Donnerstag, 29. September 2016

Das Licht in der Dunkelheit - Harry Potter-Kissen

Ich hab mal wieder gestickt! Wie so oft Kreuzstich. Die Vorschau gabs neulich schon in den 7 Sachen.

Diesmal: Ein Harry Potter-Zitat! Die Vorlage habe ich von etsy, aus einem Shop mit dem ansprechenden Namen PopGoesTheNeedle.

Da sitzt es und glänzt vor sich hin!


Den dunklen Hintergrund fand ich sehr ansprechend und zum Glück lag auch noch ein großes Stück in Dunkelblau herum, von dem ich ein kleines Stück abgeschnitten habe. Ich musste auch nur eine einzige Garnfarbe kaufen, das Hellgelb; für den Rest hatte ich angemessen ähnliche Farben herumliegen (ich halte mich nicht unbedingt an genau die vorgegebenen Farben, nur harmonieren müssen sie natürlich). Für den unteren Teil des Zauberstabs habe ich eine deutlich hellere Farbe genommen als vorgeschlagen, damit das Teil überhaupt sichtbar ist.

Dummerweise muss ich immer wieder feststellen, dass das Sticken auf dunklem Untergrund Nachteile hat:
- man sieht die Löcher zwischen den Fäden schlechter - dadurch verzählt man sich schneller.
- wenn es draußen gerade Hochsommer ist und daher die Jalousien unten sind, sieht man die Löcher gar nicht mehr. Lösung: Nur frühmorgens sticken, wenn es noch kühl draußen ist, oder den Stoff ständig gegen eine Lichtquelle (i.e.: Laptopbildschirm ...) halten.
- bei hellen Farben schimmert der Stoff mehr durch. Okay, dafür leuchten sie dann schön.

Und die diagonalen Linien finde ich nervig ... aber das Motiv war's wert!

Die Knötchenstiche sind geschummelt, weil ich Knötchenstiche nicht hinkriege.

Das Ganze sollte dann ein Kissen werden - dafür brauchte ich wieder Randstreifen. Ich könnte auch ein Kissen ganz aus dem bestickten Stoff nähen, aber diese Stoffe sind i.d.R. sehr teuer (oft so 20 €/m und dabei liegen sie gerne nur 80 cm breit).
Erstmal habe ich eine Weile nach einem Kombistoff gesucht - gar nicht so einfach, die Blau-Restekiste enthielt hauptsächlich Jersey, Sweat und ähnliche Spezialstoffe, die ich ungern für Kissen benutzen möchte und die passenden Stoffreste waren zu klein. Schließlich habe ich dann aber einen schönen Taft gefunden, der wohl noch vom Loveliness-Kleid übrig war.

Diesmal habe ich mich dafür entschieden, die Randstreifen versetzt anzunähen, sodass immer eine Seite in der Mitte anfängt und eine bis zum Rand reicht. Diese Optik finde ich am schönsten, aber ich vergesse immer, wie's geht, obwohl es eigentlich ganz einfach ist. Also schreibe ich hier mal eine kleine Gedächtnisstütze für mich auf und vielleicht eine Hilfe für alle, die auch immer einen Knoten dabei im Kopf haben:

1. Ersten Streifen nicht ganz bis zum Ende annähen.

Schritt 1: Ich nähe die erste Seite an - ich fange an der Seite an, an der Randstreifen und Mittelteil gleichauf liegen und ende an der Seite, die übers Mittelstück hinausreicht. Am Ende nähe ich aber nicht bis zum Mittelstück, sondern höre so 2 cm vorher auf. Zur Verdeutlichung habe ich auf dem Foto mal das überstehende Stück ab Nahtende zur Mitte geklappt.

2. Zweiten, dritten und vierten Streifen nacheinander ganz bequem annähen.

Schritt 2: Ich bügle den ersten Streifen an der Naht flach. Dann nähe ich den zweiten Streifen an, den ich jetzt komplett vom Mittelteil an bis zum Rand durchnähen kann.

