. Als Mittelteil für eine Kissenhülle kam der kleine Kuchen auch nicht infrage, das Motiv war mir dann doch zu klein dafür. Aber mit dem Plan, einen Glasuntersetzer draus zu machen, freundete ich mich immer mehr an ... und jetzt habe ich das Teil endlich mal fertiggestellt.

Aber vorm Vernähen musste ich noch schnell die Chance nutzen für ein Rückseitenfoto!

Zugegeben; bei den hellen Farben erkennt man wenig, nur die Spannstiche kreuz und quer ... aber der Wille zählt!

Die Untersetzerproduktion war unkompliziert: Ich habe zwei Lagen Biberbettlaken zugeschnitten, eine Rückseite aus grünem Webstoff (Polyester, aber das ist für diesen Zweck ja egal), aufeinandergelegt, verstürzt und gewendet.

Es ist immer nützlich, kleine Moltonreste für diesen Zweck aufzubewahren!

Mit einem separaten Rand hätte ich mehr Fläche herausholen können, aber ich war faul und wollte das Teil endlich fertighaben.
Wichtig war mir besonders das etwas saugfähige Innenleben. Wenn ich mein Glas mal wieder zu voll gegossen habe, muss ich dann nicht ganz so schnell losrennen, um mit einem Handtuch den unlackierten Tisch vor dem unvermeidlichen Aufquellschicksal zu bewahren.

Nur ein paar Minuten Aufwand und jetzt habe ich das jahrelang rumliegende Ding endlich zu einem nützlichen Gegenstand verarbeitet. Yay!

Verlinkt bei Creadienstag und Handmade on Tuesday.

Lg
Nria

Sonntag, 23. Juli 2017

7 Sachen 30/2017

Immer wieder sonntags ... 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Tag Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.


Pudding-Oats (mit Joghurt statt Quark) mit Johannisbeeren und Schokoknuspermüslitopping gefrühstückt. Yummie.


Pen&Paper gespielt und gegen einen amoklaufenden Verladeroboter gekämpft. Waaah!


Einen mallorcinischen Fingerhut als Urlaubssouvenir vom besten P&P-Meister entgegengenommen.


Neue Schokoladensorte probiert. Leider eine der nach unserem Geschmack unleckersten Sorten, die wir je getestet haben ... aber bei Süßigkeiten halten wir es nach dem Motto "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt".


Ein altes T-Shirt geopftert, um einen Body zuzuschneiden.


Einen perfekt passenden Sticktwist-Rest gefunden, um die neue Pelerine ringsum abzusteppen. Bügeln reicht bei dem Wollstoff leider nicht, um die Kanten flachzukriegen.


Einen Zauberkuchen gebacken und gegessen. Der Kuchen wird aus einem einzigen Teig gemacht, der sich während des Backens in 3 Schichten trennt (unten fester Pudding, in der Mitte cremiger Pudding, oben Biskuit) - diesmal lassen sich die Schichten richtig klar unterscheiden :)

Eine Übersicht aller 7-Sachen-Beiträge findet ihr bei Grinsestern.       

Donnerstag, 20. Juli 2017

Unsere liebsten Nähhelfer

Letztes Jahr war es offenbar Trend, seine tollsten Näh-Gadgets zu zeigen. Oder aufzulisten. Halten wir für einen super Trend, da müssen wir gleich aufspringen hinterherrennen!



Wir nähen ja nun schon einige Jahre (seit 2003). Und früher war alles schlechter - da kannten wir nämlich all die tollen Dinge noch nicht, die uns jetzt das Nähen erleichtern.
Diese Liste soll nicht die Standardteile beinhalten, die jeder sowieso schon kennt - die Aufzählung von Nähmaschine, Stoffschere und Stecknadeln sparen wir uns ;)

1. Schneiderkreidestift

Die Mine kann man super anspitzen, wenn man nicht gerade einen letzten Minenstummel aufbraucht.

Mein allerwichtigstes Näh-Utensil. Vorher habe ich diese Kreidescheiben benutzt, die quasi sofort nach der ersten Benutzung stumpf werden, sich nur umständlich schärfen und auch nicht so richtig toll anfassen lassen; dazu trocknen sie fix aus und sind dann gar nicht mehr zu gebrauchen. Irgendwann fand ich den Kreidestift - er lässt sich super halten, man kann die Minen austauschen, es gibt viele Farben und wenn man sie mit dem beiliegenden Anspitzer anspitzt, hat man eine präzisere Spitze als man es mit den ollen Scheiben je erreicht. Selbst in komplett stumpf sind die Minen noch dünner als die Scheiben in der Mitte. Ausgetrocknet ist mir auch noch nix. Nie mehr ohne! Einziger Nachteil: Es gibt Stift und Nachfüllminen nicht überall.

