Freitag, 29. Januar 2016

Technikmuseum Speyer und Raritätenkabinett Wilhelmsbau

Da mein Freund Mannheimer ist, war er als Kind schon öfter im Technikmuseum Speyer. Ich als Westfälin noch nie. Dann erzählte er mir: Da steht ein Spaceshuttle. Zwei Tage später waren wir da ...

Dieser Beitrag richtet sich an alle, die Raumfahrt, Flugzeuge, automatische Instrumentenspielautomaten und Retro-Kleidung mögen. Ja, in genau dieser Kombination.

Spaceshuttle! Yay!
Erstmal das Wichtigste: Ich war im Spaceshuttle!
Aber der Reihe nach:

[Seitenbruch - es folgen geschätzte drei Millionen Bilder]





Der Eingang ist schon vielversprechend. Der Eintritt für einen Erwachsenen kostet übrigens 14 €.
Mit einem Euro (oder Museumsmünzen, die man kaufen kann, mit denen es etwas günstiger ist) kann man diverse Dinge im Museum in Aktion versetzen.


Eigentlich waren wir erst in der anderen Halle, aber hier erstmal das Tollste: Die Raumfahrthalle. 


Die Ausstellung trägt den wohlklingenden Namen: Apollo and Beyond. Und es gibt ziemlich viel zu lesen. Und zu gucken.


Die Raumfähre! Ein Mordsding. Im Vordergrund sieht man eine Landekapsel.


Und das Innere der Raumfähre, mit aufgeklapptem Dach.


Das Cockpit ...


... und Space-Boccia. Ne, leider stand nirgendwo, welchen Zweck diese Kugeln erfüllen. Weiß das jemand?


Von hinten auch sehr schön. Und man sieht einen ganzen Haufen Gesichter im Raumschiff-Po!


Nach all der Raumfähren-Begeisterung besinnen wir uns jetzt erstmal aufs Blog-Thema zurück: Hier ist was zum Anziehen. In einem solchen Anzug ist Juri Gargarin am 12. April 1961 ins All geflogen. Ich mag ja orange.


Das Outfit vom guten Neil darf natürlich auch nicht fehlen: Lustige Schuhkappen für einen großen Schritt für einen Mann ...


... schicker fand ich aber noch diesen Mercury-Anzug mit jeder Menge Fältelung und schrägen Reißverschlüssen. Damit hat John H. Glenn 1962 die Erde umrundet, aber eine Jacke in diesem Stil würde sicher auch heute Fans finden. Vielleicht etwas farbiger. Hm, wie wärs mit einem Space-Jacken-Projekt dieses Jahr?

Noch ein letzter Raumanzug, dann habt ihrs geschafft:


Ein russisches Exemplar von 1972, das auch heute noch verwendet wird. Fancy, oder?

Ihr habt den Space-Teil geschafft! Das hat mich am meisten begeistert, aber es gibt noch viel mehr in Speyer. Flugzeuge zum Beispiel.


Mit sehr großen Triebwerken.


Und echt gefährlich aussehenden Turbinen.

Das Highlight ist die Boing 747-230:


Die ist allerdings ziemlich hoch aufgebaut, dem Liebsten war es zu hoch. Dadurch, dass das Flugzeug schrägt steht, war auch mir ganz schön mulmig, im Flugzeug rumzulaufen ...


... auf dem Flügel war ich trotzdem, der war auch gerade. Seht ihr mich winken?


Drinnen in der ersten Klasse. Ich gestehe, das Foto habe ich wegen des tollen Segelboot-Musters auf dem Shirt gemacht. Es sind übrigens überall mal Puppen in epochal passenden Kostümen ... die sitzen gern auch mal auf den Flugzeugtoiletten.


Hinten hat sich das Flugzeug nackig gemacht, inklusive Sitzevolution.


Kleinere Flugzeuge gabs auch. Das ist ein russisches Modell, vorne eine Kabine, hinten drin ein Auto.

Für die Flugzeuge sollte man insgesamt keine Höhenangst haben - die meisten sind hoch oben in der Luft. Ist ja schon passend, aber wer da nicht rauf mag, kann nur zwei auf dem Boden besichtigen (von denen eins ein ziemlich leeres Transportflugzeug ist).