Schritt 3: Ab hier habe ich vergessen zu fotografieren, aber es geht jetzt immer so weiter. Ich bügle den zweiten Streifen flach und lege den dritten unten an, den ich jetzt auch komplett annähen kann.

Schritt 4: Ich bügle den dritten Streifen flach und nähe den vierten an - dabei passe ich auf, dass ich nicht den übrigen Zipfel vom ersten Streifen erwische!

Schritt 5: Ich bügle den vierten Streifen flach und kann jetzt das letzte Stück vom ersten Streifen annähen. Fertig.

Wie spannend: Eine Kissenrückseite!


Die Rückseite habe ich wie immer gemacht - zwei Streifen, Reißverschluss dazwischen, annähen. Nur noch ein Kissen reinstopfen und fertig. Yay!

Nur das Fotografierlicht wollte nicht so recht. Ist vielleicht nicht so glücklich.

Dauer der Stickerei: Ca, 13,5 Stunden
Die Kissenhülle zu nähen hat dann inkl. Zuschneiden vielleicht noch ne Stunde gedauert. Wohnt jetzt auf meinem Sofa und sieht nerdig aus.

Verlinkt bei Rund ums Weib.

Lg
Nria

Sonntag, 25. September 2016

7 Sachen 36/2016 (leider ohne Hammeltanz)

Immer wieder sonntags ... 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Tag Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.



Die Wohnungstür auf Herbst umgestellt.


Kosmetik "umgetopft". Das Rouge war Teil eines Sets und in die große Box links eingeklebt, was aber wirklich nicht gut in mein Rouge-Schälchen passt. Also hab ich es rausgelöst und in eine alte, kleinere Plastikbox geklebt. Passt nicht perfekt, ist aber jetzt deutlich handlicher.



Den Schminktisch aufgeräumt und geputzt.


 Gelesen. Ein Fantasybuch von 2000, nur noch gebraucht erhältlich und wirklich gut! Nur hat das Cover mal wieder absolut nichts mit dem Inhalt zu tun: Bis jetzt kommen weder Drachen noch Wölfe noch Magier noch Regenbögen vor. Immerhin ist die Protagonistin weiblich. Aber trägt kein Kleid und auch kein Schwert.


Glücklich in der Neuerrungenschaft geblättert. Links ist der Schutzumschlag - aber seht nur, wie toll das Buch darunter aussieht!


Etwas unbegeistert den Schnitt für eins dieser Mikrominikleidchen aus Star Trek: Enterprise gebastelt (in Nahaufnahme fotografiert, weil man von Weitem die dünnen Striche nicht mehr sieht). Unbegeistert deshalb, weil gestern den ganzen Tag Umzugshilfe angesagt war, treppauf und treppab, und mit dem heutigen Muskelkater die Arbeit im Knien auf dem Fußboden kein Spaß war ...



Beim Festumzug der "Storchekerwe" schnell die Kamera gezückt. Ein kleiner Storch und ein Schaf - wie schön! Leider wollte der Liebste nicht mehr bleiben, um den "Hammeltanz" anzugucken und ich werde nie erfahren, wie der aussieht ...

Eine Sammlung von 7-Sachen-Blogeinträgen von heute findet ihr bei Grinsestern!

Donnerstag, 22. September 2016

Kragen-Recycling mit Vögeln und Pünktchen

Vor Jahren habe ich ein ärmelloses Jersey-Shirt mit Webstoff-Kragen gekauft. Und oft und gern getragen - bis es den Weg aller Jersey-Shirts gegangen ist: Nach unzähligen Wäschen ist es in der Länge eingelaufen.

Auch wenn Crop-Shirts angesagt sind - hier möchte ich keine Bauchblitzer!
Einfach etwas anstückeln mochte ich nicht - aber den Kragen wollte ich auf jeden Fall weiterverwenden, denn den Schnitt davon mochte ich total gern.
Weil ich generell mehr Shirts mit ausgeformterer Brustpartie möchte, habe ich aus der Kragenform und einem Kaufschnitt einen passenen Schnitt zurechtgebastelt. Mit doppelten Brustabnähern - sitzt gut, leider habe ich vergessen, welches Schnittmuster ich als Vorlage dafür verwendet habe.