2. Nahttrenner mit dickem Griff

Links: Böh. Rechts: Yay!

Ich bin nie so recht mit Nahttrennern klargekommen und dachte, das gehört halt so. Und dann fand ich einen Nahttrenner, den man tatsächlich anfassen kann ...
Ja, er ist hässlich. Aber er hat einen dicken, griffigen, nicht-rutschigen Stiel und nicht so ein dünnes Plastikstäbchen wie die Standardteile. Gold wert! Gibts immer mal wieder bei Tchibo, auch in nicht-rosa, aber als ich ihn gekauft habe, war nur noch der in Rosa da und ich war so begeistert von der Form, dass ich das Teil sofort haben musste.

Und Pinzetten kann man auf den Rand stecken!

Bonus-Tipp 1: Kleinteile wie Nahttrenner, Stickscheren und Durchzugsnadeln bewahre ich in einem kleinen Gläschen auf, das mal ein bisschen Dessert enthielt (gibts im Winter bei Aldi&Co.). So sind sie griffbereit neben der Nähmaschine!
Daneben steht ein hohes Trinkglas für Wendenadeln, Scheren und Stifte. Sehr praktisch.

3. Stoffgewichte

Lauter kleine Helfer! Machen außerdem gute Laune.
 
Verwende ich ständig! Früher habe ich (die unzähligen alten, stumpfen) Stoffscheren benutzt, um das Schnittmuster auf dem Stoff zu fixieren, mittlerweile nehme ich die umhäkelten Unterlegscheiben (man kann auch einfach Stoff drumnähen) und alte Eishockey-Pucks. Nur bei langen, schmalen Teilen greife ich noch auf Scheren zurück. Man könnte das Schnittmuster auch mit Stecknadeln feststecken, aber das ist mir viel zu zeitaufwändig; außerdem verzieht sich der Schnitt durch die Stecknadeln und wird dann ungenau.

4. Prym-Wendeset

Rohr in den Stofftunnel, mit dem Stab die zugenähte Tunnelseite durchs Rohr schieben

Hand hoch, wer auch schonmal mit der Wendenadel gekämpft hat! Das Prinzip wäre ja gut, wenn die Öse nicht so verflixt leicht aufginge. Man muss schon richtig Zug auf der Nadel haben, damit das Stoffstück nicht abrutscht, und so richtig stabil ist das Teil auch nicht.
Dann kam das Wendeset in den Handel. Erst war ich skeptisch, aber inzwischen liebe ich es - nie konnte ich Stofftunnel so einfach wenden! Man muss allerdings eine Seite zunähen; offene Tunnel kann man damit nicht wenden (aber zur Not kann man ja die Naht wieder auftrennen oder abschneiden nach dem Wenden). Ich mag, dass es drei Größen gibt, die ich auch alle schon gebraucht habe. Es geht supereinfach und schnell und jeder Cent hat sich gelohnt.

5. Maßeinteiler

Für Knöpfe, andere Verschlüsse, Applikationen ...

Lässt sich zieharmonika-artig auseinanderziehen und hat Schlitze zum Markieren von Knopflöchern oder Knopf-Positionen. So praktisch! Ich nähe oft Larpsachen nach eigenem Schnitt, aber auch für Kleidung nach Schnittmustern kann ich das Teil oft gut gebrauchen, denn wenn man einen Schnitt stark kürzt, stimmen die Positionen der Knöpfe nicht mehr und mit dem Maßeinteiler kann ich mühelos die Knöpfe mit gleichem Abstand verteilen. Einziges Manko: Ich fände es gut, das Teil noch weiter auseinanderziehen zu können. Das Maximum ist 60 cm Länge.
Ich meine, ich hätte das Teil vor einigen Jahren bei Lutterloh gekauft, momentan scheint es den Maßeinteiler in Deutschland aber nicht zu geben. Man bekommt es im Ausland als "Expanding Sewing Gauge" vom Hersteller Simflex.

6. Offenes Applikationsfüßchen

Durch den breiten Durchlass ist jede Linie beim Nähen gut sichtbar.
 