Zum Glück gibts auch was auf dem Boden gebliebenes: Züge!


... kleine ...


... und große - hier wären wir jetzt in der zweiten Halle angelangt, die an sich schon ein Industriedenkmal ist und eine Menge Züge und Autos behinhaltet. Bei diesem Zug haben wir einen Euro geopfert, um die Räder zum Laufen zu bringen. Inklusive sehr lauter Soundkulisse.

Und jede Menge Oldtimer, eine Feuerwehrwagen-Ausstellung durch die Jahrzehnte, Mini-Uboote und ein großes zum Besichtigen ... uff. In dem Museum kann man definitiv mehr als einen Tag verbringen!

Wir waren schon ziemlich geschafft, wollten aber zumindest noch einen Blick ins benachbarte Raritätenkabinett im Wilhelmsbau werfen - der Eintritt zählt für beide Museen. Ist das Eingangstor nicht hübsch?


Könnt ihr noch? Na kommt, ein halbes Dutzend schafft ihr noch ...


Hauptattraktion ist eine Sammlung von Musikautomaten, die größtenteils wie Drehleiern funktionieren, aber oft auch diverse andere automatisch spielende Instrumente enthalten - Geigen, Klaviere, Flöten, Pauken.


Von diversen Automaten kann man einer Hörprobe lauschen. Seht ihr hier die automatisch gespielte Geige? Diese Automaten sind beeindruckend, teilweise gewaltige Schränke, fein verziert ... und zeugend von unheimlicher Dekadenz.


Es gab die Dinger auch in quietschbunt und auf Rädern - für Schausteller.






In den beiden oberen Stockwerken befinden sich Vintage-Kleidung verschiedener Epochen und Puppen - Unmengen davon. Davon wird man leider auch erschlagen, das ist wohl eine Sammlung aus den USA und die meisten Stücke sind nicht beschriftet und einfach haufenweise in Vitrinen drapiert - das hier sind noch die leereren Vitrinen. Schade, besser aufgemacht wären die alten Puppen sicher interessanter.


Die großen Geschwister der Puppen fand ich da schon interessanter und habe mir auch eine Kleiderdetails zum Merken fotografiert ...


... besonders aus der 50ties-Ecke. Danach waren wir aber auch platt - wer aber immer noch nicht genug hat: Die Eintrittskarte vom Technikmuseum Speyer zählt als Rabattgutschein fürs Technikmuseum Sinsheim, ich meine, etwa eine Stunde Autofahrt entfernt.

Euch reichts aber jetzt wohl? Nach Sinsheim wollen wir auch gern noch, aber ein andermal.
Wart ihr schonmal im Museum in Speyer? Interessiert ihr euch für solche Ausstellungen, wollt ihr vielleicht auch gern mal hin?

Verlinkt beim Freutag.

Eine schöne Zeit wünscht
Hana

5 Kommentare:

  1. Klingt super interessant und sieht aus, als könnte man vor allem im Technikmuseum echt viel entdecken! Kommt man da auch ohne Auto halbwegs gut hin?

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    1. Ich hab gerade mal nachgeschaut - es gibt dort extra eine Bushaltestelle und vom Hauptbahnhof Speyer fährt man mit dem Bus etwa 15 Minuten dorthin. Sieht also gut aus!

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    2. Wie lieb von dir, vielen Dank! Dann werden wir das wohl auch bald mal besuchn :)

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  2. Ich liebe das Technikmuseum! Und ja, man ist echt ganz schön erschlagen, man sollte nicht versuchen
    alles an einem Tag zu sehen.

    Ich muss leider ein bisschen klugscheißen, die Raumfähre ist kein Spaceshuttle, sondern eine Buran. Das ist das sowjetische Konkurrenzmodell. Zum Einsatz kam es außer bei Testflügen nie.

    Was die schwarzen Kugeln genau sind weiß ich nicht sicher, aber ich kenne ähnliche als Neutronendetektoren (in etwa Basketball-Größe). Es könnten auch Tanks für die Steuerdüsen sein (die Anschlüsse lassen das vermuten, außerdem ist die Kugelform gut geeignet um Gase unter Druck zu lagern).

    Eine nähende Physikerin

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