Donnerstag, 12. Dezember 2013

Gelesen: Incarceron (Dystopie)

Dieses Buch hat Hana zum Geburtstag bekommen. Weil sie aber gerade die Game of Thrones-Reihe liest (die wiederum ich zum Geburtstag bekommen habe, aber schon aus der Bücherei kenne), habe ich es mir zuerst geschnappt :D

Titel und Schlüssel schillern holografisch.

Die Autorin ist Catherine Fisher. Das Buch ist gerade auf Deutsch erschienen, ich habe es aber auf Englisch gelesen und kann daher nichts zur Qualität der Übersetzung sagen.
Und es ist gar nicht so einfach, eine deutsche Rezension über ein englisches Buch zu schreiben ;)

Worum es geht:

Vor langer Zeit wurde Incarceron eingerichtet, ein Gefängnis besonderer Art: Es ist kein Gebäude, sondern ein gigantisches Areal, in dem die Insassen ein ganz normales Leben führen. Zu diesem Zweck wurden die Sapienti, weise Männer und Frauen, als Lehrer hineingeschickt und das Ganze anschließend samt der Insassen abgeschottet. Niemand kann Incarceron verlassen, aber es sollte ein Paradies werden. Das Problem ist nur: Wurde es nicht.
Es wurde eine menschliche Hölle, in der Banden sich bekriegen und ein bitterer Kampf ums Überleben herrscht, beobachtet, überwacht und beherrscht von Incarceron, dem Gefängnis, selbst.
Bei einer dieser Banden lebt Finn. Er ist ein junger Mann und erinnert sich nur an die letzten drei Jahre seines Lebens.

Draußen lebt Claudia, die Tochter des Wächters von Incarceron. Auch sie ist eine "Gefangene": Die Menschen leben nach einem Protokoll, das ihnen ein Leben wie in einer vergangenen Epoche (welche, wird nicht gesagt; es klingt ungefähr nach dem 18. Jahrhundert) vorschreibt - moderne Technik ist für alle verboten (aber bekannt). Und demnächst muss sie den Prinzen heiraten, den sie nicht ausstehen kann.

Als Finn und Claudia zufällig durch einen "Schlüssel" (ein technisches Gerät) Kontakt miteinander aufnehmen, versuchen beide, ihrem jeweiligen Gefängnis zu entfliehen. Aber dazu müsste man Incarceron erstmal finden - denn niemand weiß, wo es verborgen ist. Und dann sind da noch die Legenden über Sapphique, den einzigen, der je aus Incarceron entkommen ist ...

Meine Meinung:

Das Setting ist ziemlich interessant - besonders gefällt mir, dass auch die "Außenwelt" ihre Menschen einschränkt, und das aus dem gleichen Grund wie Incarceron: Die aufgezwungene Lebensweise soll alle Probleme lösen und scheitert daran. Beide Seiten halten die jeweils andere Lebenswelt für ein Paradies, und sie irren sich zutiefst.
Die Welt ist kreativ und ideenreich umgesetzt, ein wenig skurril; in dieser Hinsicht erinnert es mich an die "Die Schlüssel zum Königreich" (The Keys to the Kingdom)-Reihe von Garth Nix, die ich sehr mag.

Man merkt, ich gehe sehr auf das Setting ein - das hat seinen Grund: Die Charaktere wirken nämlich eher flach. Das ist jetzt nicht unbedingt schlecht - sie haben durchaus ihre Stärken und Schwächen, einige der Nebencharaktere mag ich auch sehr, aber so wahnsinnig tiefgründig sind sie eben nicht.


Insgesamt eine spannende Abenteuergeschichte in wirklich faszinierendem Setting mit kleinen Schwächen bei der Charakterdarstellung. Wenn ihr damit leben könnt - durchaus zu empfehlen :)

Übrigens gibt es eine Fortsetzung, "Sapphique". Ob es nur zwei Teile gibt oder mehr geplant sind, weiß ich allerdings nicht.

Lg
Nria

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