Reißverschlussfüßchen (normal und verdeckt) lasse ich mal außen vor in der Liste, die sind ja recht Standard. Was aber unbedingt reingehört und ich nicht mehr missen möchte: Das offene Applikationsfüßchen. Ich nähe öfter mal friemelige Stellen, an denen ich die Nahtlinie genau sehen muss (z.B. Patchwork oder enge Kurven) - mit einem normalen Füßchen müsste ich blind nähen und hoffen, nicht zwei Millimeter daneben zu liegen. Das transparente Füßchen hilft wenig, denn das Plastik ist zu dick, als dass man glasklar durchschauen könnte. Das offene Applikationsfüßchen hingegen hat eine breite Aussparung (es gibt verschiedene Breiten), durch die der Stoff an der Stelle freiliegt und man wunderbar die Nahtlinie sehen kann. Der Haken: Das geht zu Lasten der Stabilität, der Stoff wird weniger gut fixiert. Im Zweifelsfall langsam nähen.

7. Tageslichtlampe

Es ist dunkel? Das hier ist die Rettung!

Schonmal versucht, im diffusen Winterlicht eine schwarze Naht aufzutrennen? Wenn eure Wohnungsbeleuchtung ebenso düster ist wie meine (irgendwas hab ich da falsch gemacht bei der Einrichtung), hilft eine Tageslichtlampe. Meine ist eine kleine Tisch-Stehleuchte, sie macht schön helles Licht und es gab sie für vielleicht 20-30 € bei einem Lebensmitteldiscounter. Kann ich empfehlen! Es gibt auch einfach entsprechende Glühbirnen, die man in seine Lampe eindrehen kann, aber da hätte ich die Befürchtung, dass es blendet.

[Nachtrag 2024: Ich habe inzwischen in eine bessere Lampe investiert, die einen sehr breiten Kopf mit vielen LEDs hat und an den Tisch anklemmber ist. Ich würde das inzwischen eher empfehlen, auch wenn man hier mit 70-120 € dabei ist - das superhelle Licht ist aber jeden Cent wert.]

8. Bügel-Ei und Ärmelbrett

Fleckiges Erbstück und fancy Neuanschaffung - aber beide so nützlich!

Es soll ja Leute geben, die gar nicht bügeln. Ich hoffe, die sind keine Hobbyschneider ...
Besser gehts mit hilfreichen Utensilien, die eine andere Form haben als das große flache Bügelbrett.
Das Ärmelbrett habe ich meiner Mutter gemopst, die es unverständlicherweise nie benutzt hat. Dabei kann man damit so super Ärmelnähte flachbügeln! Oder andere kleine Flächen und auch Hohlräume.
 
Ein Bügel-Ei besitze ich erst seit diesem Jahr (es ist von Schneiderherz) und es eignet sich hervorragend dazu, runde Nähte (z.B. Abnäher, Mützenteile oder Ärmelkugeln) zu bügeln.

9. Leuchtkasten 

Leuchtet von unten alles an.

Braucht man nicht zum Nähen, aber für Applikationen oder Stencilvorlagen sehr praktisch: Eine von unten beleuchtete Glasscheibe. Man kann darauf wunderbar Dinge abpausen, z.B. auf Klebefolie (für Stencils) oder Stoff (für Stickereien). Ganz einfach selberzubauen: Anleitung für einen DIY-Leuchtkasten

10. Fingerhutring

Trendy Accessoire? Nein, praktischer Ring!

Fingerhüte habe ich immer eher ungern benutzt. Gerade bei Larpteilen: festen Stoffen, vielen Schichten (und Leder!) brauche ich sie oft, um die Nadel durch den Stoff zu schieben, aber ich kann Nadeln mit Fingerhut schlecht greifen, sie sitzen schlecht auf meinen Fingern und wenn die Fingernägel mal ein, zwei Millimeter länger sind, finde ich Fingerhüte furchtbar unbequem. Seit ich einen Fingerhutring besitze, liebe ich ihn. Man kann damit greifen wie mit nackten Fingern, besser damit Kraft aufwenden als mit einem Fingerhut, der nur auf der Fingerspitze sitzt, und er hält besser auf dem Finger als ein normaler Fingerhut.

Bonus-Tipp 2: Auf meinem Nähtisch steht ein Tischmülleimer. Okay, eigentlich ist es ein Snackschüsselchen. Es ist second hand, aus Plastik und innen leuchtet es in fröhlichem Orange. Ich könnte einen Mülleimer unter den Tisch stellen, aber ich finde es mühsamer, richtig zu zielen und nicht die Hälfte des Mülls auf den Boden zu werfen als einfach ein Schälchen neben das Stecknadeldöschen zu stellen und da abgeschnittene Fädchen, Stoff-Ecken oder stumpfe Nadeln reinzuwerfen. Es hat auch einen praktischen Griff und ich entleere es immer mal wieder zwischendurch.