Nria hatte noch einen gemusterten grauen Stoff  - allerdings nur 50 cm ("Ja, der war halt teuer! Sei froh, dass du meinen tollen teuren Biojersey kriegst!"). Passte hinten und vorne nicht. Ich hab hin- und herprobiert, Skizzen gemacht mit verschiedenen Kominationsmöglichkeiten mit dem Rest vom alten Shirt ...

Entwürfe ... letztlich ist es noch eine andere Version geworden

... und Schnittmuster auf dem Stoff hin- und hergeschoben wie wild. Schließlich habe ich die obere Rückenhälte aus dem alten Shirt zugeschnitten und den unteren Rücken nochmal zweigeteilt, um alle Schnittteile auf den Stoff zu bekommen.

Auf links gedreht erkennt man das Gestückel am Rücken - und den doppelten Abnäher vorn

Nach all dem Gepuzzle bin ich jetzt zufrieden - der Stoff, der eigentlich für meinen Typ viel zu blass und gar nicht meine Farbe ist (aber ... Vögelchen und Punkte!), und vermutlich aus genau diesem Grund ewig im Schrank lag, wird durch den dunkleren Kragen tragbarer.

Auch der unifarbene Rückeneinsatz gefällt mir als Detail ganz gut ...


... und die waagerechte Teilungsnaht, die dadurch entsteht, eignet sich obendrein noch vorzüglich, um hohlkreuzbedingten Stoffüberschuss rauszunehmen. T-Shirts, die im Rücken keine Falten werfen, sind bei mir ja rar!


Ich hatte erst Sorge, ob der helle Stoff am Ausschnitt zu sehr rausblitzt, vorher war der Kragen ja an einen gleichfarbigen Stoff angenäht - aber das hält sich doch sehr in Grenzen.

Ich blinzle die ganze Zeit in die Sonne, daher das unentspannte Gesicht. Aber ist die Kragenform nicht schön?
Tja, als Kombipartner zu Musterhosen taugt das Neues-Leben-für-alten-Kragen-Shirt nun nicht mehr - aber ich bin viel zufriedener als mit seinem eingelaufenen Vorgänger. Und hach, all die Punkte!

Vorher - nachher. Man beachte den Abstand vom Saum zum Schritt!

Schnitt: selbst erstellt
Stoff: Fester Jersey, Jersey von altem Shirt, Webstoff-Kragen von altem Shirt

Verlinkt bei RundumsWeib.

Mittwoch, 21. September 2016

Unbunte Rauten - Jerseykleid mit geometrischem Muster

Vor einiger Zeit habe ich einen tollen Jersey mit geometrischem Muster in Schwarz-Weiß gekauft. Vermutlich war's online, denn es war mal wieder genau ein halber Meter - zum Leben zuwenig, zum Sterben zuviel. Sprich, Kleinigkeiten wie kurze Ärmel gehen, für ein ganzes Shirt ist es mir gerade eben zu kurz. Im Laden oder auf dem Stoffmarkt kaufe ich möglichst 60-70 cm. Beim Bestellen sollte es besser mindestens ein Meter sein ...

Was ich aber sofort zur Hand hatte, war ein toller Partner: Ein roter Viskosejersey. Stellte ich mir toll vor als Ärmel dazu!
 
Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!

Der Stoff lag dann eine Weile im Schrank herum; ich war auch mit der Passform meines üblichen Ottobre-Shirts unzufrieden, traute mich aber auch nicht so recht, mit neuen Schnittmustern zu experimentieren. Irgendwann habe ich dann doch wieder Warm n Cozy aus der Ottobre Woman Herbst/Winter 2009 daraus zugeschnitten und genäht. Mit einem breiten Bündchen hätte ich das Ganze verlängern können; ein Blick in den Schrank hat mir aber verraten, dass ich eigentlich mehr als genug T-Shirts besitze, aber noch ein kurzärmeliges Jerseykleid gebrauchen könnte.

Eigentlich wollte ich dazu einen roten Gürtel tragen. Vergessen.


