Dienstag, 20. Juni 2017

Mein rotes Glücksshirt


Kennt ihr diese Seiten, auf denen es ständig neue limitierte Printshirts, überwiegend mit Nerd-Motiven, gibt?

Auf einer davon habe ich neulich diesen Spruch gefunden:

I always wear my lucky red shirt on away missions!

Für die Nicht-Trekkies: In der ursprünglichen Star Trek-Serie trugen die Sicherheitsleute der Sternenflotte Rot. Und als Sicherheitspersonal lebt man gefährlich - die Kurzlebigkeit der "Redshirts" ist inzwischen legendär ...

So sieht ein zufriedener Trekkie aus!


Der Haken an dem angebotenen T-Shirt: Diese Drucke sind meist auf Männer ausgelegt, selbst wenn es eine Frauenvariante gibt. Sprich: Der Druck ist auf mittlerer Brusthöhe positioniert. Bei mir ist er dann nur zur Hälfte lesbar. Oder binnen kurzer Zeit bekommt der Druck Risse. Blöd! Offenbar sind die Designer alle Männer oder Frauen mit wenig Oberweite.

Also war Selbermachen angesagt. Ist ja sowieso viel ökonomischer (und ökologischer), ein vorhandenes langweiliges Shirt aus dem Schrank zu verwenden als ein neues von Sonstwo importieren zu lassen!

Ich habe den Spruch in eine Star Trek-Schriftart gesetzt, die Fläche ausgemessen, auf der die Schrift oberhalb meiner Brust auf einem T-Shirt Platz hat, und dann mit Schriftgrößen und Wortverteilung experimentiert, bis ich eine taugliche Vorlage hatte.
Die Vorlage habe ich auf FreezerPaper übertragen und ausgeschnitten - das dauert eine Weile ...

Dann musste ich nur noch mein T-Shirt wiederfinden (es war hinter den T-Shirt-Stapel im Schrank gerutscht und das Brett hängt oberhalb meiner Augenhöhe ...) und dann konnte es losgehen!

Erst habe ich eine Weile rumpositioniert. Gar nicht so einfach, den Schriftzug gerade und mittig zu platzieren, wenn das Shirt schon getragen ist und dementsprechend hier etwas verzogen und dort etwas ausgeleiert, aber irgendwann hatte ich eine Position, die ganz gut war (oberhalb der Brust! Nehmt das, T-Shirt-Designer!)

Zunächst habe ich den Schriftzug mit Stegen aufgebügelt, so dass nichts mehr verrutschen konnte.

Am Ausschnitt habe ich eine Rundung ausgeschnitten, damit die Schablone überall flach anliegt.
 
Danach habe ich die Stege vorsichtig abgelöst und abgeschnitten und nochmal über das Ganze drübergebügelt, um die abgelösten Stellen rings um die Stege wieder zu fixieren.

Die A- und O-Innereien kann man nach dem Bemalen gut mit einer kleinen Pinzette entfernen; das ist einfacher, als die komplette Vorlage mit Stegen abzuziehen und die Stegflächen nachzumalen.
Nur die Wiederverwendbarkeit der Schablone ist natürlich schlechter, denn man müsste beim nächsten Mal neue Aussparungen herstellen. Aber das ist sowieso kein Spruch, den ich dauernd verwenden werde.

Die Schrift habe ich in zwei Schichten aufgetragen. Es ist Stoffmalfarbe für helle Textilien, bei der ersten Schicht war sie nicht deckend. Das ist an sich nicht schlimm, damit kann man noch tolle Aquarell-Effekte machen (siehe meine bestencilten Kissen vom Harry Potter-Swap); für dieses Shirt wollte ich aber richtig schwarze Schrift.

Nicht perfekt, aber dafür fast umsonst!


Leider war ich dabei etwas zu übereifrig und habe an manchen Stellen zuviel Farbe genommen, die dann unter die Schablone gelaufen ist. Ein bisschen schade, aber den Perfektionismus verschiebe ich heute mal auf morgen.

Der Vorteil an Farben für helle Textilien ist, dass sie nicht pastig auf dem Stoff aufliegt, sondern einzieht, sodass man eine glatte, weiche Oberfläche behält.

Ich bin jedenfalls sehr hingerissen von meinem neuen alten Shirt!

Verlinkt bei Handmade on Tuesday, wo heute zweijähriges Jubiläum gefeiert wird :)

Lg
Nria

1 Kommentar:

  1. Das ist doch total klasse geworden! Ich dachte erst, das wäre vom T-Shirt-Shop bedruckt. Sieht überhaupt nicht "selbstgemacht" im Sinne von krumpelig aus.
    Und lustig und schick ist auch noch. :-)

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