Jeder sollte eine Tischmüllschüssel haben!


Kennt ihr schon alles? Besitzt ihr auch so viele tolle Gadgets? Oder seid ihr Näh-Minimalisten?

Lg
Nria

Dienstag, 18. Juli 2017

5. Bloggeburtstag - Johannisbeermuffins

Heute wird unser Blog 5 Jahre alt. Hurra! Ungefähr 660 Beiträge später haben wir immer noch Spaß an der Sache. Mit tollen Erkenntnissen, wie sehr wir, unsere Fotofähigkeiten und der Blog sich in der Zeit verändert haben, können wir leider nicht dienen, wir bloggen immer noch genauso fröhlich und mäßig professionell vor uns hin wie am Anfang :D

Aber wie schon so oft (einmal haben wirs vergessen) gibts Geburtstagskuchen! Diesmal: Sehr fluffige Muffins. Mit Obst, deshalb gesund ;)

Johannisbeermuffins mit Extras



Ergibt ca. 20 kleine Muffins

Zutaten:
150 g Johannisbeeren (gerne mehr)
1 EL Kokosflocken
125 g Butter oder Margarine
80 g Zucker
1 Pck. Vanillezucker (optional)
1 Prise Salz
1 EL Sirup oder Likör nach Belieben (vorgesehen ist Kokoslikör. Crème Brûlée-Sirup erwies sich als lecker.)
2 Eier
160 g Mehl
69 g gemahlene Mandeln
1 EL Backpulver
1-2 EL Milch

1. Backofen vorheizen, 200°C Ober-/Unterhitze oder 180°C Umluft.

2. Beeren waschen und entästeln.

3. Butter, Zucker, Vanillezucker und Salz schaumig schlagen, ca. 2-3 Minuten lang. Geht am besten mit der Küchenmaschine und sorgt für Fluffigkeit.
Likör und Eier unterrühren. Dann Mehl, Mandeln und Backpulver mischen und mit der Milch unterrühren. Zum Schluss die Beeren und Kokosflocken vorsichtig unterheben. Alternativ: Die Kokosflocken zum Schluss obendrauf streuen.

4. Den Teig in Förmchen (gut gefettet oder mit Papierförmchen ausgelegt) füllen, ca. 20-25 Minuten lang backen.

Viel Spaß beim Nachbacken!

Lg
Hana & Nria

Sonntag, 16. Juli 2017

7 fleißige Sachen 29/2017 mit viel blauem Stoff

Immer wieder sonntags ... 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Tag Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.


Einen Herbstkragen ausgeschnitten.


Eine Stoff-Trockenständerkonstruktion aus zwei Wäscheständern, einem Stuhl, einem Tisch und einem Hocker aufgebaut.


Probestoff zugeschnitten. Hana hat inzwischen lauter Stoffgewichte für Nria und ein Tauschpaket gemacht, aber selbst benutzt sie bisher nur Unterlegscheiben. Könnte sie eigentlich mal ändern.
(Das ist übrigens nicht der Stoff vom Wäscheständer, sondern ein Polyesterungetüm)


Einen Wappenrock geklont.


Einen Schlitz in den neuen Wappenrock geschnitten. Das ist die einzige Zuschneidearbeit, die Hana gerne macht, Schlitze sind super!
(Das ist der Stoff vom Wäscheständer)


Den neuen Spiderman-Film angeschaut. War sehr lustig, aber man sollte kein Problem mit Teenager-Naivität haben ...


Auf nach Deponia!

Eine Übersicht aller 7-Sachen-Beiträge findet ihr bei Grinsestern.      

Donnerstag, 13. Juli 2017

Stoffmarkt-Beute vom Expo Concept in Rheda

Wir sind Stoffmarkt-Freunde!

Nicht, weil man da super sparen könnte (ja, ein paar wenige Schnäppchen gibt es, aber meist sind die Preise durchschnittlich bis teuer und man muss bei gerollten Stoffabschnitten aufpassen, dass man nicht veräppelt wird). Sondern wegen der riesigen Auswahl. Die hat man online auch, aber da zahlt man Versandkosten (und zwar zigmal, wenn man bei verschiedenen Läden bestellt) und kann den Stoff nicht anfassen. Und das ist mir gerade bei Unistoffen wichtig.