Kurzerhand habe ich mir den Kleiderschnitt McCall's 7188 genommen und dessen Rockteil verwendet. Nachdem ich die Taille des Shirts ca. 3-4 cm enger gemacht habe, passte es auch super dran.
Die Ärmel habe ich aus rotem Viskosejersey genäht.

Und dann anprobiert. Saß aber nicht so schön.

Ein bisschen Rumprobieren hat verraten: Die Taille saß zu tief, zwei Fingerbreit unterhalb meiner natürlichen Taille. Also habe ich seufzend das Oberteil abgeschnitten und den Rest abgetrennt (deshalb in dieser Reihenfolge, weil sich angenähter Jersey nicht einrollen kann). Und das kürzere Oberteil wieder angenäht. Saß immer noch nicht schön. Aber besser.

Der Schnitt ist wirklich simpel.

Als ich die Taille dann nochmal 7 cm enger gemacht habe, saß es dann richtig gut.
Fazit: Wenn man gerade abnimmt, sollte man irgendwann auch mal seine Schnittmuster anpassen ... (generell sitzen meine T-Shirts aber auch deutlich weiter als meine Kleid-Oberteile).

Nächstes Mal nehme ich gleich einen Kleiderschnitt, das dürfte weniger Arbeit sein.

Die Säume habe ich doppelt umgeschlagen und mit Geradstich genäht; alle Teile sind weit genug, um sich nicht dehnen zu müssen.
Ja, es gibt noch Teile, bei denen ich eine ordentliche Saumverarbeitung mache, aber bei so nem simplen Jerseykleidchen war mir das irgendwie zuviel Aufwand :D

Bereit für eine Amphi-Tour!

Das Ergebnis gefällt mir sehr! Schwarz ist eigentlich außerhalb meiner Komfortzone; ich mags lieber bunt und leuchtend. Aber warum nicht mal was anderes?

Stoff: Baumwolljersey und Viskosejersey 
Schnittmuster: Warm n Cozy (Ottobre 5/09, Oberteil), McCall's 7188 (Rockteil) 
Änderungen: Oberteil gekürzt, Abnäher hinzugefügt
Verlinkt beim Me Made-Mittwoch und After Work-Sewing.

Lg
Nria

Sonntag, 18. September 2016

7 Sachen 35/2016

Immer wieder sonntags ... 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Tag Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.


 Gleich dreimal den Nahttrenner geschwungen: Bei einem gekauften Top, das umgearbeitet wird. Bei einer alten genähten Tunika, die mit einem Rock verlängert wird. Und bei einem Larprock, den ich für einen einmaligen NSC-Einsatz genäht habe, eigentlich nur eine oben geraffte Stoffbahn war und der jetzt wieder eine Stoffbahn wird. 


Der Herbst ist gekommen und hat Blättchen auf meine Nägel geweht WaterDecals auf die Nägel gepappt. Ich verwende aktuell mal wieder mehr Decals, um sie aufzubrauchen - wenn sie mir bald auf den Keks gehen, weiß ich, dass ich keine neuen kaufen sollte ...



Kalender für 2017 ausgefüllt, also, natürlich erstmal die Geburtstage. Ich liebe das - das ist so ein "neuer Anfang"-Gefühl, ein kleines bisschen Neujahr, all die jungfräulichen Seiten!


Feodora-Schokolade probiert, das ist nämlich meine liebste Pralinensorte. Sehr lecker, nur die Stücke sind etwas zu groß. Dafür ist sie nicht in Plastik eingeschweißt, sondern "wie früher" in Metallfolie und Papier eingewickelt.


 Gebacken. Ein Nusskuchen, in dem andächtig Apfelringreihen versinken. Laut Rezept sollte es ein Mandelkuchen sein, aber ich hatte aus unerfindlichen Gründen zwei fast volle angebrochene Haselnusstüten.



Tollen 2nd-Hand gekauften Star Wars-Stoff zugeschnitten. Plus Futter.


