Dienstag, 20. Dezember 2016

Plüschdrache mit Sprachschwierigkeiten

Man könnte meinen, ich nähe nur noch Stofftiere fürs Wichteln, nachdem ich letztes Jahr den Ohnezahn gewichtelt habe ... Nachdem ich fürs Wichteln dieses Jahr bereits eine Fledermaus genäht habe, fand ich noch einen zweiten Wunsch - diesmal von Wyvern . Er wünschte sich eins für seine kleine Tochter, gerne z.B. einen Grisu ("Ich will Feuerwehrmanndrache werden!") oder eine Fledermaus. Ich widerstand der Versuchung, einfach noch eine zweite Fledermaus zu nähen, ganz tapfer und erwarb vollkommen selbstlos noch ein Drachen-Schnittmuster auf Craftsy.  So niedlich! Kein Grisu, aber immerhin grüner Drache.

Ich bin Yoki und meine Nasenlöcher sind schief!


Übrigens: Augen auf beim Schnittmusterkauf! Das gleiche Schnittmuster gab es außer bei Craftsy auch noch bei etsy und dawanda - bei etsy war es teurer, bei dawanda billiger. Ich habe es zum mittleren Preis gekauft, nicht so schlimm, denn es ist wirklich gut gemacht, aber Vergleichen lohnt sich.

Nach dem Kauf gab es aber eine kleine Schwierigkeit: Die Anleitung samt Schnitt kam wegen technischen Problemen auf Spanisch. Wie ungelegen, wo ich doch sofort anfangen wollte ... aber die Anleitung ist super bebildert und beim den Rest half mir mein Schulspanisch und die tollen Näh-Vokabellisten für 7 Fremdsprachen von der Hobbyschneiderin. Eigentlich hätten die Bilder für mich schon gereicht (aber es ist auch bereits mein drittes Stofftier und ich habe generell viel Näherfahrung), die sind richtig richtig gut. Inzwischen habe ich aber auch die deutsche Anleitung bekommen.

Ein schöner Rücken kann auch entzücken! Die Zacken sind aus Mantelwolle. Ist weicher als Filz.

Ich habe wie so oft Sweatshirtstoff verwendet: Davon habe ich öfter mal Reste und man hat eine flauschige Seite, die kein Polyesterfleece ist. Hellgrün verwende ich aber äußerst selten, davon hatte ich nur ein Stück Jersey, das kurzerhand für Bauch, Ohren und Flügel eingesetzt wurde. Nicht die allerbeste Idee, weil Jersey eigentlich zu dehnbar ist. Der Bauch ist deshalb etwas breiter geraten als geplant.

Ohren und Flügel sollten zum Schluss genau wie die Arme per Hand angenäht werden, das gefiel mir aber nicht so. Die Ohren habe ich in den seitlichen Kopfnähten mitgefasst - mit dem Ergebnis, das eins einen Zentimeter weiter vorne saß, was mich so sehr nervte, dass ich die Naht nach dem Ausstopfen ein Stück aufgetrennt und das Ohr per Hand auf die gleiche Höhe wie das andere genäht habe. Zurückwenden und per Maschine arbeiten kam nicht in Frage, weil die Wendeöffnung am Hinterkopf ziemlich klein ist, das wollte ich mir nicht nochmal antun!

Rundes Bäuchlein - Jersey wirft Falten, Fleece wäre besser gewesen.

Die Flügel habe ich per Maschine angenäht, bevor ich Rücken- und Bauchteil vereinigt habe. Ging super. Die Flügel stehen bei mir nur nicht so schön ab wie beim Original. Einerseits habe ich sie nicht ausgestopft, andererseits in anderem Winkel angenäht, aber ich argwöhne trotzdem, dass im Original Draht verarbeitet ist.

Mit diesen Flügelchen fliegt er vermutlich so gut wie ein Pinguin ...


Die Augen habe ich aus Filz appliziert, die Nasenlöcher aus einem Stückchen grünem Taft. So ganz richtig platziert sind sie nicht, weil aus unerfindlichen Gründen in der spanischen Anleitung die Positionen nicht eingezeichnet sind (in der deutschen schon).

Das Nähen war viel einfacher als befürchtet. Ich habe aber, wie gesagt, auch schon ein wenig Erfahrung mit Plüschtieren und es wird mit jedem Mal leichter.

Mittelgute Bauchringe.


Die Spannstiche am Bauch ließen sich nicht so richtig toll umsetzen: Ich habe keine lange Nadel, meine längste ist vielleicht 5 cm lang. Mit "Drachenbauch stark zusammendrücken" gings so halbwegs, aber überzeugt bin ich nicht. Mit Fleece gehts sicher besser als mit einem Jerseybauch.
Inzwischen habe ich übrigens herausgefunden: Die benötigte Nadel nennt man "Puppennadel", es gibt sie z.B. in 13 oder 18 cm Länge und man benutzt sowas normalerweise, um die Augenkuhlen von Puppengesichtern "einzudellen" oder Teddyaugen anzunähen. Habe jetzt die 1,50 € in zukünftige Projekte investiert ;)

Die Ärmchen waren mal wieder nicht wendbar; Sweat ist offenbar einfach zu steif (aber ob das mit Fleece wirklich besser geht? Ich zweifle!). Also habe ich die Umrisse mit engem Zickzack nachgenäht, knappkantig ausgeschnitten und dann gefüllt. Das Annähen per Hand war etwas nervig - gut, dass ich mir das bei Ohren und Flügeln gespart habe!

Insgesamt hat es aber ganz viel Spaß gemacht und ich hoffe, dass Wyvern und seine Familie viel Freude an dem (gar nicht soo) kleinen Kerl haben werden!

Verlinkt bei Creadienstag und HandmadeonTuesday.

Lg
Nria

6 Kommentare:

  1. Oh mein Gott! Der ist soooooo niedlich!!
    Ich finde ja, dass so ganz kleine "Unperfektheiten" (also was man selber dafür hält) wie schiefe Nasenlöcher und hängende Flügelchen gerade den Reiz von Plüschtieren ausmachen. Als Gesamttier finde ich den Drachen nämlich absolut gelungen! Er ist unfassbar putzig und hat Persönlichkeit!

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  2. Ist der süß. :)
    Das Schnittmuster muss ich mir unbedingt merken. Ich mag Drachen so gerne. Meine Tochter mag leider lieber Pferde. ;)

    Eine Puppennadel habe ich mir dieses Jahr auch geholt. Wirklich total praktisch. So oft wie ich sie seither gebraucht habe, frage ich mich, wie ich es all die Jahre ohne geschafft habe. ;)

    Die kleinen Unperfektheiten, machen den Drachen doch erst so richtig liebenswert.

    Liebe Grüße,
    Verena

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  3. Ach Gottchen, der ist so unheimlich niedlich geworden! Ich bin ganz verliebt. Und möchte jetzt dringend eine Gute-Nacht-Geschichte schreiben über einen kleinen Pummeldrachen, der sich mit einer Prinzessin anfreundet, die in seinen Turm einzieht... :D

    Liebe Grüße,
    Sabrina

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  4. Hach dein Drache sieht wieder richtig toll aus... :)

    Liebe Grüße die Nähbegeistert

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  5. Awww, was für ein niedlicher kleiner Drache!
    Wie man so winzige Dinger wie Arme wenden soll, ist mir allerdings auch manchmal schleierhaft. Da find ich deine Variante eine gute Alternative! :)

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