Normalerweise besuchen wir die Märkte vom Stoffmarkt Holland, z.B. in Osnabrück, Bochum oder Mannheim. Es gibt aber noch die von Expo Concept (überwiegend in NRW, aber auch einige außerhalb), die ich gar nicht so auf dem Schirm hatte. Vor Jahren war ich auf dem in Münster und fand ihn enttäuschend klein. Aber Rheda-Wiedenbrück liegt um die Ecke, ich wollte neue Stoffe und unser "Stamm"-Stoffmarkt macht Sommerpause, also gaben wir dem anderen eine neue Chance!

Und was soll ich sagen, wir wurden nicht enttäuscht. Der in Rheda war viel größer als der in Münster damals und auch viel weniger überlaufen. Und wir haben Beute gemacht, oh ja ...

 Erstmal der Kleinkram:


Hana hat drei Knöpfe gekauft - eigentlich als Hut-Dekoration, nicht zum Nähen, zwei Planeten- und einen Eis-Aufnäher, Nria sieben Ankerknöpfe, einen Knebelknopf, einen Palmen- und einen Vogelaufnäher und eine Kette mit Schnittmustermotivperle.

Hanas Beute:


Grüner angerauter Sweat, der zusammen mit einem Herbstlaub-Jersey zu einem Herbstsweatshirt mit Kragen werden soll, entweder Farbenmix Mara oder Konfetti Patterns Mrs. Klassik, die Nria beide schon genäht hat, ein Streifen flaschengrüner Baumwoll-Webstoff für einen Streifen-Einsatz in einem schwarz-grünen Kleid, vielleicht McCall's 6891 - der schwarze Stoff fehlt aber noch noch ...


... Space-Jersey für einen Schlafanzug,
Regenwolken-Jersey für ein Longsleeve,
Schaf-Jersey für einen Schlafanzug (brauche wirklich dringend kurze Schlafanzüge!),
Kirsch-Webstoff für ein Fiftieskleid (was sonst?) - vielleicht McCalls 7081 oder ein Burda-Modell
und beschichteter Webstoff für einen Rock.

Auf Hanas Einkaufsliste stand vorher:
- hellblaue Knöpfe: gabs leider quasi gar nicht
- Wachstuch für eine Kulturtasche - gab eine tolle Auswahl, leider wollte der Verkäufer erst ab 1 m abschneiden und ich brauche nur sehr kleine Stücke
- schwarzer dünner Webstoff mit Elastan - leider nicht gefunden
- grüner Kontraststreifen - check! Hurra!
Ergebnis: wenig erfolgreich, wenn man auf die Liste schaut, aber trotzdem tolle Dinge bekommen!

Nrias Beute:


Royalblauer Wollstoff für eine Pelerine (ja, ich brauch noch eine! Wirklich wahr!), ganz rechts zu sehen, rotweißgestreifter Jersey, der mit anderen Stoffen das Pattydoo-Freestyle-Sweatshirt Nelly werden soll.


Zwei Wolkenjerseys mit mintfarbenem Untergrund für das Schnittbox-Wickelkleid Loures (bereits genäht, ich war fix!), toller Dinosaurier-Jersey, mehr maritimer Jersey für das Nelly-Shirt, blauer Anker-Batist für ein Wickelkleid.


Verbrecherische Dinosaurierschurken! Ich weiß noch nicht, was ich draus mache. Aber ist er nicht toll?


Auf Nrias Einkaufsliste standen:
- Jersey fürs Loures-Kleid - check!
- Musterstoffe fürs Nelly-Shirt - check!
- Blauer Stoff, am liebsten Wolle, für eine Pelerine - check!
- Viskosewebstoff oder weich fallender Baumwollstoff für das Blusenkleid Irene von Lotte&Ludwig. Keinen passenden gefunden, aber ich habe online schon einen tollen im Auge.
- Probejersey für einen Body - alle schönen waren teure 20 €-Biojerseys, mir zu schade für ein Probeteil.
- Stoffe für zwei Webstoff-Kleider, Rooibos von Colette und Simplicity 7619. Ich glaube, ich bin mir einfach noch nicht mit mir selbst einig, was genau ich da möchte ...

Gastbeute:


Eine Freundin war spontan mit auf dem Stoffmarkt und hat ordentlich zugeschlagen. Demnächst wird zusammen genäht - wir freuen uns schon!