Ein paar Schnittteile ausgeschnitten - und erst nach dem Zuschnitt gemerkt, dass die Schulterlinie des Vorderteils sehr viel schmaler ist als die des Rückenteils. Keine Ahnung, an welcher Stelle der Schnittkonstruktion da was schiefgelaufen ist bei mir ... aber irgendwie wirds schon korrigierbar sein.

Eine Sammlung von 7-Sachen-Blogeinträgen von heute findet ihr bei Grinsestern!

Donnerstag, 15. September 2016

Noch einmal Sommer: Luftige Leinen-Wickelhose

Als die "Meine Nähmode"-Zeitschrift im Sommer 2010 noch als "Diana Sonderheft" verkauft wurde, habe ich eine unglaublich luftige Wickelhose drin entdeckt. Ich weiß nicht mehr genau, wann ich sie genäht habe - obwohl sie wirklich sehr luftig ist, trage ich sie leider nur selten. Und habe entsprechend auch nie dran gedacht, mal Fotos zu machen. Jetzt aber erst mal zum Schnitt!

Von wegen schief gewickelt!

Die Hose besteht aus zwei sehr weiten Beinen, die mit einer Naht im Schritt bis zum "Bund" hoch verbunden sind, an den Seiten aber offen. Die Hosenbeine werden also ums Bein gewickelt und vorn und hinten zusammengebunden.


Ganz so mochte ich es nicht - die Vorstellung, beim Toilettengang die Hose komplett ausziehen zu müssen, hat mir nicht behagt. Außerdem trage ich normalerweise das Oberteil über der Hose und dabei würden sich die Knoten oder Schleifen durchdrücken - abgesehen davon, dass ich eine Schleife im Rücken auch unangenehm finde, wenn ich mich beim Sitzen anlehne.
Statt den Bindebändern habe ich daher vorn und hinten ein breites Gummiband angesetzt - so kann ich in die Hose reinschlüpfen und nix drückt.

Mach mir die Angelina!
Das Nähen ging flott und einfach - der elend lange Saum ringsherum dauert natürlich etwas.
Die Hose ist super luftig und bei Hitze gut auszuhalten, wenn es etwas bedeckter sein muss - im Sitzen kann man dann gut die Hosenbeine zur Seite schlagen und etwas "lüften".
Trotzdem trage ich die Hose selten - an heißen Sommertagen greife ich fast immer zum Kleid; zum Fahrradfahren taugt die Hose nicht gut und das knitteranfällige Leinen fällt zwar toll und fühlt sich toll an, ist aber keine optimale Reisegarderobe.

Gummi vorne, Gummi hinten

Außerdem habe ich seit dem Nähen abgenommen und hier rächt sich das Ersetzen der Bindebänder - die Hose rutscht. Deshalb strecke ich auf den Fotos auch etwas den Bauch raus - hat leider nix genützt, die Säume hängen trotzdem fast auf dem Boden trotz hoher Absätze. Ums Kürzen der Gummibänder werd ich wohl nicht drumrumkommen.
Eigentlich hat es die schöne Hose nicht verdient, dass ich sie so selten ausführe. Vielleicht nähe ich ja mal eine unkompliziertere Version - in Bermudas-Länge und aus weniger knitteranfälligem Stoff?

Hier erkennt man das Wickel-System gut!

Schnitt: Simplicity 7228, auch enthalten in Simplicity Meine Nähmode Sommer 2010
Stoff: schweres Leinen
Änderungen: Bindebänder durch Gummi ersetzt; gekürzt

Verlinkt bei RundumsWeib.

Mittwoch, 14. September 2016

Pineapple Shape - Jerseykleid

Es gibt Schnittmuster, die sprechen mich sofort an. Dazu gehörte auch Sporty Shape aus der Ottobre Woman Frühjahr 2015.
Zeitschrift gekauft, Schnittmuster sofort abgepaust, abgeheftet - war nämlich kein passender Stoff vorhanden. Nur ein Jahr später habe ich den Schnitt dann mal genäht.

Knallfarben sind so sommerlich!

In der Ottobre ist er aus Technojersey, einem Viskose-Polyamid-Gemisch, das sich wohl wie ein ziemlich fester Jersey verhält. Technojersey hab ich noch nirgendwo gesehen, aber festen Jersey hatte der Stoffmarkt zu bieten.

Hurra! Ananasoverkill!

Auf dem Stoffmarkt in Osnabrück gibt es einen Stand, der kistenweise Jerseyröllchen mit halben Metern anbietet. Dort habe ich mich sofort in ein Ananasröllchen verliebt (dabei mag ich Ananas nichtmal). Von dem gabs in den vielen Kisten aber nur noch eins. Ich wollte sowieso noch einen Farbtupfer dazu, konnte mich dann aber nicht zwischen Hellgrün und Türkis entscheiden. Also beide gekauft! Das Grün ist übrigens eigentlich deutlich intensiver und knalliger, aber leider schlecht fotografierbar.

Drei Röllchen Glück!

Vor gut 10 Jahren hatte ich mich schonmal an eine ähnliche Kombi gewagt - ein grünes burda-Jerseykleid (aber eher formlos und schlabberig) mit schwarz-weiß gestreiften Seitenteilen und blauem Kapuzenfutter. Der Versuch ist ziemlich danebengegangen ... also auf ein Neues!

Im Prinzip ist Sporty Shape ein Etuikleid mit Taillennaht und Wiener Nähten. Beim Original sind alle Seitenteile andersfarbig, das war mir zuviel Muster. Also habe ich nur die Seitenteile des Oberteils andersfarbig zugeschnitten. Ist natürlich ein anderer Effekt.

Man kann Sporty Shape auch aus Webstoff nähen.


Für mehr Ananas habe ich aber noch einen Ring um den Halsausschnitt genäht, einfach als Teilungsnaht im Schnitt. Nur auf der Vorderseite; auf der Rückseite hatte ich keine Lust. Ich bin nicht ganz sicher, ob der (halbe) Ring eine gute Idee war: Man hat mehr Ananas, aber mit einer einfarbigen Vorderseite hätte ich sehr gut Ketten dazu tragen können, was mir mit dem Muster nicht gefällt.

Dafür, dass ich beim Schnitt keine Anpassungen gemacht habe, passte es überraschend gut (ok, Jersey halt ...). Nur die Brustabnäher habe ich wie immer etwas ausgeprägter gemacht. Und das Kleid gekürzt, mehr gezwungenermaßen, weil es Halbmeterstücke waren und der Rockteil eigentlich länger ist. Aber da ich sowieso klein bin ...
Die Länge oder eher Kürze ist allerdings echt ungewohnt; normalerweise ist meine Komfortzone die Knielänge.

Von hinten weniger ananaslastig.

Und dann kam die Stelle, an der ich bei Jersey immer keinen Bock mehr habe: Die Säume.

Das Kleid habe ich in der Mai-Übersicht unter "Genähtem" verbucht, aber ehrlicherweise hätte ich es unter "angefangene Projekte" setzen sollen, denn ein Kleid ohne Säume ist ja nu nicht fertig, nicht wahr?

Es gibt drei Säume (Halsausschnitt, Armausschnitte, Rocksaum) und ich habe alle drei unterschiedlich gesäumt because who cares!
Der Halsausschnitt ist sehr schmal doppelt eingeschlagen und mit Geradestich genäht, der muss sich nicht dehnen.
Der Rocksaum hat sich stark gerollt und ich hatte keine Lust auf Sprühstärke und Bügeln (und ich fürchte, dass sich die äußerste Kante innen im Saum trotzdem einrollt, sobald die Stärke ausgewaschen ist), also habe ich meine bewährte schnelle, aber mittelschöne Methode verwendet und zuerst einfach umgeschlagen, dabei den Saum ganz entrollt und das Entrollte mit Zickzackstich fixiert:

Von innen etwas unschön und gepfuscht ists auch, aber besser als ein in sich selbst gerollter Saum.

Erst danach habe ich den Saum zum zweiten Mal umgeschlagen und mit einem Zickzack-Zierstich fertiggestellt. Sieht von innen natürlich nicht so schön aus, weil ich dort jetzt zwei Saumnähte über-/nebeneinander habe, aber ich habe schlicht nicht dran gedacht, für den ersten Fixierstich statt der Kontrastfarbe einen passenden Faden zu nehme.

Nie sagt mir jemand Bescheid, wenn die Klamotten verrutschen!

Blieben noch die Armausschnitte. Wie immer habe ich die Brustabnäher vergrößern müssen am Ende und wie immer hatte ich dann eine Ecke im Armausschnitt, durch den man den BH sieht. Ärgerlich - ich habe das Problem bei jedem Oberteil und trotzdem vergesse ich jedes einzelne Mal, an der Stelle mehr Stoff zuzugeben, um das zu vermeiden! (oder gleich einen angepassten Schnitt zu erstellen ... das nehme ich mir jetzt mal fest vor!)
Fürs doppelte Einschlagen war dann kein Stoff mehr da, dann wäre der BH erst recht sichtbar gewesen. Also habe ich Schrägband verwendet, selbstgemacht aus dem blauen Jersey. Der war auch fest genug, sodass das ganz annehmbar funktionierte.

Und das Ergebnis?
Ich liebe es!

Super Tragegefühl, auch bei heißem Wetter!

Der Ananasring vorne stört mich immer noch, eine schlichtere Optik mit nur Ananas in den Seitenteilen wäre mir im Nachhinein lieber gewesen, aber das kann ich nicht mehr ändern (also, ich könnte schon - neuen Stoff kaufen und das halbe Kleid neu nähen, aber das ist es mir nicht wert). Es trägt sich aber absolut super! Sehr bequem und ich mag, wie es den Körper nachformt.
Habe es schon mit Begeisterung getragen und freue mich schon auf die nächste Tragegelegenheit.
Nachnähen des Schnittmusters nicht ausgeschlossen. 

Schnitt: Sporty Shape aus der Ottobre Woman 2/2015
Stoff: Fester Baumwolljersey vom Stoffmarkt
Änderungen: Gekürzt, Reißverschluss wegrationalisiert, Armausschnitt mit Schrägband eingefasst

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch und AfterWorkSewing.

Lg
Nria

Sonntag, 11. September 2016

7 Sachen 34/2016

Immer wieder sonntags ... 7 Bilder von Sachen, für die wir an diesem Tag Wochenende unsere Hände gebraucht haben. Ob für 5 Minuten oder 5 Stunden ist unwichtig.


Amphicar gefahren. Und ein Erinnerungsfoto von Eltern und Schwiegerelten-in-spe gemacht.
Das Schöne an Oldtimern ist, dass sich so ziemlich alle Leute freuen, wenn sie welche sehen. Bei Amphicars ist das noch ausgeprägter, weil die so selten sind. Man merkt keine Spur von Neid oder Missgunst - lauter glückliche Menschen an den Ufern, die winken. Also, wenn ihr mal Geld übrig habt, kauft keinen Porsche ... kauft ein altes Auto!


Am Neckarufer durchs Buch geblättert. Der Schwan wollte offensichtlich auch aufs Foto.


Gemütlich auf der hinteren Bank des Wohnmobils Platz genommen und uns ein paar Stunden bis zum elterlichen Heim gelangweilt. Immerhin hat man beim integrierten Wohnmobil auch hinten einen prima Blick nach draußen.


Zwischendurch Pause. Unsere Eltern waren Team Schnitzel, wir Team Käsekuchen. Welches Team wärt ihr gewesen?


Angekommen einen äußerst langen Weingummitausendfüßler gegessen. Auf dem Bild fehlt schon ein Stück!


Die einzige Rechtfertigung für rosafarbenen Stamping-Lack ausgeübt: Flamingos auf die Nägel gestempelt.


Adventure gespielt ... das aktuelle, "The Moment of Silence" ist bis jetzt ganz okay. Das vorherige, "J.U.L.I.A. among the Stars" war besser und ziemlich empfehlenswert.

Eine Sammlung von 7-Sachen-Blogeinträgen von heute findet ihr bei Grinsestern!